30.10.2012 Aufrufe

JAHRES BERICHT 2011 - AGV Bau Saar

JAHRES BERICHT 2011 - AGV Bau Saar

JAHRES BERICHT 2011 - AGV Bau Saar

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

S chwerpunkte der verbands- und lobbyarbeit<br />

kreislauFwirtschaFts-<br />

und abFallrecht<br />

Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf<br />

zur Neuordnung des<br />

Kreislaufwirtschaft- und Abfallrechts<br />

(KrWG) vorgelegt. Weil dies mit europäischem<br />

Recht so vorgesehen<br />

ist, können die Regeln des Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />

zur Beförderung<br />

von Abfällen nicht mehr so<br />

gestaltet werden, dass sie nur für<br />

Betriebe gelten, deren hauptsächlicher<br />

Unternehmenszweck in der<br />

Beförderung von Abfällen besteht<br />

(„gewerbliche Abfallbeförderer“).<br />

Nach dem vorgelegten Entwurf bedarf<br />

die Beförderung von Erdaushub,<br />

Straßenaufbruch und mineralischem<br />

<strong>Bau</strong>schutt derzeit (§ 49 Abs. 1 KrW-/<br />

AbfG) keiner Transportgenehmigung,<br />

wogegen § 53 KrWG (neu) diese Befreiung<br />

nicht mehr vorsieht.<br />

Auch soll künftig die bisher geltende<br />

Befreiung von Abfalltransporten im<br />

Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen<br />

entfallen, zu denen auch<br />

Abfälle zählen, die durch die Tätigkeit<br />

von Handwerkern anfallen und von<br />

der <strong>Bau</strong>stelle oder anderen außerbetrieblichen<br />

Einsatzstellen zu einer<br />

Annahmestelle Dritter oder zum<br />

Zweck der weiteren Bereitstellung<br />

zum Betriebsstandort befördert werden.<br />

Das neue KrWG sieht für den<br />

Transport nicht gefährlicher Abfälle<br />

eine Anzeigepflicht und für Transporte<br />

gefährlicher Abfälle eine Erlaubnispflicht<br />

vor (§§ 53,54). Außerdem ist<br />

16<br />

Renaturiertes Gebiet<br />

Foto: Gebr. Arweiler<br />

für alle Abfalltransporte künftig eine<br />

Sach- und Fachkunde nachzuweisen.<br />

Deshalb wandten sich die <strong>Bau</strong>verbände<br />

an die Abgeordneten des<br />

Vermittlungsausschusses, sich für<br />

die Belange der baugewerblichen<br />

Unternehmer einzusetzen, damit unsinnige<br />

bürokratische Belastungen<br />

verhindert werden und <strong>Bau</strong>en bezahlbar<br />

bleibt. Der Vermittlungsausschuss<br />

hat sich in seiner Sitzung vom<br />

14.12.<strong>2011</strong> auf das Jahr 2012 vertagt.<br />

Die Bundesregierung hat zugesagt,<br />

auf Verordnungsebene alle Möglichkeiten<br />

zur Minimierung des bürokratischen<br />

Aufwands insbesondere bei<br />

Handwerkern auszuschöpfen.<br />

rohstoFFsituation<br />

SAARlAnd<br />

Die Rohstoffsituation im <strong>Saar</strong>land<br />

bereitet seit einiger Zeit große Sorgen.<br />

Ob es sich nun um erschwerte<br />

Genehmigungsverfahren bei Abbauvorhaben,<br />

um den geplanten<br />

Abbaustopp von Rohstoffen im<br />

Nordsaarland oder die zunehmende<br />

Ausrichtung des Umweltministeriums<br />

unter der Ägide der ehemaligen<br />

Umweltministerin Dr. Peter in<br />

Richtung Tourismus handelt – Rohstoffe<br />

scheinen im <strong>Saar</strong>land eine<br />

schwindende Bedeutung und somit<br />

eine schwierige Zukunft zu haben.<br />

Darüber hinaus gibt es im <strong>Saar</strong>land<br />

keinen Rohstoffplan, der ein langfristiges<br />

Konzept zur Versorgung der<br />

saarländischen Bevölkerung fest-<br />

Sanfte Entwicklung<br />

Foto: Fa. Bahnlog<br />

schreibt. Ganz unabhängig von den<br />

Aussagen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />

zum Thema <strong>Bau</strong>stoffrecycling.<br />

Innerhalb der kommenden 10 Jahre<br />

läuft der Abbau von 50 % der derzeit<br />

genehmigten Rest- und Abbauflächen<br />

aus. Sollten keine weiteren Flächen<br />

genehmigt werden, sieht es für<br />

die saarländische <strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />

„düster“ aus. Bundesweit müssen<br />

bereits viele Unternehmen der <strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />

mangels genehmigter<br />

Abbauflächen schließen.<br />

Die Mitglieder des VBS – Verbandes<br />

der <strong>Bau</strong>stoffindustrie <strong>Saar</strong>land<br />

starten daher im Jahr 2012 eine<br />

Rohstoffinitiative unter dem Namen<br />

„Agenda 2040 – <strong>Bau</strong>stoffe aus der<br />

Region“. Mit fundierten Daten, einer<br />

Broschüre „Rohstoffe im <strong>Saar</strong>land“,<br />

Presseartikeln und Gesprächen mit<br />

Ministerien und zuständigen Behörden<br />

soll gezielte Informationspolitik<br />

betrieben, die öffentliche Akzeptanz<br />

gestärkt und die durch Verunsicherung<br />

resultierende verzögerte Bearbeitung<br />

durch Behörden verbessert<br />

werden. Im Rahmen einer zu<br />

vergebenden Diplomarbeit sollen<br />

wertvolle Daten und Fakten rund<br />

um Abbau, Rekultivierung und Renaturierung<br />

zusammengestellt und<br />

aufgearbeitet werden.<br />

Die Initiative „Agenda 2040 – <strong>Bau</strong>stoffe<br />

aus der Region“ steht für die<br />

Sicherung des Abbaus als dringende<br />

und unverzichtbare volkswirtschaftliche<br />

Notwendigkeit, sie steht aber<br />

auch für die Bedeutung der <strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />

als grüne Industrie mit<br />

ihren Maßnahmen zum Naturschutz<br />

und ihren vielfältigen Renaturierungs-<br />

und Rekultivierungsbemühungen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!