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GEA-Net - Mädchen für ein ökologisches Europa<br />
=XVDPPHQDUEHLWIU&KDQFHQJOHLFKKHLW<br />
GEA-Net Expertinnentreffen<br />
Chancengleichheit für Mädchen in Europa –<br />
Bestandsaufnahme und Perspektiven<br />
17. - 19. Juni 2000<br />
Isola Polvese/ Umbria<br />
<strong>Dokumentation</strong>
GEA-Net -–Mädchen für ein ökologisches Europa<br />
2<br />
1. Einleitung<br />
Vom 17.bis 19.6.2000 trafen sich auf einer kleinen Insel in Italien Expertinnen aus <strong>de</strong>n vier<br />
GEA - Partnerlän<strong><strong>de</strong>r</strong>n Deutschland, Italien, Österreich und Spanien zu einem Austausch über<br />
das Thema „Chancengleichheit für Mädchen in Europa – Bestandsaufnahme und Perspektiven“.<br />
Im Mittelpunkt <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitstagung stand die Frage, wie die Chancen von Mädchen in<br />
technischen und naturwissenschaftlichen Berufen und im Umweltbereich verbessert wer<strong>de</strong>n<br />
können. Die Isola Polvese, mitten im Lago Trasimeno in Umbrien gelegen, wird von <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Provinzregierung Perugia unter ökologischen Gesichtspunkten verwaltet und von Umweltinitiativen<br />
und durch sanften Tourismus genutzt, ein passen<strong>de</strong>s Ambiente also für die Initiative<br />
GEA-Net – Mädchen für ein ökologisches Europa.<br />
Die Teilnehmerinnen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Tagung</strong> brachten vielfältiges Expertinnenwissen mit, <strong>de</strong>nn ihre Zusammensetzung<br />
war nicht nur transnational, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch interdisziplinär: Sie kamen aus<br />
Universitäten, Schulen, Umweltvereinen und Interessenverbän<strong>de</strong>n aus Forschungseinrichtungen,<br />
Frauenministerien und <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitsmarktverwaltung, aus kommunalen und regionalen<br />
Verwaltungen und aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Praxis <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchenarbeit (vgl. 7.).<br />
Angesichts dieser geballten Kompetenz aus vier Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n stand zu Beginn <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Tagung</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Austausch im Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund. Berichte zur Situation von Mädchen und jungen Frauen im Technik-<br />
und Umweltbereich in <strong>de</strong>n einzelnen Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n, Projektbeispiele, Initiativen und Forschungsergebnisse<br />
wur<strong>de</strong>n vorgestellt. Die Teilnehmerinnen diskutierten im Plenum und in<br />
binationalen Arbeitsgruppen. Sie wollten voneinan<strong><strong>de</strong>r</strong> erfahren, welche Erfolge für die Chancengleichheit<br />
von Mädchen in Technik, Naturwissenschaften und Umweltschutz schon erzielt<br />
wer<strong>de</strong>n konnten, welche Gesetze und Vorschriften dies för<strong><strong>de</strong>r</strong>n und was das Engagement für<br />
Mädchen behin<strong><strong>de</strong>r</strong>t. In nationalen Arbeitsgruppen wur<strong>de</strong> anschließend diskutiert, ob erfolgversprechen<strong>de</strong><br />
Beispiele aus an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n auf die Situation im eigenen Land übertragbar<br />
sind, und wie dies realisiert wer<strong>de</strong>n könnte. Gemeinsam wur<strong>de</strong>n im transnationalen Plenum<br />
For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an die nationale und europäische Politik zusammengetragen.<br />
Eine Schwierigkeit für diesen Erfahrungsaustausch lag darin, dass die Bildungssysteme <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Län<strong><strong>de</strong>r</strong> teilweise sehr unterschiedlich sind. Vor allem <strong><strong>de</strong>r</strong> Übergang von <strong><strong>de</strong>r</strong> schulischen zur<br />
beruflichen Bildung gestaltet sich verschie<strong>de</strong>n. Ein Beispiel: Während Deutschland das duale<br />
Ausbildungssystem hat, das betriebliche Berufsbildung mit Berufsschule verknüpft, fin<strong>de</strong>t in<br />
Italien die Berufsbildung ausschließlich an entsprechen<strong>de</strong>n Schulen, in Ausbildungskursen<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> an <strong><strong>de</strong>r</strong> Universität statt. Dementsprechend mussten für je<strong>de</strong>s Land spezifische Anknüpfungspunkte<br />
gesucht wer<strong>de</strong>n, um die Thematik Mädchen – Technik – Umwelt in die schulische<br />
und berufliche Ausbildung zu integrieren.<br />
Auch an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Unterschie<strong>de</strong> waren in <strong><strong>de</strong>r</strong> Diskussion immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> augenfällig: In Deutschland<br />
wur<strong>de</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit mit Mädchen zum Thema Ökotechnik neben <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufsbildung ein<br />
Schwerpunkt auf die spielerische Pädagogik mit jüngeren Mädchen gelegt, um ihnen frühzeitig<br />
Schwellenängste vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Technik zu nehmen. Hier wur<strong>de</strong>n erfolgreich Konzepte entwikkelt<br />
und erprobt. Inzwischen bieten auch Technische Universitäten Ferienkurse für kleine<br />
Mädchen zu Technik und Naturwissenschaften an. Bei <strong>de</strong>n Delegierten aus Italien und Spanien<br />
dagegen trafen diese Konzepte zwar auf Interesse, lösten aber nicht Begeisterung aus. Es<br />
fehlen dort Instrumente <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendhilfe und <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendberufshilfe, wie sie z.B. in Deutschland<br />
existieren, die im Rahmen ihrer Angebotsstruktur bereits Gen<strong><strong>de</strong>r</strong>-Aspekte integriert und<br />
eigene Arbeitsbereiche und Angebote für Mädchenarbeit geschaffen haben. Hier fin<strong>de</strong>n sich<br />
gute Anknüpfungspunkte, um Umwelt- und Technikbildung auch für jüngere Mädchen zu<br />
integrieren, zum Beispiel in <strong>de</strong>n speziell für Mädchen geschaffenen Mädchentreffs, die Mäd-<br />
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3<br />
chen in ihrer Freizeit ansprechen, o<strong><strong>de</strong>r</strong> auch in Kooperation mit Schulen Seminare zur Beruflichen<br />
Orientierung durchführen.<br />
In Spanien und Italien hingegen gibt es solche Strukturen nicht. Hier geht es mehr um die<br />
Frage <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitsplätze, die beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s im Sü<strong>de</strong>n bei<strong><strong>de</strong>r</strong> Län<strong><strong>de</strong>r</strong> insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e für Frauen nicht<br />
zur Verfügung stehen. Die Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung mit Umweltthemen macht für die Partnerinnen<br />
aus Spanien und Italien vor allem dann Sinn, wenn sie direkt zu Chancen auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt<br />
bzw. zu neuen Arbeitsplätzen für Frauen führt, wie beispielsweise in Arbeitsmarktprojekten<br />
im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Gemeinschaftsinitiative NOW.<br />
Für die Teilnehmerinnen war es sehr interessant, die Beiträge aus <strong>de</strong>n Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n zu hören, Erfahrungen<br />
und Konzepte müssen jedoch für die Übertragung auf die Bedingungen eines an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Lan<strong>de</strong>s eigens passend gemacht wer<strong>de</strong>n. Dazu braucht es <strong>de</strong>n politischen Willen, <strong><strong>de</strong>r</strong> entsprechen<strong>de</strong><br />
Maßnahmen finanziert und durchsetzt. Instrumente für die Interessenvertretung<br />
von Frauen gibt es in allen Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Aufgabe von GEA-Net ist es, jetzt die Mädchen ins<br />
Blickfeld zu rücken.<br />
Am En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Tagung</strong> lag ein Katalog von For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an die nationale und europäische Politik<br />
vor, aber auch konkrete Vorhaben <strong><strong>de</strong>r</strong> transnationalen Kooperation zwischen <strong>de</strong>n Teilnehmerinnen<br />
waren vereinbart wor<strong>de</strong>n (vgl. 6.). Die Arbeitsgruppen hatten intensiv und ergebnisorientiert<br />
gearbeitet, obwohl die Verständigung in drei Sprachen trotz <strong><strong>de</strong>r</strong> Höchstleistung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> ÜbersetzerInnen immer volle Konzentration verlangt hatte.<br />
Diese <strong>Dokumentation</strong> stellt Schwerpunkte <strong><strong>de</strong>r</strong> Diskussion und Praxisbeispiele vor und fasst<br />
die erarbeiteten For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen zusammen.<br />
2. Ziele <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Tagung</strong><br />
Netzwerke brauchen <strong>de</strong>n direkten Austausch und die persönliche Begegnung. Dadurch wird<br />
die Motivation entwickelt und gestärkt, sich mit <strong>de</strong>n spezifischen Bedingungen an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Län<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong> zu setzen. Unterschie<strong>de</strong> und Gemeinsamkeiten, gute Arbeitsansätze und Mo<strong>de</strong>lle<br />
zu verstehen und auf die eigene Situation übertragen zu können, erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t großes Engagement.<br />
Ebenso das Herstellen und Aufrechterhalten von transnationalen Kontakten. Die persönliche<br />
Begegnung und die Erfahrung fruchtbarer transnationaler Diskussions- und Kooperationsprozesse<br />
sind die Basis eines solchen Engagements.<br />
Ziele <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Tagung</strong> waren daher <strong><strong>de</strong>r</strong> Austausch von Ergebnissen <strong><strong>de</strong>r</strong> in allen beteiligten Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
angefertigten Län<strong><strong>de</strong>r</strong>berichte und ausgewählter Praxisbeispiele, die I<strong>de</strong>ntifizierung gemeinsamer<br />
Interessen und Kooperationsmöglichkeiten und die Formulierung von Interventionsvorschlägen<br />
im Rahmen nationaler Gegebenheiten sowie von Vorschlägen und For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an<br />
nationale und europäische Politik.<br />
3. Län<strong><strong>de</strong>r</strong>berichte im Überblick<br />
Im Vorfeld <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachtagung wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n nationalen Koordinatorinnen Län<strong><strong>de</strong>r</strong>berichte angefertigt.<br />
Diese wur<strong>de</strong>n anhand eines Erhebungsbogens erstellt, <strong><strong>de</strong>r</strong> von <strong><strong>de</strong>r</strong> Evaluation dafür<br />
entworfen wor<strong>de</strong>n war.<br />
Die Län<strong><strong>de</strong>r</strong>berichte umfassen eine Bestandsaufnahme<br />
• <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildungssituation für Mädchen und junge Frauen,<br />
• <strong><strong>de</strong>r</strong> geschlechtsspezifischen Ansätze und Initiativen im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> schulischen und<br />
außerschulischen Bildung sowie <strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Bildung,<br />
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4<br />
• <strong><strong>de</strong>r</strong> Initiativen in diesem Bereich, die sich auf Umweltfragen bzw. Ökotechnik beziehen<br />
und<br />
• <strong><strong>de</strong>r</strong> Anknüpfungsmöglichkeiten für die Integration <strong><strong>de</strong>r</strong> Themen von GEA-Net Mädchen<br />
/ Technik / Naturwissenschaften in die unterschiedlichen Bildungsbereiche.<br />
Für die nationalen Koordinatorinnen war es zum Teil mühsam, diese Bestandsaufnahme zu<br />
machen, <strong>de</strong>nn viele <strong><strong>de</strong>r</strong> Antworten auf die Fragen sind nicht systematisch statistisch erfasst.<br />
Die Arbeit war jedoch lohnend: Der nun vorliegen<strong>de</strong> Überblick ist eine gute Basis für weitere<br />
Planungen.<br />
Unabhängig von <strong>de</strong>n unterschiedlichen Schulsystemen und <strong><strong>de</strong>r</strong> ebenfalls sehr unterschiedlich<br />
gestalteten Berufsausbildung in <strong>de</strong>n vier Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n zeigen sich Anknüpfungspunkte für mädchenspezifische<br />
Angebote im Sinne von GEA-Net, die darauf zielen, das Interesse von Mädchen<br />
für Technik und Naturwissenschaften zu wecken bzw. zu stärken.<br />
3.1. Schulische Bildung<br />
Der Zugang kann über drei Wege gelingen:<br />
• Über Schulstun<strong>de</strong>n und Unterrichtsangebote wie die "Mädchen – KoKoKo-Stun<strong>de</strong>n“<br />
(Kommunikation, Kooperation, Konfliktlösung) an österreichischen Schulen, die<br />
Mädchen einen Raum bieten, über eigene Themen und Probleme zu sprechen. Eine<br />
vergleichbare Einstiegsmöglichkeit bieten Mädchengruppen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchenprojekttage,<br />
die es an <strong>de</strong>utschen Schulen sporadisch gibt. Die Zeit für solche Angebote ist aber<br />
insgesamt zu knapp, da es viele wichtige Themen für Mädchen gibt. Es hängt somit<br />
von <strong><strong>de</strong>r</strong> Initiative und <strong>de</strong>m Augenmaß <strong><strong>de</strong>r</strong> Lehrkräfte ab, ob auch Fragen <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufswahl<br />
und <strong><strong>de</strong>r</strong> Zukunftsperspektive hier Thema wer<strong>de</strong>n können.<br />
• Über die Angebote geschlechtsspezifischer För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung im Unterricht – z.B. in technischem<br />
Werken, Mathematik, Naturwissenschaften o<strong><strong>de</strong>r</strong> Berufsorientierung -, die es an<br />
einigen <strong>de</strong>utschen und österreichischen Schulen gibt, bzw. über vergleichbare<br />
Schnupperkurse an Universitäten. Hier bestehen die besten Chancen, die Thematik<br />
Mädchen – Technik – Naturwissenschaften zu bearbeiten. Allerdings gibt es diese<br />
Angebote nur sehr selten. Eine hohe Flexibilität <strong><strong>de</strong>r</strong> Institution und die Unterstützung<br />
durch Schulleitung und Kollegium wird benötigt, um geschlechtsgetrennten Unterricht<br />
in <strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong>nplan einzubauen.<br />
• Über Unterrichtsangebote und Projekttage zu Umweltfragen, die es vergleichsweise<br />
häufig an Schulen in allen vier Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n gibt. In allen Partnerlän<strong><strong>de</strong>r</strong>n gibt es Schulen,<br />
die sich selbst als ökologische Schulen verstehen und teilweise miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong> vernetzt<br />
sind.<br />
Beispiele für Ansatzpunkte:<br />
So gibt es in Deutschland das von <strong><strong>de</strong>r</strong> Bund-Län<strong><strong>de</strong>r</strong>-Kommission geför<strong><strong>de</strong>r</strong>te Programm „21 –<br />
Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“, in das bun<strong>de</strong>sweit über 100 Schulen eingebun<strong>de</strong>n<br />
sind. Daneben gibt es Schulen, welche die Thematik in <strong><strong>de</strong>r</strong> Pflege von Schulhöfen und Schulgärten<br />
aufgreifen o<strong><strong>de</strong>r</strong> durch Schülerinitiativen zum Thema Energie Sparen „Fifty-Fifty“. Das<br />
Thema Umwelt ist an <strong>de</strong>utschen Schulen aber nicht obligatorisch. Der Zugang in Deutschland<br />
gelingt vor allem über <strong>de</strong>n Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchenarbeit (vgl. 5.4.).<br />
In Österreich dagegen gibt es das Unterrichtsprinzip „Umweltbildung“, das in <strong>de</strong>n Lehrplänen<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Hauptschulen, <strong><strong>de</strong>r</strong> allgemeinbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n höheren Schulen und <strong><strong>de</strong>r</strong> polytechnischen<br />
Lehrgänge verankert ist. In diesem Kontext ist die Arbeit nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Metho<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> „bewussten<br />
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5<br />
Koedukation“ in Mädchen- und Jungengruppen möglich. Es gibt ein Netzwerk von Ökoschulen.<br />
Der österreichische Partner hat bereits viele Kontakte im schulischen Bereich aufgebaut.<br />
In Spanien sagt das Gesetz zur Regelung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildung, dass die Erziehung zum Umweltbewusstsein<br />
und zur Chancengleichheit wichtige Ziele sind. In Andalusien gibt es ein Netzwerk<br />
von Solarschulen, die unter Mitwirkung von Elternverbän<strong>de</strong>n und Gemein<strong>de</strong>verwaltungen<br />
Öko-Audits durchführen. Dies sind gute Anknüpfungspunkte. Allerdings gibt es hier ein<br />
Verbot, Mädchen und Jungen unterschiedlich zu unterrichten, das es sehr schwierig macht,<br />
spezifische Angebote für Mädchen in technischen und naturwissenschaftlichen Fächern zu<br />
installieren. Trotz<strong>de</strong>m sieht <strong><strong>de</strong>r</strong> Län<strong><strong>de</strong>r</strong>bericht eine ganze Reihe von Möglichkeiten, wo GEA-<br />
Net ansetzen könnte (vgl. 5.6.).<br />
3.2. Berufsbildung<br />
Die Vorschläge gestalten sich entsprechend <strong>de</strong>n Berufsbildungssystemen <strong><strong>de</strong>r</strong> Län<strong><strong>de</strong>r</strong>. In<br />
Deutschland und in Österreich gibt es für die meisten Berufe das duale Prinzip, was be<strong>de</strong>utet,<br />
dass die Ausbildung in Betrieben und in staatlich organisierten Berufsschulen stattfin<strong>de</strong>t. Es<br />
wer<strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>lle entwickelt, um Mädchen in untypischen Berufsfel<strong><strong>de</strong>r</strong>n zu för<strong><strong>de</strong>r</strong>n, wie zum<br />
Beispiel durch berufsorientieren<strong>de</strong> und berufsvorbereiten<strong>de</strong> Maßnahmen, und um Umweltwissen<br />
in die verschie<strong>de</strong>nen Ausbildungsberufe zu integrieren. In Österreich ist es gesetzlich<br />
verankert, dass für bestimmte Berufsbil<strong><strong>de</strong>r</strong> – Metall-, metallverarbeiten<strong>de</strong> und Elektroberufe –<br />
Kenntnisse über Umweltschutz integriert wer<strong>de</strong>n. Ähnlich im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Sanitär- und Heizungstechnik,<br />
wo Solarthermik, Photovoltaik und Geothermik vermittelt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
Verpflichtend ist allerdings nur <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterricht bezüglich grundlegen<strong><strong>de</strong>r</strong> Umweltfragen. Das<br />
Gesetz schreibt keine berufsspezifischen Qualifikationsmaßnahmen vor, und es ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Initiative<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Betriebe und Berufsschulen überlassen, spezifische Kenntnisse und Fertigkeiten zu<br />
vermitteln.<br />
Der Län<strong><strong>de</strong>r</strong>bericht Deutschland hebt hervor, dass am freiwilligen ökologischen Jahr im Rahmen<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Berufsorientierung viele junge Frauen teilnehmen. Es gibt Mo<strong>de</strong>llprojekte zur „umweltgerechten<br />
Berufsbildung“. Der Berufsbildungsbericht <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums für Bildung<br />
und Forschung spricht sich sehr klar für eine För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von Mädchen und jungen Frauen<br />
in untypischen Berufen aus und beleuchtet kritisch die nach wie vor geschlechtstypische<br />
Berufswahl, nach <strong><strong>de</strong>r</strong> unter <strong>de</strong>n zehn am stärksten besetzten Ausbildungsberufen von Frauen<br />
nur ein Handwerksberuf (Friseurin) zu fin<strong>de</strong>n ist, während sich unter <strong>de</strong>n zehn am stärksten<br />
besetzen Ausbildungsberufen für männliche Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> acht gewerblich-technische Berufe<br />
befin<strong>de</strong>n.<br />
In Italien und Spanien geht es darum, in die Lehrpläne <strong><strong>de</strong>r</strong> schulisch organisierten Berufsbildung<br />
die Themen Umwelt, Technik und berufliche Chancengleichheit zu integrieren. Hier<br />
wird in erster Linie auf Überzeugungsarbeit und Fortbildung <strong><strong>de</strong>r</strong> Lehrkräfte gesetzt. Es geht<br />
auch darum, das Thema „Umwelt“ von <strong><strong>de</strong>r</strong> Fokussierung auf Fragen <strong>de</strong>s Naturschutzes auf<br />
das Thema Ökotechnik hin zu erweitern. Hier gibt es Vorschläge dazu, wie die Interessen von<br />
Mädchen am Umweltschutz in <strong><strong>de</strong>r</strong> Natur, o<strong><strong>de</strong>r</strong>, im städtischem Umfeld, mit Ökotechnik verbun<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n können. Ein Vorschlag ist zum Beispiel, dass Kommunen Mädchen in Solartechnik<br />
qualifizieren und als Praxisprojekt Denkmäler o<strong><strong>de</strong>r</strong> Parkanlagen umweltfreundlich<br />
beleuchten.<br />
Der italienische Län<strong><strong>de</strong>r</strong>bericht äußert sich jedoch skeptisch und betont das Problem <strong>de</strong>s traditionellen<br />
Berufswahlverhaltens und <strong>de</strong>s fehlen<strong>de</strong>n Bewusstseins für die spezifischen Bedürfnisse<br />
von Mädchen und Frauen in berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Maßnahmen. Der Bericht beklagt, dass bei<br />
<strong>de</strong>n vom ESF geför<strong><strong>de</strong>r</strong>ten Maßnahmen zur Berufsbildung we<strong><strong>de</strong>r</strong> bei <strong>de</strong>n Metho<strong>de</strong>n noch bei<br />
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<strong><strong>de</strong>r</strong> Zeitplanung die Lebenssituation von Mädchen und jungen Frauen berücksichtigt wird.<br />
(vgl. 5.2.).<br />
In Spanien und Italien wird auf Umweltwissen gesetzt, weil es auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt zunehmend<br />
eine Rolle spielt, einerseits als neu entstan<strong>de</strong>ne Arbeitsfel<strong><strong>de</strong>r</strong>, an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits als erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>liche<br />
berufliche Qualifikation. Über die Beteiligung von Frauen an diesen neuen Umweltberufen<br />
liegen allerdings keine Daten vor.<br />
3.3. Außerschulische Jugendarbeit<br />
In Deutschland und Österreich gibt es im Rahmen feministischer Mädchenarbeit (vgl. 5.4.)<br />
sowohl in <strong>de</strong>n Mädchentreffs als auch im koedukativen Kontext <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendzentren vereinzelt<br />
Angebote für Mädchen zum Thema Technik, Solartechnik o<strong><strong>de</strong>r</strong> zu Umweltthemen. Da es in<br />
Italien und Spanien die Angebote <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendfreizeitpädagogik nicht vergleichbar gibt, sprechen<br />
die Län<strong><strong>de</strong>r</strong>berichte die Umweltorganisationen und ihre Jugendarbeit an und sehen hier<br />
sowohl Möglichkeiten als auch eine Verantwortung dieser Organisationen, eine gen<strong><strong>de</strong>r</strong>orientierte<br />
Jugendarbeit zu entwickeln. Dies geschieht aber bisher noch kaum. Die Frage,<br />
weshalb es sich so schwierig gestaltet, die Umweltverbän<strong>de</strong> in allen vier Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n für die Sache<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen zu gewinnen, ist bei GEA-Net eine offene Frage geblieben. Ein Konzept <strong>de</strong>s<br />
Gen<strong><strong>de</strong>r</strong>-Mainstreaming für <strong>de</strong>n Umweltbereich müsste erarbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Fazit: In allen vier beteiligten Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n ist das Problem <strong><strong>de</strong>r</strong> zu geringen Anzahl von Frauen in<br />
Naturwissenschaft, Technik und in Umweltberufen bekannt und bewusst. Dennoch gibt es in<br />
<strong>de</strong>n beteiligten Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n bisher zu wenige bis überhaupt keine Ansätze, insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e junge<br />
Mädchen für eine Beschäftigung mit Technik und Naturwissenschaft zu motivieren. In<br />
Deutschland und Österreich existieren mo<strong>de</strong>llhafte Projekte, die vor allem auf das starke Engagement<br />
einzelner Pädagoginnen, Projekte o<strong><strong>de</strong>r</strong> Hochschulmitarbeiterinnen zurückzuführen<br />
sind und die noch zu wenig Eingang in die normalen Ausbildungsstrukturen gefun<strong>de</strong>n haben.<br />
In Italien und Spanien existieren keine solchen Mo<strong>de</strong>lle und bisher auch kaum Pädagoginnen,<br />
die sich für die Themen Mädchen und Technik engagieren.<br />
Im Umweltbereich, wo ein großes Engagement von Mädchen vorhan<strong>de</strong>n ist, wer<strong>de</strong>n kaum<br />
Überlegungen zu Geschlechterverhältnis und Geschlechterhierarchie angestellt, und auch das<br />
Thema (Öko-)Technik wird im Zusammenhang mit Umweltschutz kaum thematisiert.<br />
Durch Informations- und Sensibilisierungsaktivitäten im Rahmen <strong>de</strong>s Projektes GEA-Net ist<br />
es gelungen, in Österreich und Deutschland das Interesse an <strong>de</strong>n Themen Mädchen und Technik<br />
sowie Mädchen und Umwelt zu vergrößern und in Italien und Spanien eine Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung<br />
mit diesen Themen anzustoßen.<br />
4. Ausgewählte Diskussionsbeiträge<br />
Im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachtagung stellten die Delegierten <strong><strong>de</strong>r</strong> vier Län<strong><strong>de</strong>r</strong> Schwerpunkte aus <strong>de</strong>n<br />
Län<strong><strong>de</strong>r</strong>berichten vor. Dies löste eine interessante Diskussion aus, in <strong><strong>de</strong>r</strong>en Verlauf vor allem<br />
auf Rahmenbedingungen und gesetzliche Regelungen eingegangen wur<strong>de</strong>, die für die Ziele<br />
von GEA-Net von Be<strong>de</strong>utung sind.<br />
• In Italien wur<strong>de</strong> eine Quotenregelung für Frauen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufsbildung eingeführt. 50%<br />
Frauenanteil soll in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n 6 Jahren erreicht wer<strong>de</strong>n. Die Quote ist verpflichtend.<br />
Diese Regelung wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Teilnehmerinnen begrüßt. Es ist jedoch<br />
unklar, wie die Einhaltung kontrolliert wer<strong>de</strong>n kann.<br />
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7<br />
• Das österreichische Unterrichtsministerium hat einen Aktionsplan 2000 herausgegeben.<br />
Dieser beinhaltet 99 Maßnahmen zur För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gleichstellung von Frauen<br />
und Männern im Bereich Schule und Erwachsenenbildung (vgl. 5.3.). Ebenfalls in<br />
Österreich wur<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>n vom EFS geför<strong><strong>de</strong>r</strong>ten Maßnahmen zur Berufsbildung eine<br />
Trendwen<strong>de</strong> eingeleitet. Ab 2001 soll es einen Frauenschwerpunkt geben.<br />
• In Spanien gibt es für alle Stu<strong>de</strong>ntinnen unabhängig vom Fach einen technisch orientierten<br />
Zusatzstudiengang „Univertechna“, <strong><strong>de</strong>r</strong> ihre Berufschancen erhöhen soll. Diese<br />
Maßnahme wird in Kooperation mit <strong>de</strong>m Instituto Andaluz <strong>de</strong> la Mujer durchgeführt.<br />
Für Studienabgängerinnen technischer Studiengänge gibt es darüber hinaus eine Zusatzausbildung,<br />
die im Anschluss an das Studium für <strong>de</strong>n Arbeitsmarkt qualifizieren<br />
soll.<br />
• In Berlin wur<strong>de</strong> ein Gleichstellungsgesetz nicht nur für <strong>de</strong>n öffentlichen Dienst, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
auch für die Wirtschaft umgesetzt. Auf Interesse stieß vor allem ein zwischen öffentlicher<br />
Verwaltung und Wirtschaft ausgehan<strong>de</strong>ltes Konzept, die Vergabe öffentlicher<br />
Aufträge an die Frauenför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> auftragnehmen<strong>de</strong>n Betriebe zu koppeln.<br />
Eckpunkte für eine Gleichstellungsregelung für die Chancengleichheit von Frauen und<br />
Männern in <strong><strong>de</strong>r</strong> Wirtschaft wer<strong>de</strong>n inzwischen auch auf Bun<strong>de</strong>sebene diskutiert. Über<br />
<strong>de</strong>n Handlungsbedarf sind sich neben <strong>de</strong>m Frauenministerium auch Gewerkschaften<br />
und Arbeitgeberverbän<strong>de</strong> einig. Auch hier stellt sich erneut die Frage nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Relevanz<br />
solcher Regelungen, wenn keine Kontrollmechanismen für ihre Umsetzung existieren.<br />
Breiten Raum auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachtagung nahmen Diskussionen ein, die <strong><strong>de</strong>r</strong> Verständigung dienten.<br />
Trotz vorhan<strong>de</strong>ner Übersetzung erreichte das Gespräch immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> Punkte, an <strong>de</strong>nen über<br />
Begriffe und ihre Inhalte Einigkeit erzielt wer<strong>de</strong>n musste, um eine gemeinsame Ebene <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Verständigung zu erreichen. Diese Problematik ist im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit von GEA-Net nicht<br />
unbekannt. Der Grund dafür liegt darin, dass einige zentrale Begriffe für die Arbeit von GEA-<br />
Net in manchen Sprachen nicht vorhan<strong>de</strong>n sind:<br />
• So existieren z.B. im Italienischen und im Spanischen Begriffe wie „feministische<br />
Mädchenarbeit“ o<strong><strong>de</strong>r</strong> „Mädchenpolitik“ nicht. In Deutschland und Österreich sind diese<br />
Begriffe eingeführt. Hier war es von Vorteil, dass in bei<strong>de</strong>n Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n ein Flügel <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Frauenbewegung seit <strong>de</strong>n 70er Jahren die Mädchen als Zielgruppe für Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />
erkannt und pädagogische Konzepte entwickelt hat. Hier wird mit „Mädchenarbeit“<br />
folgerichtig sozialpädagogische Unterstützung für Mädchen verstan<strong>de</strong>n und die Assoziation<br />
zu „Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>arbeit“, die in Italien und Spanien vom Begriff <strong><strong>de</strong>r</strong> „Mädchenarbeit“<br />
ausgelöst wird, spielt keine Rolle. Es wur<strong>de</strong> diskutiert, inwieweit eine Einführung dieses<br />
Begriffs erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich ist, um GEA-Net Ziele erfolgreich zu ver<strong>de</strong>utlichen und ob<br />
diese Einführung gelingen kann, wenn sie nicht bereits historisch vollzogen wur<strong>de</strong>.<br />
Die Diskussion tendierte dazu, Wege <strong><strong>de</strong>r</strong> praktischen Umsetzung für die Ziele von<br />
GEA-Net zu suchen, die <strong>de</strong>n nationalen und regionalen Bedingungen entsprechen.<br />
• Probleme macht auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Begriff „Ökotechnik“, <strong><strong>de</strong>r</strong> ebenfalls in Deutschland und<br />
Österreich verbreitet angewen<strong>de</strong>t und verstan<strong>de</strong>n wird, wohingegen er in Italien und<br />
Spanien nicht üblich ist. Somit muss sowohl für die Vermittlung <strong><strong>de</strong>r</strong> Inhalte als auch<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Informationsmaterialien für Italien und Spanien eine Lösung gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, die<br />
nicht nur Insi<strong><strong>de</strong>r</strong> erreicht.<br />
Eine interessante Diskussion entstand über das Thema „Koedukation – Monoedukation“. Hier<br />
sind ebenfalls historische Unterschie<strong>de</strong> zwischen Deutschland und Österreich auf <strong><strong>de</strong>r</strong> einen<br />
Life e.V. Juni 2000
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8<br />
Seite und Spanien und Italien auf <strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Seite zu verzeichnen. Während in Deutschland<br />
und Österreich – sicherlich geför<strong><strong>de</strong>r</strong>t durch die gleiche Sprache – seit <strong>de</strong>n 70er Jahren eine<br />
intensive feministische Kritik an <strong>de</strong>n Auswirkungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Koedukation auf die schulischen Leistungen<br />
und das Selbstbewusstsein von Mädchen stattfand, die bereits Eingang in die Institution<br />
Schule gefun<strong>de</strong>n und Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung ermöglicht hat, sieht die Situation in Sü<strong>de</strong>uropa an<strong><strong>de</strong>r</strong>s<br />
aus. Hier hat Koedukation nicht die vergleichbare Tradition, da sie sehr viel später, für<br />
alle Bildungsinstitutionen verbindlich, eingeführt wur<strong>de</strong>. Sie gilt ausnahmslos als emanzipatorische<br />
Errungenschaft und wird nicht in Frage gestellt. Der Vorschlag einer getrennten Erziehung<br />
von Mädchen und Jungen – beispielsweise im naturwissenschaftlichen Unterricht - wird<br />
hier nicht verbun<strong>de</strong>n mit einer Metho<strong>de</strong> zur För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von Mädchen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n mit traditionell<br />
diskriminieren<strong>de</strong>n geschlechtsspezifischen Inhalten und religiös-moralisch motivierter Geschlechtertrennung.<br />
Entsprechend problematisch ist es, in dieser Situation mädchenspezifische<br />
Angebote einführen zu wollen, ohne ungewollte Assoziationen auszulösen. Unter <strong>de</strong>n<br />
Begriff „Gemeinschaftserziehung“ fällt z.B. in Spanien auch die vom Schulgesetz vorgesehene<br />
Erziehung zu Chancengleichheit. Ein weiterer Grund, weshalb ein Infragestellen <strong><strong>de</strong>r</strong> Koedukation<br />
– übersetzt Gemeinschaftserziehung – Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand auslöst. All diese Fragen mussten<br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> Diskussion <strong><strong>de</strong>r</strong> Delegierten geklärt wer<strong>de</strong>n und wer<strong>de</strong>n weiterhin bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Vermittlung<br />
von Konzepten für Mädchen, die bei GEA-Net entwickelt wer<strong>de</strong>n, eine Rolle spielen.<br />
5. Beiträge aus <strong>de</strong>n Partnerlän<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
Im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n einige ausgewählte Beiträge vorgestellt. Sie geben einen Einblick in<br />
vorliegen<strong>de</strong> Statistiken bzw. Forschungsergebnisse zu <strong>de</strong>n Themen von GEA-Net o<strong><strong>de</strong>r</strong> stellen<br />
Best-Practice-Beispiele in Form von För<strong><strong>de</strong>r</strong>programmen o<strong><strong>de</strong>r</strong> praktischer Projektarbeit vor.<br />
Teilweise wur<strong>de</strong>n die Beiträge für die <strong>Dokumentation</strong> durch Auszüge aus <strong>de</strong>n Län<strong><strong>de</strong>r</strong>berichten<br />
ergänzt. Sie geben ein Beispiel dafür, wie sich bei GEA-Net Fachfrauen mit unterschiedlichem<br />
Spezialwissen vernetzen und ihre Erkenntnisse zur Grundlage eines Austauschs gemeinsamer<br />
transnationaler Lernprozesse und gemeinsamer strategischer Überlegungen zur<br />
Verbesserung <strong><strong>de</strong>r</strong> Chancen von Mädchen machen.<br />
An erster Stelle soll hier ein Praxisbeispiel aus <strong>de</strong>m schulischen Bereich präsentiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Es wur<strong>de</strong> evaluiert und belegt, wie mit einfachen Mitteln die Kompetenzen von Mädchen im<br />
naturwissenschaftlichen Unterricht geför<strong><strong>de</strong>r</strong>t und ihr Selbstvertrauen in diesem Bereich gestärkt<br />
wer<strong>de</strong>n kann. In allen vier Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n wird die Möglichkeit gesehen, bereits im Laufe <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Schulbildung Mädchen an die Themen Technik und Umwelt heranzuführen. Dass dieser Zugang<br />
sinnvoll und erfolgreich ist, belegt diese Studie.<br />
5.1. Ergebnisse eines Schulversuchs Mädchen im naturwissenschaftlichen Unterricht<br />
in Deutschland 1<br />
Angela Köhler-Krützfeld, Fachbereich Didaktik <strong><strong>de</strong>r</strong> Chemie <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Freien Universität Berlin<br />
Das Interesse von Mädchen an naturwissenschaftlichen Fächern ist insgesamt <strong>de</strong>utlich geringer<br />
und nimmt während <strong><strong>de</strong>r</strong> Pubertät auch noch stärker ab als bei <strong>de</strong>n Jungen. So ist es auch nicht<br />
weiter verwun<strong><strong>de</strong>r</strong>lich, dass wesentlich weniger Mädchen in <strong>de</strong>n höheren Klassen – sofern sie<br />
1 Hier wur<strong>de</strong> ein von <strong><strong>de</strong>r</strong> Autorin für GEA-Magazin verfasster alltagssprachlicher Text verwen<strong>de</strong>t. Der ausführliche<br />
wissenschaftliche Text ist bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Autorin sowie <strong>de</strong>mnächst im Internet unter www.<strong>geanet</strong>.net erhältlich.<br />
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GEA-Net -–Mädchen für ein ökologisches Europa<br />
9<br />
es sich aussuchen können – naturwissenschaftliche Kurse belegen. Durch diese Spezialisierungen<br />
schon während <strong><strong>de</strong>r</strong> Schulzeit berauben sich die Mädchen <strong><strong>de</strong>r</strong> Chancen, ein naturwissenschaftliches<br />
Studium zu belegen bzw. einen Beruf in diesem Bereich zu erlernen. Dies wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um<br />
schmälert die Chancen auf einen gut bezahlten Job.<br />
Woran liegt dies? Dazu liegen einige Studien vor, in <strong>de</strong>nen u.a. auch zum Ausdruck kam, dass<br />
Mädchen in einer monoedukativen Umgebung bessere Lernerfolge erzielten. Allerdings hatte<br />
man entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> keine Vergleichsgruppen – wie z.B. in reinen Mädchenklassen – o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Trennung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen von <strong>de</strong>n Jungen im Unterricht wur<strong>de</strong> nur zeitweise durchgeführt. Um aber<br />
die Auswirkungen einer Trennung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen von <strong>de</strong>n Jungen über einen längeren Zeitraum<br />
verfolgen zu können, wur<strong>de</strong> in Berlin ein Schulversuch durchgeführt: In acht Schulen wur<strong>de</strong>n<br />
im Chemie-Anfangsunterricht, das heißt in <strong><strong>de</strong>r</strong> achten Klasse, Mädchen und Jungen getrennt<br />
im Chemie- und Physikunterricht unterrichtet. Parallel dazu gab es auch gemischte, das heißt<br />
koedukative, Klassen, die von <strong>de</strong>n gleichen LehrerInnen unterrichtet wur<strong>de</strong>n.<br />
Was wur<strong>de</strong> untersucht?<br />
In <strong>de</strong>n Fächern Chemie und Physik spielt das Experiment und das eigenständige Experimentieren<br />
eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Rolle im Lernprozess. Deshalb sollten in einem Vortest, also vor <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten<br />
Chemiestun<strong>de</strong>, neben <strong><strong>de</strong>r</strong> allgemeinen Technikvorerfahrung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen auch die Vorerfahrungen<br />
im experimentellen Bereich (wie z.B. aus <strong>de</strong>m Biologieunterricht, <strong><strong>de</strong>r</strong> früher erteilt<br />
wird) mit in die Beobachtungen einbezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Beurteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen experimentellen Kompetenz bereits vor <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten Chemiestun<strong>de</strong><br />
fällt in <strong>de</strong>n Mittelwertvergleichen auf, dass sich in sämtlichen 8 Aussagen die Jungen<br />
besser einschätzen als die Mädchen. Signifikante Unterschie<strong>de</strong> sind bei folgen<strong>de</strong>n Aussagen zu<br />
erkennen:<br />
„Ich habe Spaß beim Arbeiten mit technischen Geräten.“, „Das selbständige Aufbauen und<br />
Durchführen von Versuchen fällt mir leicht.“, „Beim Experimentieren gucke ich häufig nur<br />
zu.“, „Messwerte in Diagramme umzusetzen, fällt mir leicht.“ und „Beim Erklären von technischen<br />
Vorgängen habe ich Schwierigkeiten.“<br />
Dementsprechend ergibt sich insgesamt für die „selbsteingeschätzte Versuchskompetenz“ eine<br />
hochsignifikant bessere Selbsteinschätzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Jungen bereits vor <strong>de</strong>m ersten Chemieunterricht.<br />
Ohne eine Erfahrung gemacht zu haben, gingen die Mädchen davon aus, dass sie<br />
schlechter beim Experimentieren abschnei<strong>de</strong>n.<br />
Spannend war es jetzt zu sehen, ob und wie sich diese Einschätzung während <strong>de</strong>s Schuljahres<br />
än<strong><strong>de</strong>r</strong>te.<br />
Während die Jungen ihr Selbstwertgefühl bezogen auf das Experimentieren in einer gemischten<br />
Klasse noch steigerten, reduzierte sich dieses bei <strong>de</strong>n ausschließlichen Jungenklassen etwas.<br />
Interessanter aber noch ist die Entwicklung bei <strong>de</strong>n Mädchen: Während die Selbsteinschätzung<br />
darüber, wie gut man selber experimentieren kann, bei <strong>de</strong>n Mädchen in <strong>de</strong>n koedukativ unterrichteten<br />
Gruppen ganz stark abfällt, steigt es bei <strong>de</strong>n reinen Mädchengruppen an und zwar fast<br />
bis auf das Niveau <strong><strong>de</strong>r</strong> Jungen. Ähnliche Effekte traten auch während <strong>de</strong>s Unterrichts bei an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
untersuchten Faktoren wie Selbsttätigkeit o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>m Selbstkonzept bezogen auf die Chemie<br />
auf.<br />
Ergänzt wur<strong>de</strong>n diese Untersuchungsergebnisse auch durch subjektive Äußerungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Schülerinnen.<br />
Bis auf eine Ausnahme fan<strong>de</strong>n die Mädchen aus <strong>de</strong>n reinen Mädchenkursen diesen<br />
Unterricht gut, weil „man da ganz ungestört lernen konnte“. Enttäuschung wur<strong>de</strong> geäußert,<br />
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10<br />
dass in <strong><strong>de</strong>r</strong> nächsten Klassenstufe nicht weiterhin getrennt wer<strong>de</strong>n sollte. Gera<strong>de</strong> also im Anfangsunterricht<br />
und das noch während <strong><strong>de</strong>r</strong> Pubertät, wo sich ein Rollenverständnis herausbil<strong>de</strong>t,<br />
scheint es wichtig, dass Mädchen die Möglichkeit haben, in einer gleichgeschlechtlichen<br />
Gruppe zu experimentieren und zu lernen und ggf. fehlen<strong>de</strong> Vorerfahrungen aufzuholen.<br />
Schlussfolgerungen<br />
Mädchen beschäftigen sich in ihrer Freizeit weniger mit naturwissenschaftlich-technischen<br />
Fragestellungen als Jungen und besitzen auch weniger technische Vorerfahrungen. Bereits in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> familiären Sozialisation scheint sich diesbezüglich ein Selbstkonzept auszubil<strong>de</strong>n, welches<br />
in die Schule hineingetragen wird und dort in <strong>de</strong>n naturwissenschaftlichen Fächern - insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />
in Chemie und Physik - seine Wirkung entfaltet und weiter verstärkt wird. Gera<strong>de</strong>, wenn<br />
Schülerinnen sich schon vor <strong>de</strong>m ersten Kontakt mit <strong>de</strong>m Chemieunterricht schlechter beim<br />
Experimentieren einschätzen, müsste hier innerhalb <strong>de</strong>s Unterrichts versucht wer<strong>de</strong>n, wirksame<br />
Maßnahmen gegen diese Einstellungen zu ergreifen. Eine Trennung im Anfangsunterricht wäre<br />
hier eine mögliche Maßnahme.<br />
Zu<strong>de</strong>m müssten die Inhalte auch <strong>de</strong>n Erwartungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen stärker angepasst wer<strong>de</strong>n, da<br />
häufig die spezifisch geschlechtsbezogene Interessenlage an <strong>de</strong>n experimentell zu untersuchen<strong>de</strong>n<br />
Themen bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterrichtsplanung nicht hinreichend berücksichtigt wird. Auch hier<br />
hatten die Untersuchungen gezeigt, dass die Mädchen mehr an gesellschaftsrelevanten Aspekten<br />
rund um die Chemie interessiert sind.<br />
Hierfür wur<strong>de</strong>n dann im Didaktikbereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Freien Universität Berlin Unterrichtsmaterialien<br />
entwickelt, die <strong><strong>de</strong>r</strong> Lebenswelt <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen entsprechen. Chemie <strong><strong>de</strong>r</strong> Kunststoffe wur<strong>de</strong> zum<br />
Beispiel an <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammensetzung von Win<strong>de</strong>ln o<strong><strong>de</strong>r</strong> Bin<strong>de</strong>n gelehrt, entsprechen<strong>de</strong> Experimente<br />
zur Untersuchung <strong><strong>de</strong>r</strong> Eigenschaften konzipiert.<br />
Dazu kamen dann Unterrichtsmetho<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>n Mädchen entgegenkommen, Gruppenarbeitsphasen,<br />
die das Kommunizieren erlauben und sogar verlangen.<br />
Ein vielversprechen<strong><strong>de</strong>r</strong> Beginn – <strong><strong>de</strong>r</strong> mit speziellen Mädchenkursen an <strong><strong>de</strong>r</strong> Universität zur<br />
Mädchenför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung gera<strong>de</strong> im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Chemie fortgesetzt wer<strong>de</strong>n soll.<br />
Weitere Informationen:<br />
Angela Köhler-Krützfeldt, Institut für Chemie, Bereich Fachdidaktik <strong><strong>de</strong>r</strong> Chemie, Freie Universität<br />
Berlin, Takustraße 3, 14195 Berlin<br />
____________________________________<br />
Von <strong><strong>de</strong>r</strong> italienischen Delegation wur<strong>de</strong> auf <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Tagung</strong> von Claudia Montedoro eine Untersuchung<br />
<strong>de</strong>s ISFOL referiert, die auch in <strong>de</strong>n italienischen Län<strong><strong>de</strong>r</strong>bericht eingegangen ist. Sie<br />
gibt einen Überblick über die Beteiligung von Mädchen und jungen Frauen an technischen<br />
Bildungsgängen. Hier wird in Italien großer Reformbedarf gesehen. Mit einer Quotenregelung<br />
(vgl. 4) soll <strong><strong>de</strong>r</strong> starken Segregation begegnet und ein verän<strong><strong>de</strong>r</strong>tes Berufswahlverhalten geför<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
5.2. Anteil von Mädchen und jungen Frauen an technischen Bildungsgängen und Berufen<br />
– eine Bestandsaufnahme aus Italien<br />
Auszüge aus <strong>de</strong>m Vortrag von Claudia Montedoro, ISFOL, Rom, und <strong>de</strong>m italienischen<br />
Län<strong><strong>de</strong>r</strong>bericht von Pompea Talamo<br />
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11<br />
Die italienische Schule kennt keine spezifischen Angebote für Mädchen und auch keine Maßnahmen<br />
im Bereich Umwelt und Ökotechnik. Lediglich einige Unterrichtstexte sprechen<br />
Themen wie Ökologie und Umweltwissenschaften an, wobei es allerdings von <strong><strong>de</strong>r</strong> Sensibilität<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> einzelnen Lehrkräfte abhängt, ob die Texte verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> nicht.<br />
Im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Bildung än<strong><strong>de</strong>r</strong>t sich dies, wenn auch nur marginal.<br />
In <strong><strong>de</strong>r</strong> Tat gehen nationale und regionale Programme zu Berufsbildungsmaßnahmen nicht<br />
geson<strong><strong>de</strong>r</strong>t auf die Situation von Mädchen und jungen Frauen ein; man beschränkt sich auf die<br />
Einführung kurzer Absätze zur Chancengleichheit, um die Projekte aufzuwerten und auf diese<br />
Weise ihre Genehmigung zu erreichen. Laut einer ISFOL-Umfrage zeigt die Verteilung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Teilnehmerinnen an Berufsbildungsmaßnahmen in Italien, die aus <strong>de</strong>m Europäischen Sozialfonds<br />
finanziert wer<strong>de</strong>n, dass von insgesamt 44.429 Einschreibungen lediglich 34,3% <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Teilnehmerinnen sich in Kurse zu Berufsbereichen und Themen mit einem ausgeglichenen<br />
Verhältnis zwischen Männern und Frauen einschreiben, während 25,5% <strong><strong>de</strong>r</strong> Frauen sich für<br />
Kurse mit nahezu ausschließlich weiblicher Ausrichtung entschließen, 39,2 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Frauen<br />
Kurse mit vorwiegend männlich geprägten Themen belegen und lediglich 1% <strong><strong>de</strong>r</strong> Frauen sich<br />
für so gut wie reine Männerkurse einträgt.<br />
Die Berufsbildungsmaßnahmen wen<strong>de</strong>n sich vorwiegend an Frauen zwischen 18 und 35 Jahren,<br />
die Maßnahmen bewegen sich gewöhnlich innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> traditionellen Bereiche (z. B.<br />
Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>, Textil, Handwerk).<br />
In einigen Fällen sind auch Bildungsmaßnahmen in für die weibliche Arbeitswelt weniger<br />
traditionellen Bereichen zu fin<strong>de</strong>n (z. B. e-commerce, Mobiles Telefonieren), schon wesentlich<br />
häufiger sind Bildungsmaßnahmen im Bereich Selbständiges Unternehmertum für Frauen<br />
(Gesetz 215/92) sowohl in <strong>de</strong>n traditionell weiblichen Sparten (Personendienstleistungen,<br />
Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>krippen usw.) als auch in innovativeren Sektoren (Multimedia, Biotechnik) zu fin<strong>de</strong>n.<br />
Die berufliche Bildung nimmt inzwischen mehr Rücksicht auf Fragen dieser Art, da es eigene<br />
Gesetze zur Gleichstellung gibt, wie zum Beispiel das Gesetz Nr. 125/91 (mit ca. 465 genehmigten<br />
Projekten zwischen 1991 und 1998), durch welches in die italienische Gesetzgebung<br />
positive Aktionen eingeführt wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Ziel, weibliche Beschäftigung zu för<strong><strong>de</strong>r</strong>n und<br />
die grundlegen<strong>de</strong> Gleichstellung von Männern und Frauen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit zu verwirklichen. Der<br />
Hauptbereich für <strong><strong>de</strong>r</strong>artige Aktivitäten allerdings ist die Berufsbildung.<br />
Je<strong>de</strong>nfalls sind spezifische Angebote für Frauen zu <strong>de</strong>n Themen Umwelt und (Öko-)Technik<br />
eher die Ausnahme, und noch seltener richten sie sich an Mädchen.<br />
Etwas häufiger fin<strong>de</strong>n sich berufliche Ausbildungsmaßnahmen für Frauen und Männer, in<br />
<strong>de</strong>nen von <strong><strong>de</strong>r</strong> Umwelt als etwas zu Schützen<strong>de</strong>m und zu Erhalten<strong>de</strong>m ausgegangen wird,<br />
Vorschläge, die vor allem von Naturparks o<strong><strong>de</strong>r</strong> von Umweltvereinigungen kommen.<br />
Für die zukünftige Entwicklung <strong>de</strong>s Themenbereichs Frauen – Umwelt – Technik ist es wichtig,<br />
die Anzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Frauen im technischen und naturwissenschaftlichen Sektor zu untersuchen.<br />
An <strong>de</strong>n Technischen Fachschulen, <strong>de</strong>n Fachschulen für industrielle Berufe, <strong>de</strong>n Fachschulen<br />
für Han<strong>de</strong>l und Industrie und <strong>de</strong>n Fachschulen für Aeronautik liegt <strong><strong>de</strong>r</strong> Frauenanteil unter<br />
20% bzw. unter 10%. An <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>lsfachschulen dagegen studieren überwiegend junge<br />
Frauen, und auf <strong>de</strong>n naturwissenschaftlichen Gymnasien fin<strong>de</strong>n sich auch noch fast ebenso<br />
viele Schülerinnen wie Schüler.<br />
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12<br />
Die Höheren Schulen bzw. Hochschulen wer<strong>de</strong>n als „so gut wie ausschließlich männerbesetzt“<br />
betrachtet, wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> Anteil männlicher Stu<strong>de</strong>nten mehr als 80 % aller Einschreibungen<br />
übersteigt. Die Fachschulen für Vermessungstechniker, die Fachschulen für Industrielle Berufe<br />
und die Fachschulen für Han<strong>de</strong>l und Industrie weisen hohe Einschreibungszahlen auf, von<br />
<strong>de</strong>nen 571.980 auf Männer und 85.380 auf Frauen entfallen. In diesen nahezu ausschließlich<br />
männlich dominierten Schulen studieren 42% aller Stu<strong>de</strong>nten und 6 % aller Stu<strong>de</strong>ntinnen <strong>de</strong>s<br />
gesamten Hochschulbereichs.<br />
Bei <strong>de</strong>n Mittel- und Oberschulen stellt sich das Schülerverhältnis in zwei Zweigen ausgewogener<br />
dar: In <strong>de</strong>n naturwissenschaftlichen Gymnasien (mit 255.550 männlichen und 239.100<br />
weiblichen Schülern) und <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>lsfachschulen (mit 238.540 männlichen und 312.110<br />
weiblichen Schülern). Diese bei<strong>de</strong>n Schulen mit etwas ausgeglicheneren Zahlen wer<strong>de</strong>n von<br />
37% aller Schüler und 41% aller Schülerinnen <strong><strong>de</strong>r</strong> Mittel- und Oberschulen frequentiert.<br />
HochschulabsolventInnen<br />
Quelle: Istat 1995/96<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Literaturwiss.<br />
Naturwiss.<br />
Rechtswiss.<br />
Sozialwiss.<br />
Medizin<br />
Ökonomie<br />
Agrarwiss.<br />
Ingenieurwiss.<br />
männlich<br />
weiblich<br />
Die Istat-Untersuchung geht von 44.496 Hochschulabsolventinnen und 43.822 Hochschulabsolventen<br />
aus. Die zahlenmäßig stärkste Gruppe unter <strong>de</strong>n Frauen sind Absolventinnen mit<br />
einem Abschluss in Literaturwissenschaften (83%), in Naturwissenschaften (55%), in<br />
Rechtswissenschaften (52%). Die kleinste Gruppe weiblicher Absolventinnen fin<strong>de</strong>t sich in<br />
<strong>de</strong>n Ingenieurwissenschaften (21%).<br />
Fazit: Alles in allem kann gesagt wer<strong>de</strong>n, dass männliche Schüler eher technische Fachschulen,<br />
die Fachschulen für industrielle Berufe, für Han<strong>de</strong>l und Industrie, für Vermessungstechnik,<br />
für Agrarwesen und Agrartechnik und sowie die Fachschulen für Aeronautik besuchen,<br />
während Schülerinnen eher in <strong>de</strong>n Gymnasien <strong>de</strong>s klassischen Zweigs, <strong>de</strong>n Kunstschulen, <strong>de</strong>n<br />
Gymnasien <strong>de</strong>s neusprachlichen und künstlerischen Zweigs sowie <strong>de</strong>n Pädagogischen Hochschulen<br />
zu fin<strong>de</strong>n sind. Jungen sind zahlenmäßig eher vertreten in <strong>de</strong>n industriellen und landwirtschaftlichen<br />
Berufsbildungskursen, die Mädchen hingegen eher in Berufsbildungskursen<br />
im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Dienstleistungen. 2<br />
2 Anmerkung: In <strong><strong>de</strong>r</strong> heutigen Phase immer wichtiger wer<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> Dienstleistungen auch im<br />
industriellen Bereich können die von Mädchen eingeschlagenen Ausbildungswege nicht als<br />
„min<strong><strong>de</strong>r</strong> wichtig“ betrachtet wer<strong>de</strong>n. Deshalb ist es wichtig, dass es in diesen „weiblicheren“<br />
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13<br />
<strong>Zur</strong> Abrundung <strong>de</strong>s Situationsbil<strong>de</strong>s soll auch die unterschiedliche Verteilung von Frauen und<br />
Männern in <strong>de</strong>n einzelnen Arbeitsbereichen aufgezeigt wer<strong>de</strong>n:<br />
Berufe wer<strong>de</strong>n als „rein männlich dominiert“ bezeichnet, wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Männer zwischen<br />
60% und 80% <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesamtzahlen beträgt. In diesen Berufsgruppen – z.B. Feinmechaniker,<br />
Landwirt, mathematische Fachkräfte – sind insgesamt 2.129.000 Männer und 840.000<br />
Frauen beschäftigt: Dies entspricht 15% aller männlichen Beschäftigten insgesamt und 11%<br />
aller weiblichen Beschäftigten.<br />
Berufe wer<strong>de</strong>n als „rein weiblich dominiert“ bezeichnet, wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Frauen zwischen<br />
60% und 80% <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesamtzahlen beträgt. In diesen Berufsgruppen – z.B. Schule und Gesundheitswesen,<br />
Sozialwesen – sind 586.000 Männer und 1.200.000 Frauen beschäftigt: Dies entspricht<br />
4 % aller männlichen Beschäftigten und 16 % aller weiblichen Berufstätigen insgesamt.<br />
Berufsgruppen wer<strong>de</strong>n als „mit einem ausgeglichenen Anteil an Männern und Frauen“ betrachtet,<br />
wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> männliche o<strong><strong>de</strong>r</strong> weibliche Anteil jeweils zwischen 40 % und 60 % liegt.<br />
Solche Berufe sind z.B. Dienstleistungswesen, öffentlicher Dienst, Büroangestellte, Tourismus.<br />
Fazit: Die Analyse zeigt, dass es zahlreiche Berufsbereiche gibt (Bauhandwerker und Arbeiter<br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bauindustrie, Handwerker und Industriearbeiter im Metallbau), in <strong>de</strong>nen Frauen so gut<br />
wie gar nicht vorkommen. Hieraus folgt die Notwendigkeit, Frauen auch die traditionell<br />
männlichen Berufe zugänglich zu machen.<br />
Allgemein ist man <strong><strong>de</strong>r</strong> Meinung, dass die schulischen und beruflichen Ausbildungsprogramme<br />
für eine Einführung <strong>de</strong>s Themenbereichs Mädchen – Umwelt – Technik in Schule und<br />
Universität ganz ohne Zweifel geän<strong><strong>de</strong>r</strong>t wer<strong>de</strong>n müssen. Mit Sicherheit müssen die lokalen<br />
Behör<strong>de</strong>n sowie die Umweltorganisationen in stärkerem Maße einbezogen wer<strong>de</strong>n, die Lehrkräfte,<br />
Eltern und vor allem die Mädchen mehr motiviert wer<strong>de</strong>n. Es sind hauptsächlich zwei<br />
Punkte, die einer Weiterentwicklung <strong>de</strong>s Themas Frauen und Technik im Wege stehen:<br />
• Das erste Hin<strong><strong>de</strong>r</strong>nis besteht in <strong><strong>de</strong>r</strong> Negierung <strong>de</strong>s technischen Charakters weiblich besetzter<br />
Arbeitsplätze,<br />
• das zweite besteht in <strong><strong>de</strong>r</strong> beharrlichen Verdrängung weiblicher technischer Fähigkeiten.<br />
Die Tatsache, dass Frauenberufe vorwiegend im Dienstleistungsbereich zu fin<strong>de</strong>n sind, gibt<br />
eine hervorragen<strong>de</strong> Bestätigung <strong>de</strong>s Stereotyps ab, dass Berufe für Frauen keine technischen<br />
Berufe sind. Technik und Elektrotechnik wer<strong>de</strong>n automatisch mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Industrie assoziiert,<br />
woraus im allgemeinen Denken folgt, dass Technik = männlich ist und es <strong>de</strong>shalb merkwürdig<br />
ist, wenn ein Mädchen einen elektrotechnischen Ausbildungskurs belegt. Dies zeigt die<br />
Notwendigkeit, bereits in <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundschule technische Unterrichtsmodule einzuführen, in <strong>de</strong>nen<br />
technische Fähigkeiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen zum Ausdruck kommen können. Diese Module in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Grundschule einzuführen ist vor allem auch <strong>de</strong>swegen wichtig, weil Mädchen technische<br />
Dinge umso unvoreingenommener angehen, je jünger sie sind.<br />
Auf regionaler wie nationaler Ebene existieren in Italien keine Programme zur För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />
dieser Thematik, allerdings gibt es Maßnahmen zur För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung ökologisch vertretbaren<br />
Wachstums seitens <strong><strong>de</strong>r</strong> Nationalparks, <strong><strong>de</strong>r</strong> Forstverwaltungen, <strong><strong>de</strong>r</strong> Regionen und spezifische<br />
Ausbildungskursen vermehrt zu einem Zusammenschluss von sozialen und humanistischen<br />
mit <strong>de</strong>n technischen und wissenschaftlichen Kenntnissen und Fähigkeiten kommt.<br />
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14<br />
Gesetze für Chancengleichheit (L. 125/91, L. 215/92), die genutzt wer<strong>de</strong>n könnten, um <strong>de</strong>m<br />
Themenkreis Frauen - Umwelt – Ökotechnik verstärkt Impulse zu geben. Zusätzlich könnten<br />
Programme zu Bildungsangeboten genutzt wer<strong>de</strong>n, um in die Thematik einzuführen und die<br />
Jugendlichen, vor allem aber die Mädchen, an die Ökotechnik und die Technik anzunähern.<br />
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15<br />
Auch in Spanien erscheint die Umsetzung von konkreter Mädchenför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung in Schule und<br />
Berufsbildung bzw. von Unterrichtsmo<strong>de</strong>llen im naturwissenschaftlichen Unterricht, wie sie<br />
aus Deutschland vorgestellt wur<strong>de</strong>n, ein schwieriges Vorhaben zu sein, dass auf viele Hin<strong><strong>de</strong>r</strong>nisse<br />
trifft. Im Län<strong><strong>de</strong>r</strong>bericht Spanien zeigten sich jedoch eine Anzahl von Ansatzpunkten.<br />
Ein grundsätzliches Hin<strong><strong>de</strong>r</strong>nis besteht darin, dass es in Spanien laut Gesetz (LOGSE – Gesetz<br />
zur Regelung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildung in Spanien) verboten ist, für Mädchen und Jungen unterschiedliche<br />
Schulbildung anzubieten. Es gibt jedoch private Schulen, die traditionell ausschließlich<br />
Mädchen aufnehmen, viele von ihnen unter katholischer Leitung.<br />
5.3. Ansatzpunkte zur För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von Mädchen und jungen Frauen im Bereich Technik<br />
und Umwelt im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> schulischen und beruflichen Bildung in Spanien<br />
Zusammenfassung <strong>de</strong>s spanischen Län<strong><strong>de</strong>r</strong>berichts von Prof. Dr. Lina Gavira<br />
Die Themen Umwelt und Ökologie wer<strong>de</strong>n als Teil von Fächern wie Naturwissenschaften,<br />
Technologie (Energiekreisläufe, Recycling, Techniken zur Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>aufforstung etc.) behan<strong>de</strong>lt,<br />
jedoch sehr stark wertorientiert. Innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufsausbildung <strong>de</strong>s dritten Gra<strong>de</strong>s sind häufig<br />
Angebote zu Recycling, Abfallverwertung und Erhalt <strong><strong>de</strong>r</strong> ländlichen Stadtgebiete zu fin<strong>de</strong>n,<br />
jedoch kein spezielles Angebot im Bereich Ökotechnologie.<br />
Des weiteren fin<strong>de</strong>n seit <strong>de</strong>n 80er Jahren Weiterbildungs- und Fortbildungskurse nach <strong>de</strong>m<br />
Hochschulabschluss zu umweltbezogenen Themen immer mehr Verbreitung, die als Alternative<br />
zu <strong>de</strong>n relativ eng gehaltenen Lehrplänen einer universitären Ausbildung dienen sollen,<br />
da diese oft nur schwer an die verän<strong><strong>de</strong>r</strong>lichen Gegebenheiten <strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Praxis anzupassen<br />
ist. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrzahl han<strong>de</strong>lt es sich um Versuche, konkreten Problemen wie Gesundheit,<br />
Umwelteinflüssen, Abfallbeseitigung etc. gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Problem ist die bestehen<strong>de</strong> Segmentierung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildung. Dabei ist <strong>de</strong>n Aussagen<br />
von Experten zufolge eine stärkere Integration <strong><strong>de</strong>r</strong> Umweltfrage in die Lehrpläne je<strong><strong>de</strong>r</strong> Disziplin<br />
notwendig, sowohl im Bereich Ingenieurwissenschaften als auch im Bereich Wärmetechnik.<br />
Fragen zur Kontrolle <strong><strong>de</strong>r</strong> Umweltverschmutzung müssten in <strong>de</strong>n Fächern wie Wärmetechnik<br />
sowie bereits in <strong>de</strong>n ersten Semestern <strong><strong>de</strong>r</strong> Ingenieurwissenschaften, Chemie, Biologie<br />
u.ä. diskutiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n Sozialwissenschaften wird darauf hingewiesen, dass Schüler <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Oberstufe und Stu<strong>de</strong>nten von Anfang an mit <strong>de</strong>n Grundbegriffen <strong><strong>de</strong>r</strong> Naturwissenschaften<br />
vertraut gemacht wer<strong>de</strong>n sollten, um gleich zu Beginn ein Bewusstsein für das Zusammenwirken<br />
sozialer und wirtschaftlicher Systeme mit Faktoren aus <strong>de</strong>n Bereichen Technik und<br />
Umwelt zu schaffen.<br />
Abbildung 1: Angebote zum Thema Mädchen – Technik – Umwelt<br />
Bildungsniveau Programm Inhalte Organisiert<br />
von<br />
Universitär<br />
Univertecna<br />
Orientierung / Bildung auf <strong>de</strong>m Gebiet neuer IAM<br />
(älter als 18)<br />
Technologien für Stu<strong>de</strong>nten<br />
Berufsausbildung Werkstatt und Büro Vermittlung praktischer Erfahrung auf <strong>de</strong>m MTAASS<br />
(älter als 16)<br />
Gebiet <strong><strong>de</strong>r</strong> Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>aufbereitung und Erhalt<br />
natürlicher Ressourcen und Kulturgüter<br />
Berufsausbildung Libra<br />
Orientierungshilfe und Unterstützung bei <strong><strong>de</strong>r</strong> IAM<br />
(älter als 16)<br />
Arbeitssuche für Frauen<br />
Berufsausbildung<br />
(älter als 16)<br />
NOW<br />
Umweltorientierte Fortbildung und neue<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen<br />
CMA und<br />
IAM<br />
Älter als 16<br />
Einstieg ins Berufsleben<br />
Weiterbildung für Frauen für <strong>de</strong>n Zugang zu IAM<br />
neuen Technologien<br />
Älter als 18 Freiwilliger Umwelt- Schutz und Erhalt <strong><strong>de</strong>r</strong> Umwelt in Andalusien CMA<br />
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16<br />
Secundaria und<br />
Primaria*<br />
(6- bis 16-Jährige) (*)<br />
Secundaria 3. ESO 3<br />
(15-Jährige)<br />
Primaria (3. ciclo) und<br />
ESO* (10- bis 16-<br />
Jährige)<br />
Primaria* (4- bis 6-<br />
Jährige)<br />
schutz<br />
Al<strong>de</strong>a<br />
Bewusstmachung <strong><strong>de</strong>r</strong> Umweltproblematik:<br />
Andalusisches Netzwerk <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökoschulen<br />
CEC und<br />
CMA<br />
Lebensraum Natur Einführung in die Ökologie CEC<br />
Schütze Deine Küste<br />
Der grüne Korridor<br />
Bewusstmachung <strong><strong>de</strong>r</strong> Umweltproblematik:<br />
Schutz <strong><strong>de</strong>r</strong> Küsten und Flüsse<br />
CEC und<br />
CMA<br />
Vorschulen Kennenlernen <strong><strong>de</strong>r</strong> Umwelt CEC<br />
(*) in einigen Fällen auch Oberstufe und berufliche Ausbildung<br />
CEC: Rat für Erziehung und Wissenschaft<br />
CMA: Rat für Umwelt<br />
IAM: Institut <strong><strong>de</strong>r</strong> Frau, Andalusien<br />
MTAASS: Ministerium für Arbeit und Soziales<br />
Diese Themen erscheinen als Teil <strong>de</strong>s Studienprogramms, wenn auch nicht als Pflichtfächer,<br />
so dass die Umsetzung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Hand <strong>de</strong>s Lehrers liegt. Die Schulen <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundstufe haben die<br />
Möglichkeit, sich freiwillig an <strong>de</strong>n im weiteren Verlauf beschriebenen bestehen<strong>de</strong>n Programmen<br />
zum Umweltschutz anzuschließen (gemeinsame Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>aufforstung, Baumschulen,<br />
Bäume und Büsche, Schütze Deine Küste, Begrüne Dein Klassenzimmer, Netz <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökoschulen<br />
in Andalusien, Netz <strong><strong>de</strong>r</strong> Solarschulen, Grüner Korridor). Es bestehen außer<strong>de</strong>m außerschulische<br />
Angebote für die schulpflichtigen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> zwischen sechs und 16 Jahren, die sich<br />
als Beitrag zur Umwelterziehung verstehen (Landwirtschaftsschulen, Lebensraum Natur, Lebensraum<br />
Meer, Botanische Gärten etc.).<br />
Der Aspekt <strong><strong>de</strong>r</strong> Chancengleichheit von Mädchen und Jungen wird im Zusammenhang mit<br />
Technik o<strong><strong>de</strong>r</strong> Wissenschaft in <strong>de</strong>n Schulen nicht eingebracht. Das Thema Umwelt wird im<br />
Zusammenhang mit Wissenschaft, Physik, Chemie o<strong><strong>de</strong>r</strong> Sozialwissenschaften im Hinblick<br />
auf die Gestaltung <strong><strong>de</strong>r</strong> unmittelbaren Umwelt besprochen.<br />
In <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundstufe haben alle Schüler und Schülerinnen naturwissenschaftliche Fächer. In <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Mittelstufe, in <strong><strong>de</strong>r</strong> auf <strong>de</strong>n Fachabschluss in Wissenschaft o<strong><strong>de</strong>r</strong> Technik vorbereitet wird, variiert<br />
die Zahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen - abhängig davon, inwieweit die Schulreform <strong><strong>de</strong>r</strong> LOGSE (Gesetz<br />
zur Regelung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildung in Spanien) in die Praxis umgesetzt wur<strong>de</strong> - von Schulzentrum<br />
zu Schulzentrum erheblich, so dass zum jetzigen Zeitpunkt keine Daten vorliegen, die Rückschlüsse<br />
auf Interesse und Einschätzung von Seiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen zulassen.<br />
Der Frauenanteil an <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesamtheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Stu<strong>de</strong>nten aus technischen Studien beläuft sich auf<br />
22%. Sie teilen sich folgen<strong><strong>de</strong>r</strong>maßen auf die einzelnen Studiengänge auf: Technik 9%, Naturwissenschaften<br />
10%, Sozial- und Rechtswissenschaften 35%, Gesundheitswesen 11%,<br />
Geistes- und Erziehungswissenschaften 35%.<br />
Spezifische Projekte zum Thema Mädchen – Technik – Umwelt gibt es im Bereich Schule<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> Berufsausbildung nicht. In Ermangelung dieser Projekte, die <strong>de</strong>m Angebot von GEA-Net<br />
ähnlich wären, gibt es einige Projekte und Programme, die <strong>de</strong>n Umweltaspekt in <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufsausbildung<br />
und die neuen Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen in Angriff nehmen, in<br />
3 Die Glie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>de</strong>s spanischen Schulsystems hat im Deutschen keine Entsprechung. Da es hier vor<br />
allem um Altersstufen geht, sind die span. Bezeichnungen ohne Erklärung beibehalten wor<strong>de</strong>n (Anm.<br />
d. Ü.)<br />
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17<br />
einigen Fällen in Verbindung mit europäischen Initiativen. Während <strong><strong>de</strong>r</strong> Pflichtschuljahre<br />
rangieren Umweltfrage und Gemeinschaftserziehung lediglich als Wahlangebote.<br />
Abbildung 2: Umweltspezifische bzw. mädchen- und frauenspezifische Angebote<br />
Verband Programm Inhalte Organisiert<br />
von<br />
Berufsausbildung Libra<br />
Orientierungshilfe und Unterstützung IAM<br />
(älter als 16)<br />
Berufsausbildung<br />
(älter als 16)<br />
Älter als 16<br />
Älter als 18<br />
NOW<br />
Einstieg ins Berufsleben<br />
Freiwilliger Umweltschutz<br />
bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitssuche für Frauen<br />
Umweltorientierte Fortbildung und<br />
neue Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
für Frauen<br />
Weiterbildung für Frauen für <strong>de</strong>n<br />
Zugang zu neuen Technologien<br />
Schutz und Erhalt <strong><strong>de</strong>r</strong> Umwelt in<br />
Andalusien<br />
CEC: Rat für Erziehung und Wissenschaft (Consejería <strong>de</strong> Educación y Ciencia)<br />
CMA: Rat für Umwelt (Consejería <strong>de</strong> Medio Ambiente)<br />
IAM: Institut <strong><strong>de</strong>r</strong> Frau Andalusien (Instituto Andaluz <strong>de</strong> la mujer)<br />
CMA und<br />
IAM<br />
IAM<br />
CMA<br />
In Bezug auf die generelle Frage "Was ist Umwelterziehung?“ wird in großer Einstimmigkeit<br />
dazu tendiert, <strong>de</strong>n allgemeinen Werten und Leitlinien in Verbindung mit natürlichem und sozialem<br />
Umfeld mehr Be<strong>de</strong>utung beizumessen als <strong>de</strong>m Erwerb einzelner technischer Fähigkeiten.<br />
Außer <strong>de</strong>n Institutionen, die sich explizit für Chancengleichheit einsetzen (<strong>de</strong>m Institut für die<br />
Frau, Andalusien (IAM), <strong>de</strong>m Rat für Bildung und Wissenschaft (CEC), <strong>de</strong>m Rat für Landund<br />
Fischwirtschaft und Ernährung (CAPA), die in bestimmten Programmen zusammenarbeiten),<br />
gibt es kein spezielles Geschlechterbewusstsein.<br />
Aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> katholischen Tradition, Jungen und Mädchen in getrennte Schulen zu schicken,<br />
wird die Trennung <strong><strong>de</strong>r</strong> Geschlechter in Schule und Ausbildung von <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Techniker<br />
und NGO’s mit Umweltbewusstsein (bis auf die wenigen Frauenorganisationen mit ökologisch-feministischer<br />
Ausrichtung) als konservative Haltung ausgelegt, die noch dazu die<br />
knappen institutionellen Mittel aufzuspalten droht.<br />
Es besteht weiterhin eine enorme Aufsplitterung <strong><strong>de</strong>r</strong> institutionellen Zuständigkeit:<br />
• Das Thema Umwelt wird vom Umweltrat Consejería 4 <strong>de</strong> Medio Ambiente (CMA)<br />
verhan<strong>de</strong>lt. Im Mai 2000, vor kurzem also, wur<strong>de</strong> eine Hauptabteilung für Umwelterziehung<br />
eingerichtet. Umwelt bleibt jedoch ein Thema von zweitrangiger Be<strong>de</strong>utung.<br />
Ebenso wie die Geschlechterfrage in <strong>de</strong>n übrigen Ratsabteilungen, welche ebenfalls<br />
Ausbildungsprogramme anbieten, jedoch in unkoordinierter Form. Die zentrale Verantwortung<br />
für die Ausbildung obliegt einer an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Ratsabteilung.<br />
• Das IAM als autonome Institution befasst sich mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Frage <strong><strong>de</strong>r</strong> Chancengleichheit<br />
von Männern und Frauen.<br />
4 Dies ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Name <strong><strong>de</strong>r</strong> verantwortlichen Abteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> Regierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Autonomía Andalusien. Es bestehen weitere Zuständigkeiten für<br />
Erziehung, Chancengleichheit, Berufsbildung, Soziales, Landwirtschaft, Industrie und Umwelt, ausgenommen das Wasser. Die Übertragung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> aktiven Beschäftigungspolitik ist in Verhandlung. Unter <strong><strong>de</strong>r</strong> letzten Regierung hat sich ein neuer Rat für Beschäftigung und<br />
technologische Entwicklung gebil<strong>de</strong>t.<br />
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18<br />
• Für Jugendliche ist das Institut für Jugendliche, Andalusien (IAJ) zuständig, das sich<br />
in Koordination mit <strong>de</strong>n übrigen Räten mit <strong>de</strong>n zentralen Themen <strong><strong>de</strong>r</strong> Verbän<strong>de</strong> befasst.<br />
• Der Rat für Beschäftigung und technologische Entwicklung bietet berufsvorbereiten<strong>de</strong><br />
Kurse und macht Angebote für Jugendliche mit beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Schwierigkeiten.<br />
Vorstöße könnten unternommen wer<strong>de</strong>n über die Umweltpädagogik in <strong>de</strong>n Instituten für Erziehungswissenschaft<br />
(Institutos <strong>de</strong> Ciencias <strong>de</strong> la Educación ICE) sowie über die Programme<br />
neuartiger Lehrmetho<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>n Lehramtsstu<strong>de</strong>nten für die Mittelstufe (Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> im Alter von<br />
13 bis 16), für Abiturientenjahrgänge (17- bis 18jährige) und Azubis <strong>de</strong>s mittleren Gra<strong>de</strong>s<br />
(17- bis 18jährige) offen stehen. Eine weitere Möglichkeit bieten die Weiterbildungsprogramme<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> von Gewerkschaften und Arbeitgebern gegrün<strong>de</strong>ten Stiftung FORCEM (Fundacion<br />
Formacion y Empleo <strong>de</strong>s sindicato Comisiones Obreras).<br />
Programme für Mädchen, die <strong>de</strong>n vorgeschriebenen Abschluss <strong><strong>de</strong>r</strong> Mittelstufe nicht erreichen,<br />
könnten eine weitere Zielgruppe darstellen. Es besteht eine Möglichkeit für die Anwendung<br />
ökotechnischer Fähigkeiten, an die eine Arbeitsaufnahme gebun<strong>de</strong>n ist, was das Interesse an<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildung för<strong><strong>de</strong>r</strong>n könnte. Diese Art von Kenntnissen ermöglicht einige Ausbildungsmo<strong>de</strong>lle<br />
mit einem viel geringeren Anteil an abstraktem Wissen und mehr Praxisbezug.<br />
In <strong>de</strong>n Universitäten besteht eine Anknüpfungsmöglichkeit im Kontext<br />
• <strong><strong>de</strong>r</strong> Orientierungsprogramme für die Ausbildung und Beschäftigung von Frauen<br />
in technischen Berufen (das Programm Univertecna),<br />
• <strong><strong>de</strong>r</strong> weiterführen<strong>de</strong>n Kurse nach <strong>de</strong>m Hochschulabschluss im Bereich Technik,<br />
• <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorbereitungsprogramme für die Doktorprüfung,<br />
• <strong><strong>de</strong>r</strong> Seminare <strong><strong>de</strong>r</strong> Frauenstudien, die in allen andalusischen Universitäten angeboten<br />
wer<strong>de</strong>n,<br />
• sowie mittels <strong><strong>de</strong>r</strong> Kurse für Expertinnen auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong><strong>de</strong>r</strong> Chancengleichheit,<br />
die gera<strong>de</strong> in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m IAM aufgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
Eine Einglie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung dieser Vorschläge wäre im Rahmen gelten<strong>de</strong>n Rechts möglich, sagt doch<br />
das Gesetz zur Regelung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildung in Spanien (LOGSE), dass umweltbewusste Ausbildung<br />
und Chancengleichheit wichtige Ziele sind, die erreicht wer<strong>de</strong>n müssen. Die Einrichtung<br />
von Seminaren und die Organisation von <strong>Tagung</strong>en zum Thema wären nötig. Die Möglichkeiten,<br />
die sich <strong>de</strong>n Mädchen durch Kenntnisse im Bereich Umwelttechnik erschließen und<br />
die Notwendigkeit neuer Ausbildungen, die sich aus <strong>de</strong>n neuen Lehrplänen ableiten und so<br />
eine Basis für mögliche neue Arbeitsplätze schaffen, müssten publik gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Jahre 1994 fand in Andalusien ein Kongress zum Thema Umweltbewusste Erziehung statt.<br />
Forscher, Lehrer und Sozialarbeiter vertraten die Ansicht, dass die theoretischen Inhalte <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Lehrpläne an die Praxis auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt angepasst und organisatorische Gegebenheiten<br />
mit <strong>de</strong>m schulischen Betrieb <strong><strong>de</strong>r</strong> Unter- und Mittelstufe koordiniert wer<strong>de</strong>n müssten. Dies sei<br />
beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s <strong>de</strong>shalb erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich, weil das Thema Chancengleichheit und die Umwelterziehung<br />
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19<br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> Praxis verschie<strong>de</strong>ner schulischer Disziplinen im Kontext traditioneller Lehrpläne verschwimmen,<br />
ja sogar unsichtbar wer<strong>de</strong>n.<br />
Aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammenarbeit zwischen IAM und CEC sind Programme <strong><strong>de</strong>r</strong> Gemeinschaftserziehung<br />
zur Vermeidung von Sexismus in <strong><strong>de</strong>r</strong> Sprache und Geschlechterdiskriminierung im<br />
Lehrplan entstan<strong>de</strong>n. Es gibt außer<strong>de</strong>m eine Reihe von Programmen zum Umweltbewusstsein,<br />
bei <strong>de</strong>m CEC und CMA zusammenarbeiten. Daraus könnten weitere Projekte folgen<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Art entstehen:<br />
• Teil <strong>de</strong>s Programms ALDEA (Programa <strong>de</strong>s Educación Ambiental promovido conjuntamente<br />
por las Consejerías <strong>de</strong> Medio Ambiente y <strong>de</strong> Educación y Ciencia <strong>de</strong> la<br />
Junta <strong><strong>de</strong>r</strong> Andalucía) ist eine Initiative zur Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>aufforstung, an <strong><strong>de</strong>r</strong> 422 Schulen<br />
teilnehmen, Programme in Zusammenarbeit mit NGO’s („Ökologen in Aktion“) und<br />
<strong>de</strong>n Gewerkschaften CCOO und CGT „Ein Andalusier-ein Baum“, an <strong>de</strong>m 3800 öffentliche<br />
und private Schulen teilnehmen. Es wer<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m ergänzen<strong>de</strong> Tageso<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Wochenendaktivitäten angeboten, die außerhalb <strong>de</strong>s Lehrplans in <strong>de</strong>n Einrichtungen<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Umwelterziehung wie Landwirtschaftsschulen stattfin<strong>de</strong>n und mit <strong>de</strong>n<br />
Schwerpunkten Natur o<strong><strong>de</strong>r</strong> Meer arbeiten.<br />
• Als Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> Agenda 21 auf lokaler Ebene gibt es das Netz ökologischer Schulen Andalusiens,<br />
das mit zwei sozialen Einrichtungen und <strong>de</strong>m Rat für Bildung, Wissenschaft<br />
und Umwelt in Zusammenarbeit steht. Darüber hinaus gibt es einen von Greenpeace<br />
Spanien und <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft für Energieentwicklung Andalusien (SODEAN)<br />
geför<strong><strong>de</strong>r</strong>ten Zusammenschluss von 27 solarbetriebenen Schulen. Außer<strong>de</strong>m för<strong><strong>de</strong>r</strong>t <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Umweltrat Programme zur Bewahrung <strong><strong>de</strong>r</strong> Küstengebiete („Schütze Deine Küste“),<br />
die sich aus Schülern <strong><strong>de</strong>r</strong> Grund- und <strong><strong>de</strong>r</strong> zur Schulpflicht zählen<strong>de</strong>n Mittelstufe (10-<br />
bis 12- bzw. 13- bis 16jährige) zusammensetzen. Daran angeschlossen ist eine weitere<br />
Kampagne zum Schutz <strong><strong>de</strong>r</strong> Flüsse: „Der grüne Korridor“. Schüler <strong><strong>de</strong>r</strong> Oberstufe und<br />
seit kurzem auch Ausbildungszentren <strong><strong>de</strong>r</strong> zur Schulpflicht zählen<strong>de</strong>n Mittelstufe und<br />
Zentren für Erwachsenenbildung widmen sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Bestandsaufnahme <strong><strong>de</strong>r</strong> gegenwärtigen<br />
Lage <strong><strong>de</strong>r</strong> spanischen Flüsse, entnehmen Proben und analysieren sie.<br />
• In <strong><strong>de</strong>r</strong> Oberstufe (17- bis 18jährige) wer<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Umwelttechnologie<br />
als beson<strong><strong>de</strong>r</strong>er Teil <strong>de</strong>s Lehrplans Technologie, Wissenschaft und Sozialforschung für<br />
Jungen und Mädchen angeboten. Auf diese Weise kann <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterschied im Erwerb<br />
von Kenntnissen in diesem Bereich untersucht wer<strong>de</strong>n. Einige Lehrkräfte aus diesem<br />
Bereich machten <strong>de</strong>n durchaus brauchbaren Vorschlag, die durch die Umwelterziehung<br />
geschaffene Sensibilität für die Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von Lebensformen und Verhaltensmustern<br />
zu nutzen und technische Aspekte mit <strong>de</strong>m sozialen Aspekt <strong><strong>de</strong>r</strong> Chancengleichheit<br />
zu verbin<strong>de</strong>n.<br />
Eine Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung über die Chancengleichheit bei<strong><strong>de</strong>r</strong> Geschlechter, die sich auf die<br />
pädagogischen Strategien auswirken wür<strong>de</strong>, gibt es praktisch nicht; es wur<strong>de</strong>n lediglich vereinzelte<br />
Erfahrungen in <strong><strong>de</strong>r</strong> außerschulischen Bildung gemacht.<br />
Für das Problem <strong><strong>de</strong>r</strong> konkreten Umwelterziehung wird die mangeln<strong>de</strong> Beteiligung <strong><strong>de</strong>r</strong> Universitäten<br />
als wichtiger Grund gesehen, insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e die Erziehung, die auf die Interessen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Bürgerbewegungen und Initiativen <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökologen unter <strong>de</strong>n NGO’s eingeht (obwohl kürzlich<br />
Lehrstühle für Umweltwissenschaften eingerichtet wur<strong>de</strong>n und Ingenieurwissenschaften mit<br />
Schwerpunkt Umwelt angeboten wer<strong>de</strong>n). In <strong>de</strong>n Protokollen <strong>de</strong>s letzten Kongresses zum<br />
Thema Umwelt in Andalusien fin<strong>de</strong>t sich nicht eine einzige Bezugnahme auf <strong>de</strong>n geschlechtlichen<br />
Aspekt im Zusammenhang mit Umwelterziehung o<strong><strong>de</strong>r</strong> Umwelttechnik, obwohl <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Frauenanteil bei technischen Studiengängen in Andalusien zwischen 1998 und 1999 nur 22%<br />
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ausmachte und unter hun<strong><strong>de</strong>r</strong>t Stu<strong>de</strong>ntinnen sich nur neun (gegenüber 36 <strong><strong>de</strong>r</strong> männlichen Stu<strong>de</strong>nten)<br />
für einen technischen Studiengang einschrieben, während <strong><strong>de</strong>r</strong> Frauenanteil an <strong>de</strong>n<br />
Universitäten insgesamt 52% ausmacht.<br />
Es bedarf einer Politik, die die Chancengleichheit von Frauen in technischen Berufen för<strong><strong>de</strong>r</strong>t.<br />
Es müssen Projekte geschaffen wer<strong>de</strong>n, die die Be<strong>de</strong>utung <strong><strong>de</strong>r</strong> Thematik Mädchen, Erziehung,<br />
Technik, Arbeit mit Hilfe von Aktionen und konkreten Programmen ver<strong>de</strong>utlichen.<br />
5.4. Aktionsplan 2000 – Wegweisen<strong>de</strong>s zur Ausbildung von Mädchen aus Österreich<br />
Dieser Aktionsplan wur<strong>de</strong> von <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>sministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten<br />
bereits in 1997 erstellt und sollte bis 2000 umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Er fasst 99 Schritte zur<br />
För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gleichstellung im Bereich von Schule und Erwachsenenbildung in einem Programm<br />
zusammen. Der Aktionsplan beginnt bei grundsätzlichen Erklärungen zur Umsetzung<br />
von Chancengleichheit im Bildungsbereich und spricht sich dann für die Auswertung vorliegen<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Forschungsergebnisse aus wie beispielsweise in Punkt 4:<br />
4. Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Berücksichtigung <strong>de</strong>s Nachholbedarfs von Mädchen im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Technik<br />
und Naturwissenschaften bei Maßnahmen zur Bildungsplanung und Schulentwicklung:<br />
z. B. durch geschlechtsspezifische Auswertung und Analyse <strong><strong>de</strong>r</strong> TIMSS-<br />
Studie für <strong>de</strong>n Mittelstufenbereich (Third International Mathematics & Science).<br />
Auch Forschungsbedarf wird festgestellt und verschie<strong>de</strong>ne Vorhaben avisiert:<br />
5. Beauftragung von Forschungsarbeiten zur Situation <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen in <strong>de</strong>n Berufsschulen.<br />
7. Erforschung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ursachen für <strong>de</strong>n geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Zugang zu<br />
manchen Bildungsformen (unterschiedliche Inanspruchnahme von zur Wahl gestellten<br />
Unterrichtsgegenstän<strong>de</strong>n, Schulen und weiteren Bildungswegen).<br />
8. Erforschung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungsmotivation, <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufsaussichten von Schülern und Schülerinnen<br />
in <strong>de</strong>n von ihnen bevorzugten Ausbildungsgängen (z. B. Schülerinnen in mittleren<br />
Schulen o<strong><strong>de</strong>r</strong> bestimmten Lehrberufen).<br />
10. Erforschung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ursachen und Auswirkungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Feminisierung <strong>de</strong>s LehrerInnenberufes<br />
(z. B.: psychologische Auswirkungen für SchülerInnen, gesellschaftliche Auswirkungen<br />
hinsichtlich Image, Status und Prestige <strong><strong>de</strong>r</strong> LehrerInnen).<br />
11. Erforschung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildungsmotivation, <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufsaussichten von Schülern und Schülerinnen<br />
in nicht-traditionellen Ausbildungsgängen (z. B. Chancen und Hin<strong><strong>de</strong>r</strong>nisse für<br />
Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gärtner o<strong><strong>de</strong>r</strong> für Technikerinnen).<br />
Auf politischer Ebene soll eine interministerielle Arbeitsgemeinschaft eingerichtet wer<strong>de</strong>n „zu<br />
geschlechtssensiblen Fragestellungen im dualen System unter Einbeziehung <strong><strong>de</strong>r</strong> Sozialpartner“.<br />
Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s wichtig für GEA-Net Partner in Österreich ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Punkt 20: „För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von Kooperationen<br />
zwischen Unterrichtsministerium, Schulen und Frauenprojekten, die auf eine aktive<br />
Beteiligung von Mädchen und Frauen in technisch-naturwissenschaftlichen Bereichen hin<br />
arbeiten (z.B. durch entsprechen<strong>de</strong> Weitergabe von Informationen, durch Organisation von<br />
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21<br />
Veranstaltungen für Lehrpersonal usw., z.B. mit Projektgruppe FIT/Uni-Graz, Sprungbrett,<br />
Sunwork, Mafalda u.a.) mit <strong>de</strong>m Ziel <strong><strong>de</strong>r</strong> Erstellung eines Netzwerks.“.<br />
Aber auch an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Punkte berühren die praktische Arbeit von GEA-Net-Projekten.<br />
15. Verbesserung <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufsorientierung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Pflichtschule, z. B. durch eine verbindliche<br />
Übung zur Berufsorientierung in <strong>de</strong>n 3. und 4. Klassen <strong><strong>de</strong>r</strong> Hauptschule und AHS:<br />
beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte im Bereich <strong>de</strong>s Lehrplans.<br />
16. Informationskampagne über die Ausbildungsmöglichkeiten in Berufen, die für Frauen<br />
und Männer untypisch sind: Initiative Mädchen und Burschen in untypische Berufe.<br />
Einrichtung von Tagen <strong><strong>de</strong>r</strong> offenen Tür für Mädchen an technischen Schulen, für Burschen<br />
an Lehranstalten für wirtschaftliche Berufe und an Bildungsanstalten für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gartenpädagogik,<br />
u. a. m.<br />
17. Verbesserung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gestaltung <strong><strong>de</strong>r</strong> Nahtstellen im Schulbereich, insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e von <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
achten Schulstufe in eine weiterführen<strong>de</strong> Schule, unter beson<strong><strong>de</strong>r</strong>er Berücksichtigung<br />
geschlechtsspezifischer Aspekte bzw. Bildungsentscheidungen.<br />
18. Motivierung und För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von Mo<strong>de</strong>llschulen, die einen Schwerpunkt auf aktive<br />
För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Erweiterung von Berufswahl- und Lebensperspektiven bei Mädchen<br />
und Buben legen.<br />
19. Setzung von Maßnahmen in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m AMS (Arbeitsmarktservice)<br />
und <strong>de</strong>n Sozialpartnern, um Betriebe zu veranlassen, Mädchen (und Burschen) auch<br />
nicht-traditionelle Ausbildungspraktika bzw. Ausbildungen anzubieten.<br />
Der vollständige Text fin<strong>de</strong>t sich unter:<br />
http://www.bmuk.gv.at/pbildg/bildunte/unteprin/ap2000.htm<br />
_________________________________________________<br />
5.5. Manche Initiativen kommen zu spät<br />
Eindrücke von Barbara Bernhart, ESF-Beauftragte von <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelle <strong>de</strong>s<br />
Arbeitsmarktservice Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>österreich, über die GEA-Net-<strong>Tagung</strong><br />
Das Expertinnentreffen in Italien war für mich eine äußerst informative und aufschlussreiche<br />
Veranstaltung. Gera<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> ganzheitliche Ansatz, <strong><strong>de</strong>r</strong> arbeitslose Mädchen genauso behan<strong>de</strong>lte<br />
wie Schülerinnen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Stu<strong>de</strong>ntinnen, bot einen guten Einblick in die Arbeit <strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Län<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
im Bereich Mädchen und junge Frauen. Was das Treffen darüber hinaus beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s interessant<br />
machte: die Anwesenheit von Akteurinnen aus Schule, Projekten und Verwaltung.<br />
Eine Erkenntnis <strong>de</strong>s Treffens war: <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitsmarktservice Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>österreich (AMS) leistet im<br />
Bereich Jugendarbeit durchaus gute Arbeit. Er führt laufend Berufsinformationsveranstaltungen<br />
an <strong>de</strong>n Schulen o<strong><strong>de</strong>r</strong> im Rahmen von Messen und Aktionstagen durch. Die Jugendlichen<br />
können sich je<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit an die BeraterInnen <strong>de</strong>s AMS o<strong><strong>de</strong>r</strong> an die Berufsinformationszentren<br />
wen<strong>de</strong>n. Allerdings <strong><strong>de</strong>r</strong> mädchenspezifische Ansatz kommt eher zu kurz. Hier gäbe es noch<br />
Handlungsbedarf, beispielsweise getrennte Aktionstage für Mädchen und Buben, o<strong><strong>de</strong>r</strong> Projekte<br />
wie die Mobile Werkstatt <strong>de</strong>s Vereins SUNWORK als spezielles Angebot für die Mädchen<br />
in Aktionstage zu integrieren.<br />
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22<br />
Für uns im Arbeitsmarktservice Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>österreich (AMS) sind natürlich auch Ansätze für arbeitslose<br />
Mädchen interessant. In Österreich gibt es ten<strong>de</strong>nziell getrennte Zuständigkeiten für<br />
die jeweiligen "Lebensstadien". Mädchen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Frauen (wie auch Männer) wer<strong>de</strong>n erst dann<br />
"echte" Kundinnen <strong>de</strong>s Arbeitsmarktservice, wenn sie einmal arbeitslos sind. Dadurch konzentriert<br />
sich das Kursangebot <strong>de</strong>s AMS auf Maßnahmen für bereits arbeitslose Personen.<br />
Zwar wer<strong>de</strong>n Berufsorientierungskurse auch speziell für Mädchen angeboten wer<strong>de</strong>n, allerdings<br />
nur für jene, die aus <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Grün<strong>de</strong>n keine Ausbildungsstelle gefun<strong>de</strong>n<br />
haben o<strong><strong>de</strong>r</strong> ihre Lehrausbildung abgebrochen haben – und <strong>de</strong>shalb arbeitslos sind.<br />
Aber – und das kristallisierte sich im Laufe <strong><strong>de</strong>r</strong> Berichte und Diskussionen <strong>de</strong>s Treffens <strong>de</strong>utlich<br />
heraus – ist es dann oft schon relativ spät für eine Orientierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen auf Technik,<br />
Ökologie o<strong><strong>de</strong>r</strong> auf sonstige "Männerberufe", wo die Berufschancen noch relativ positiv sind.<br />
Es müsste also - bevor sie unsere Kundinnen wer<strong>de</strong>n, eine Sensibilisierung für diese Bereiche<br />
erfolgen.<br />
Das Interesse für technische Berufe bei Mädchen zu wecken, fällt umso leichter, je selbstbewusster<br />
und „fitter“ sie sind. Mädchen, die beim AMS vorgemerkt sind, haben aber in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Regel die Schule abgebrochen, ihre Lehrstelle verloren o<strong><strong>de</strong>r</strong> aufgegeben. Erlebnisse, die das<br />
Selbstbewusstsein nicht gera<strong>de</strong> stärken. Auch hier sind neue Überlegungen gefragt.<br />
Je<strong>de</strong>nfalls muss <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundstein <strong><strong>de</strong>r</strong> Beschäftigung von Mädchen mit Technik im weitesten<br />
Sinn und das Wissen über ein möglichst breites Berufsspektrum so früh wie möglich gelegt<br />
wer<strong>de</strong>n – gera<strong>de</strong> im Sinne einer präventiven Arbeitsmarktpolitik, die nicht "im frühen Stadium<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitslosigkeit" einsetzt, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n bereits vor Entstehen <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitslosigkeit.<br />
____________________________________<br />
Die Beiträge aus Deutschland zeichnen sich dadurch aus, dass sie neben <strong>de</strong>m Begriff <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Ökotechnik vor allem um <strong>de</strong>n Begriff <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchenarbeit zentriert sind. Eine Vielzahl <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Kooperationspartner von GEA-Net in Deutschland sind Einrichtungen <strong><strong>de</strong>r</strong> außerschulischen<br />
Jugend- und Bildungsarbeit, die exklusiv mit Mädchen arbeiten und hierfür ein eigenes pädagogisches<br />
Konzept entwickelt haben. Dass dies möglich ist, hängt damit zusammen, dass es<br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utschen Frauenbewegung eine Strömung gibt, die die Mädchen zur Zielgruppe erklärt<br />
hat und die eine spezifische Mädchenför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung erfolgreich politisch durchsetzen konnte.<br />
5.6. Feministische Mädchenpolitik in Deutschland<br />
Ulrike Häfner, Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft Mädchenpolitik<br />
Feministische und parteiliche Mädchenarbeit in Deutschland hat in <strong>de</strong>n alten Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
eine inzwischen mehr als fünfundzwanzigjährige und in <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n eine zehnjährige<br />
Entwicklungsgeschichte. Entwickelt im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> zweiten <strong>de</strong>utschen Frauenbewegung<br />
als Teil einer Gegenoffensive zum Patriarchat war Mädchenarbeit von Anfang an ein<br />
pädagogischer und ein politischer Ansatz zur Unterstützung von Mädchen und jungen Frauen<br />
und zur Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft. Ziele feministischer und parteilicher Mädchenarbeit<br />
waren und sind, Mädchen und junge Frauen in ihrer individuellen Entwicklung zu stärken und<br />
zu unterstützen, gesellschaftliche Verantwortlichkeiten für Entwicklungsbarrieren von Mädchen<br />
und jungen Frauen öffentlich zu benennen und zum Abbau bzw. zur Abschaffung patriarchalischer<br />
Verhältnisse beizutragen.<br />
Auch in Deutschland sind wir noch weit entfernt vom Selbstverständnis, dass Mädchen und<br />
Frauen ein zukunftsweisen<strong><strong>de</strong>r</strong>, maßgeblicher und gleichberechtigter Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft<br />
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23<br />
sind. Aber in <strong>de</strong>n vergangenen 20 Jahren wur<strong>de</strong>n Instrumentarien und gesetzliche Grundlagen<br />
für eine gezielte Mädchenför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung entwickelt.<br />
Ein wesentlicher Bereich sozialstaatlicher Aufgabenwahrnehmung in Deutschland ist die<br />
Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>- und Jugendhilfe. Die Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>- und Jugendhilfe ist gesetzlich fixiert, richtet sich an alle<br />
Heranwachsen<strong>de</strong>n bis zum vollen<strong>de</strong>ten 27. Lebensjahr sowie <strong><strong>de</strong>r</strong>en Familien. Grundsätzlich<br />
hat damit je<strong><strong>de</strong>r</strong> junge Mensch ein Recht auf die För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung seiner Entwicklung und auf Erziehung<br />
zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit. Die Eltern<br />
wer<strong>de</strong>n damit nicht in ihren natürlichen Rechten eingeschränkt. Erziehungsberechtigte wer<strong>de</strong>n<br />
beraten und unterstützt. Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendliche wer<strong>de</strong>n vor Gefahren für ihr Wohl geschützt.<br />
Das Gesetz soll junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung för<strong><strong>de</strong>r</strong>n und<br />
dazu beitragen, Benachteiligungen zu vermei<strong>de</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> abzubauen. Positive Lebensbedingungen,<br />
eine kin<strong><strong>de</strong>r</strong>- und familienfreundliche Umwelt soll erhalten bzw. geschaffen wer<strong>de</strong>n (vgl.<br />
SGB VIII §1.) Daraus resultieren präzisieren<strong>de</strong> Leitziele. So auch die Vorgabe: „Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausgestaltung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Leistung und Erfüllung <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufgaben nach <strong>de</strong>m Gesetz sind u.a. die unterschiedlichen<br />
Lebenslagen von Mädchen und Jungen zu berücksichtigen, Benachteiligungen<br />
abzubauen und die Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen zu för<strong><strong>de</strong>r</strong>n“ (vgl. SGB VIII<br />
§ 9, Satz 3).<br />
Damit ist es gelungen, spezifische Leistungen, pädagogische Konzepte und Hilfeangebote für<br />
Mädchen rechtlich abzusichern sowie staatliche För<strong><strong>de</strong>r</strong>mittel zu bin<strong>de</strong>n.<br />
In <strong><strong>de</strong>r</strong> Praxis <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchenarbeit wer<strong>de</strong>n die Fachkräfte jedoch permanent mit Abwertungen,<br />
Legitimationszwängen, ökonomischer Instabilität und Ausgrenzungsten<strong>de</strong>nzen konfrontiert.<br />
Das führte dazu, dass die Frauen vor Ort sich Bündnispartnerinnen und -partner suchten, sich<br />
vernetzen, um politisch wirksamer zu sein. Diese Netzwerke sind sowohl Basis für einen inhaltlichen<br />
Austausch als auch ein Instrument, um auf die Ausgestaltung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>- und Jugendhilfe<br />
Einfluss zu nehmen. Als Arbeitsgemeinschaften vertreten sie die Interessen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Mädchen und jungen Frauen in politischen Gremien auf kommunaler und regionaler Ebene.<br />
Um <strong>de</strong>n For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Praxis mehr Durchsetzungsfähigkeit zu verleihen, haben sich in<br />
<strong>de</strong>n einzelnen Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n lan<strong>de</strong>sweite Netzwerke und Lan<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaften gegrün<strong>de</strong>t.<br />
Diese Zusammenschlüsse agieren politisch und tragen zur Etablierung von Mädchenarbeit,<br />
als eigenständigem Arbeitsfeld <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>- und Jugendhilfe sowie darüber hinaus<br />
als Querschnittsaufgabe, bei.<br />
Um <strong>de</strong>n län<strong><strong>de</strong>r</strong>übergreifen<strong>de</strong>n Austausch und strategische Aufgaben koordinieren zu können,<br />
wur<strong>de</strong> eine neue Plattform auf Bun<strong>de</strong>sebene notwendig. Am 09. November 1999 grün<strong>de</strong>te<br />
sich die Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft (BAG) Mädchenpolitik. Die gemeinsamen mädchenpolitischen<br />
Interessen wer<strong>de</strong>n nun auch auf Bun<strong>de</strong>sebene vertreten. Dazu gehört ebenfalls Politikberatung<br />
und Lobbyarbeit sowie die fachliche Weiterentwicklung feministischer Arbeit mit<br />
Mädchen und jungen Frauen. Es gibt in dieser Form erstmalig für Deutschland die Möglichkeit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> bun<strong>de</strong>sweiten systematischen Überprüfung <strong><strong>de</strong>r</strong> konzeptionellen Ziele sowie <strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Anpassung an neue Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen. Die BAG Mädchenpolitik will Politik aktiv mitgestalten<br />
und zur bun<strong>de</strong>sweiten Verankerung von Mädchenarbeit in Strukturen und Konzeptionen<br />
beitragen.<br />
____________________________________<br />
Trotz vieler Versuche gelang es GEA-Net erst spät, in Italien Kooperationspartner in <strong>de</strong>n<br />
Umweltorganisationen zu fin<strong>de</strong>n, die sich für Mädchenför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung im Kontext von Ökotechnik<br />
interessierten. Die hier dokumentierte Fachtagung führte zu einer konkreten Kooperation zwischen<br />
GEA-Net und <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiterin eines italienischen Umweltprojekts. Damit ist <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
wichtigste Schritt geschafft und ein Anfang gemacht. PAEA, das im Folgen<strong>de</strong>n vorgestellte<br />
Projekt, wird in Zukunft mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Wan<strong><strong>de</strong>r</strong>ausstellung von GEA in Italien auf Reisen gehen.<br />
Life e.V. Juni 2000
GEA-Net -–Mädchen für ein ökologisches Europa<br />
24<br />
Eine interessierte Mitarbeiterin von PAEA wird vom GEA-Partnerprojekt Sunwork in Wien<br />
in Fragen <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökotechnik und ihrer Vermittlung an Mädchen fortgebil<strong>de</strong>t. Auch eine Kooperation<br />
mit <strong>de</strong>m Verband <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökoschulen in Spanien ist geplant.<br />
5.7. Der Ökobus – ein Projekt aus Italien<br />
Dinah Murr, PAEA<br />
PAEA - Progetti Alternativi per l’Energia e l’Ambiente (Alternative Projekte für Energie und<br />
Umwelt) - so heißt <strong><strong>de</strong>r</strong> unabhängige kulturelle Verein in Italien, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich intensiv <strong>de</strong>m Thema<br />
"Umwelt und erneuerbare Energien" widmet. Seine Schwerpunkte sind Weiterbildung und<br />
Öffentlichkeitsarbeit. Ein erfolgreiches Instrument: "Casa Ecologica" – eine Wan<strong><strong>de</strong>r</strong>ausstellung<br />
über erneuerbare Energien, Energiesparen, Bioarchitektur und Pflanzenkläranlagen, mit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Verein eine breite Öffentlichkeit in ganz Italien erreicht.<br />
Eigentlich ist die Wan<strong><strong>de</strong>r</strong>ausstellung ein LKW. Während <strong>de</strong>s zweitägigen Aufbaus verwan<strong>de</strong>lt<br />
er sich in ein “Ökologisches Haus”, das während <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausstellung bewohnt wird. Das Innere<br />
<strong>de</strong>s LKW’s beherbergt alles, was ein gepflegtes Appartement braucht: eine komplette<br />
Küche, ein Bad, einen Wohnbereich und die entsprechen<strong>de</strong> Ausstattung mit elektrischen Geräten.<br />
Es versteht sich von selbst, dass alle Gerätschaften mit erneuerbaren Energien betrieben<br />
wer<strong>de</strong>n, insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e natürlich mit Solarenergie.<br />
Dazu präsentiert <strong><strong>de</strong>r</strong> Verein themenspezifische Stelltafeln, Büchertische, Ausstellungsstücke<br />
und diverse Installationen, die während <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausstellung in Funktion sind. So ist es zum Beispiel<br />
möglich, an interaktiven Displays die momentane Leistung abzufragen o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Temperaturverän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />
<strong>de</strong>s durch Sonnenkollektoren erhitzten Wassers zu verfolgen.<br />
Mit <strong>de</strong>m Ökologischen Haus zieht <strong><strong>de</strong>r</strong> Verein PAEA in erster Linie vor Schulen, um Jugendliche<br />
bei einem Hausbesuch in die Thematik <strong><strong>de</strong>r</strong> erneuerbaren Energien und <strong>de</strong>s Energiesparens<br />
einzuführen. Die Erfahrungen, die PAEA mit dieser anschaulichen Form <strong>de</strong>s "Unterrichts"<br />
gemacht hat, sind durch die Bank positiv.<br />
In Zusammenarbeit mit GEA soll die Wan<strong><strong>de</strong>r</strong>ausstellung genutzt wer<strong>de</strong>n, um in Italien <strong>de</strong>n<br />
Prozess zu unterstützen, Mädchen und Frauen stärker als bisher für die Themen Technik,<br />
Umwelt und Naturwissenschaften zu interessieren. Geplant ist eine erste Italientour, bei <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
die Ausstellung über GEA-Net im Ökologischen Haus gezeigt wird. Parallel dazu wer<strong>de</strong>n<br />
lokale Veranstaltungen und Workshops stattfin<strong>de</strong>n.<br />
Längerfristig könnte ein Austausch interessierter Frauen im Rahmen <strong>de</strong>s GEA-Netzwerks<br />
organisiert wer<strong>de</strong>n, <strong><strong>de</strong>r</strong> Einblicke in die Realität an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Län<strong><strong>de</strong>r</strong> gibt. Ein nächster Schritt wäre<br />
- in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Partnerlän<strong><strong>de</strong>r</strong>n, in <strong>de</strong>nen ähnliche Aktionen bereits gelaufen<br />
sind - die Bereitstellung und Übersetzung spezifischer Literatur, die Weiter- und Ausbildung<br />
von Multiplikatorinnen und Mädchen und die Koordination und Vernetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> entstan<strong>de</strong>nen<br />
lokalen Aktivitäten.<br />
In Spanien gibt es – wie in <strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Partnerlän<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch – durchaus Anknüpfungspunkte<br />
für die I<strong>de</strong>en von GEA-Net im schulischen Bereich. Das Thema Umwelt ist an <strong><strong>de</strong>r</strong> Schule<br />
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präsent, was fehlt, ist ein geschlechtsspezifischer Zugang und die Kombination mit technischen<br />
Angeboten. Hierfür müssen die Verantwortlichen gewonnen wer<strong>de</strong>n.<br />
5.8. Das Programm <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökoschulen in Spanien<br />
Es gibt das Programm <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökoschulen, eine in Spanien vom ADEAC (Bündnis Umwelterziehung<br />
und Verbraucher) ins Leben gerufene europäische Kampagne. ADEAC ist Mitglied <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Europäischen Stiftung für Umwelterziehung (FEEE) die von NGO’s aus 18 europäischen<br />
Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. Als Teil <strong>de</strong>s ALDEA-Programms (in Zusammenarbeit zwischen<br />
CEC und CMA) entstand dieses Programm durch <strong>de</strong>n Anschluss <strong>de</strong>s CEC an das Europäische<br />
Netz <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökoschulen. Grundlage war die Übereinkunft zur Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m internationalen<br />
Netz <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökoschulen für die Umsetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Agenda 21 auf lokaler und internationaler<br />
Ebene. Zugrun<strong>de</strong>liegen soll die I<strong>de</strong>e <strong><strong>de</strong>r</strong> Umwelterziehung im Alltag <strong>de</strong>s Schulzentrums<br />
und <strong><strong>de</strong>r</strong> Gemein<strong>de</strong>, ferner geht es um die Schaffung eines Netzwerks andalusischer Ökoschulen<br />
zwecks Zusammenarbeit und Austausch.<br />
Von CEC und ADEAC erhält dieses Programm Unterstützung in didaktischer und organisatorischer<br />
Hinsicht. Der CEC bietet <strong>de</strong>n teilnehmen<strong>de</strong>n Schulen Unterstützung durch <strong>de</strong>n Verband<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Lehrkörper und das Sekretariat für die Durchführung <strong>de</strong>s Programms an. Dies geschieht<br />
im Auftrag <strong>de</strong>s Zentrums für Innovative Ausbildung Huerto Alegre, S.C.A. in <strong>de</strong>n<br />
Provinzen Almería, Jaén, Granada und Malaga sowie El Molino <strong>de</strong> Lecrín S.C.A.-El Remolino,<br />
S.C.A. für die Provinzen Cádiz, Huelva, Córdoba und Sevilla.<br />
Ziel ist die Entwicklung eines Forums für Umweltfragen innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> jeweiligen Schule,<br />
bestehend aus SchülerInnen und LehrerInnen, wobei sich unter Nutzung <strong>de</strong>s erzieherischen<br />
Potentials mit <strong><strong>de</strong>r</strong> allernächsten Umwelt beschäftigt wer<strong>de</strong>n soll. Folgen<strong>de</strong> vier Schwerpunkte<br />
umfasst <strong><strong>de</strong>r</strong> Lehrplan unter <strong>de</strong>m Aspekt <strong><strong>de</strong>r</strong> Vermittlung entsprechen<strong><strong>de</strong>r</strong> Werte:<br />
• Verbrauch von Stoffen und die Entstehung von Abfall<br />
• Wasser<br />
• Energie<br />
• Respektierung stofflicher Ressourcen sowie von Mensch und Natur<br />
In einem Jahresplan wer<strong>de</strong>n von je<strong><strong>de</strong>r</strong> teilnehmen<strong>de</strong>n Schule die erreichten Ziele und die Einigung<br />
auf bestimmte Verhaltensregeln festgehalten sowie Leitlinien zur Kommunikation,<br />
zum Ablauf und zur Bewertung festgelegt. Sollten die Ziele erfüllt wor<strong>de</strong>n sein, erfolgt die<br />
Vergabe einer Belohnung an die Schule. Ihr wird die Fahne <strong><strong>de</strong>r</strong> Ökoschulen verliehen.<br />
Die Erziehung zur Chancengleichheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Geschlechter beschränkt sich allerdings unter Zuhilfenahme<br />
bestimmter Materialien auf Aktionen zur Chancengleichheit am Internationalen<br />
Frauentag.<br />
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26<br />
6. Ergebnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachtagung<br />
Zum En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachtagung verabschie<strong>de</strong>ten die Delegierten wichtige For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen:<br />
• Die For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung nach einer nationalen bzw. europäischen Finanzierung von NRO’s, die<br />
innovative Angebote im Bereich Mädchen – Technik – Umwelt machen und damit einen<br />
wichtigen Beitrag zur Verwirklichung <strong><strong>de</strong>r</strong> Chancengleichheit leisten.<br />
• Die For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung nach einer Kontrolle <strong><strong>de</strong>r</strong> Umsetzung von EU-Richtlinien zum Gen<strong><strong>de</strong>r</strong>-<br />
Mainstreaming auf nationaler und regionaler Ebene.<br />
• Die For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung nach einer Weiterför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von GEA-Net durch die EU-Kommission.<br />
Diese For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Delegierten in ihre Län<strong><strong>de</strong>r</strong> mitgenommen, aber auch im<br />
November auf einer <strong>Tagung</strong> in Brüssel interessierten EU-Abgeordneten unterbreitet.<br />
Konkrete Vereinbarungen für einen Expertinnenaustausch, z.B. zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> Umweltorganisation<br />
PAEA in Italien und Sunwork in Österreich, kamen zustan<strong>de</strong>, und in transnationalen<br />
Expertinnengruppen wird bis zum En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> aktuellen Projektlaufzeit im Juni 2001 noch intensiv<br />
an <strong><strong>de</strong>r</strong> Zukunftsperspektive <strong>de</strong>s GEA-Netzwerks gearbeitet wer<strong>de</strong>n, das sich in dieser<br />
Fachtagung wie<strong><strong>de</strong>r</strong> einmal als vielversprechen<strong>de</strong>s Instrument für eine Mädchenlobby in Europa<br />
zum Thema Chancengleichheit erwiesen hat.<br />
Im Folgen<strong>de</strong>n sollen die wichtigsten Ergebnisse im Überblick vorgestellt wer<strong>de</strong>n:<br />
6.1. Wünsche <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilnehmerinnen für die weitere binationale Kooperation<br />
Die Delegierten aus Spanien wünschten sich einen Austausch mit ISFOL, Italien, um mehr<br />
über die Durchsetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> hier eingeführten Quotierung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufsbildung zu erfahren,<br />
sowie einen Austausch zwischen Berlin (D) und Andalusien (E), um mehr über das Berliner<br />
Gleichstellungsgesetz für die Wirtschaft zu erfahren und Möglichkeiten einer Kontrolle <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Umsetzung solcher Regelungen zu diskutieren.<br />
Die Delegierten aus Italien wünschten sich einen Austausch zwischen ISFOL und <strong>de</strong>m Forschungsprojekt<br />
an <strong><strong>de</strong>r</strong> Freien Universität Berlin zur Evaluation von geschlechtsgetrenntem<br />
Chemieunterricht. Gewünscht wird eine parallele Untersuchung über Mono- und Koedukation<br />
in italienischen Schulen bzw. über <strong>de</strong>n unterschiedlichen Zugang von Mädchen und Jungen<br />
zur Ökotechnik. Darüber hinaus wünscht sich die Ass. PAEA – die Trägerin <strong>de</strong>s Öko-Bus<br />
Projektes – eine Kooperation mit Los Remolinos (E) und Sunwork (A), um gemeinsam Projekte<br />
im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> EU durchzuführen.<br />
6.2. For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilnehmerinnen an die nationale Politik ihrer Län<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Aus <strong><strong>de</strong>r</strong> nationalen Arbeitsgruppe Deutschland kam <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorschlag, Service-Zentren für <strong>de</strong>n<br />
Themenbereich „Mädchen-Umwelt-Technik-Naturwissenschaften“ auf Län<strong><strong>de</strong>r</strong>ebene einzurichten,<br />
die Multiplikatorenfunktion übernehmen und das Gen<strong><strong>de</strong>r</strong>-Mainstreaming im Jugendbereich<br />
vorantreiben.<br />
Aus <strong><strong>de</strong>r</strong> binationalen Arbeitsgruppe Deutschland-Österreich kam die For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung nach einer<br />
Basisfinanzierung für NGO’s, die einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung <strong><strong>de</strong>r</strong> Chancengleichheit<br />
von Frauen und Männern leisten in <strong>de</strong>n Bereichen Umwelt- und Technikbildung<br />
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und die innovative Angebote für Mädchen und Frauen entwickeln und durchführen. Darüber<br />
hinaus wur<strong>de</strong> die Umsetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> EU-Richtlinien zu Gen<strong><strong>de</strong>r</strong>-Mainstreaming auf nationaler<br />
und regionaler Ebene gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t, sowie eine Kontrolle <strong><strong>de</strong>r</strong> Umsetzung und Einstellen von<br />
Haushaltsmitteln für evaluieren<strong>de</strong> Maßnahmen. Gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t wur<strong>de</strong> auch das Bereitstellen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lichen Ressourcen für Sensibilisierungsmaßnahmen in Bezug auf Gen<strong><strong>de</strong>r</strong> Mainstreaming<br />
in allen relevanten Bereichen.<br />
Aus <strong><strong>de</strong>r</strong> spanischen Arbeitsgruppe kamen Vorschläge für die Einrichtung von interdisziplinären<br />
Foren zur Partizipation und Koordination <strong><strong>de</strong>r</strong>jenigen ExpertInnen, die in <strong>de</strong>n Bereichen<br />
von Politik, Technik, Betrieben, Gewerkschaften und NGO’s konkrete Projekte entwickeln<br />
und überwachen, zum Thema Mädchen, Umwelt und Technik. Aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Erfahrung von GEA-<br />
Net heraus sollten Materialien und konkrete Projekte zur reflexiven Koedukation in Berufsorientierung<br />
und Berufsvorbereitung verbreitet bzw. durchgeführt wer<strong>de</strong>n, und zwar im gesamten<br />
Verlauf vom Beginn <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildung bis zur Arbeitsaufnahme.<br />
6.3. For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilnehmerinnen an die europäische Politik<br />
Nicht nur an die nationale, auch an die europäische Politik wur<strong>de</strong>n For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen formuliert.<br />
Dies geschah auch mit Blick auf die im Herbst 2000 geplante Fachtagung und Präsentation<br />
von GEA-Net in Brüssel.<br />
Die italienischen Delegierten sprachen sich für die Fortführung <strong>de</strong>s Projektes GEA-Net in<br />
einem Equal-Projekt aus. Sie sehen hierfür gute Chancen, da die bereits existieren<strong>de</strong> nationale<br />
und transnationale Vernetzung in Form von GEA-Net gute Voraussetzungen dafür bietet.<br />
Die spanischen Delegierten for<strong><strong>de</strong>r</strong>ten, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Finanzierung von Projekten, die Chancengleichheit<br />
und Ökotechnik auf <strong>de</strong>n unterschiedlichen Ebenen <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwaltung einführen, eine<br />
Priorität eingeräumt wird, und zwar europäisch, staatlich, regional, lokal.<br />
Die österreichischen und die <strong>de</strong>utschen Delegierten betonten die Be<strong>de</strong>utung einer Sensibilisierung<br />
für Gen<strong><strong>de</strong>r</strong> Mainstreaming auch in ihren Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Nicht nur in sü<strong>de</strong>uropäischen Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n,<br />
son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch in Österreich und Deutschland bestehe hier noch sehr viel Bedarf an Information<br />
und Überzeugungsarbeit, damit sich das Gen<strong><strong>de</strong>r</strong> Mainstreaming zum Vorteil und<br />
nicht ungewollt zum Nachteil von Mädchen und jungen Frauen auswirke. Ein Bereitstellen<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lichen Ressourcen für Sensibilisierungsmaßnahmen wur<strong>de</strong> gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t.<br />
Die <strong>de</strong>utschen Delegierten sprachen sich <strong>de</strong>s weiteren für das Einrichten einer Beobachtungsstelle<br />
für <strong>de</strong>n Agenda 21-Prozess aus, um die gleichberechtigte und qualifizierte Beteiligung<br />
von Mädchen sicherzustellen.<br />
Der Transfer von Best-Practice-Projekten zum Thema Mädchen – Technik – Umwelt solle<br />
EU-weit vorangebracht wer<strong>de</strong>n. Maßnahmen zur Berufsorientierung und Motivierung von<br />
Mädchen für die Themen Umwelt – Technik – Naturwissenschaften sollten in <strong>de</strong>n EU-<br />
Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n etabliert wer<strong>de</strong>n.<br />
Außer<strong>de</strong>m solle aus aktuellem Anlass die Kommission gebeten wer<strong>de</strong>n, das „Weißbuch Jugend“,<br />
das sie erstellen ließ, um Jugendlichen Einfluss auf die Grundlagen <strong><strong>de</strong>r</strong> EU-<br />
Jugendpolitik zu gewähren, daraufhin zu prüfen, ob Mädchen ausreichend beteiligt wur<strong>de</strong>n<br />
und Chancengleichheit fundiert als Thema in die Diskussion eingeführt wor<strong>de</strong>n ist. Wenn das<br />
Ergebnis <strong><strong>de</strong>r</strong> Prüfung nicht zufrie<strong>de</strong>nstellend ausfällt, solle dies nachgeholt wer<strong>de</strong>n.<br />
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6.4. Verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Themen und Fragestellungen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Diskussion <strong><strong>de</strong>r</strong> vier Län<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Die Delegierten aller vier Län<strong><strong>de</strong>r</strong> betonten die Be<strong>de</strong>utung, die gesetzliche Grundlagen und<br />
Regelungen haben, die es Einzelnen erst ermöglichen, innovativ aktiv zu wer<strong>de</strong>n und sich<br />
dafür gegenüber <strong><strong>de</strong>r</strong> Institution, in <strong><strong>de</strong>r</strong> sie arbeiten, auf diese Gesetze berufen zu können.<br />
Ein großes Problem stellt allerdings die Einhaltung und Kontrolle dieser gesetzlichen Vorschriften<br />
dar, z.B. von Vorschriften zur Chancengleichheit. Verschärft wird dieses Problem<br />
durch die Einrichtung <strong>de</strong>s Gen<strong><strong>de</strong>r</strong> Mainstreaming, für <strong>de</strong>ssen Wirksamkeit es ebenfalls keine<br />
Kontrollmöglichkeiten und keine Evaluation gibt. Kontrolle wur<strong>de</strong> gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t, damit das Gen<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Mainstreaming nicht nur Papier bleibt.<br />
Gewünscht wird von <strong>de</strong>n Delegierten aller vier Län<strong><strong>de</strong>r</strong>, eine Übersetzung und Verteilung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
einschlägigen rechtlichen Regelungen in <strong>de</strong>n Partnerlän<strong><strong>de</strong>r</strong>n, damit die Kooperationspartner<br />
mit guten Vorlagen aus <strong>de</strong>m Ausland national argumentieren und arbeiten können.<br />
In allen vier Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n wer<strong>de</strong>n Sensibilisierungsmaßnahmen im Sinne von GEA-Net als erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich<br />
erachtet. Auch in <strong>de</strong>n Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n, in <strong>de</strong>nen „Mädchenarbeit“ und „Ökotechnik“ als Begriffe<br />
bereits eingeführt sind, wird weitere Sensibilisierung für nötig gehalten.<br />
Von <strong>de</strong>n Delegierten aller vier Län<strong><strong>de</strong>r</strong> wird die Be<strong>de</strong>utung konkreter Praxisprojekte hervorgehoben.<br />
Diese Praxis erbringt <strong>de</strong>n sichtbaren Beweis, dass Mädchen für naturwissenschaftliche<br />
und technische Aufgaben ebenso geeignet sind und sich dafür interessieren, und dass es ausreichen<strong>de</strong>s<br />
Interesse von Seiten professionell Verantwortlicher gibt, Mädchen in diesem Bereich<br />
zu för<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Erfolgreiche Praxis beeinflusst politische Entscheidungen positiv.<br />
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