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01-2009 - Polizei Mecklenburg-Vorpommern

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Ministerium aktuell<br />

Klaus-Peter Müller (li.) und Stefan Hentschke<br />

Vorsitz in der Arbeitsgruppe<br />

Verkehrspolizeiliche<br />

Angelegenheiten<br />

Klaus-Peter Müller, Innenministerium MV<br />

Wie im PJ 3/2008 berichtet, hat das Land MV<br />

den Vorsitz im Unterausschuss „Führung, Einsatz<br />

und Kriminalitätsbekämpfung” (UA FEK)<br />

für zwei Jahre übernommen.<br />

Wie in der Aufgabenbeschreibung des UA<br />

FEK ausführlich dargestellt ist es gerade in<br />

länderübergreifenden Angelegenheiten<br />

wich tig, die verschiedenen Belange und In -<br />

te ressen zu bündeln und in geeigneter Wei -<br />

se zum Abschluss zu bringen. Die Verkehrssicherheitsarbeit<br />

ist u. a. ein solches Thema.<br />

In der Geschäftsordnung der AG VPA heißt<br />

es:<br />

(1) Die AG VPA berät und unterstützt den UA<br />

FEK in verkehrspolizeilichen Angelegenheiten.<br />

(2) Die AG VPA ist zuständig für polizeiliche<br />

Aufgaben von taktischer oder strategischer<br />

Bedeutung im Zusammenhang<br />

mit der Verkehrssicherheitsarbeit.<br />

Verschiedene Themen der Verkehrssicherheit<br />

sind in den vergangenen Jahren bearbeitet<br />

worden: von „Alkohol Interlocks” bis<br />

„ViDistA” erstreckt sich die alphabetische<br />

Bandbreite. In der Auseinandersetzung mit<br />

dieser Themenvielfalt sehen wir auch eine<br />

weitere Chance, die Verkehrssicherheitsarbeit<br />

in unserem Land weiter voranzutreiben.<br />

Arbeitsweise<br />

Die AG VPA führt ebenfalls zwei Sitzungen<br />

pro Jahr durch. Die weiteren Verfahrensweisen<br />

sind identisch mit denen des UA FEK: In<br />

der Regel findet eine Sitzung an der <strong>Polizei</strong>-<br />

Foto: Stange, IM MV<br />

Führungsakademie und eine in dem Vorsitzland,<br />

also diesmal in MV, statt. Auf Veranlassung<br />

des Vorsitzenden bzw. auf Antrag von<br />

mindestens sechs weiteren Mitgliedern finden<br />

sogenannte Sondersitzungen statt. Die<br />

AG VPEA ist beschlussfähig, wenn mehr als<br />

die Hälfte seiner stimmberechtigten Mitglie -<br />

der anwesend sind. Grundsätzlich werden<br />

die Beschlüsse in den Sitzungen gefasst. Im<br />

Falle einer Eilbedürftigkeit oder bei absehbarer<br />

Einigkeit besteht überdies die Möglichkeit,<br />

auf eine Beratung zu verzichten und ein<br />

schriftliches Umlaufverfahren einzuleiten.<br />

Geschäftsstelle<br />

Die Vielfalt und Komplexität der Themen<br />

wurde bereits angedeutet. Der Vorsitzende<br />

nimmt die Aufgaben einer Geschäftsstelle<br />

wahr. Dazu gehören u. a. Umlaufbeschlussverfahren,<br />

die Arbeit in den Projektgruppen<br />

und gremienübergreifende Abstimmungen.<br />

Darüber hinaus steht die Geschäftsstelle als<br />

ständiger Ansprechpartner für den Bund<br />

und die Länder sowie anderen Gremien wie<br />

z. B. dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat<br />

oder dem Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung zur Verfügung.<br />

Schließlich erfolgen dort die Vor- und Nachbereitung<br />

von Sitzungen sowie die Aufarbeitung<br />

und Bündelung von Informationen,<br />

Anregungen und Themenschwerpunkten.<br />

Den Vorsitz hat Klaus-Peter Müller inne, jetzt<br />

Verkehrsreferent in der <strong>Polizei</strong>abteilung im<br />

Innenministerium. Er wird durch Stefan<br />

Hentschke vom APR Wismar unterstützt.<br />

„Schwedische<br />

Initiative” –<br />

Rahmenbeschluss<br />

des Rates der EU vom<br />

18. Dezember 2006<br />

über die Vereinfachung<br />

des Austausches<br />

von Informa -<br />

tio nen und Erkenntnissen<br />

zwischen den<br />

Strafverfolgungsbehörden<br />

der Mitgliedstaaten<br />

der Europäischen<br />

Union 1<br />

Reinhard Müller,<br />

Innenministerium MV<br />

Mit der sog. Schwedischen Initiative zur Verbesserung<br />

des Informationsaustauschs<br />

zwischen den Strafverfolgungsbehörden<br />

nimmt die Europäische Sicherheitsarchitektur,<br />

basierend auf dem Raum der Freiheit, der<br />

Sicherheit und des Rechts, weiter Gestalt an.<br />

Dem wirksamen Informationsaustausch<br />

kommt insbesondere nach dem Wegfall der<br />

Binnengrenzkontrollen eine zentrale Bedeutung<br />

zu. Spätestens mit der Erweiterung<br />

des Schengenraumes Ende letzten Jahres<br />

ist auch für die Menschen in <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong> Europa unmittelbar spür- und<br />

erlebbar geworden. Kein Schlagbaum und<br />

keine Grenzanlage trennen uns mehr von<br />

unseren europäischen Nachbarn im Westen<br />

und Osten. Reisen ist seitdem quer durch Europa<br />

– vom Polarkreis bis zum Mittelmeer –<br />

ohne zeitraubende Grenzkontrollen möglich.<br />

Spezifische Ausgleichsmaßnahmen auf<br />

europäischer, nationaler und regionaler Ebene<br />

gewährleisten die Sicherheit im Schengenraum.<br />

Mit dem Schengener Informati -<br />

ons system (SIS) wurde ein wirksamer elek -<br />

tronischer Fahndungsverbund geschaffen,<br />

mit dem in Sekundenschnelle Daten über<br />

gesuchte Personen und Sachen ausgetauscht<br />

werden können.<br />

Die bisherige Entwicklung zeigt, dass die<br />

zum Teil befürchteten Sicherheitsdefizite<br />

nicht eingetreten sind. Die Sicherheitslage<br />

hat sich nicht signifikant verändert. Mit den<br />

Ausgleichsmaßnahmen im Zusammenhang<br />

mit der Erweiterung des Schengenraumes<br />

1<br />

Rahmenbeschluss des Rates der Europäischen<br />

Union 2006/960/JI<br />

ist die Entwicklung zur Verbesserung der Zusammenarbeit<br />

zwischen den Sicherheitsbehörden<br />

jedoch nicht abgeschlossen.<br />

Um den künftigen Herausforderungen bei<br />

der Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität<br />

in der EU-27 und im derzeit 24<br />

Staa ten umfassenden Schengenraum gerecht<br />

werden zu können, müssen insbesondere<br />

gemeinsame europäische Anstrengungen<br />

unternommen werden, um die bei den<br />

Sicherheitsbehörden vorhandenen Informationen<br />

besser nutzen zu können. Dazu ist es<br />

erforderlich, vorhandene Hemmnisse abzubauen,<br />

vor allem den Informationsaustausch<br />

zu vereinfachen, zu beschleunigen<br />

und zu intensivieren. Es geht also darum,<br />

Verfahren zu etablieren, wie sie innerhalb<br />

der einzelnen Mitgliedsstaaten, z. B. zwischen<br />

den <strong>Polizei</strong>behörden in Deutschland,<br />

selbstverständlich und nicht wegzudenken<br />

sind. Voraussetzung dafür ist der sog. Verfügbarkeits<br />

grundsatz, der bereits im Jahr<br />

2004 durch den Rat der Europäischen Union<br />

im Haager Programm festgeschrieben wurde.<br />

Im Kern besagt dieser, dass sich Strafverfolgungsbehörden<br />

die bei ihnen in Dateien<br />

vorhandenen (= verfügbaren) Informationen<br />

bei Bedarf unter gleichen Voraussetzungen<br />

übermitteln, wie sie dies innerhalb<br />

ihres jeweiligen Staates tun. Die bisherige<br />

Trennung in „Inland” und „EU-Ausland” für<br />

die Informationsübermittlung wird also aufgegeben.<br />

Der Verfügbarkeitsgrundsatz<br />

macht die EU zum Inland. Der Verfügbarkeitsgrundsatz<br />

ist somit Leitgedanke für die<br />

Ausgestaltung der Informationsübermittlungsnormen<br />

in der EU.<br />

Die Schwedische Initiative setzt den Verfügbarkeitsgrundsatz<br />

um. Sie ergänzt damit<br />

auch den Prümer Vertrag aus dem Jahre<br />

2005 bzw. den im Wesentlichen gleichen EU-<br />

Am 14. Oktober 2008 verstarb plötzlich und unerwartet im<br />

Alter von 58 Jahren<br />

<strong>Polizei</strong>obermeister<br />

Detlef Neumann<br />

Tief bewegt nehmen wir Abschied von einem liebenswürdigen<br />

und allseits geschätzten Kollegen. Unser Mitgefühl<br />

gilt seiner Ehefrau und seinen Angehörigen.<br />

<strong>Polizei</strong>direktion Schwerin<br />

Leiter<br />

Knut Abramowski<br />

Leitender <strong>Polizei</strong>direktor<br />

Örtlicher Personalrat<br />

Thomas Sowinski<br />

<strong>Polizei</strong>hauptmeister<br />

Rahmenbeschluss vom Juni dieses Jahres<br />

über die Vertiefung der grenzüberschreitenden<br />

Zusammenarbeit, insbesondere der Bekämpfung<br />

des Terrorismus, der grenzüberschreitenden<br />

Kriminalität und der illegalen<br />

Migration. Der Prümer Vertrag sieht erstmals<br />

den automatisierten Online-Datenaustausch<br />

von DNA-, Fingerabdruck- und von Kraftfahrzeugregisterdaten<br />

sowie weitere<br />

Informationsübermittlungsmöglichkeiten<br />

zwischen den jeweiligen<br />

Vertragsstaaten vor.<br />

<strong>Polizei</strong>inspektion Ludwigslust<br />

Leiter<br />

i. V. Uwe Oertel<br />

<strong>Polizei</strong>oberrat<br />

Die Schwedische Initiative verfolgt<br />

das Ziel Regeln festzulegen, nach denen<br />

die Strafverfolgungsbehörden der<br />

Mitgliedstaaten in der Europäischen<br />

Union wirksam und rasch Informationen<br />

zum Zwecke der Durchführung<br />

strafrechtlicher Ermittlungen oder polizeilicher<br />

Erkenntnisgewinnungsverfahren<br />

austauschen können. Wesentliche<br />

Neuerung des Rahmenbeschlusses<br />

ist insbesondere, dass die Datenübermittlung,<br />

abhängig von der Bedeu<br />

tung des zugrundeliegenden Ermittlungsverfahrens<br />

und der Dringlichkeit<br />

des Ersuchens, an konkrete Fristen<br />

(8 Stunden bis 14 Tage) gebunden<br />

wird. Dafür stehen zwei Formblätter<br />

(für Anfrage und Beantwortung) zur<br />

Verfügung.<br />

Ministerium aktuell<br />

Nach dem Beschluss des EU-Rates musste<br />

die Umsetzung der Schwedischen Initiative<br />

bis zum 19. Dezember 2008 erfolgen,<br />

also bis spätestens zwei Jahre nach dessen<br />

Unterzeichnung. Es zeigte sich jedoch, dass<br />

dieses Ziel zu ambitioniert war. Wie anlässlich<br />

der Danziger Gespräche Anfang Oktober<br />

in Warnemünde von Vertretern mehrerer<br />

EU-Staaten mitgeteilt wurde, ist kaum ein<br />

Land in der Lage, den Rahmenbeschluss zeitgerecht<br />

in Gänze umzusetzen.<br />

Derzeit ist eine EU-Ratsarbeitsgruppe noch<br />

mit der Klärung von Einzelaspekten, z.B. der<br />

Begriffe „Dringlichkeit” und „Zwangsmaßnahmen”<br />

sowie der Erstellung eines Handbuches<br />

befasst.<br />

Deutschland kommt seinen Verpflichtungen<br />

im Rahmen einer Zwischenlösung nach. Seit<br />

dem 19. Dezember 2008 werden Anfragen<br />

anderer Mitgliedstaaten grundsätzlich über<br />

das BKA auf den bisherigen Informationswe -<br />

gen an die zuständigen LKÄ bzw. Ersuchen<br />

deutscher Dienststellen über die LKÄ an das<br />

BKA weitergeleitet. Der Sprachendienst des<br />

BKA leistet die erforderlichen Übersetzungs -<br />

arbeiten. In der Landespolizei MV bleibt somit<br />

das LKA bis auf Weiteres auch für den Informationsaustausch<br />

nach der Schwedischen<br />

Initiative zuständige Behörde für den<br />

Dienstverkehr mit dem Ausland.<br />

Die <strong>Polizei</strong>behörden in MV wurden im Rahmen<br />

von Besprechungen über den Inhalt<br />

und das Verfahren der Schwedischen Initiative<br />

informiert und werden über die aktuellen<br />

Entwicklungen fortlaufend unterrichtet.<br />

Das LKA MV hat zusätzlich einen ausführlichen<br />

Vermerk an alle Behörden versandt<br />

und im Lapis-Formularschrank (Ermittlungen)<br />

weitere Informationen eingestellt.<br />

Nachrufe<br />

Plötzlich und unerwartet verstarb am 12. November 2008<br />

im Alter von 48 Jahren unser Mitarbeiter<br />

<strong>Polizei</strong>hauptmeister<br />

Olaf Hänicke<br />

In stiller Trauer nehmen wir Abschied von einem Kollegen,<br />

Mitarbeiter und Freund. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt<br />

in dieser schweren Stunde seiner Familie.<br />

Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

<strong>Polizei</strong>direktion Rostock<br />

Der Leiter<br />

Peter Mainka<br />

Örtlicher Personalrat<br />

Die Vorsitzende<br />

Kerstin Zile<br />

14<br />

PJ 4/08 · 1/09<br />

PJ 4/08 · 1/09<br />

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