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Gesamtdissertation zum Ausdrucken oder ... - bei Duepublico

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1 Einleitung<br />

1.1 Problemstellung<br />

„Handlungsorientierung“ und „Handlungsorientierter Unterricht“ als „Leitkategorien“<br />

didaktischer Reflexion und unterrichtlichen Handelns erleben<br />

seit den 80er Jahren eine „Konjunktur“ (PÄTZOLD 1992, S. 14), deren<br />

Ende auch heute noch nicht absehbar ist. In (fach-)didaktischen Abhandlungen<br />

zählen sie nach wie vor <strong>zum</strong> obligaten begrifflichen „Mobiliar“,<br />

und in pragmatisch angebundenen Diskussionskontexten entzünden sie<br />

nicht selten polarisierende Legitimierungsversuche „traditioneller“ und<br />

„handlungsorientierter“ Positionen.<br />

Eine Triebfeder der Diskussion über die Veränderung des unterrichtlichen<br />

Status quo repräsentiert die Kritik an der „Dominanz des Detail- und<br />

Definitionswissens gegenüber dem fast völligen Fehlen komplexer Ziele<br />

und handlungsmäßig organisierter Lerninhalte“ (REETZ 1984, S. 191) und<br />

einer damit (notwendig) zusammenhängenden rezeptiv ausgerichteten<br />

Lehr-Lernpraxis (vgl. PÄTZOLD 1995a, S. 155). Da<strong>bei</strong> stimmt allerdings<br />

bedenklich, daß die stoffliche Überfrachtung des Unterrichts, welche „die<br />

Unterscheidung von Wichtigem und Unwichtigem“ (REETZ 1984, S. 191)<br />

erschwert, bereits vor mehr als 30 Jahren beklagt wurde: „Der<br />

Kardinalfehler fast aller wirtschaftsberuflichen Stoffpläne ist ihre<br />

unübersehbare Stoffülle“ (SCHLIEPER 1956, S. 134 f.).<br />

Und so stoßen Bestrebungen zur Auflösung der bestehenden „Stoff-<br />

lastigkeit“ <strong>bei</strong> gleichzeitigem innovatorischem Vorstoß in Richtung einer<br />

„Handlungsorientierung“ vielerorts auf wohlwollende Akzeptanz. Nicht<br />

alleine der Abbau der inhaltlichen Fülle wird angemahnt, sondern auch<br />

- und damit diese Forderung flankierend - die Rückführung des<br />

allenthalben festzustellenden Übergewichts der Lehrerzentrierung und der<br />

Betonung der sprachlichen, fachsystematischen Vorlagen gemäßen<br />

Wissensvermittlung. Eine Folge dieser „Verkopfung“ - so die Verfechter<br />

des neuen Konzepts - sei die Entstehung einer „entsinnlichten“, die<br />

Interessen der Schüler ignorierenden Lernkultur (vgl. JANK/MEYER 1994,<br />

S. 339). In dieser solle vielmehr zunehmend ganzheitliches und selbstorganisiertes<br />

Lernen und Handeln des Schülers Platz greifen, um einen<br />

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