JAHRES BERICHT 2011 - AGV Bau Saar
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S chwerpunkte der verbands- und lobbyarbeit<br />
Standsicherheit des <strong>Bau</strong>werks ist<br />
noch gegeben, aber die Dauerhaftigkeit<br />
und die Verkehrssicherheit kann<br />
erheblich beeinträchtigt sein. Immer<br />
öfter gibt es für den genehmigungspflichtigen<br />
Schwerlastverkehr auf<br />
Brücken Verkehrsbeschränkungen<br />
oder gar Komplettsperrungen. Nur<br />
etwa 15 % aller Brücken schneiden<br />
mit der Zustandsnote „gut“ bis „sehr<br />
gut“ ab. Hier besteht dringender<br />
Handlungsbedarf, um den massiv<br />
fortschreitenden Substanzverlust<br />
unserer Brückenbauwerke aufzuhalten.<br />
Mit den zurzeit zur Verfügung stehenden<br />
Mitteln ist die Erhaltung von<br />
Straßennetz und Brückenbauwerken<br />
langfristig nicht mehr möglich. Neue<br />
umfassende Finanzierungskonzepte<br />
werden benötigt. Bundeskanzlerin<br />
Merkel hat in diesem Zusammenhang<br />
einer PKW-Maut eine klare<br />
Absage erteilt: Dazu werde es in der<br />
laufenden Wahlperiode bis 2013<br />
nicht kommen, weil der Koalitionsvertrag<br />
zwischen CDU, CSU und FDP<br />
eine Maut für Personenwagen ausschließe.<br />
Aus Sicht der <strong>Bau</strong>verbände muss<br />
aber nach der LKW-Maut auch über<br />
die Einführung einer zweckgebundenen<br />
PKW- Autobahn-Maut nachgedacht<br />
werden.<br />
FinanzierunGskreislauF<br />
strasse<br />
Um die chronische Unterfinanzierung<br />
der Bundesfernstraßen mindestens<br />
zu lindern, bedarf es zudem<br />
endlich eines geschlossenen,<br />
Infrastrukturbeschleunigungsprogramm<br />
(Mittelaufteilung)<br />
Etatsoll Verpflichtungsermächtigungen<br />
in Mio. € 2012 2013 2014 2015 2016 gesamt<br />
Fernstraßen 400 200 600<br />
Schienenwege 40 60 100<br />
Wasserstraßen 60 60 60 60 60 300<br />
Gesamt 500 320 60 60 60 1.000<br />
Zusätzliche Verpflichtungsermächtigungen *)<br />
- <strong>Bau</strong>kostenzuschuss Schinenwege 2016 - 2019: 700 Mio. Euro<br />
- Bedarfsplan BAB ab 2016 - 2019: 200 Mio. Euro<br />
- Erhaltung BAB ab 2016 - 2019: 200 Mio. Euro<br />
*) Haushaltsausschuss 26.10.<strong>2011</strong> und Bereinigungssitzung 08.11.<strong>2011</strong><br />
14<br />
verkehrsbezogenen Finanzierungskreislaufes<br />
– d.h. die Einnahmen<br />
aus LKW- und PKW-Maut müssen<br />
vollständig zum Erhalt und zum<br />
Ausbau des Straßennetzes und der<br />
Brückenbauwerke eingesetzt werden.<br />
Verkehrsbezogene Finanzierungskreisläufe<br />
haben wichtige Vorteile:<br />
Verstetigung der Investitionen<br />
in den Straßenbau, Übertragbarkeit<br />
der Finanzmittel auf Folgejahre, Mittelverwendung<br />
nach Wirtschaftlichkeit<br />
und Transparenz der Mittelverwendung.<br />
VERuRSACHERGERECHTE<br />
FinanzierunGsmodelle<br />
Sog. "wiederkehrende Beiträge"<br />
können einen Beitrag zur Lösung<br />
der kommunalen Finanzierungsprobleme<br />
im kommunalen Straßenbau<br />
leisten. Im Vergleich zu den bisher<br />
meist üblichen einmaligen und damit<br />
zwangsläufig relativ hohen Anliegerbeiträgen<br />
haben "wiederkehrende<br />
Beiträge" einen solidarischen<br />
Effekt bzw. beinhalten einen Gerechtigkeitsaspekt,<br />
da sie jährlich in niedrigeren<br />
Beträgen von einer großen<br />
Zahl von Grundstückseigentümern<br />
in einer größeren Abrechnungseinheit<br />
zu zahlen wären. Gegenüber<br />
einer Nutzungsgebühr bzw. einem<br />
Nutzungsentgelt hätte der "wiederkehrende<br />
Beitrag" den Vorteil, dass<br />
er rechtlich zwingend für den kommunalen<br />
Straßenbau zweckgebunden<br />
wäre.<br />
So könnten die Kommunalabgabengesetze<br />
der Länder so angepasst<br />
werden, dass die Gemeinden künftig<br />
"parallel entweder einmalige, ratierliche<br />
oder wiederkehrende Beiträge"<br />
erheben dürfen. Diese Wahlmöglichkeit<br />
würde "die Attraktivität<br />
eines Beitragssystems im Interesse<br />
solider Kommunalfinanzen" steigern.<br />
Eine auch künftig unverzichtbare<br />
Grundversorgung in Bezug auf<br />
ein örtliches Verkehrsnetz könne<br />
letztlich aber nur über einen passenden<br />
Abgabenmix aus Steuern,<br />
Nutzungsgebühren oder Entgelten<br />
sowie Anliegerbeiträgen finanziert<br />
werden. Bislang haben jedoch nur<br />
die Länder Rheinland-Pfalz, Sachsen<br />
und Thüringen in ihren Kommunalabgabengesetzen<br />
eine rechtliche<br />
Grundlage für die Erhebung "wiederkehrender<br />
Beiträge" geschaffen.<br />
Im <strong>Saar</strong>land wird dieses System bereits<br />
in Püttlingen praktiziert.<br />
Öpp hat sich bewÄhrt<br />
Volumen noch steigerungsfähig<br />
„ÖPP hat sich in Deutschland als Beschaffungsvariante<br />
bewährt“. Dieses<br />
Resümee zieht das Bundesfinanzministerium<br />
(BMF) in seinem Monatsbericht<br />
Juli <strong>2011</strong>. Bezogen auf die<br />
gesamten Infrastrukturinvestitionen<br />
der öffentlichen Hand sei das Volumen<br />
an ÖPP-Projekten aber noch<br />
steigerungsfähig – und zwar nicht<br />
„als Selbstzweck, sondern wegen<br />
der wirtschaftlichen Vorteile, die<br />
der Lebenszyklusansatz von ÖPP mit<br />
sich bringt“.<br />
Die dauerhaft bestehenden Konsolidierungserfordernisse<br />
in den öffentlichen<br />
Haushalten eröffneten<br />
nach wie vor erhebliche Chancen für<br />
Öffentlich Private Partnerschaften,<br />
auch wenn die Zahl der Projekte und<br />
die Höhe der Investitionsvolumen<br />
im Zuge der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise<br />
zurückgegangen seien,<br />
stellt das BMF fest. Die Halbjahreszahlen<br />
der Vertragsabschlüsse und<br />
Investitionsvolumen im Jahr <strong>2011</strong><br />
ließen jedoch für das Geschäftsjahr<br />
<strong>2011</strong> eine Trendwende erkennen.<br />
Darüber hinaus befinde sich eine<br />
Vielzahl neuer Projekte in der Vorbereitung<br />
oder in der Ausschreibung.<br />
Um die Rahmenbedingungen für<br />
Öffentlich Private Partnerschaften