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GEA-Net -–Mädchen für ein ökologisches Europa 26 6. Ergebnisse der Fachtagung Zum Ende der Fachtagung verabschiedeten die Delegierten wichtige Forderungen: • Die Forderung nach einer nationalen bzw. europäischen Finanzierung von NRO’s, die innovative Angebote im Bereich Mädchen – Technik – Umwelt machen und damit einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung der Chancengleichheit leisten. • Die Forderung nach einer Kontrolle der Umsetzung von EU-Richtlinien zum Gender- Mainstreaming auf nationaler und regionaler Ebene. • Die Forderung nach einer Weiterförderung von GEA-Net durch die EU-Kommission. Diese Forderungen werden von den Delegierten in ihre Länder mitgenommen, aber auch im November auf einer Tagung in Brüssel interessierten EU-Abgeordneten unterbreitet. Konkrete Vereinbarungen für einen Expertinnenaustausch, z.B. zwischen der Umweltorganisation PAEA in Italien und Sunwork in Österreich, kamen zustande, und in transnationalen Expertinnengruppen wird bis zum Ende der aktuellen Projektlaufzeit im Juni 2001 noch intensiv an der Zukunftsperspektive des GEA-Netzwerks gearbeitet werden, das sich in dieser Fachtagung wieder einmal als vielversprechendes Instrument für eine Mädchenlobby in Europa zum Thema Chancengleichheit erwiesen hat. Im Folgenden sollen die wichtigsten Ergebnisse im Überblick vorgestellt werden: 6.1. Wünsche der Teilnehmerinnen für die weitere binationale Kooperation Die Delegierten aus Spanien wünschten sich einen Austausch mit ISFOL, Italien, um mehr über die Durchsetzung der hier eingeführten Quotierung in der Berufsbildung zu erfahren, sowie einen Austausch zwischen Berlin (D) und Andalusien (E), um mehr über das Berliner Gleichstellungsgesetz für die Wirtschaft zu erfahren und Möglichkeiten einer Kontrolle der Umsetzung solcher Regelungen zu diskutieren. Die Delegierten aus Italien wünschten sich einen Austausch zwischen ISFOL und dem Forschungsprojekt an der Freien Universität Berlin zur Evaluation von geschlechtsgetrenntem Chemieunterricht. Gewünscht wird eine parallele Untersuchung über Mono- und Koedukation in italienischen Schulen bzw. über den unterschiedlichen Zugang von Mädchen und Jungen zur Ökotechnik. Darüber hinaus wünscht sich die Ass. PAEA – die Trägerin des Öko-Bus Projektes – eine Kooperation mit Los Remolinos (E) und Sunwork (A), um gemeinsam Projekte im Rahmen der Jugendförderung der EU durchzuführen. 6.2. Forderungen der Teilnehmerinnen an die nationale Politik ihrer Länder Aus der nationalen Arbeitsgruppe Deutschland kam der Vorschlag, Service-Zentren für den Themenbereich „Mädchen-Umwelt-Technik-Naturwissenschaften“ auf Länderebene einzurichten, die Multiplikatorenfunktion übernehmen und das Gender-Mainstreaming im Jugendbereich vorantreiben. Aus der binationalen Arbeitsgruppe Deutschland-Österreich kam die Forderung nach einer Basisfinanzierung für NGO’s, die einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung der Chancengleichheit von Frauen und Männern leisten in den Bereichen Umwelt- und Technikbildung Life e.V. Juni 2000
GEA-Net -–Mädchen für ein ökologisches Europa 27 und die innovative Angebote für Mädchen und Frauen entwickeln und durchführen. Darüber hinaus wurde die Umsetzung der EU-Richtlinien zu Gender-Mainstreaming auf nationaler und regionaler Ebene gefordert, sowie eine Kontrolle der Umsetzung und Einstellen von Haushaltsmitteln für evaluierende Maßnahmen. Gefordert wurde auch das Bereitstellen der erforderlichen Ressourcen für Sensibilisierungsmaßnahmen in Bezug auf Gender Mainstreaming in allen relevanten Bereichen. Aus der spanischen Arbeitsgruppe kamen Vorschläge für die Einrichtung von interdisziplinären Foren zur Partizipation und Koordination derjenigen ExpertInnen, die in den Bereichen von Politik, Technik, Betrieben, Gewerkschaften und NGO’s konkrete Projekte entwickeln und überwachen, zum Thema Mädchen, Umwelt und Technik. Aus der Erfahrung von GEA- Net heraus sollten Materialien und konkrete Projekte zur reflexiven Koedukation in Berufsorientierung und Berufsvorbereitung verbreitet bzw. durchgeführt werden, und zwar im gesamten Verlauf vom Beginn der Ausbildung bis zur Arbeitsaufnahme. 6.3. Forderungen der Teilnehmerinnen an die europäische Politik Nicht nur an die nationale, auch an die europäische Politik wurden Forderungen formuliert. Dies geschah auch mit Blick auf die im Herbst 2000 geplante Fachtagung und Präsentation von GEA-Net in Brüssel. Die italienischen Delegierten sprachen sich für die Fortführung des Projektes GEA-Net in einem Equal-Projekt aus. Sie sehen hierfür gute Chancen, da die bereits existierende nationale und transnationale Vernetzung in Form von GEA-Net gute Voraussetzungen dafür bietet. Die spanischen Delegierten forderten, dass der Finanzierung von Projekten, die Chancengleichheit und Ökotechnik auf den unterschiedlichen Ebenen der Verwaltung einführen, eine Priorität eingeräumt wird, und zwar europäisch, staatlich, regional, lokal. Die österreichischen und die deutschen Delegierten betonten die Bedeutung einer Sensibilisierung für Gender Mainstreaming auch in ihren Ländern. Nicht nur in südeuropäischen Ländern, sondern auch in Österreich und Deutschland bestehe hier noch sehr viel Bedarf an Information und Überzeugungsarbeit, damit sich das Gender Mainstreaming zum Vorteil und nicht ungewollt zum Nachteil von Mädchen und jungen Frauen auswirke. Ein Bereitstellen der erforderlichen Ressourcen für Sensibilisierungsmaßnahmen wurde gefordert. Die deutschen Delegierten sprachen sich des weiteren für das Einrichten einer Beobachtungsstelle für den Agenda 21-Prozess aus, um die gleichberechtigte und qualifizierte Beteiligung von Mädchen sicherzustellen. Der Transfer von Best-Practice-Projekten zum Thema Mädchen – Technik – Umwelt solle EU-weit vorangebracht werden. Maßnahmen zur Berufsorientierung und Motivierung von Mädchen für die Themen Umwelt – Technik – Naturwissenschaften sollten in den EU- Ländern etabliert werden. Außerdem solle aus aktuellem Anlass die Kommission gebeten werden, das „Weißbuch Jugend“, das sie erstellen ließ, um Jugendlichen Einfluss auf die Grundlagen der EU- Jugendpolitik zu gewähren, daraufhin zu prüfen, ob Mädchen ausreichend beteiligt wurden und Chancengleichheit fundiert als Thema in die Diskussion eingeführt worden ist. Wenn das Ergebnis der Prüfung nicht zufriedenstellend ausfällt, solle dies nachgeholt werden. Life e.V. Juni 2000
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