JAHRES BERICHT 2011 - AGV Bau Saar
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k onJunkTuR B und<br />
BAu TRoTZT kRISE<br />
Das deutsche <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />
kann auf ein gutes Geschäftsjahr<br />
<strong>2011</strong> zurückblicken: Mit einem Plus<br />
von nominal 12,5 % sind die Umsätze<br />
so stark gestiegen wie seit 1994 nicht<br />
mehr. Die überraschend gute <strong>Bau</strong>konjunktur<br />
hat <strong>2011</strong> dafür gesorgt,<br />
dass die Umsatzverluste aus den Jahren<br />
der Kapitalmarktkrise 2009 und<br />
2010 mehr als ausgeglichen werden<br />
konnten. Real betrachtet bewegt sich<br />
die Produktion heute wieder auf dem<br />
Niveau des Jahres 2008. Es verwundert<br />
daher nicht, dass die <strong>Bau</strong>unternehmen<br />
ihre Geschäftslage zum<br />
Jahreswechsel deutlich günstiger beurteilen<br />
als vor einem Jahr.<br />
Ursache für die gute Konjunktur waren<br />
vor allem die folgenden drei Faktoren:<br />
Der milde Winter <strong>2011</strong> hat Produktion,<br />
Umsätze und Beschäftigung im<br />
1. Quartal außergewöhnlich stark<br />
ansteigen lassen. Nicht einmal jedes<br />
zweite <strong>Bau</strong>unternehmen hatte zu<br />
Jahresbeginn witterungsbedingte Behinderungen<br />
der <strong>Bau</strong>tätigkeit gemeldet;<br />
im Frühjahr 2010 waren es dagegen<br />
zwei Drittel gewesen. Dadurch<br />
war die Branche in der Lage, die infolge<br />
des unerwartet starken Winter-<br />
einbruchs im Dezember 2010 ausgefallene<br />
<strong>Bau</strong>produktion im 1. Quartal<br />
<strong>2011</strong> ohne Probleme nachzuholen.<br />
So erfreulich die guten Ergebnisse<br />
für <strong>2011</strong> auch sind, sie sind zweifellos<br />
saisonal überzeichnet - und zwar<br />
nicht nur durch einen Basiseffekt gegenüber<br />
dem 1. Quartal 2010, sondern<br />
auch durch einen Nachholeffekt<br />
gegenüber Dezember 2010.<br />
Die sich verschärfende Staatsschuldenkrise<br />
und die zunehmende Angst<br />
vor einer weltwirtschaftlichen Rezession<br />
haben viele Anleger dazu<br />
veranlasst, ihre Anlagepolitik neu<br />
auszurichten: Die gerade in Deutschland<br />
viele Jahre hindurch stiefmütterlich<br />
behandelte Wohnimmobilie<br />
erlebte <strong>2011</strong> eine unerwartet starke<br />
Renaissance. Stabile Einkommenserwartungen,<br />
sichere Arbeitsplätze<br />
und ein niedriges Zinsniveau sowie<br />
die Förderung der energetischen<br />
Sanierung des Wohnungsbestandes<br />
kurbelten den Wohnungsbau zusätzlich<br />
an. Darüber hinaus haben auch<br />
Kapitalanleger aus dem Süden Europas<br />
aus Furcht vor einer Spaltung<br />
des Euro-Raums die deutsche Wohnimmobilie<br />
als „sicheren Hafen“ im<br />
Euro-Kernraum neu entdeckt. Profitieren<br />
hiervon konnte vor allem der<br />
Geschosswohnungsbau.<br />
Schließlich blieb der nach dem Auslaufen<br />
der beiden Konjunkturprogramme<br />
befürchtete Einbruch des<br />
Öffentlichen <strong>Bau</strong>s in <strong>2011</strong> aus. Zwar<br />
hat der Bund die <strong>Bau</strong>ausgaben zurückgefahren.<br />
Dafür haben aber die<br />
Städte und Gemeinden die wieder<br />
sprudelnden Gewerbesteuereinnahmen<br />
und das überaus niedrige Zinsniveau<br />
genutzt, um z. B. die während<br />
der Laufzeit der Konjunkturprogramme<br />
sträflich vernachlässigten Investitionen<br />
in das kommunale Straßennetz<br />
nachzuholen.<br />
Für die Beschäftigten hatte der Konjunkturaufschwung<br />
positive Wirkungen:<br />
Die Reserve an arbeitslosen<br />
<strong>Bau</strong>facharbeitern im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />
wie auch an arbeitslosen <strong>Bau</strong>ingenieuren<br />
ist weitgehend abgebaut.<br />
Im Jahresdurchschnitt <strong>2011</strong><br />
sank die Zahl der arbeitslosen <strong>Bau</strong>facharbeiter<br />
gegenüber dem Vorjahr