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GEA-Net -–Mädchen für ein ökologisches Europa<br />

10<br />

dass in <strong><strong>de</strong>r</strong> nächsten Klassenstufe nicht weiterhin getrennt wer<strong>de</strong>n sollte. Gera<strong>de</strong> also im Anfangsunterricht<br />

und das noch während <strong><strong>de</strong>r</strong> Pubertät, wo sich ein Rollenverständnis herausbil<strong>de</strong>t,<br />

scheint es wichtig, dass Mädchen die Möglichkeit haben, in einer gleichgeschlechtlichen<br />

Gruppe zu experimentieren und zu lernen und ggf. fehlen<strong>de</strong> Vorerfahrungen aufzuholen.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Mädchen beschäftigen sich in ihrer Freizeit weniger mit naturwissenschaftlich-technischen<br />

Fragestellungen als Jungen und besitzen auch weniger technische Vorerfahrungen. Bereits in<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> familiären Sozialisation scheint sich diesbezüglich ein Selbstkonzept auszubil<strong>de</strong>n, welches<br />

in die Schule hineingetragen wird und dort in <strong>de</strong>n naturwissenschaftlichen Fächern - insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />

in Chemie und Physik - seine Wirkung entfaltet und weiter verstärkt wird. Gera<strong>de</strong>, wenn<br />

Schülerinnen sich schon vor <strong>de</strong>m ersten Kontakt mit <strong>de</strong>m Chemieunterricht schlechter beim<br />

Experimentieren einschätzen, müsste hier innerhalb <strong>de</strong>s Unterrichts versucht wer<strong>de</strong>n, wirksame<br />

Maßnahmen gegen diese Einstellungen zu ergreifen. Eine Trennung im Anfangsunterricht wäre<br />

hier eine mögliche Maßnahme.<br />

Zu<strong>de</strong>m müssten die Inhalte auch <strong>de</strong>n Erwartungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen stärker angepasst wer<strong>de</strong>n, da<br />

häufig die spezifisch geschlechtsbezogene Interessenlage an <strong>de</strong>n experimentell zu untersuchen<strong>de</strong>n<br />

Themen bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterrichtsplanung nicht hinreichend berücksichtigt wird. Auch hier<br />

hatten die Untersuchungen gezeigt, dass die Mädchen mehr an gesellschaftsrelevanten Aspekten<br />

rund um die Chemie interessiert sind.<br />

Hierfür wur<strong>de</strong>n dann im Didaktikbereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Freien Universität Berlin Unterrichtsmaterialien<br />

entwickelt, die <strong><strong>de</strong>r</strong> Lebenswelt <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen entsprechen. Chemie <strong><strong>de</strong>r</strong> Kunststoffe wur<strong>de</strong> zum<br />

Beispiel an <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammensetzung von Win<strong>de</strong>ln o<strong><strong>de</strong>r</strong> Bin<strong>de</strong>n gelehrt, entsprechen<strong>de</strong> Experimente<br />

zur Untersuchung <strong><strong>de</strong>r</strong> Eigenschaften konzipiert.<br />

Dazu kamen dann Unterrichtsmetho<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>n Mädchen entgegenkommen, Gruppenarbeitsphasen,<br />

die das Kommunizieren erlauben und sogar verlangen.<br />

Ein vielversprechen<strong><strong>de</strong>r</strong> Beginn – <strong><strong>de</strong>r</strong> mit speziellen Mädchenkursen an <strong><strong>de</strong>r</strong> Universität zur<br />

Mädchenför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung gera<strong>de</strong> im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Chemie fortgesetzt wer<strong>de</strong>n soll.<br />

Weitere Informationen:<br />

Angela Köhler-Krützfeldt, Institut für Chemie, Bereich Fachdidaktik <strong><strong>de</strong>r</strong> Chemie, Freie Universität<br />

Berlin, Takustraße 3, 14195 Berlin<br />

____________________________________<br />

Von <strong><strong>de</strong>r</strong> italienischen Delegation wur<strong>de</strong> auf <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Tagung</strong> von Claudia Montedoro eine Untersuchung<br />

<strong>de</strong>s ISFOL referiert, die auch in <strong>de</strong>n italienischen Län<strong><strong>de</strong>r</strong>bericht eingegangen ist. Sie<br />

gibt einen Überblick über die Beteiligung von Mädchen und jungen Frauen an technischen<br />

Bildungsgängen. Hier wird in Italien großer Reformbedarf gesehen. Mit einer Quotenregelung<br />

(vgl. 4) soll <strong><strong>de</strong>r</strong> starken Segregation begegnet und ein verän<strong><strong>de</strong>r</strong>tes Berufswahlverhalten geför<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

5.2. Anteil von Mädchen und jungen Frauen an technischen Bildungsgängen und Berufen<br />

– eine Bestandsaufnahme aus Italien<br />

Auszüge aus <strong>de</strong>m Vortrag von Claudia Montedoro, ISFOL, Rom, und <strong>de</strong>m italienischen<br />

Län<strong><strong>de</strong>r</strong>bericht von Pompea Talamo<br />

Life e.V. Juni 2000

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