JAHRES BERICHT 2011 - AGV Bau Saar
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S chwerpunkte der verbands- und lobbyarbeit<br />
kreislauFwirtschaFts-<br />
und abFallrecht<br />
Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf<br />
zur Neuordnung des<br />
Kreislaufwirtschaft- und Abfallrechts<br />
(KrWG) vorgelegt. Weil dies mit europäischem<br />
Recht so vorgesehen<br />
ist, können die Regeln des Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />
zur Beförderung<br />
von Abfällen nicht mehr so<br />
gestaltet werden, dass sie nur für<br />
Betriebe gelten, deren hauptsächlicher<br />
Unternehmenszweck in der<br />
Beförderung von Abfällen besteht<br />
(„gewerbliche Abfallbeförderer“).<br />
Nach dem vorgelegten Entwurf bedarf<br />
die Beförderung von Erdaushub,<br />
Straßenaufbruch und mineralischem<br />
<strong>Bau</strong>schutt derzeit (§ 49 Abs. 1 KrW-/<br />
AbfG) keiner Transportgenehmigung,<br />
wogegen § 53 KrWG (neu) diese Befreiung<br />
nicht mehr vorsieht.<br />
Auch soll künftig die bisher geltende<br />
Befreiung von Abfalltransporten im<br />
Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen<br />
entfallen, zu denen auch<br />
Abfälle zählen, die durch die Tätigkeit<br />
von Handwerkern anfallen und von<br />
der <strong>Bau</strong>stelle oder anderen außerbetrieblichen<br />
Einsatzstellen zu einer<br />
Annahmestelle Dritter oder zum<br />
Zweck der weiteren Bereitstellung<br />
zum Betriebsstandort befördert werden.<br />
Das neue KrWG sieht für den<br />
Transport nicht gefährlicher Abfälle<br />
eine Anzeigepflicht und für Transporte<br />
gefährlicher Abfälle eine Erlaubnispflicht<br />
vor (§§ 53,54). Außerdem ist<br />
16<br />
Renaturiertes Gebiet<br />
Foto: Gebr. Arweiler<br />
für alle Abfalltransporte künftig eine<br />
Sach- und Fachkunde nachzuweisen.<br />
Deshalb wandten sich die <strong>Bau</strong>verbände<br />
an die Abgeordneten des<br />
Vermittlungsausschusses, sich für<br />
die Belange der baugewerblichen<br />
Unternehmer einzusetzen, damit unsinnige<br />
bürokratische Belastungen<br />
verhindert werden und <strong>Bau</strong>en bezahlbar<br />
bleibt. Der Vermittlungsausschuss<br />
hat sich in seiner Sitzung vom<br />
14.12.<strong>2011</strong> auf das Jahr 2012 vertagt.<br />
Die Bundesregierung hat zugesagt,<br />
auf Verordnungsebene alle Möglichkeiten<br />
zur Minimierung des bürokratischen<br />
Aufwands insbesondere bei<br />
Handwerkern auszuschöpfen.<br />
rohstoFFsituation<br />
SAARlAnd<br />
Die Rohstoffsituation im <strong>Saar</strong>land<br />
bereitet seit einiger Zeit große Sorgen.<br />
Ob es sich nun um erschwerte<br />
Genehmigungsverfahren bei Abbauvorhaben,<br />
um den geplanten<br />
Abbaustopp von Rohstoffen im<br />
Nordsaarland oder die zunehmende<br />
Ausrichtung des Umweltministeriums<br />
unter der Ägide der ehemaligen<br />
Umweltministerin Dr. Peter in<br />
Richtung Tourismus handelt – Rohstoffe<br />
scheinen im <strong>Saar</strong>land eine<br />
schwindende Bedeutung und somit<br />
eine schwierige Zukunft zu haben.<br />
Darüber hinaus gibt es im <strong>Saar</strong>land<br />
keinen Rohstoffplan, der ein langfristiges<br />
Konzept zur Versorgung der<br />
saarländischen Bevölkerung fest-<br />
Sanfte Entwicklung<br />
Foto: Fa. Bahnlog<br />
schreibt. Ganz unabhängig von den<br />
Aussagen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />
zum Thema <strong>Bau</strong>stoffrecycling.<br />
Innerhalb der kommenden 10 Jahre<br />
läuft der Abbau von 50 % der derzeit<br />
genehmigten Rest- und Abbauflächen<br />
aus. Sollten keine weiteren Flächen<br />
genehmigt werden, sieht es für<br />
die saarländische <strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />
„düster“ aus. Bundesweit müssen<br />
bereits viele Unternehmen der <strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />
mangels genehmigter<br />
Abbauflächen schließen.<br />
Die Mitglieder des VBS – Verbandes<br />
der <strong>Bau</strong>stoffindustrie <strong>Saar</strong>land<br />
starten daher im Jahr 2012 eine<br />
Rohstoffinitiative unter dem Namen<br />
„Agenda 2040 – <strong>Bau</strong>stoffe aus der<br />
Region“. Mit fundierten Daten, einer<br />
Broschüre „Rohstoffe im <strong>Saar</strong>land“,<br />
Presseartikeln und Gesprächen mit<br />
Ministerien und zuständigen Behörden<br />
soll gezielte Informationspolitik<br />
betrieben, die öffentliche Akzeptanz<br />
gestärkt und die durch Verunsicherung<br />
resultierende verzögerte Bearbeitung<br />
durch Behörden verbessert<br />
werden. Im Rahmen einer zu<br />
vergebenden Diplomarbeit sollen<br />
wertvolle Daten und Fakten rund<br />
um Abbau, Rekultivierung und Renaturierung<br />
zusammengestellt und<br />
aufgearbeitet werden.<br />
Die Initiative „Agenda 2040 – <strong>Bau</strong>stoffe<br />
aus der Region“ steht für die<br />
Sicherung des Abbaus als dringende<br />
und unverzichtbare volkswirtschaftliche<br />
Notwendigkeit, sie steht aber<br />
auch für die Bedeutung der <strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />
als grüne Industrie mit<br />
ihren Maßnahmen zum Naturschutz<br />
und ihren vielfältigen Renaturierungs-<br />
und Rekultivierungsbemühungen.