Die Salzburger Gemeinde Die Salzburger Gemeinde - Kommunalnet
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SALZBURG ÖSTERREICH EUROPA SERVICE<br />
Interkommunaler Wirtschaftsstandort<br />
Mittersill - Hollersbach - Stuhlfelden<br />
Aufgrund einiger negativer<br />
Erfahrungen mit Betriebsansiedelungen<br />
sind die <strong>Gemeinde</strong>n<br />
Mittersill, Hollersbach und<br />
Stuhlfelden in die Offensive gegangen<br />
und haben ein Projekt<br />
zur künftigen Zusammenarbeit<br />
im Bereich der Betriebsansiedelungen<br />
gestartet.<br />
Wie dies in vielen anderen <strong>Gemeinde</strong>n<br />
auch zu beobachten<br />
ist, machen Unternehmen ihre<br />
Standortentscheidung immer<br />
wieder von Zugeständnissen<br />
der jeweiligen Standortgemeinde<br />
abhängig. <strong>Die</strong>sem negativen<br />
Wettbewerb, welche <strong>Gemeinde</strong><br />
dem Unternehmen am Weitesten<br />
entgegen kommt, wollten<br />
sich die drei Oberpinzgauer <strong>Gemeinde</strong>n<br />
nicht mehr aussetzen.<br />
Unterstützt vom <strong>Gemeinde</strong>ressort<br />
des Landes und der <strong>Salzburger</strong><br />
Wirtschaftkammer wurden in<br />
einem Diskussionsprozess die<br />
Stärken und Schwächen anderer<br />
interkommunaler Kooperationen<br />
beleuchtet. Bisherige interkommunale<br />
Kooperationen basieren<br />
in der Regel auf dem Gedanken,<br />
ein definiertes Gewerbegebiet<br />
aufzuschließen und die daraus<br />
resultierenden Einnahmen<br />
(Steuererträge) nach einem bestimmten<br />
Schlüssel aufzuteilen.<br />
Den <strong>Gemeinde</strong>n Mittersill, Hollersbach<br />
und Stuhlfelden war<br />
dies allerdings zu wenig weitgehend.<br />
Eine echte Kooperation<br />
sollte, wenn schon, dann das<br />
gesamte Gebiet aller drei <strong>Gemeinde</strong>n<br />
mit umfassen.<br />
Das Modell und die begleitenden<br />
Maßnahmen:<br />
1. Ab dem 1.1.2006 kommt<br />
die Kommunalsteuer von neu<br />
angesiedelten Betrieben in den<br />
drei <strong>Gemeinde</strong>n nicht mehr ausschließlich<br />
der Standortgemeinde<br />
zugute, sondern allen drei <strong>Gemeinde</strong>n.<br />
<strong>Die</strong> Regelung trifft auf<br />
alle Betriebe zu, die Mitglied der<br />
Sparte Gewerbe und Handwerk,<br />
Sparte Industrie, Sparte Handel,<br />
Sparte Transport und Verkehr<br />
sowie Sparte Information und<br />
Consulting der Wirtschaftskammer<br />
Salzburg sind. <strong>Die</strong> Regelung<br />
betrifft ausschließlich neue<br />
Betriebe. Betriebsverlegungen<br />
sowie Betriebsneugründungen,<br />
die Ergebnis einer Betriebsübernahme<br />
oder einer Veränderung<br />
der Rechtsform sind, sind nicht<br />
berührt.<br />
2. <strong>Die</strong> Standortgemeinde erhält<br />
von der jeweiligen Kommunalsteuer<br />
als Basisbetrag einen<br />
Anteilssatz von 25%.<br />
3. <strong>Die</strong> Verteilung der restlichen<br />
75% der Kommunalsteuer<br />
erfolgt nach einem gewichteten<br />
Schlüssel, der das jeweilige Potential<br />
der Standortregion für<br />
Kommunalsteuer-Aufteilung<br />
neue Betriebe berücksichtigt.<br />
<strong>Die</strong>ses Potential sind einerseits<br />
die unbebauten Gewerbe- und<br />
Betriebsgebietsflächen für die in<br />
Frage kommenden Betriebe sowie<br />
das vorhandene Arbeitskräftepotential.<br />
<strong>Die</strong>s lässt sich an<br />
den rechtskräftig ausgewiesenen<br />
unbebauten Gewerbe- und<br />
Betriebsgebieten und an den jeweils<br />
aktuellen Auspendlerzahlen<br />
messen. Ausgehend von diesen<br />
Basisdaten wurde sodann<br />
der Schlüssel noch geringfügig<br />
adaptiert und stellt sich nunmehr<br />
wie folgt dar:<br />
Unbebautes Gewerbe/Betriebsgebiet Auspendler gewichteter Schlüssel<br />
Mittersill 44.840m 2 57,1% 51,5% 50,00%<br />
Hollersbach 16.680m 2 21,2% 19,5% 24,00%<br />
Stuhlfelden 17.000m 2 21,7% 29,0% 26,00%<br />
78.520m 2 100% 100% 100%<br />
4. Auf Basis dieser Eckdaten<br />
wird ein verbindlicher Vertrag<br />
zwischen den drei <strong>Gemeinde</strong>n<br />
abgeschlossen. Nach zwei Jahren<br />
erfolgt eine Evaluierung dieser<br />
Kooperation und es besteht<br />
dann die Möglichkeit, Adaptierungen<br />
vorzunehmen.<br />
5. Im Einvernehmen mit dem<br />
Land und der Salzburg Agentur<br />
wird eine entsprechende Standortwerbung<br />
für Betriebsansiedlungen<br />
in den <strong>Gemeinde</strong>n<br />
Mittersill, Hollersbach und<br />
Stuhlfelden durchgeführt. <strong>Die</strong>sbezüglich<br />
beabsichtigt auch der<br />
Regionalverband Oberpinzgau<br />
ein Standortmarketing- und<br />
Standortförderungskonzept<br />
für die Region zu erstellen. Ein<br />
diesbezüglicher Antrag um Ziel<br />
2-Förderungen (Maßnahme III.2)<br />
wurde bei der Abteilung 15 des<br />
Amtes der <strong>Salzburger</strong> Landesregierung<br />
bereits eingebracht.<br />
Mit diesem Kooperationsmodell<br />
soll einer „Kirchturmpolitik“<br />
und zufälligen, durch <strong>Gemeinde</strong>grenzen<br />
bedingten Standortentscheidungen<br />
von Betrieben<br />
entgegengewirkt werden.<br />
Vielmehr sollten die Betriebe<br />
in der Region Stuhlfelden, Mittersill<br />
und Hollersbach jeweils<br />
den besten Standort wählen und<br />
nicht einen, der ausschließlich<br />
von <strong>Gemeinde</strong>grenzen bestimmt<br />
ist.<br />
Amtsleiterausschusssitzung in Salzburg<br />
Im Mittelpunkt stand der Entwurf<br />
zu den neuen GAF-Richtlinien,<br />
die von Frau Gappmaier von der<br />
<strong>Gemeinde</strong>abteilung präsentiert<br />
wurden. Nach nunmehr beinahe<br />
3-jähriger Vorbereitungszeit<br />
sollen die neuen Richtlinien mit<br />
1.1.2006 zur Anwendung gelangen.<br />
Dr. Huber berichtete, dass<br />
die Richtlinien bei der letzten<br />
Sitzung der Landesregierung<br />
bereits diskutiert wurden. Es<br />
wurde vereinbart, vor der Beschlussfassung<br />
noch die Vorschläge<br />
des Städtebundes – insbesondere<br />
die Berücksichtigung<br />
der Zentralörtlichkeit – in einem<br />
gesonderten Termin zu beraten.<br />
In der Diskussion zeigte sich,<br />
dass hinsichtlich des zeitlichen<br />
Ablaufs bei einem künftigen<br />
GAF-Förderungsansuchen ein<br />
hoher Informationsbedarf bei den<br />
<strong>Gemeinde</strong>n gegeben sein wird.<br />
Dez. 2005<br />
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