Praktikum Realzeitprogrammierung Teil 2 - SPS - Technische ...
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LEHRSTUHL F ÜR REALZEIT-COMPUTERSYSTEME<br />
TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN<br />
UNIV.-PROF. DR. SC. S. CHAKRABORTY<br />
<strong>Praktikum</strong><br />
<strong>Realzeitprogrammierung</strong><br />
<strong>Teil</strong> 2 - <strong>SPS</strong><br />
Ausgabe 13. Oktober 2010
INHALTSVERZEICHNIS<br />
i<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 <strong>SPS</strong> und Prozeßleitsysteme 1<br />
1.1 Hardware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />
1.2 Laufzeitorganisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
1.3 Programmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
2 <strong>Praktikum</strong>smodell 3<br />
2.1 Baugruppen der Sortieranlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2.2 Funktionsweise der Sortieranlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2.3 Sicherheitshinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
3 Prozeßleitsystem Freelance 2000 5<br />
3.1 Hardwarekomponenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
3.2 Softwarepakete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
4 Konfigurierung der Digimatik mit ControlBuilder F 7<br />
4.1 Strukturierung mittels Projektbaum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
4.2 Konfigurierung der Automatisierungsfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
4.3 Konfigurierung der Bedien- und Beobachtungsfunktionen . . . . . . . . . . . 12<br />
5 Bedienen und Beobachten mit DigiVis 14<br />
6 Versuchsdurchführung 15<br />
6.1 <strong>Teil</strong> 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
6.2 <strong>Teil</strong> 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
7 Tabellen und Abbildungen 24<br />
7.1 Schaltlogik der digitalen Eingänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
7.2 Schaltlogik der digitalen Ausgänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
7.3 Variablenliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
7.4 Projektbaum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
ii<br />
ABBILDUNGSVERZEICHNIS<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
1 Zyklischer Programmablauf einer <strong>SPS</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
2 <strong>Praktikum</strong>smodell der Sortieranlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
3 Versuchsaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
4 Projektbaum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
5 Beispiel eines FBS-Programms . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
6 Variablenzugriff über das Prozeßabbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
7 Übergang vom Petri-Netz zur Ablaufsprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
8 Übersichtsbild mit zusätzlich geöffnetem Einblendbild . . . . . . . . . . . . . 13<br />
9 Grundsätzlicher Aufbau der Bedien- und Beobachteroberfläche . . . . . . . 14<br />
10 Synchronisation zweier AS-Programme A und B . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
11 Variablenliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
12 Projektbaum zu Beginn des Versuchs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
1<br />
1 <strong>SPS</strong> und Prozeßleitsysteme<br />
Während früher in der Automatisierungstechnik zur Realisierung von Steuerungen und Regelungen<br />
Relais, digitale Logik und analoge Elektronikschaltungen mit zahlreichen Einzelkomponenten<br />
zum Einsatz kamen, basiert die heutige Gerätegeneration auf dem Einsatz frei<br />
programmierbarer Prozessoren.<br />
Die wichtigste Rolle spielt hierbei die speicherprogrammierbare Steuerung <strong>SPS</strong> (engl. Programmed<br />
Logic Control, PLC) bzw. deren um einige Funktionen erweiterte Variante, das sogenannte<br />
Prozeßleitsystem.<br />
Diese Geräte stellen im Bereich der Automatisierungstechnik einen wichtigen Markt dar, da<br />
sie breite Anwendungsmöglichkeiten finden und ihre Programmierung von einem großen Anwenderkreis<br />
beherrscht wird.<br />
Die klassische <strong>SPS</strong> stellt in erster Linie folgende Funktionen bereit:<br />
• Prozeßsignalerfassung /-ausgabe<br />
• Prozeßsignalvorverarbeitung (Normieren, Skalieren, Filtern)<br />
• Realisierung von (diskreten) Steuerungen<br />
• Warnen und Alarmieren<br />
• Protokollieren<br />
Typische Prozeßleitsysteme erweitern diese Funktionalität um die Merkmale:<br />
• Organisationsrahmen zur Strukturierung eines (Automatisierungs-) Projekts<br />
• Realisierung von (analogen) Regelungen<br />
• Bedienen und Beobachten<br />
• Prozeßvisualisierung /-simulation<br />
• Überwachung der Leitsystemfunktionen<br />
• Kommunikation mit anderen Rechnern<br />
Aufgrund der amplituden- und zeitdiskreten Arbeitsweise müssen beim Entwurf der<br />
Steuerungs- bzw. Leittechnikkonzepte die Realzeiteinschränkungen der <strong>SPS</strong> bzw. des Leitsystems<br />
(typisch 1 ... 100 ms Grundtakt) berücksichtigt werden. Ebenso in die Auslegung mit<br />
einzubeziehen sind die Auswirkungen von abtastbedingten Totzeiten auf Steuerungen und Regelungen<br />
sowie die Signalanpassung und Skalierung.<br />
1.1 Hardware<br />
Die Hardware einer <strong>SPS</strong> bzw. eines Prozeßleitsystems basiert heute auf Standardmikroprozessoren<br />
mit entsprechender Speicherausstattung (z.B. 8 MB) und Digital- sowie Analog-<br />
Eingabe/Ausgabe-Schaltungen. Zusätzlich werden Kommunikationsfunktionen zu übergeordneten<br />
und parallel gekoppelten informationsverarbeitenden Einheiten zur Verfügung gestellt.<br />
Während früher die Standardmikroprozessoren häufig um bitorientierte Prozessoren zur
2 1 <strong>SPS</strong> UND PROZESSLEITSYSTEME<br />
schnellen Durchführung der logischen Verknüpfungsbefehle ergänzt wurden, geht der Trend<br />
heute mit zunehmender Prozessorleistung (RISC-Prozessoren oder solche mit RISC-Kern) zu<br />
einer einfachen, homogenen Systemarchitektur.<br />
Modulare Systeme ermöglichen es, Speicherkomponenten und Ein-/Ausgabe-Karten nach<br />
Bedarf zu konfigurieren, so daß auch der Anschluß sehr vieler Signale möglich wird. Auch<br />
der Anschluß an unterschiedliche Kommunikationssysteme (serielle Bussysteme) zum Datenaustausch<br />
mit übergeordneten oder parallel gekoppelten Rechnern ist konfigurierbar.<br />
1.2 Laufzeitorganisation<br />
Die Laufzeitorganisation einer <strong>SPS</strong> folgt dem Schema eines zyklischen Programmablaufs der<br />
in Abbildung 1 dargestellten Form.<br />
Abbildung 1: Zyklischer Programmablauf einer <strong>SPS</strong><br />
Da sowohl die Abfrage als auch die Ausgabe sofort ausgeführt werden können und da gleichzeitig<br />
keine weiteren Vorgänge zu berücksichtigen sind, kommt üblicherweise in (älteren) speicherprogrammierbaren<br />
Steuerungen kein Betriebssystem zum Einsatz.<br />
Die Programmbearbeitung in modernen Prozeßleitsystemen hingegen basiert auf taskorientierten<br />
Realzeitbetriebssystemen, die eine ereignisgesteuerte Bearbeitung mehrerer Tasks mit<br />
unterschiedlichen Prioritäten unterstützen. Auf diese Weise ist eine Anpassung der Reaktionszeiten<br />
der einzelnen Tasks auf die Reaktionszeitanforderungen aus dem technischen Prozeß<br />
möglich.<br />
1.3 Programmierung<br />
Die Programmierung eines Prozeßleitsystems (Konfigurierung und Parametrierung) erfolgt über<br />
die heutzutage meist PC-basierte Bedienperipherie, die hardwareseitig Tastatur und Bildschirm,<br />
softwareseitig eine leistungsfähige Entwicklungsumgebung mit grafischer Bedienoberfläche<br />
zur Unterstützung von Programmeingabe, Fehlersuche und Dokumentation umfaßt.<br />
Die zum Einsatz kommenden, teilweise grafischen Programmiersprachen ermöglichen dem<br />
Programmierer die Implementierung realzeitfähiger Programme, ohne Kenntnisse über das<br />
verwendete Realzeitbetriebssystem zu haben. Die Programmiersprachen orientieren sich an<br />
den durch die IEC (Internationale Elektrotechnische Kommission) standardisierten Sprachkonzepten<br />
zur Programmierung von speicherprogrammierbaren Steuerungen. Zu nennen sind<br />
hier insbesondere die Normen IEC-65 und IEC-1131-3, in denen die gebräuchlichsten<br />
Sprachkonzepte sowie Methoden der grafischen Programmierung definiert sind [1].
3<br />
2 <strong>Praktikum</strong>smodell<br />
Der für diesen <strong>Praktikum</strong>sversuch gewählte technische Prozeß stammt aus dem Bereich der<br />
Stückgutprozesse, d.h. der interessierende Prozeßablauf läßt sich über das Auftreten diskreter<br />
(Prozeß-) Ereignisse erfassen.<br />
Die durch ein Leitsystem gezielt zu führende Sortieranlage steht als reales Modell zur Verfügung.<br />
Sie ist ausgestattet mit optischer, induktiver, kapazitiver und mechanischer Sensorik<br />
sowie pneumatischer und elektrotechnischer Aktorik in Standard-Industrie-Ausführung.<br />
Im folgenden werden die einzelnen Baugruppen sowie die Funktionsweise der Sortieranlage<br />
erläutert.<br />
Abbildung 2: <strong>Praktikum</strong>smodell der Sortieranlage<br />
2.1 Baugruppen der Sortieranlage<br />
Stapelmagazin: In das Stapelmagazin können bis zu sechs Werkstücke eingelegt werden. Die<br />
Werkstücke sind entweder Batterien der Größe D (Monozellen) oder Zylinder aus Kunststoff<br />
bzw. Aluminium gleicher Form und Größe.<br />
Die Vereinzelung erfolgt durch einen doppelt wirkenden Pneumatikzylinder, der durch ein<br />
federrückgestelltes (monostabiles) Magnetventil angesteuert wird (Funktionsprinzip „Taster“).<br />
Zwei magnetische Endlagenschalter überwachen den Zustand des Pneumatikzylinders.
4 2 PRAKTIKUMSMODELL<br />
Lichtschrankenstation: An der Aufnahmeposition erfaßt der Lichttaster der Lichtschrankenstation<br />
die ordnungsgemäß ausgeschobenen (vereinzelten) Werkstücke.<br />
Pneumatische z-Achse mit pneumatischem Greifer: Die z-Achse besteht aus einem doppelt<br />
wirkenden Pneumatikzylinder mit zusätzlich angebrachten magnetischen Sensoren zur Schaltkontrolle.<br />
Gesteuert wird dieser Hubzylinder über ein federrückgestelltes (monostabiles) Magnetventil.<br />
Die Greifeinheit besteht aus einem pneumatischen Scherengreifer (Winkelgreifer). Das pneumatische<br />
Funktionsprinzip entspricht dem eines doppelt wirkenden Zylinders. Zur Ansteuerung<br />
des Greifers dient ein bistabiles Impulsventil (Funktionsprinzip „RS-Flip-Flop“).<br />
Elektrische x-Achse: Der Schlitten der linear geführten x-Achse wird mit einem Schrittmotor<br />
über einen Zahnriemen angetrieben. Zur Erzeugung der für den Schrittmotor erforderlichen<br />
Impulse ist eine Ansteuerelektronik integriert, so daß zwei einfache <strong>SPS</strong>-Schaltausgänge zur<br />
Bedienung der Lineareinheit ausreichen.<br />
Aus Sicherheitsgründen sind im Inneren der Linearachse mechanische Endlagenschalter eingebaut.<br />
Vier Positionstaster an der Oberseite der Linearachse sind auf die Aufnahmeposition, die<br />
Prüfposition (vgl. Abschnitt Spannungsprüfstation) und die Ablagepositionen (vgl. Abschnitt<br />
Werkstückablage) eingestellt.<br />
Sensorstation: Die Sensorstation besteht aus einem induktiven und einem kapazitiven Sensor.<br />
Der kapazitive Sensor spricht bei Annäherung eines beliebigen Objekts an, während der<br />
induktive Sensor nur bei Annäherung eines metallischen Gegenstandes auslöst.<br />
Spannungsprüfstation: Durch Einlegen eines Werkstücks zwischen die Klemmen der Spannungsprüfstation<br />
kann die zwischen Boden und Deckel des Werkstücks abfallende Spannung<br />
gemessen werden. Hierzu wird mit Hilfe einer Anpassungselektronik der Spannungsbereich<br />
von 0 ... 2 V linear auf den bei <strong>SPS</strong>-Analog-Eingängen üblichen Strombereich von 4 ... 20<br />
mA abgebildet.<br />
Werkstückablage: In zwei als Rutschen ausgeführten Ablagefächern können die unterschiedlichen<br />
Werkstücke abgelegt werden.<br />
Pneumatischer NOT-AUS: Die Sortieranlage ist mit einer pneumatischen NOT-AUS Einrichtung<br />
ausgestattet. Im Gefahrenfall ist diese durch Drücken auf den roten Pilztaster auszulösen.<br />
Beim Betätigen des Tasters werden sofort alle pneumatischen Aktoren entlüftet und sind somit<br />
kraftlos (drucklos). Der NOT-AUS unterbricht nicht die elektrische Versorgung der Anlage! Der<br />
Schrittmotor der x-Achse beispielsweise bleibt funktionsfähig.<br />
Der NOT-AUS Taster ist rastend. Entriegelt wird er durch Drehen des schwarzen Ringes in<br />
Uhrzeigerrichtung.<br />
2.2 Funktionsweise der Sortieranlage<br />
Sobald ein Werkstück aus dem Stapelmagazin die Aufnahmeposition erreicht hat, wird es von<br />
der Greifeinheit aufgenommen und an der Sensorstation vorbeigeführt. Hier wird entschieden,<br />
ob es sich um ein Kunststoff- oder Metallteil (Aluminiumzylinder bzw. Batterie) handelt.<br />
Ist letzteres der Fall, wird das Werkstück in die Spannungsprüfstation abgesenkt und anhand
2.3 Sicherheitshinweise 5<br />
des (analogen) Spannungswertes entschieden, ob es sich um eine Batterie oder einen Aluminiumzylinder<br />
handelt. Danach wird das Werkstück weiterbefördert und nach dem Kriterium<br />
„ist Batterie“ / „ist keine Batterie“ auf einer der beiden Rutschen abgelegt. Ist das Werkstück<br />
ein Kunststoffteil entfällt das Absenken in die Spannungsprüfstation.<br />
2.3 Sicherheitshinweise<br />
Das <strong>Praktikum</strong>smodell wurde für den Lehrbetrieb entwickelt. Dabei wurden hardwareseitig die<br />
folgenden Sicherheitseinrichtungen integriert:<br />
• manueller pneumatischer NOT-AUS (Schnellentlüftung)<br />
• automatische Endlagen-Aus Funktion für die Linearachse<br />
Trotz aller Sorgfalt bei der Entwicklung ist die Möglichkeit von Funktionsstörungen von Baugruppen<br />
- auch auf Seiten des Leitsystems - nicht ganz auszuschließen. In diesem Fall können<br />
Schäden an der Sortieranlage auftreten oder sogar Menschen verletzt werden. Treffen Sie<br />
deshalb bei der Inbetriebnahme Ihrer Steuerungsprogramme folgende Vorkehrungen:<br />
• Halten Sie sich bereit, den NOT-AUS Schalter im Bedarfsfall sofort zu drücken.<br />
• Während die Anlage läuft, Hände weg von allen bewegten <strong>Teil</strong>en! Die „kleinen“ Pneumatikzylinder<br />
sowie der Schrittmotor entfalten mehr Kraft als man denkt.<br />
3 Prozeßleitsystem Freelance 2000<br />
In diesem <strong>Praktikum</strong>sversuch kommt das industrielle Kompaktleitsystem Freelance 2000 von<br />
Hartmann & Braun aus dem Hause Elsag Baily zum Einsatz. Das System besteht aus einzelnen<br />
Hardwarekomponenten (Digimatik), die ganz typisch für speicherprogrammierbare Steuerungen<br />
sind, sowie aus zusätzlichen Softwarepaketen (ControlBuilder F, DigiVis) zur Konfigurierung<br />
der Automatisierungsfunktionen und Bedienung des Prozesses.<br />
Hinweis: Durch Updates in der Software kann es vorkommen, daß die Bedienung der einzelnen<br />
Tools sich geringfügig von der in dieser Anleitung beschriebenen Weise unterscheidet.<br />
Manche Anweisungen sind daher sinngemäß und nicht wörtlich zu verstehen.<br />
3.1 Hardwarekomponenten<br />
Das kompakte Prozeßleitsystem Freelance 2000 ist für kleine bis mittlere Automatisierungsaufgaben<br />
geeignet und läßt sich in eine Prozeßebene und eine Leitebene gliedern. Auf der<br />
Prozeßebene werden alle Aufgaben mit Realzeitanforderungen, wie z. B. Regelungs- und<br />
Steuerungsfunktionen in eigenen Einheiten, den Freelance 2000-Prozeßstationen bearbeitet.<br />
Auf der Leitebene übernimmt die Freelance 2000-Leitstation die typischen Funktionen<br />
eines Leitsystems: Bedienen und Beobachten, Archivieren und Protokollieren, Trendwerterfassung<br />
sowie Alarmierung. Parallel dazu erfolgt auf der Leitebene mit der Freelance 2000-<br />
Engineeringstation die Konfigurierung und Inbetriebnahme des Systems. Der komplette Versuchsaufbau<br />
ist in Abbildung 3 dargestellt.
6 3 PROZESSLEITSYSTEM FREELANCE 2000<br />
Abbildung 3: Versuchsaufbau<br />
Freelance 2000-Prozeßebene: Auf der Prozeßebene kommt die Prozeßstation zum Einsatz.<br />
Diese besteht im Grundausbau immer (so auch im Versuch) aus einer Zentraleinheit mit<br />
folgenden Komponenten (vgl. Abbildung 3):<br />
• einer Anschaltbaugruppe für den Anschluß der Netzversorgung und Verbindung der<br />
Baugruppenträger untereinander,<br />
• einer CPU-Baugruppe für die Bearbeitung der vom Anwender konfigurierten Funktionen,<br />
inklusive Kommunikationsschnittstelle (Ethernet-Anschluß),<br />
• bis zu acht beliebig steckbare Ein-/Ausgabebaugruppen (E/A-Baugruppen) für den Prozeßanschluß.<br />
Die E/A-Baugruppen gibt es in den Ausprägungen digitale sowie analoge Ein-/Ausgabe,<br />
bezeichnet mit DDO (Direct Digital Out), DAO (Direct Analog Out), DDI (Direct Digital In) und<br />
DAI (Direct Analog In). Diese Baugruppen dienen als Bindeglied zwischen CPU-Baugruppe<br />
und Prozeß. Sie verfügen über eigene Prozessoren und sind zuständig für das Empfangen von<br />
Daten aus dem Prozeß sowie die Rückgabe von Stellbefehlen und Meldungen an den Prozeß.<br />
Zusätzlich übernehmen sie die Aufgabe der Signalanpassung und Signalumwandlung. Die<br />
Zykluszeiten der E/A-Baugruppen lassen sich per Software für jede Baugruppe getrennt durch<br />
den Anwender konfigurieren (binäre Baugruppen: ≥ 2 ms, analoge Baugruppen: ≥ 10 ms).<br />
Freelance 2000-Leitebene: In der Leitebene genügt bei einer Minimalkonfiguration ein<br />
handelsüblicher PC mit dem Betriebssystem Windows NT. Dieser PC wird dabei wie in der<br />
Versuchsanlage als Leit- und als Engineeringstation eingesetzt. Maximal läßt sich die Leitebene<br />
parallel mit vier Leitstationen und einer Engineeringstation ausstatten.<br />
3.2 Softwarepakete<br />
Bei dem Freelance 2000-System kommen die zwei Programmpakete ControlBuilder F und<br />
DigiVis zur Anwendung [2]. Der Entwicklungsingenieur setzt vorrangig das eigenständige<br />
Softwarepaket ControlBuilder F ein. Dieses erlaubt die einheitliche Konfigurierung der Auto-
7<br />
matisierungsfunktionen und der Bedienoberfläche. Des weiteren wird ControlBuilder F auch<br />
als Werkzeug zur Inbetriebnahme des Prozesses verwendet. Die Software DigiVis ist für den<br />
späteren Anwender gedacht und ausschließlich für den Bedien- und Beobachtungsmodus<br />
konzipiert.<br />
Bei der Konfigurierung mit ControlBuilder F kommen leistungsfähige Editoren zum Einsatz.<br />
Das Editieren erfolgt konform zur DIN IEC 1131-3. Dabei stehen folgende Programmiersprachen<br />
zur Verfügung:<br />
• Funktionsbausteinsprache FBS (grafisch)<br />
• Ablaufsprache AS (grafisch)<br />
• Anweisungsliste AWL (textuell)<br />
Bei der Versuchsdurchführung werden die beiden grafischen Programmiersprachen FBS und<br />
AS eingesetzt, auf die in den folgenden Kapiteln ausführlich eingegangen wird.<br />
4 Konfigurierung der Digimatik mit ControlBuilder F<br />
Dem Prozeßleitsystem wird über Prozeßsignale, wie z. B. Meßsignale, der aktuelle Anlagenzustand<br />
zugeführt. Nach der Diskretisierung und einer entsprechenden Vorverarbeitung stehen<br />
diese Prozeßsignale als Steuergrößen oder Anzeigewerte zur Verfügung. Über die zyklische<br />
Bearbeitung der Steuerprogramme bzw. durch Eingriffe des Bedienpersonals ergeben sich<br />
Stellsignale, mit denen die Stellglieder beaufschlagt werden. Für die Erstellung solch einer<br />
Anwenderkonfiguration muß eine grundsätzliche Vorgehensweise eingehalten werden. Diese<br />
wird im folgenden behandelt.<br />
Das Erstellen der Anwenderkonfiguration erfolgt unabhängig von der Prozeßstation durch<br />
eine grafische Programmerstellung in ControlBuilder F. Dies ermöglicht eine einfache Strukturierung,<br />
Parametrierung und Verquellung der gewünschten Objekte. Unter dem Begriff „Verquellung“<br />
versteht man das Verknüpfen von Signalen. Die zugehörige Dokumentation wird<br />
automatisch erzeugt. Die erstellte Konfigurierung wird in einer Projektdatei gesichert, die jederzeit<br />
wieder geöffnet und geändert werden kann.<br />
4.1 Strukturierung mittels Projektbaum<br />
Die Konfigurierung von Steuer-, Stell-, Verarbeitungs- und Bedieneinrichtungen erfolgt im sogenannten<br />
Projektbaum. Er ist dem Hardwardaufbau entsprechend in die beiden Bereiche<br />
Freelance 2000 / Digimatik - Prozeßstation (D-PS) zur Konfigurierung der Automatisierungsfunktionen<br />
und Freelance 2000 / Digimatik - Leitstation (D-LS) zur Konfigurierung der Bedienund<br />
Beobachtungsfunktionen unterteilt. Diese beiden Bereiche lassen sich spezifisch durch<br />
fest vorgegebene Projektelemente in einer zweigartigen Struktur ausbauen. Ferner legt die<br />
Reihenfolge der Elemente im Projektbaum deren Bearbeitungsreihenfolge fest. Dabei ist der<br />
Projektbaum in seiner Struktur dem Dateimanager von MS-Windows sehr ähnlich (vgl. Abbildung<br />
4).
8 4 KONFIGURIERUNG DER DIGIMATIK MIT CONTROLBUILDER F<br />
Abbildung 4: Projektbaum<br />
4.2 Konfigurierung der Automatisierungsfunktionen<br />
In den folgenden Abschnitten werden die verarbeitenden und strukturierenden Projektelemente<br />
auf Seiten der Freelance 2000 - Prozeßebene näher erläutert.<br />
Funktionsbausteinsprache (FBS): Die Konfigurierung der Prozeßsignalverarbeitung auf<br />
unterster Ebene erfolgt in einem Funktionsbausteinsprache-Programm. Dabei steht eine Rasterfläche<br />
fester Größe zur Verfügung, die am linken und rechten Rand von einer Ein- bzw.<br />
Ausgangsleiste begrenzt wird. Per Definition werden die Eingangssignale in die linke und die<br />
Ausgangssignale in die rechte Leiste eingetragen. Funktionsbausteine können aus verschiedenen<br />
konfektionierten Gruppen (Binär-, Analog-, Arithmetik-, Logik- etc. Bausteine) ausgewählt,<br />
plaziert und anschließend durch Anwahl parametriert werden (vgl. Abbildung 5). Die<br />
Parametrierung erfolgt durch Ausfüllen bausteinspezifischer Masken.<br />
Das Verquellen bzw. Verbinden der einzelnen Prozeßsignale mit den Ein- und Ausgängen verschiedener<br />
Funktionsbausteine erfolgt durch Signalflußlinien. Jeder Bausteintyp besitzt je nach<br />
Funktion eine Ein- / Ausgangsbelegung, die in der Online-Hilfe eingesehen werden kann.<br />
Das Verquellen erfolgt ebenfalls grafisch mit Hilfe der Maus: Beim gewünschten Anfangspunkt<br />
wird die linke Maustaste zusammen mit der STRG-Taste gedrückt und diese beiden erst<br />
wieder beim gewünschten Endpunkt losgelassen.
4.2 Konfigurierung der Automatisierungsfunktionen 9<br />
Abbildung 5: Beispiel eines FBS-Programms<br />
Zwischen den verschiedenen FBS-Programmen ist ein Informationsaustausch über globale<br />
Variablen möglich, die in die üblichen Typenklassen (REAL, INT, UINT, BOOL etc. ) eingeteilt<br />
sind. Dabei ändert sich je nach verwendetem Typ die Darstellungsform (Farbe und Strichbreite)<br />
der Signalflußlinie. Zusätzlich wird bei falsch gewählter Verquellung die Signalflußlinie rot und<br />
schmal dargestellt.<br />
Eine Variable besteht aus max. 16 Zeichen. In Abbildung 5 sind einige Variablen in der Einbzw.<br />
Ausgangsleiste zu sehen. Dabei werden alle mit @ gekennzeichneten Variablen über<br />
das sogenannte Prozeßabbild gelesen bzw. geschrieben. Das Prozeßabbild ist ein Zwischenspeicher<br />
für die Variablen einer Task (vgl. Abbildung 6). Dieser Speicher liest zu Beginn der<br />
Berechnung einer Task die benötigten globalen Variablen ein. Damit stehen diese Variablen<br />
der Task lokal zur Verfügung. Dann wird die Summe aller Programmlisten und Programme<br />
dieser Task einmal berechnet und die aktuellen Zustände und Größen der Variablen in das<br />
lokale Prozeßabbild geschrieben. Abschließend werden die neuen Werte bzw. Ergebnisse aus<br />
dem Prozeßabbild in die globale Variablenliste übertragen.<br />
Sämtliche im Programm verwendeten Variablen werden mit ihren projektweit eindeutigen Signalnamen,<br />
Typenangabe und Kurzkommentar automatisch in einer Variablenliste gespeichert.<br />
Handelt es sich um Variablen, die den Ein- oder Ausgangskanälen des Systems zugeordnet<br />
sind, werden zusätzlich Baugruppentyp, Steckplatz und Kanalnummer in dieser Liste
10 4 KONFIGURIERUNG DER DIGIMATIK MIT CONTROLBUILDER F<br />
Abbildung 6: Variablenzugriff über das Prozeßabbild<br />
angezeigt. Die Variablenliste des vorliegenden Versuchs ist in Abbildung 11 zu sehen.<br />
Neben der Variablenliste wird die sogenannte MSR-Stellenliste ebenfalls automatisch angelegt.<br />
Die Abkürzung MSR steht für Messen, Steuern, Regeln. Zu den MSR-Stellen zählen alle<br />
im Programm verwendeten parametrierbaren Funktionsbausteine, also beispielsweise Regler,<br />
Filter oder Konstanten.<br />
Programmliste (PL): Das Projektelement Programmliste (PL) faßt alle unterlagerten FBS-<br />
Programme zusammen und steuert deren Bearbeitungsreihenfolge anhand der laufenden<br />
Nummer bzw. Position im Projektbaum. In einem Parametrierdialog kann eingestellt werden,<br />
ob die unterlagerten Programme bearbeitet werden sollen oder nicht.<br />
Ablaufsprache (AS): Alternativ zur Programmliste gibt es die Möglichkeit die Bearbeitung<br />
von FBS-Programmen in einem Ablaufsprache-Programm zu strukturieren. Hierzu steht ein<br />
spezieller AS-Editor zur Verfügung, mit dessen Hilfe sehr einfach über die Menüzeile eine<br />
Ablaufsteuerung erstellt werden kann.<br />
Die aus der Regelungstechnik bekannten Petri-Netze [3] lassen sich mit diesem AS-Editor sehr
4.2 Konfigurierung der Automatisierungsfunktionen 11<br />
Abbildung 7: Übergang vom Petri-Netz zur Ablaufsprache<br />
einfach in ein AS-Programm umsetzen (vgl. Abbildung 7).<br />
Dem Anwender stehen unter dem Menüpunkt Element Schritte, Transitionen, Sprünge (zu<br />
anderen Schritten) sowie Parallel- und Alternativverzweigungen zur Verfügung. Dabei sind die<br />
folgenden Grundregeln zu beachten:<br />
• Eine Ablaufsteuerung beginnt immer mit einem Initialschritt.<br />
• Einem Schritt folgt immer eine Transition und umgekehrt.<br />
• Vor und nach einer Parallelverzweigung steht immer nur eine Transition.<br />
• Nach dem Beginn und vor dem Ende einer Alternativverzweigung folgen immer mehrere<br />
Transitionen.<br />
• Eine Ablaufsteuerung endet mit einer Transition (von der aus das System selbständig in
12 4 KONFIGURIERUNG DER DIGIMATIK MIT CONTROLBUILDER F<br />
den Initialschritt zurückspringt).<br />
Im AS-Editor werden durch Anwählen der jeweiligen AS-Elemente diese mit FBS-Programmen<br />
verknüpft. In diesen werden die einzelnen Schrittaktionen bzw. Transitionsbedingungen abgelegt.<br />
Dabei kommen zwei interne Merker zum Einsatz.<br />
Zum einen ist dies der Merker .RESULT, der ausschließlich bei Transitionsbedingungen verwendet<br />
wird. Er steht obligatorisch in der Signalausgangsleiste des FBS-Programms, ist also<br />
vom Entwickler des FBS-Programms selbst zu generieren und enthält das bool’sche Ergebnis<br />
der Weiterschaltbedingung. Wird .RESULT gleich Eins, dann schaltet die Transition, der markierte<br />
Schritt bzw. das aktuelle FBS-Programm wird noch einmal bearbeitet und anschließend<br />
wird der nächste im AS-Programm folgende Schritt markiert.<br />
Der zweite interne Merker lautet .X und kann nur bei Schrittaktionen verwendet werden. Da<br />
er vom AS-Programm automatisch erzeugt wird, steht er in der Signaleingangsleiste des FBS-<br />
Programms; jedoch ist seine Verwendung optional. Dieser Merker ist automatisch gleich Eins,<br />
wenn die vorausgehende Transition geschaltet hat, die nachfolgende Transition jedoch noch<br />
nicht. Schaltet die nächste Transition auf Eins, so wird .X automatisch gleich Null gesetzt.<br />
Der markierte Schritt wird nun noch einmal bearbeitet s.o., dabei kann der Merker .X für die<br />
Rücknahme bzw. das Beenden von Stellaktionen eingesetzt werden.<br />
Zusätzlich kann im Untermenü Bearbeiten zu jedem Schritt- bzw. Transitionselement ein Kriterienfenster<br />
definiert werden. Dort lassen sich in einem selbsterklärenden Parametrierdialog<br />
Variablen in eine Liste eintragen, deren Status später in DigiVis an dem entsprechenden AS-<br />
Element abrufbar sind. Bei einer Transition kann in diesem Kriterienfenster die Variable je<br />
nach Zustand noch verschiedenfarbig geflutet werden.<br />
Task: Das strukturierende Projektelement in der obersten Hierarchieebene ist die Task. In<br />
ihr werden alle unterlagerten Programmlisten und AS-Programme zusammengefaßt. Tasks<br />
werden zyklisch aufgerufen und können abhängig von den Anforderungen des technischen<br />
Prozesses mit unterschiedlichen Zykluszeiten und Prioritäten parametriert werden. Unter Zykluszeit<br />
versteht man hier im Gegensatz zur sonst üblichen Terminologie nicht die Zykluszeit<br />
der gesamten Task, sondern die Zykluszeit der FBS-Programme, die in Form von Programmlisten<br />
bzw. AS- Programmen der Task unterlagert sind. Ebenso kommt die Priorität einer Task<br />
nur dann zum Tragen, wenn mehrere Tasks identische Zykluszeiten haben.<br />
4.3 Konfigurierung der Bedien- und Beobachtungsfunktionen<br />
Die Erstellung der Bedien- und Beobachteroberfläche wird im <strong>Teil</strong>bereich Freelance 2000 /<br />
Digimatik - Leitstation (D-LS) des Projektbaums durchgeführt. Dabei stehen dem Anwender<br />
sowohl die vom System konfektionierten Bilder, wie auch die Möglichkeit der Erstellung von<br />
anlagenspezifischen freien Grafikbildern zur Verfügung.<br />
Für die Strukturierung wird in der höchsten und gleichzeitig gröbsten Hierarchieebene das<br />
konfektionierte Übersichtsbild verwendet (vgl. Abbildung 8). Darin läßt sich die Prozeßinformation<br />
der gesamten Anlage in konzentrierter Form darstellen. In diesem Übersichtsbild<br />
werden vordefinierte Ikonen bzw. Bilder vom Typ Grafikbild, Gruppenbild, Trendbild<br />
und Ablaufsprachenbild eingebunden. Diese Bildtypen werden dann mit einzelnen Objekten,<br />
wie frei konfigurierten Grafikbildern, konfektionierten Grafikbildern oder Ablaufsprache-<br />
Programmen, hinterlegt.
4.3 Konfigurierung der Bedien- und Beobachtungsfunktionen 13<br />
Abbildung 8: Übersichtsbild mit zusätzlich geöffnetem Einblendbild<br />
Frei konfigurierbare Grafikbilder: Freie Grafikbilder können durch Einbinden aktueller<br />
Prozeßdaten individuell auf die spezifischen Anforderungen des Anlagenbetreibers abgestimmt<br />
werden. Die aus einem statischen und einem dynamischen Anteil bestehenden Bedienund<br />
Beobachtungsbilder werden mit einem Grafikprogramm (Grafik- und Animationseditor)<br />
konfiguriert. Dabei werden die statischen <strong>Teil</strong>e des Bildes mit dem Grafikeditor erstellt. Innerhalb<br />
dieses Editors steht ein Animationseditor zur Verfügung. Mit ihm können Bildelemente mit<br />
Prozeßvariablen verbunden werden. Damit können dynamische Bildelemente in Form von sich<br />
aktualisierenden Zahlenwerten, Bargraph-Säulen, Füllflächen oder sich bewegenden Grafiksymbolen<br />
erzeugt werden.<br />
Konfektionierte Grafikbilder: Konfektionierte Bilder sind vorgestaltete Darstellungen, die<br />
hinsichtlich der Struktur und Präsentation der Prozeßdaten auf die Belange der Prozeßleittechnik<br />
abgestimmt wurden. So werden z.B. Analogwerte zur schnellen Information als farbige<br />
Säulen und zur genauen Ablesung digital in physikalischen Werten angezeigt. Dem Anwender<br />
stehen folgende konfektionierte Bilder zur Beobachtung und Bedienung zur Verfügung:<br />
• Das Einblendbild steht unmittelbar nach der Parametrierung einer MSR-Stelle zur Verfügung.<br />
Es dient zur Detaildarstellung und Bedienung einer MSR-Stelle. Einblendbilder<br />
sind sowohl mit konfektionierten als auch mit frei konfigurierbaren Grafikbildern auf<br />
einem Monitor darstellbar. Damit ist es möglich, gleichzeitig Übersicht- und Detailinformation<br />
zu erhalten. Eine angewählte MSR-Stelle ist immer über das Einblendbild<br />
bedienbar.<br />
• In einem Gruppenbild lassen sich bis zu sechs analoge bzw. 24 binäre MSR-Stellen
14 5 BEDIENEN UND BEOBACHTEN MIT DIGIVIS<br />
anzeigen und bedienen.<br />
• Das Übersichtsbild bietet die Anwahl von bis zu 96 Bildern und Protokollen.<br />
• Das Trendbild zeigt die zeitlichen Verläufe von bis zu sechs Variablen in veränderbarer<br />
Skalierung.<br />
• Im Ablaufsteuerungsbild wird eine Ablaufsteuerkette angezeigt und bedient.<br />
5 Bedienen und Beobachten mit DigiVis<br />
Zur späteren Visualisierung und Bedienung des Prozesses stellt DigiVis eine aus mehreren<br />
Komponenten bestehende Bedien- und Beobachteroberfläche zur Verfügung. In Abbildung 9<br />
ist der grundsätzliche Bildschirmaufbau dargestellt. Die Bedienung erfolgt mit der Maus und<br />
entspricht dem Windows-Standard.<br />
Abbildung 9: Grundsätzlicher Aufbau der Bedien- und Beobachteroberfläche<br />
Meldezeile: Die Meldezeile ist immer sichtbar und zeigt wahlweise die neuesten oder ältesten<br />
fünf Meldungen an. Daneben befindet sich noch ein Feld zur Überlaufanzeige (>>), ein<br />
Button für die Anwahl einer Hilfeliste (H) und ein Button zur Quittierung bzw. Sichtquittierung<br />
(SQ).<br />
Titelzeile: In dieser Zeile wird der aktuelle Bildname angezeigt.<br />
Menüzeile: Die Menüzeile ist immer sichtbar. Im Menü hinterlegte Aktionen sind also aus<br />
jeder Bediensituation ausführbar.<br />
Darstellungsbereich: In diesem Bildschirmbereich werden die vom Bediener ausgewählten<br />
Bilder dargestellt.<br />
Statuszeile: Hier werden Meldungen des Systems angezeigt. Rechts stehen Datum und Uhrzeit.
15<br />
Dialogbereich: Hier erscheint entweder ein zum aufgerufenen Bild gehörender Bediendialog<br />
oder der Bildanwahldialog.<br />
6 Versuchsdurchführung<br />
Um die in Abschnitt 2.2 beschriebene Funktionsweise der Sortieranlage herzustellen, gliedert<br />
die auf dem System als Gerüst vorgegebene Anwenderkonfiguration (vgl. Abbildung 12) die<br />
Gesamtaufgabe des Sortiervorgangs in <strong>Teil</strong>aufgaben, die jeweils einer (zyklischen) Task auf<br />
dem Freelance 2000 - System zugeordnet werden (pro <strong>Teil</strong>aufgabe eine Task). Für diese Tasks<br />
ist auf der Prozeßebene (mit ControlBuilder F) das Erfassen, Verarbeiten und Ausgeben von<br />
Signalen, auf der Leitebene die Visualisierung der Signale für das Beobachten, Bedienen<br />
und Überwachen zu konfigurieren. Nach erfolgreicher Erstellung der Konfiguration wird diese<br />
in die Prozeßstation geladen und abschließend im Bedien- und Beobachtungsmodus (mit<br />
DigiVis) überprüft.<br />
Die einzelnen <strong>Teil</strong>aufgaben (Tasks) sind:<br />
• Initialisierung der Sortieranlage<br />
• Vereinzelung der Werkstücke<br />
• Transport<br />
• Materialerkennung („Metall“ / „Kunststoff“)<br />
• Spannungsprüfung<br />
• Zählung der Werkstücke („Batterien“ / „Nicht-Batterien“)<br />
und werden im folgenden näher erläutert.<br />
Task INIT (Initialisierung): Diese Task ist bereits vollständig in der auf dem System vorhandenen<br />
Anwenderkonfiguration enthalten. Sie wird durch ein AS-Programm realisiert, das den<br />
Schlitten mit angehobener Greifeinheit und geöffneten Greifzangen exakt über der Aufnahmeposition<br />
(POS1) plaziert.<br />
Task VEREINZ (Vereinzelung): Diese Task ist ebenfalls bereits in der Anwenderkonfiguration<br />
vorgegeben und wird auch über ein AS-Programms realisiert. Durch Ansteuerung des<br />
Pneumatikzylinders (MV1) wird ein Werkstück aus dem Stapelmagazin an die Aufnahmeposition<br />
geschoben. Sobald der Pneumatikzylinder wieder eingefahren ist, wird die Belegung<br />
der Aufnahmeposition mit Hilfe der Lichtschrankenstation (S1) überprüft. Befindet sich dort<br />
kein Werkstück (z. B. infolge eines leeren Stapelmagazins), endet die Programmbearbeitung.<br />
Andernfalls wird der Transport des bereitliegenden Werkstücks initiiert.<br />
Task TRANS (Transport): Auch die Task TRANS wird mit Hilfe eines AS-Programms realisiert.<br />
Das Werkstück wird durch Ansteuerung des Pneumatikzylinders der z-Achse (MV2) und durch<br />
Betätigung des Greifers (MV3_1, MV3_2) aufgenommen. Zur Funktionskontrolle werden hierbei<br />
die Endlagenschalter ES4 und ES3 des Pneumatikzylinders überwacht. Anschließend wird<br />
das Werkstück durch Ansteuerung des Schrittmotors der x-Achse (LIN1, LIN2, LIN3) zur Materialerkennung<br />
an der Sensorstation vorbeigeführt. Handelt es sich um ein Metallteil (metall<br />
= 1) wird beim Erreichen der Prüfposition (POS2) eine Spannungsprüfung veranlaßt. Danach
16 6 VERSUCHSDURCHFÜHRUNG<br />
wird das Werkstück weiterbefördert und abhängig vom Zustand der Variablen batterie an der<br />
ersten (POS3, „ist Batterie“) oder an der zweiten (POS4, „ist keine Batterie“) Ablageposition<br />
durch Öffnen des Greifers freigegeben. Ist das Werkstück aus Kunststoff entfällt die Spannungsprüfung.<br />
Nach Ablage des Werkstücks fährt der Schlitten (mit geöffneten Greifzangen)<br />
zur Aufnahme des nächsten Werkstücks wieder an die Aufnahmeposition (POS1) zurück.<br />
Task MATERK (Materialerkennung): Diese Task wird als Programmliste realisiert. Zyklisch<br />
werden hier ständig der kapazitive (S3) und der induktive Sensor (S2) eingelesen und das<br />
Ergebnis der Materialerkennung (metall = 0 bzw. 1) zur Verfügung gestellt.<br />
Task SPGSPRUEF (Spannungsprüfung): Diese Task wird wieder als AS-Programm realisiert.<br />
Das Werkstück wird an der Prüfposition (POS2) durch Ansteuerung des Pneumatikzylinders<br />
(MV2) zwischen die Klemmen der Spannungsprüfstation abgesenkt. Übersteigt der analoge<br />
Spannungsmeßwert spannung die Schwelle von U t = 50 mV , wird das Werkstück durch Setzen<br />
der Variable batterie als solche identifiziert.<br />
Task ZAEHL (Zählung der Werkstücke): Die Task wird als Programmliste realisiert und wird<br />
für die Visualisierung benötigt. Sie liefert in Form der beiden Zählvariablen anz_batt bzw.<br />
anz_nicht_batt die jeweils aktuelle Anzahl der sich in den Ablagefächern befindenden Batterien<br />
bzw. Nichtbatterien. Die Inkrementierung von anz_batt bzw. anz_nicht_batt erfolgt jeweils,<br />
wenn der Schlitten die erste (POS3) bzw. die zweite Ablageposition (POS4) erreicht.<br />
Eine vollständige Liste aller Ein-/Ausgangsvariablen der Sortieranlage inklusive Erläuterungen<br />
sowie eine Liste aller im System vordefinierten Variablen findet sich im Abschnitt 7. Die<br />
Variablenliste des Freelance 2000 - Systems steht außerdem in ControlBuilder F unter dem<br />
Menüpunkt System, Variablenliste zur Verfügung.<br />
Die Namensgebung der Variablen unterliegt dabei der folgenden Konvention: Namen, die<br />
ausschließlich Großbuchstaben (z.B. POS1) enthalten, kennzeichnen direkte Ein- oder Ausgangssignale<br />
der Anlage. Ausnahmen hiervon sind die beiden internen Merker .X und .RE-<br />
SULT, die im nächsten Abschnitt beschrieben werden. Enthalten Namen Kleinbuchstaben (z.B.<br />
metall), handelt es sich um programminterne Variablen, die, sofern nicht anders beschrieben,<br />
vom Programmierer selbst zu setzen sind.<br />
Synchronisation von AS-Programmen: Die Synchronisation der AS-Programme der<br />
Tasks VEREINZ, TRANS und SPGSPRUEF erfolgt mit Hilfe von Variablenpaaren namens<br />
• frei_<br />
• rueck_<br />
auf die in Abbildung 10 beispielhaft dargestellte Weise: In einem (z. B. dem letzten) Schritt<br />
des AS-Programms A wird zweckmäßigerweise mit Hilfe des internen Merkers .X die Variable<br />
frei_B zur „Freigabe“ des AS-Programms B gesetzt. Frei_B bringt die erste Transition des zu<br />
startenden AS-Programms B zum Schalten, d. h. der Ablauf von B ist freigegeben. Der Rücksprung<br />
von AS-Programm A in den Initialschritt wird jedoch durch die auf rueck_B reagierende<br />
letzte Transition noch blockiert. An beliebiger Stelle im AS-Programm B (z.B. im ersten Schritt)<br />
wird nun ebenfalls mittels .X die Variable rueck_B als „Rückmeldung“ des AS-Programms B<br />
gesetzt. Jetzt schaltet die letzte Transition von AS-Programm A; A springt in den Initialschritt<br />
zurück und ist bereit für einen neuen Ablauf.
6.1 <strong>Teil</strong> 1 17<br />
6.1 <strong>Teil</strong> 1<br />
Abbildung 10: Synchronisation zweier AS-Programme A und B<br />
In diesem ersten <strong>Teil</strong> der Versuchsdurchführung geht es zunächst um die Konfigurierung der<br />
Tasks MATERK (Materialerkennung) und TRANS (Transport). Anschließend soll die Sortieranlage<br />
testweise in Betrieb genommen sowie die Funktion der realisierten Komponenten überprüft<br />
und visualisiert werden. Dabei kann zu jedem bei ControlBuilder F oder DigiVis auftretenden<br />
Problem über die bei Windows bekannte Hilfefunktion (Menü oder Taste F1) das Handbuch<br />
eingesehen werden.<br />
Die Geschwindigkeit des Schlittens entlang der x-Achse beträgt im Betrieb v x = 100 mm.<br />
Auf s<br />
einer Länge von ∆ x = 20 mm kann ein Werkstück von einem der Sensoren (kapazitiv bzw.<br />
induktiv) erfaßt werden. Weiterhin soll der Schlitten an den Positionen POS1 ... POS4 auf 1<br />
mm genau plaziert werden können.<br />
Hausaufgabe<br />
✍ Welche maximale Zykluszeit darf für die Task MATERK konfiguriert werden?<br />
✍ Entwerfen Sie unter Verwendung von RS-Flip-Flops und Logikbausteinen die Schaltung<br />
des FBS-Programms, welches der Task MATERK zugrunde liegt.<br />
Berücksichtigen Sie, daß<br />
– der kapazitive sowie der induktive Sensor nur solange ansprechen, wie ein Werkstück<br />
erfaßt wird und<br />
– die beiden Sensoren ihr Ausgangssignal nacheinander liefern.<br />
Überlegen Sie auch, welches Signal sich zur Rücksetzung der Flip-Flops eignet (siehe<br />
Taskbeschreibung und Variablenliste).<br />
✍ Welche maximale Zykluszeit darf für die Task TRANS konfiguriert werden?<br />
Das AS-Programm der Task TRANS wird über den o. a. Synchronisationsmechanismus durch
18 6 VERSUCHSDURCHFÜHRUNG<br />
die Variable frei_Trans freigegeben, die vom AS-Programm der Task VEREINZ gesetzt wird.<br />
Demzufolge hat mittels Setzen der Variable rueck_Trans eine Rückmeldung der Task TRANS<br />
an die TASK VEREINZ zu erfolgen.<br />
Ferner muß im AS-Programm der Task TRANS der erneute Ablauf des AS-Programms der Task<br />
VEREINZ initiiert werden, um ein neues Werkstück an die Aufnahmeposition zu plazieren.<br />
Hierzu ist durch Setzen von frei_Vereinz das AS-Programm der Task VEREINZ wieder freizugeben.<br />
Außerdem muß auf das Setzen von rueck_Vereinz als Rückmeldung des AS-Programms<br />
der Task VEREINZ gewartet werden.<br />
Die Synchronisation mit dem (noch nicht vorhandenen) AS-Programm der Task SPGSPRUEF<br />
ist hier zu vernachlässigen. Statt dessen sind alle als Metallteile erkannten Werkstücke wie<br />
Batterien zu behandeln. Es gilt also: metall = batterie.<br />
Hausaufgabe<br />
✍ Entwerfen Sie das zur Realisierung der Task TRANS erforderliche Petri-Netz. Vermerken<br />
Sie zu jedem Schritt die notwendigen Aktionen und die zu jeder Transition gehörenden<br />
Bedingungen (siehe Taskbeschreibung und Variablenliste).<br />
Berücksichtigen Sie, daß sobald der Pneumatikzylinder der z-Achse oben angelangt ist<br />
bereits wieder ein Werkstück eingeschoben werden kann.<br />
Aktivieren von ControlBuilder F: Der Programmaufruf von ControlBuilder F erfolgt unter<br />
Windows XP auf dem Desktop. Nach Abschluß des Ladevorgangs öffnet sich ein Fenster<br />
mit dem Hinweis auf die Freelance 2000-Version und das Copyright. Durch das Bestätigen<br />
im Fenster (mit dem Button Weiter bzw. RETURN) gelangt man in die ControlBuilder<br />
F-Oberfläche.<br />
Dort läßt sich in der Menüzeile durch Anwahl von Projekt, Öffnen die bereits vorhandene<br />
und zu erweiternde Anwenderkonfiguration „SORT“ (Dateiname: angabe72_ip.pro, auf<br />
dem Desktop) laden. Im nächsten Schritt wird der Menüpunkt Konfigurieren gewählt und es<br />
erscheint der aktuelle Projektbaum.<br />
Erweitern des Projektbaums: Im Projektbaum müssen die benötigten Projektelemente hinzugefügt<br />
bzw. definiert werden. Dazu wird die gewünschte Stelle im Projektbaum durch Anwahl<br />
mit der Maus markiert und das neue Element über die Menüzeile - Bearbeiten, Einfügen Drüber<br />
bzw. Drunter oder Einfügen nächste Ebene - eingefügt. In diesem <strong>Praktikum</strong>sversuch sind<br />
im Zweig für die Prozeßstation (vgl. Abbildung 12 unter Proz (D-PS)) folgende Projektelemente<br />
zu ergänzen bzw. anzulegen:<br />
• Die korrekten Zykluszeiten der Tasks MATERK und TRANS. Diese sind in den Parametermasken<br />
der Projektelemente MATERK (TASK) bzw. TRANS (TASK) (Aufruf durch Doppelklick,<br />
linke Maustaste) einzugeben.<br />
• Das Programmliste-Element MatErk (PL) in MATERK (TASK).<br />
• Das FBS-Programm-Element MatErk (FBS) in MATERK (PL).<br />
• Das AS-Programm Trans (AS) in TRANS (TASK).<br />
Aufgabe<br />
☞ Erweitern Sie den Projektbaum um die oben genannten Elemente.
6.1 <strong>Teil</strong> 1 19<br />
☞ Kontrollieren Sie den Projektbaum.<br />
Erstellen eines FBS-Programms: Der FBS-Editor wird durch das Anwählen (Doppelklick<br />
mit linker Maustaste) eines FBS-Programms im Projektbaum aufgerufen. In diesem Editor<br />
werden die zuvor eingerichteten FBS-Programme mit einzelnen Funktionsbausteinen aus der<br />
Bibliothek (Menüzeile: Bausteine) ausgestattet. Diese werden durch Anwählen parametriert<br />
und anschließend mit Signalflußlinien verbunden (Verquellen). Die Vorgehensweise ist im folgenden<br />
exemplarisch anhand der Verschaltung eines Flip-Flop-Bausteins im FBS-Programm<br />
MatErk (FBS) dargestellt:<br />
• Anwahl (Doppelklick mit linker Maustaste) von MatErk (FBS) im Projektbaum.<br />
• Auswahl des Flip-Flops im Untermenü Bausteine, Standard, Binärschalter, Flip-Flop<br />
• Plazieren (1x linke Maustaste, abschließend Esc-Taste) des Bausteins auf der Rasterfläche.<br />
• Aufruf der Parametermaske des Bausteins (durch Doppelklick auf den Baustein), Eintragen<br />
des Bausteinnamens und der Bearbeitungsreihenfolge, Auswahl des Bearbeitungsmodus<br />
(immer bearbeiten, abhängig vom Eingangssignal EN bearbeiten oder nicht<br />
bearbeiten) und des Flip-Flop-Typs. Mit dem Button „OK“ wird die Maske geschlossen.<br />
• Eingabe der Variablen in die Ein- und Ausgangsleiste. Dabei kann nach Anwahl (1x linke<br />
Maustaste) des gewünschten Variablenplatzes der Variablenname direkt eingegeben<br />
werden oder mittels der Funktionstaste F2 eine Auswahl aus der Variablenliste getroffen<br />
werden.<br />
• Verquellen des Bausteins mit den Variablen durch Ziehen von Signalflußlinien (STRG-<br />
Taste und linke Maustaste gedrückt halten, Verbindungslinie ziehen, Tasten loslassen).<br />
In der Parametermaske eines jeden Bausteins befindet sich auch ein Hilfebutton. Dort kann die<br />
Funktion des Bausteins und die Bedeutung der einzelnen Ein- und Ausgänge nachgeschlagen<br />
werden.<br />
Eine Syntaxprüfung der erstellten Programme erfolgt über den Menüpunkt FBS-Programm,<br />
Plausibilisieren. Vorhandene formale Fehler werden daraufhin angezeigt. Nur plausible Programme<br />
können später in die Prozeßstation geladen werden.<br />
Aufgabe<br />
☞ Realisieren Sie das FBS-Programm MatErk (FBS) in der Programmliste der Task MATERK<br />
und sichern Sie es.<br />
E/A-Kanalbelegung: Über die E/A-Kanalbelegung werden die Variablen des Projekts und<br />
damit die in der Variablenliste definierten Variablen einem Kanal auf einer E/A-Baugruppe<br />
zugewiesen. Damit wird erreicht, daß ein aus dem technischen Prozeß kommendes Signal<br />
verarbeitet werden kann und umgekehrt eine Variable aus dem Leitsystem dem Prozeß zugeführt<br />
wird.<br />
Befindet man sich im Projektbaum, so kann in der Menüzeile der Punkt System und in seinem<br />
Untermenü der Punkt Hardwarestruktur angewählt werden. Dort erscheint eine Hauptansicht<br />
der verwendeten Hardware. Durch Anwahl einer einzelnen Hardwarekomponente (z. B. einer<br />
Prozeßstation) und anschließender Auswahl des Menüpunkts Detaillieren! wird diese Komponente<br />
herausgegriffen und kann parametriert werden. Dabei kann die Prozeßstation mit
20 6 VERSUCHSDURCHFÜHRUNG<br />
einzelnen E/A-Baugruppen bestückt werden. In dieser Detailansicht werden durch die Anwahl<br />
einer E/A-Baugruppe in Verbindung mit den Menüpunkten System und E/A-Kanalbelegung<br />
den einzelnen Kanälen der E/A-Baugruppe die jeweiligen Variablen zugewiesen.<br />
Aufgabe<br />
☞ Ergänzen Sie die Kanalbelegung der E/A-Baugruppe DDI01 um die Signale S2 (Kanal<br />
9) und S3 (Kanal 10). Sichern Sie die neue Kanalbelegung.<br />
Erstellen eines Ablaufsprache-Programms: Der AS-Editor wird durch Anwählen (Doppelklick<br />
mit linker Maustaste) eines AS-Programms im Projektbaum aufgerufen. Wie unter<br />
Abschnitt 4.2 beschrieben, wird in diesem Editor der Ablauf von FBS-Programmen unter Verwendung<br />
der Elemente Schritt und Transition sowie Sprung, Parallelverzweigung und Alternativverzweigung<br />
strukturiert.<br />
Ein Schritt wird parametriert, indem ihm ein bis maximal fünf FBS-Programme zugewiesen<br />
werden. Dies geschieht durch Anwahl des Schritts (Doppelklick mit linker Maustaste) und<br />
anschließendem Ausfüllen der Parametermaske bzw. Erstellen der dem Schritt zugehörenden<br />
FBS-Programme (s. o.).<br />
Die Parametrierung einer Transition erfolgt analog, mit dem Unterschied, daß einer Transition<br />
nur ein FBS-Programm zugewiesen werden kann. In der Signalausgangsleiste (rechte Seite)<br />
dieses FBS-Programms muß der interne Merker .RESULT generiert werden, um ein Schalten<br />
der Transition zu ermöglichen (vgl. Abschnitt 4.2).<br />
Aufgabe<br />
☞ Realisieren Sie das AS-Programm Trans (AS) der Task TRANS und plausibilisieren sie<br />
es (Menüzeile: AS-Programm, Plausibilisieren). Zur mechanischen Schonung der Pneumatikzylinder<br />
ist bei jedem Schritt, der eine pneumatische Komponente bedient, in der<br />
Parametermaske eine Wartezeit TWA von 500 ms einzustellen.<br />
Inbetriebnahme der erstellten Konfiguration: Nach Erstellung der Anwenderkonfiguration<br />
wird das ganze Projekt noch auf Syntaxfehler hin untersucht. Dazu wird im Projektbaum<br />
ganz oben der Projektname markiert und dann in der Menüzeile Projekt, Alles plausibilisieren<br />
gewählt. Liefert diese Überprüfung keine Fehlermeldung kann mit dem Laden der Anwenderkonfiguration<br />
fortgefahren werden. Dies geschieht im Inbetriebnahmemodus. Dazu wird<br />
eine Verbindung mit der Prozeßstation aufgebaut und die erstellte Anwenderkonfiguration in<br />
Betrieb genommen:<br />
• Konfigurationsmodus verlassen (Projekt, Beenden). Es erscheint die ControlBuilder F<br />
Oberfläche.<br />
• Zum Desktop wechseln (Oberfläche minimieren) und DigiVis aufrufen.<br />
• Zu ControlBuilder F zurückkehren (mit Hilfe der Tastenkombination ALT+TAB).<br />
• Aufbauen der Verbindung (Projekt, Verbindung aufbauen). Der Punkt Inbetriebnehmen<br />
erscheint schwarz und ist damit anwählbar in der Menüzeile.<br />
• Inbetriebnahmemodus starten (Inbetriebnehmen). Es erscheint der Projektbaum.<br />
• Markieren der Prozeßstation PROZ (D-PS). Mit Laden, ganze Station wird die Anwenderkonfiguration<br />
für die Prozeßstation geladen.
6.2 <strong>Teil</strong> 2 21<br />
• Markieren der Leitstation LEIT (D-LS). Mit Laden, ganze Station wird die auf dem System<br />
vorgegebene Anwenderkonfiguration für die Leitstation geladen.<br />
• Verbindung abbauen (Projekt, Beenden und Projekt, Verbindung abbauen)<br />
Aufgabe<br />
☞ Laden der erstellten Anwenderkonfiguration wie oben beschrieben.<br />
☞ Zur Inbetriebnahme der Sortieranlage selbst entriegeln Sie den NOT-AUS Taster der<br />
Druckluftversorgung und befüllen das Stapelmagazin.<br />
☞ Wählen Sie unter der Rubrik „Grafikbilder“ das Grafikbild „Sortieren“. Drücken Sie im<br />
Grafikbild links oben den Button „START“ und überprüfen Sie, ob der Sortiervorgang<br />
(Trennung von Metall- und Kunststoffwerkstücken) korrekt abläuft.<br />
☞ Speichern Sie Ihr Projekt (Menüzeile: Projekt, Sichern) und beenden Sie es (Projekt,<br />
Beenden). Verlassen Sie ControlBuilder F (Projekt, Beenden) und DigiVis (Optionen,<br />
System, DigiVis beenden).<br />
6.2 <strong>Teil</strong> 2<br />
Im zweiten <strong>Teil</strong> der Versuchsdurchführung wird die Steuerung der Sortieranlage durch Konfigurierung<br />
des AS-Programms SpgsPruef (AS) sowie durch dessen Synchronisation mit Trans<br />
(AS) vervollständigt. Zusätzlich soll auf der Leitebene das Grafikbild der Anlage um weitere<br />
Komponenten der Visualisierung ergänzt werden.<br />
Mit Setzen der Variablen frei_SpgsPruef wird die Task SpgsPruef (AS) von der Task Trans<br />
(AS) freigegeben. Die Rückmeldung seitens SpgsPruef (AS) kann hier entfallen, da das AS-<br />
Programm der Task TRANS nicht in den Initialschritt zurückzusetzen ist, sondern nur vorübergehend<br />
unterbrochen wird.<br />
Die eigentliche Spannungsmessung erfolgt mit einem Analog-Eingangswandler-Baustein<br />
(AIW), der durch entsprechende Parametrierung den Eingang ANALOG_EINGABE auf die<br />
REAL-Variable spannung im Bereich von 0 ... 2 V abbildet. Nach Ablauf von SpgsPruef (AS)<br />
wird das AS-Programm der Task TRANS wie gewohnt mittels der Variablen frei_Trans_f bzw.<br />
rueck_Trans_f fortgesetzt.<br />
Hausaufgabe<br />
✍ Entwerfen Sie das zur Realisierung der Task SPGSPRUEF erforderliche Petri-Netz. Vermerken<br />
Sie zu jedem Schritt die notwendigen Aktionen und die zu jeder Transition gehörenden<br />
Bedingungen (siehe Taskbeschreibung und Variablenliste).<br />
✍ Erweitern Sie das Petri-Netz der Task TRANS um die o. a. Synchronisation mit dem<br />
Petri-Netz der Task SPGSPRUEF.<br />
Aufgabe<br />
☞ Erweitern Sie den Projektbaum um das AS-Programm SpgsPruef (AS) in SPGS- PRUEF<br />
(TASK).<br />
☞ Realisieren Sie das AS-Programm SpgsPruef (AS) der Task SPGSPRUEF und plausibilisieren<br />
sie es.
22 6 VERSUCHSDURCHFÜHRUNG<br />
☞ Realisieren Sie in Trans (AS) die für die Synchronisation mit SpgsPruef (AS) notwendigen<br />
Erweiterungen und plausibilisieren sie Trans (AS) erneut.<br />
Als Voraussetzung für die Erweiterung der Visualisierung ist zunächst die Task ZAEHL (Zählung<br />
der Werkstücke) zu konfigurieren (siehe Taskbeschreibung und Variablenliste). Zur Realisierung<br />
der beiden Zählvariablen, die den Datentyp INT erhalten sollen, stehen in der Bausteinbibliothek<br />
parametrierbare Impulszähler und entsprechende Wandlerbausteine zur Verfügung.<br />
Zur Rücksetzung der Zähler kann die vorkonfigurierte und funktionsfähige Variable<br />
zaehler_rueck verwendet werden.<br />
Aufgabe<br />
☞ Ergänzen Sie im Projektbaum das Programmliste-Element Zaehl (PL) in ZAEHL (TASK)<br />
und das FBS-Programm-Element Zaehl (FBS) in Zaehl (PL).<br />
☞ Realisieren Sie das FBS-Programm Zaehl (FBS) und sichern Sie es.<br />
Erstellen einer Visualisierung und Bedienung: Der Grafikeditor wird durch das Anwählen<br />
(Doppelklick mit linker Maustaste) eines freien Grafikbildes (FGR) im Projektbaum<br />
aufgerufen. In diesem Editor lassen sich wie in einem einfachen Zeichenprogramm (z. B.<br />
Paintbrush) sehr einfach freie Grafikbilder erstellen. Diese Grafiken können aus statischen<br />
und dynamischen Komponenten bestehen. Dabei ist die dynamische Grafikkomponente eine<br />
Besonderheit und wird im folgenden kurz erklärt.<br />
Das Untermenü Dyn. im Grafikeditor ermöglicht verschiedene Dynamisierungsarten. Für die<br />
spezifische Darstellung von Prozeßvariablen sind die Arten Bargraph und Alphanumerische<br />
Anzeige im Menü vorhanden. Durch Anwahl einer dieser Untermenüpunkte beginnt der Parametrierdialog<br />
für das zu erstellende dynamische Grafikelement. In diesem Dialog kann zum<br />
größten <strong>Teil</strong> mit den bereits eingetragenen Standardeinstellungen gearbeitet werden. Bei speziellen<br />
Fragen zu diesem Dialog ist in der Online-Hilfe nachzusehen.<br />
Aufgabe<br />
☞ Erweitern des Anlagenbildes Sortieren (FGR) um die dynamischen Bildelemente Bargraph<br />
und alphanumerische Anzeige für die sich während des Sortiervorgangs füllenden<br />
Werkstückablagen (max. 4 Werkstücke pro Ablage).<br />
Durch Anwahl (Doppelklick, linke Maustaste) eines Gruppenbildes (GRU) im Projektbaum<br />
können diesem vorkonfektionierten Bild MSR-Stellen zugeordnet werden.<br />
Aufgabe<br />
☞ Konfigurieren des Gruppenbildes Signale (GRU) mit dem Analog-Eingangswandler-<br />
Baustein (AIW) als MSR-Stelle.<br />
Durch Anwahl (Doppelklick, linke Maustaste) des Übersichtsbildes Uebersicht (UEB) im Projektbaum<br />
können diesem vorkonfektionierten Bild sämtliche Bild- und Protokolltypen zugewiesen<br />
werden.<br />
Aufgabe<br />
☞ Konfigurieren des Übersichtsbildes Uebersicht (UEB) durch Hinzufügen des oben erstellten<br />
Gruppenbildes.<br />
☞ Inbetriebnahme der erstellten Konfiguration (vgl. <strong>Teil</strong> 1)
6.2 <strong>Teil</strong> 2 23<br />
☞ Überprüfen Sie, ob der Sortiervorgang (Trennung von Batterien und Nichtbatterien) korrekt<br />
abläuft.
24 7 TABELLEN UND ABBILDUNGEN<br />
7 Tabellen und Abbildungen<br />
7.1 Schaltlogik der digitalen Eingänge<br />
DI 0<br />
DI 1<br />
DI 2<br />
DI 5<br />
DI 6<br />
DI 7<br />
DI 8<br />
DI 9<br />
Sensor ES1<br />
magnetischer Endlagenschalter Zylinder Stapelmagazin (hinten)<br />
Zylinder<br />
Schaltzustand<br />
eingefahren<br />
high<br />
ausgefahren<br />
low<br />
Sensor ES2<br />
magnetischer Endlagenschalter Zylinder Stapelmagazin (vorn)<br />
Zylinder<br />
Schaltzustand<br />
eingefahren<br />
low<br />
ausgefahren<br />
high<br />
Sensor S1<br />
Lichtschranke Aufnahmeposition Stapelmagazin<br />
Werkstück<br />
Schaltzustand<br />
vorhanden<br />
low<br />
nicht vorhanden<br />
high<br />
Positionsschalter POS1<br />
Positionsschalter für Aufnahmeposition am Magazin<br />
Schalter<br />
Schaltzustand<br />
nicht angefahren<br />
high<br />
angefahren<br />
low<br />
Positionsschalter POS2<br />
Positionsschalter für Spannungsprüfung<br />
Schalter<br />
Schaltzustand<br />
nicht angefahren<br />
high<br />
angefahren<br />
low<br />
Positionsschalter POS3<br />
Positionsschalter für Werkstückablage 1<br />
Schalter<br />
Schaltzustand<br />
nicht angefahren<br />
high<br />
angefahren<br />
low<br />
Positionsschalter POS4<br />
Positionsschalter für Werkstückablage 2<br />
Schalter<br />
Schaltzustand<br />
nicht angefahren<br />
high<br />
angefahren<br />
low<br />
Sensor S2<br />
induktiver Sensor zur Erkennung von Metall (Batterien)<br />
Material<br />
Schaltzustand<br />
Metall<br />
high<br />
Nichtmetall<br />
low
7.2 Schaltlogik der digitalen Ausgänge 25<br />
DI 10<br />
DI 11<br />
DI 12<br />
Sensor S3<br />
kapazitiver Sensor zur Erkennung von Werkstücken allgemein<br />
Werkstück<br />
Schaltzustand<br />
vorhanden<br />
high<br />
nicht vorhanden<br />
low<br />
Sensor ES3<br />
magnetischer Endlagenschalter Hubzylinder (oben)<br />
Zylinder<br />
Schaltzustand<br />
eingefahren<br />
high<br />
ausgefahren<br />
low<br />
Sensor ES4<br />
magnetischer Endlagenschalter Hubzylinder (unten)<br />
Zylinder<br />
Schaltzustand<br />
eingefahren<br />
low<br />
ausgefahren<br />
high<br />
7.2 Schaltlogik der digitalen Ausgänge<br />
DO 0<br />
DO 1<br />
DO 2<br />
DO 3<br />
Aktor MV1<br />
federrückgestelltes Ventil für Zylinder Stapelmagazin<br />
Schaltzustand<br />
Zylinder<br />
low<br />
einfahren<br />
high<br />
ausfahren<br />
Aktor MV2<br />
federrückgestelltes Ventil für Hubzylinder<br />
Schaltzustand<br />
Zylinder<br />
low<br />
einfahren (nach oben)<br />
high<br />
ausfahren (nach unten)<br />
Aktor MV3_1<br />
Impulsventil für pneumatischen Scherengreifer<br />
Schaltzustand<br />
Greifer<br />
low<br />
keine Zustandsänderung<br />
high (MV3_1 = MV3_2 verboten!) schließt<br />
Aktor MV3_2<br />
Impulsventil für pneumatischen Scherengreifer<br />
Schaltzustand<br />
Greifer<br />
low<br />
keine Zustandsänderung<br />
high (MV3_1 = MV3_2 verboten!) öffnet
26 7 TABELLEN UND ABBILDUNGEN<br />
DO 4<br />
DO 5<br />
DO 6<br />
Aktor LIN1<br />
Linearachse ein/aus<br />
Schaltzustand<br />
low<br />
high<br />
Aktor LIN2<br />
Bewegungsrichtung der Linearachse<br />
Schaltzustand<br />
low<br />
high<br />
Aktor LIN3<br />
Freigabe der Linearachse<br />
Schaltzustand<br />
low<br />
high<br />
Linearachse<br />
steht<br />
fährt<br />
Bewegungsrichtung<br />
hin zur Werkstückablage<br />
hin zur Aufnahmeposition<br />
Linearachse<br />
nicht freigegeben<br />
freigegeben<br />
7.3 Variablenliste<br />
Sämtliche bisher verwendeten Variablen sind in der folgenden Liste (Abbildung 11) dargestellt.<br />
Zusätzlich benötigte Variablen können im Verlauf des Versuchs frei definiert werden.<br />
7.4 Projektbaum<br />
In Abbildung 12 ist der Projektbaum dargestellt, wie er zu Beginn des Versuchs vorliegt. Dieser<br />
ist noch unvollständig und wird im Lauf der <strong>Praktikum</strong>sdurchführung ergänzt.
7.4 Projektbaum 27<br />
Abbildung 11: Variablenliste
28 7 TABELLEN UND ABBILDUNGEN<br />
Abbildung 12: Projektbaum zu Beginn des Versuchs
LITERATUR 29<br />
Literatur<br />
[1] DIN IEC 1131. <strong>Teil</strong> 3. Speicherprogrammierbare Steuerungen. Beuth Verlag, 1992.<br />
[2] Hartman & Braun. Handbücher zu DigiTool und DigiVis. 1995.<br />
[3] G. Schmidt. Regelungs- und Steuerungstechnik 1. Vorlesungsmitschrift, <strong>Technische</strong> Universität<br />
München.