01-2009 - Polizei Mecklenburg-Vorpommern
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Panorama<br />
Fortbildung von Schweriner<br />
<strong>Polizei</strong>beamten beim<br />
Munitionsbergungsdienst<br />
Robert Mollitor, LPBK MV<br />
Fischereiaufsichtsboot<br />
durch WSP-Inspektion<br />
Sassnitz übernommen<br />
Sven Jäckel, WSPD MV<br />
Panorama<br />
Erläuterung der technischen Möglichkeiten<br />
des USBV-Fahrzeuges<br />
Foto: LPBK MV<br />
Seit dem 18.02.2002 regelt das deutsch-polnische<br />
Abkommen über die Zusammenarbeit<br />
der <strong>Polizei</strong>behörden, einschließlich der<br />
Bundespolizei, in den definierten Grenzgebieten<br />
(für MV die PD Anklam) und den jeweiligen<br />
Landeskriminalämtern, einschließlich<br />
Berlin, den unmittelbaren Dienstverkehr<br />
zur Bekämpfung der Kriminalität.<br />
Auf polnischer Seite sind hieran neben der<br />
Hauptkommandantur des polnischen Grenz -<br />
schutzes die KWPen Szczecin, Gorzow-Wielkopolski<br />
und Wroclaw beteiligt. Auf ursprüng<br />
liche Initiative der Rechtshilfestelle<br />
der KWP Gorzow-Wielkopolski treffen sich<br />
seit 2002 in diesem Zusammenhang einmal<br />
jährlich Bedienstete aus den mit der unmit -<br />
telbaren Zusammenarbeit befassten Dienststellen.<br />
Teilnehmer sind regelmäßig auch die<br />
Verbindungsbeamten des BKA für Polen sowie<br />
die Verbindungsbeamten Polens in<br />
Deutsch land. Hauptanliegen dieser Treffen<br />
sind das gegenseitige persönliche Kennenlernen<br />
und Entwickeln von Vertrauen und<br />
Ve rständnis für die Probleme bei der polizeilichen<br />
Arbeit auf beiden Seiten der Grenze.<br />
In der bewusst entspannt gehaltenen At -<br />
mosphäre werden in intensiven Gesprächen<br />
ausgewählte dienstliche Probleme gemeinsam<br />
erörtert.<br />
Am 21.10.2008 fand erneut eine Aus- und<br />
Fortbildung für <strong>Polizei</strong>beamte beim Munitionsbergungsdienst<br />
MV im Munitionszerlegebetrieb<br />
(MZB) Jessenitz statt.<br />
Durch Mitarbeiter des MBD MV wurden Polizisten,<br />
die üblicherweise nach der Fundmeldung<br />
von Bürgern als erste mit Munition,<br />
Kampfmitteln oder Sprengstoffen in Kontakt<br />
kommen, über das richtige Verhalten im Umgang<br />
mit derartigen Gefahren geschult.<br />
An diesem Tag fanden sich 10 Einsatztrainer<br />
im Nebenamt aus der PD Schwerin ein. Nach<br />
einer theoretischen Einweisung sowohl über<br />
Aufgaben und Struktur des MBD MV und seiner<br />
Ansprechpartner in den vier Außenstellen<br />
als auch über Munition, Kampfmittel und<br />
Sprengstoffe erfolgte die umfangreiche<br />
prak tische Einweisung. Es wurden verschiedene<br />
Sprengstoffe, Treibladungspulver (die<br />
allerdings nicht immer pulverförmig sind)<br />
und Kampfmittel in den unterschiedlichsten<br />
Erscheinungsformen (sehr gut erhalten aus<br />
der Lehrmittelsammlung oder verrostet und<br />
lehmverkrustet „frisch aus dem Wald”) vorgestellt.<br />
Weiterhin konnten die Kollegen der <strong>Polizei</strong><br />
die Wirkungsweise von Sprengstoffen durch<br />
Belehrungssprengungen live erleben. Dabei<br />
entpuppte sich zum Beispiel eine unscheinbare<br />
„Wäscheleine” als explosive Sprengschnur.<br />
Durch einen Sprengversuch im Splittergarten<br />
konnte den Teilnehmern die tödliche<br />
Splitterwirkung von einer nur 2 cm kleinen<br />
Sprenggranate deutlich gemacht werden.<br />
Abschließend wurde das Entschärfen unkonventioneller<br />
Spreng- und Brandvorrichtungen<br />
als zweites Tätigkeitsfeld des MBD<br />
MV vorgestellt. Hier bekamen die Teilnehmer<br />
auch einen kurzen Einblick in die Funktionsweise<br />
des USBV-Fahrzeuges.<br />
Treffen von deutsch-polnischen Verbindungsbeamten<br />
fördert gegenseitiges Verständnis<br />
Jürgen Gohla, LKA MV<br />
Die Teilnehmer des Treffens auf dem Gelände<br />
der Fachhochschule<br />
Foto: LKA MV<br />
In diesem Jahr wurde das Verbindungsbeamtentreffen<br />
durch das LKA MV vom 22. -<br />
24.08.2008 an der FHöVPR in Güstrow ausgerichtet.<br />
Erstmals nahmen daran auch Vertreter<br />
des im vergangenen Jahr in Swiecko<br />
eingerichteten Gemeinsamen Zentrums für<br />
die deutsch-polnische Zusammenarbeit teil.<br />
Daneben waren auch zwei Beamte der KPI<br />
Neubrandenburg vor dem Hintergrund einer<br />
sehr intensiven fallbezogenen Zusam -<br />
men arbeit mit der KWP Stettin anwesend<br />
(Er mitt lungs ver fah ren im Zusammenhang<br />
mit dem Diebstahl hochwertiger Landmaschinen,<br />
siehe PJ 3-2008).<br />
Eröffnet wurden die Beratungen durch den<br />
Stellvertreter des Direktors des LKA MV LKD<br />
Ingolf Mager mit einer Darstellung der aktuellen<br />
Kriminalitätslage unter besonderer<br />
Beachtung der seit Ende 2007 vollzogenen<br />
Erweiterung des Schengenraumes (u.a. Wegfall<br />
der regelmäßigen Grenzkontrollen an<br />
der deutsch-polnischen Grenze). Daran<br />
schloss sich die Präsentation des Gemeinsamen<br />
Zentrums der deutsch-polnischen <strong>Polizei</strong>-<br />
und Zollzusammenarbeit in Swiecko<br />
durch den stellvertretenden Koordinator<br />
POR Ulf Buschmann, den stellvertretenden<br />
Sachgebietsleiter der Rechtshilfe des LKA BB<br />
KOK Norbert Schicht und den Verbindungsbeamten<br />
des LKA MV im GZ Swiecko KHK<br />
Uwe Gentsch an.<br />
Durch den Koordinator der polnischen <strong>Polizei</strong><br />
im Gemeinsamen Zentrum Swiecko<br />
Wieslaw Gom wurden die Auffassungen und<br />
Vorstellungen der polnischen <strong>Polizei</strong> zu den<br />
Inhalten und Gegenständen der Zusam men -<br />
ar beit im GZ Swiecko verdeutlicht. In den anschließenden<br />
Diskussionen erläuterten die<br />
Teilnehmer ihre Auffassungen. Zum Abschluss<br />
der Veranstaltung gaben die Vertreter<br />
der KWP Gorzow-Wielkopolski bekannt,<br />
dass das Verbindungsbeamtentreffen im<br />
Jahr <strong>2009</strong> in ihrer Woiwodschaft stattfinden<br />
wird, wobei eine Konkretisierung des Termins<br />
noch aussteht.<br />
Im Herbst vergangenen Jahres erfuhr der WSP-<br />
Inspektionsleiter Stralsund PHK Klement durch<br />
Kontakte auf Arbeitsebene, dass die Fischereiaufsicht<br />
MV aufgrund von Strukturänderungen<br />
Fischereiaufsichtsboote aussondert.<br />
Nachdem im November 2007 durch die Wasserschutzpolizeidirektion<br />
MV eine Probefahrt<br />
mit einem baugleichen Fischereiaufsichtsboot<br />
in Stralsund durchgeführt wurde,<br />
stellte diese im Dezember 2007 an das In -<br />
nen ministerium MV den Antrag zur Übernahme<br />
der Fischereiaufsichtsboote „Zicker”<br />
und „Freest”. Die finnischen Boote sind Baujahr<br />
1996, 8,5 Meter lang, erreichen eine Geschwindigkeit<br />
von max. 20 Knoten und verfügen<br />
über eine Motorisierung Volvo Penta<br />
TAMD 41 mit 147 kW.<br />
Nach einer Besichtigung mit technischer Bewertung<br />
der Boote durch das LPBK wurde<br />
die „Zicker” als geeignet eingestuft. Der Wei -<br />
terbetrieb der „Freest” wurde auf Grund höherer<br />
Instandsetzungskosten abgelehnt. Im<br />
März 2008 wurde die<br />
einsatztaktische Begrün<br />
dung an das<br />
Innenministerium zur<br />
Über nahme der „Zikker”<br />
als Ersatz für das<br />
Streifenboot WS-23<br />
in der WSP-Station<br />
Lauterbach gestellt.<br />
Dadurch konnte die<br />
<strong>Polizei</strong>partnerschaft mit<br />
musikalischem Höhepunkt<br />
Matthias Petri, PD Neubrandenburg<br />
Ende September 2008 wurde die <strong>Polizei</strong>direktion<br />
Neubrandenburg von einer rumänischen<br />
<strong>Polizei</strong>delegation des <strong>Polizei</strong>inspektorats Bistrita<br />
besucht. Im Rahmen dieses Besuchs<br />
konn te für eine abgebrannte deutsche Kirche<br />
in Rumänien ein Benefizkonzert durchgeführt<br />
werden. Die erzielten Spenden sollen dem Wie -<br />
der aufbau der Kirche zu Gute kommen.<br />
Am 12. Mai 2004 beschlossen die <strong>Polizei</strong>direktion<br />
Neubrandenburg und das <strong>Polizei</strong>inspektorat<br />
des Kreises Bistrita-Nasaud einen <strong>Polizei</strong>partnerschaftsvertrag.<br />
In diesem Vertrag wurde<br />
ein intensiver Erfahrungsaustausch zu allgemeinen<br />
und speziellen polizeilichen Problemen<br />
fixiert. Hierbei sollte es speziell um Kriminalitätsbekämpfung,<br />
Verkehrssicherheitsarbeit<br />
und Kriminalitätsprävention gehen. Zu den<br />
wei teren Vereinbarungen gehörten die gegenseitigen<br />
Hilfestellungen materieller und beratender<br />
Art sowie die Förderungen freundschaft<br />
licher und dienstlicher Kontakte.<br />
Auf Grundlage dieses dienstlichen Partnerschafts<br />
vertrages ist es zu wiederholten freundschaftlichen<br />
Begegnungen gekommen. Delegationsteilnehmer<br />
aus der <strong>Polizei</strong>direktion<br />
Neu brandenburg besuchten die Partner in Rumänien<br />
in den Jahren 2004 und 2008,<br />
ein Gegenbesuch fand 2006 statt. Die<br />
Neubrandenburger <strong>Polizei</strong>beamten<br />
waren beeindruckt von der hohen<br />
Einsatzbereitschaft der rumänischen<br />
<strong>Polizei</strong> und ihrer professionellen Arbeits<br />
weise. Die Delegationsteilnehmer<br />
setzten sich sowohl aus <strong>Polizei</strong>beamten<br />
mit Führungsfunktionen als<br />
auch aus der operativen Ebene zusammen.<br />
Der rege Informationsaustausch<br />
über die Arbeitsweisen der<br />
<strong>Polizei</strong> in beiden Ländern hat in der Praxis auch<br />
in der <strong>Polizei</strong>direktion Neubrandenburg zu<br />
noch besseren Arbeits abläufen geführt.<br />
Über den dienstlichen Erfahrungsaustausch<br />
hinaus gelang es in der Vergangenheit Kinderheime,<br />
Kindergärten, Waisenheime und sonstige<br />
Einrichtungen im Verantwortungsbereich<br />
des <strong>Polizei</strong>inspektorates Bistrita u. a. mit Geldund<br />
Sachspenden zu unterstützen.<br />
Als im Mai 2008 während des Besuchs der<br />
deut schen Delegation in Rumänien die deutsche<br />
Kirche in Bistrita abbrannte, war es für den<br />
Leiter der <strong>Polizei</strong>direktion Neubrandenburg,<br />
Leitender <strong>Polizei</strong>direktor Manfred Dachner, ein<br />
Herr Deiß und Herr Krause vom LPBK übergeben das Einsatzboot an den<br />
Leiter der WSPI Sassnitz Herrn Ewert (v.l.n.r.)<br />
Foto: WSPD MV<br />
ursprüng lich für<br />
2008 geplante Beschaffung<br />
eines 5,4<br />
Meter Schlauchbootes<br />
mit Außenborder und Bootstrailer für 55<br />
TR entfallen. Die Zustimmung des Ministeriums<br />
für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz<br />
zur Übergabe der „Zicker” an<br />
die WSP erfolgte im Juni 2008.<br />
Am 17.07.2008 erfolgte die Übergabe der<br />
„Zicker” in Lauterbach an das LPBK und anschließend<br />
weiter an die WSPD. Nach der<br />
Umrüstung der Funk-, Kommando- und Navigationsgeräte<br />
von WS-23 auf die „Zicker”<br />
konnte im August 2008 die WSP-Station Lauterbach<br />
das „neue” Einsatzboot endgültig<br />
übernehmen. Somit steht der WSP-Inspektion<br />
Sassnitz für die nächsten 5-8 Jahre ein<br />
effizientes einsatztaktisches Mittel zur Verfügung.<br />
Eine Bürgerin spendet zum Wiederaufbau der abgebrannten<br />
Kirche<br />
Foto: PD Neubrandenburg<br />
starkes Bedürfnis, zum Wiederaufbau einen<br />
Bei trag zu leisten. So wurde zum 30. September<br />
2008 ein Benefizkonzert mit dem Landespolizeiorchester<br />
organisiert. Unter der Leitung<br />
des neuen Dirigenten Herrn Koert wurden den<br />
zahlreichen <strong>Polizei</strong>beamten und Einwohnern<br />
Friedlands beschwingte Melodien geboten.<br />
Kaffee und Kuchen ergänzten den melodischen<br />
Genuss auf kulinarische Weise. Durch das<br />
Benefizkonzert konnte dem Delegationsleiter<br />
Liviu Olario ein Spendenscheck in Höhe von<br />
2.000 Euro übergeben werden. Die Partnerschaft<br />
beider <strong>Polizei</strong>en soll in Zukunft durch<br />
wei tere gegenseitige Besuche fortgeführt und<br />
vertieft werden.<br />
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PJ 4/08 · 1/09<br />
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