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004 Krebs bei Kindern - Deutsche Krebshilfe eV

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50 <strong>Krebs</strong> <strong>bei</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>Krebs</strong> <strong>bei</strong> <strong>Kindern</strong> 51<br />

Spätfolgen der Behandlung<br />

Viele Kinder mit Leukämien und bösartigen Tumoren können heute geheilt<br />

werden. Die Therapie bringt jedoch <strong>bei</strong> einigen <strong>Kindern</strong> das Risiko<br />

von Spätfolgen mit sich. Wie können diese Spätfolgen aussehen?<br />

Wachstumsstörungen<br />

ist, kann die Strahlendosis heute so verringert werden, dass<br />

diese Spätfolgen nicht mehr so stark ins Gewicht fallen.<br />

Müssen Wirbelsäule oder Gliedmaßen eines Kindes bestrahlt<br />

werden, so kann dies je nach Alter unter Umständen die weitere<br />

Entwicklung und das Wachstum hemmen. Im Einzelfall sind hier<br />

das Risiko eines Rückfalls und das Risiko der Behandlung sorgfältig<br />

gegeneinander abzuwägen.<br />

Keimdrüsen<br />

können geschädigt<br />

werden<br />

Kein erhöhtes<br />

Risiko für spätere<br />

Nachkommen<br />

Einige Zytostatika schädigen die Keimdrüsen, insbesondere<br />

wenn sie in hohen Dosen verabreicht werden müssen. Auch eine<br />

Bestrahlung kann Auswirkungen auf die Keimdrüsen haben. Je<br />

nach Länge und Dauer der Therapie kann dies dazu führen, dass<br />

das Kind später unfruchtbar ist und selbst keine Kinder mehr<br />

bekommen oder zeugen kann. Jungen sind von diesem Risiko<br />

stärker betroffen als Mäd chen. Ihr Arzt wird Ihnen genauere<br />

Angaben über dieses Risiko machen können, das vom Behandlungsschema<br />

abhängig ist. Die hormonelle und sexuelle Entwicklung<br />

der Kinder und Jugendlichen bleibt jedoch fast immer<br />

ungestört.<br />

Kinder, deren Fortpflanzungsfähigkeit nicht durch die Behandlung<br />

eingeschränkt ist, brauchen keine Angst zu haben, dass<br />

ihre Nachkommen später als Folge der Behandlung Schäden<br />

davontragen. Weder das <strong>Krebs</strong>- noch das Fehlbildungsrisiko für<br />

Kinder ehemals <strong>Krebs</strong>kranker ist wesentlich erhöht, sofern die<br />

Schwangerschaft nicht während oder innerhalb von zwei Jahren<br />

nach Abschluss der Behandlung eingetreten ist.<br />

Bei vielen <strong>Kindern</strong> mit akuten Leukämien ist eine Kopfbestrahlung<br />

notwendig, um Rückfälle zu vermeiden. Die Diskussion, ob<br />

diese Kopfbestrahlung die Lern- und Konzentrationsfähigkeit<br />

eines Kindes beeinträchtigen kann, hat sich in der Zwischenzeit<br />

erübrigt. Denn je nachdem, wie hoch das Risiko eines Rückfalls<br />

Schäden innerer<br />

Organe sind selten<br />

Zweittumoren<br />

Ernste und beeinträchtigende Schäden innerer Organe wie Herz,<br />

Leber und Nieren sind nicht häufig, können jedoch in einzelnen<br />

Fällen auftreten. Müssen zum Beispiel hohe Dosen von Adriamycin<br />

verabreicht werden, kann die Kraft des Herzmuskels leiden;<br />

nach hohen Dosen von Ifosfamid sind Nierenschäden möglich. In<br />

regelmäßigen Kontrollen werden Ihre Ärzte die Organfunktionen<br />

Ihres Kindes überprüfen und Sie über die Ergebnisse informieren.<br />

Zweittumoren nach Abschluss einer erfolgreichen <strong>Krebs</strong>behandlung<br />

wie myeloische Leukämien nach intensiver Chemotherapie,<br />

Knochentumoren nach Bestrahlung oder Hirntumoren nach<br />

Leukämiebehandlung sind selten. Dennoch kann in Einzelfällen<br />

durchschnittlich 10 bis 15 Jahre nach Ersttherapie eine Zweiterkrankung<br />

auftreten. Legt man eine zwanzigjährige Beobachtungsdauer<br />

zugrunde, so beträgt das Risiko nach den bisher<br />

vorliegenden Erfahrungen zwischen eins und fünf Prozent.<br />

Auch wenn die Spätfolgen der <strong>Krebs</strong>behandlung manchmal das<br />

spätere Leben des Betroffenen erheblich beeinflussen, bedenken<br />

Sie als Eltern heute bitte: Erst eine erfolgreiche Behandlung<br />

der <strong>Krebs</strong>erkrankung ermöglicht Ihrem Kind überhaupt eine Zukunftsperspektive.<br />

Dennoch ar<strong>bei</strong>ten die Forscher immer weiter<br />

daran, die Heilungs- und Überlebensaussichten der Kinder zu<br />

verbessern und die Auswirkungen der Behandlung zu verringern.

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