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004 Krebs bei Kindern - Deutsche Krebshilfe eV

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52 <strong>Krebs</strong> <strong>bei</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>Krebs</strong> <strong>bei</strong> <strong>Kindern</strong> 53<br />

Psychologische Betreuung<br />

Die Diagnose „Ihr Kind hat <strong>Krebs</strong>“ verändert schlagartig das Leben<br />

des Kindes, das seiner Eltern und Geschwister sowie aller übrigen<br />

Familienmitglieder. In dieser Situation ist es wichtig, dass die Familie<br />

aufgefangen und betreut wird.<br />

Die seelische Situation des krebskranken Kindes<br />

Jedes Kind reagiert mit Angst und Abwehrverhalten auf die<br />

Mitteilung, dass es für längere Zeit in einem Krankenhaus leben<br />

muss und damit unvermittelt und meist unvorbereitet aus seiner<br />

wohlbehüteten fami liären Umgebung herausge rissen wird.<br />

Was können Sie tun, um Ihr Kind in dieser Phase bestmöglich<br />

zu unterstützen?<br />

Krankheit betrifft<br />

die ganze Familie<br />

Medizinische<br />

Betreuung allein<br />

reicht nicht<br />

Eine psychosoziale Betreuung kann allen Beteiligten <strong>bei</strong> der<br />

Verar<strong>bei</strong>tung der Erkrankung helfen. Diese Erschütterung der<br />

familiären Sicherheit ergibt sich nicht allein aus der Belastung,<br />

die die bevorstehende risikoreiche medizinische Behandlung<br />

darstellt. Sie hat ihren tieferen Ursprung in vielschichtigen Sorgen<br />

und Ängsten, die von nun an alle Familienangehörigen tagtäglich<br />

begleiten und die ihr Verhalten sowie ihr Lebensgefühl in<br />

den kommenden Jahren nachhaltig beeinflussen werden.<br />

Dieser tiefgehende seelische und nicht selten auch soziale<br />

Schock belastet die Familie oft stärker als die therapeutischen<br />

Maßnahmen, die nun ergriffen werden, um das krebskranke Kind<br />

zu heilen.<br />

Gerade diese Erfahrung hat in den letzten Jahren zu der Erkenntnis<br />

geführt, dass ein krebskrankes Kind zusätzlich zur medizinischen<br />

eine psychosoziale Betreuung braucht.<br />

Sie soll sowohl dem kleinen Patienten selbst als auch seinen<br />

Angehörigen <strong>bei</strong> der seelischen Verar<strong>bei</strong>tung der Krankheit<br />

und aller sich daraus ergebenden psychischen und sozialen<br />

Probleme helfen. Diese Einsicht hat dazu geführt, dass heute an<br />

zahlreichen pädiatrisch-onkologischen Fachabteilungen in der<br />

Bundesrepublik Psycho logen und Sozialar<strong>bei</strong>ter mitar<strong>bei</strong>ten.<br />

Aufklärung hilft,<br />

die Angst zu<br />

überwinden<br />

Besonders ausgeprägt sind Ängste des Verlassenwerdens und<br />

Gedanken über den Tod, die vor allem von älteren <strong>Kindern</strong> und<br />

Jugendlichen bewusst erlebt werden.<br />

Furchtsame Reaktionen können sich darüber hinaus auch aus<br />

dem Gefühl ergeben, den unangenehmen und oft schmerzhaften<br />

therapeutischen Maßnahmen sowie dem <strong>Krebs</strong> selbst als einer<br />

unheimlichen Krankheit hilflos ausgeliefert zu sein. Viele Kinder<br />

haben auch Angst, aus den bisher gewohnten sozialen Kontaktgruppen<br />

– etwa der Familie, der Klas sen-, Kindergarten- oder<br />

Spielgemeinschaft – ausgeschlossen zu werden.<br />

Je mehr das krebskranke Kind über seine Erkrankung und über<br />

den Sinn seiner Therapie weiß, desto weniger können sich seine<br />

Ängste in ihm festsetzen. Ein Kind, das ungenügend informiert<br />

und aufgeklärt ist, kapselt sich innerlich ab und wird immer<br />

schweigsamer. Wichtig ist auch, dass Sie Ihrem Kind vermitteln:<br />

Auch wenn du krank bist und vielleicht längere Zeit im Krankenhaus<br />

bleiben musst, so bist du genauso wertvoll für Deine Familie<br />

und Freunde wie vorher.<br />

Unterstützen Sie Ihr Kind deshalb behutsam, vor allem aber<br />

liebevoll – damit helfen Sie ihm am besten, bleibende seelische<br />

und / oder soziale Schäden zu vermeiden.

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