01-2009 - Polizei Mecklenburg-Vorpommern
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Das Thema<br />
Das Thema<br />
lenden PI-Ebene zusätzlich dem Führungsstab<br />
der Flächenbehörden übertragen und<br />
entsprechend Personal nachführen. Ausführende<br />
Tätigkeiten müsste man demgegenüber<br />
auf unterster Ebene organisieren. Aus<br />
diesen Gründen ist der Personalaufwand für<br />
Stabs-, Verwaltungs- und Leitungsfunktionen<br />
trotz des Wegfalls einer Hierarchieebene in<br />
den Modellen mit zweistufigem Aufbau vergleichsweise<br />
größer. Ein entscheidender<br />
Nachteil dieser Modelle ist weiterhin, dass eine<br />
Integration der wesentlichen polizeilichen<br />
Aufgabenfelder auf operativer Ebene nicht<br />
möglich ist, sofern man die Einrichtung von<br />
Ermittlungsdiensten in jedem Revier ausschließt.<br />
Abschließend ist festzustellen, dass durch die<br />
Einrichtung von zwei Flächenbehörden zwei<br />
ausgeglichene Behördenbereiche entstehen,<br />
in denen die Ressourcen im Vergleich zur<br />
heutigen <strong>Polizei</strong>struktur deutlich gebündelt<br />
sind. Damit erhöht sich nicht nur die Effizienz<br />
des Personaleinsatzes signifikant,<br />
sondern auch die Flexibilität<br />
mit den Ressourcen zweier starker<br />
Behörden auf zukünftige Anlässe<br />
und Veränderungen reagieren<br />
zu können.<br />
Binnenstruktur der<br />
Flächenbehörden<br />
Hinsichtlich der Binnenstruktur<br />
in den Modellen<br />
waren weitere Grundsatz<br />
entscheidungen zu<br />
treffen. Zum einen muss -<br />
te klar sein, wie die Bin -<br />
nen strukturen in den verschiedenen<br />
Modellen bestmöglich<br />
auszugestalten<br />
sind, zum anderen wurde<br />
die Notwendigkeit gesehen,<br />
Bereiche, unabhängig<br />
von der Wahl des zukünftigen<br />
Behördenmodells, im<br />
Rahmen flankierender Maßnahmen<br />
strukturell zu verändern.<br />
VERWALTUNGSKARTE <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
1:175.000 (Ausgabe 04/2008)<br />
Modell II (6+2)<br />
Grenze PI<br />
über die Zuständigkeit im sogenannten Speckgürtel<br />
von Schwerin und Rostockm wird später entschieden<br />
© Landesamt für innere Verwaltung MV 2008<br />
Amt für Geoinformation, Vermessungsund<br />
Katasterwesen<br />
Hierarchieebenen<br />
Die <strong>Polizei</strong>inspektion als mittlere<br />
Hierarchieebene ist aus<br />
fachlicher Sicht unbedingt zu<br />
erhalten. Es gibt viele gute Argumente, die<br />
für den Erhalt der Inspektionsebene sprechen.<br />
So könnte die bewährte Deckungsgleichheit<br />
der <strong>Polizei</strong>- und Kommunalstruktur trotz bereits<br />
erfolgter bzw. noch ausstehender Aufgabenverschiebungen<br />
auf kommunaler Ebene<br />
erhalten bleiben.<br />
Die zu erwartende Führungsspanne für die<br />
Ebene der <strong>Polizei</strong>direktion wäre bei Wegfall<br />
der PI-Ebene und unter Beibehaltung von 37<br />
eigenständigen <strong>Polizei</strong>revieren wesentlich<br />
höher. Mit der Führungsspanne hängt außerdem<br />
zusammen, wie gut sich personale Führung<br />
gewährleisten lässt. Eine geringere Führungsspanne<br />
ermöglicht unzweifelhaft eine<br />
intensivere Kommunikation und Zusam men -<br />
arbeit zwischen den Führungsebenen.<br />
Die Integration der Schutz- und Kriminalpolizei<br />
auf PI-Ebene hat sich bewährt. Bei Wegfall<br />
der PI-Ebene gäbe es zwei Alternativen<br />
der Integration kriminalpolizeilicher Aufgaben,<br />
die im Ergebnis nicht befürwortet werden.<br />
Die Integration auf PD-Ebene würde<br />
dem Projektziel „weitestgehende Integration<br />
polizeilicher Aufgaben unter einheitlicher<br />
Führung” nicht gerecht werden. Die zweite<br />
Alternative,<br />
die<br />
Kriminalpolizei<br />
auf der Ebene der <strong>Polizei</strong>reviere<br />
zu integrieren, wurde<br />
insbesondere verworfen, da man ansonsten<br />
eine äußerst kleinteilige Organisation<br />
schaffen würde.<br />
Bei Erhalt der Ebene der <strong>Polizei</strong>inspektion<br />
hätte diese im Vergleich zu den Revieren einen<br />
deutlich größeren räumlichen Zuständigkeitsbereich<br />
mit mehr Personal und erweiterten<br />
technischen, logistischen und wirtschaftlichen<br />
Möglichkeiten. Dadurch wäre eine<br />
effektivere Einsatzbewältigung und Kriminalitätskontrolle<br />
möglich, als bei einer<br />
kleinteiligen Revierstruktur ohne PI-Ebene.<br />
Die Gewährleistung von Serviceleistungen<br />
durch die <strong>Polizei</strong>inspektionen führt auch<br />
außerhalb konkreter Einsatzanlässe zu einer<br />
Entlastung der operativen Ebene von administrativen<br />
und logistischen Aufgaben.<br />
Festzustellen ist schließlich, dass die Organisation<br />
von Aufgaben auf der Ebene von acht<br />
bis neun Führungsgruppen in allen Modellen<br />
mit PI-Ebene insgesamt mehr Führungspersonal<br />
einsparen wird, als in den Modellen<br />
ohne PI-Ebene, da in diesen Modellen viele<br />
Aufgaben zwangsläufig in jedem Revier abgebildet<br />
werden müssten.<br />
Aus den dargelegten Gründen ist die PI-Ebene<br />
unbedingt zu erhalten. Um die Organisationsstrukturen<br />
aber weitestgehend zu straffen,<br />
ist die Anzahl der<br />
<strong>Polizei</strong>inspektionen<br />
deutlich zu verringern.<br />
In der zukünftigen Struktur wird<br />
die Einrichtung von acht <strong>Polizei</strong>inspektionen<br />
für angemessen erachtet,<br />
die in ihrer Größe und Belastung annähernd<br />
vergleichbar sind. Dieser Vorschlag gründet<br />
sich auf fachlichen Überlegungen und ist unabhängig<br />
von der Diskussion über die geplante<br />
Kommunalstrukturreform. Das favorisierte<br />
„6+2-Modell” des Innenministeriums<br />
(sechs Landkreise und zwei kreisfreie Städte)<br />
lässt sich jedoch sehr gut mit den fachlichen<br />
Vorstellungen vereinbaren und würde außerdem<br />
den Grundsatz der Einheitlichkeit der<br />
Verwaltung berücksichtigen.<br />
Schutzpolizeiliche Aufgaben<br />
Zur Gewährleistung der Reaktionszeiten und<br />
der Präsenz in der Fläche werden auch in Zukunft<br />
37 eigenständige <strong>Polizei</strong>reviere für erforderlich<br />
gehalten. Um dem Sicherheitsbedürfnis<br />
der Bevölkerung Rechnung zu tragen,<br />
muss die Reaktionszeit im Interventionsfall<br />
annähernd vergleichbar sein. Deshalb<br />
ist das entscheidende Kriterium für die<br />
räumliche Verteilung der <strong>Polizei</strong>reviere die<br />
Reaktionszeit. Angemessen ist eine in 80 %<br />
der Einsatzfälle zu erreichende Reaktionszeit<br />
von maximal 15 - 20 Minuten, dies entspricht<br />
im Regelfall einer Entfernung von ca. 15 Kilometern.<br />
Bei einer abstrakten Reaktionszeit<br />
von 15 - 20 Minuten sind zur Abdeckung der<br />
Fläche des Landes 37 <strong>Polizei</strong>revierstandorte<br />
erforderlich. Die bisherigen Standorte der Reviere<br />
sollten dementsprechend grundsätzlich<br />
nicht verändert werden. Der räumliche<br />
Zuschnitt der <strong>Polizei</strong>reviere müsste sich<br />
durch zum Teil geringfügige Änderungen<br />
der Zuständigkeiten an zukünftige<br />
kommunale Grenzen anpassen.<br />
In Einzelfällen können aus<br />
einsatztaktischen Gründen,<br />
wie heute bereits der Fall,<br />
Revierzuschnitte von den<br />
kommunalen Grenzen<br />
abweichen.<br />
Die <strong>Polizei</strong>reviere sind<br />
zu stärken. Allein durch<br />
die Verschlankung der<br />
Führungsbereiche<br />
kann eine solche Stärkung<br />
jedoch nicht erreicht<br />
werden. Der<br />
verringerte Personalaufwand<br />
im Hinblick<br />
auf Stabs-, Verwaltungs-<br />
und Leitungsfunktionen<br />
führt im Wesentlichen<br />
dazu, dass<br />
der planmäßige<br />
Personalabbau in<br />
der Landespolizei<br />
nicht zu Las -<br />
ten der <strong>Polizei</strong>reviere<br />
geht.<br />
Um die Reviere personell<br />
zu verstärken,<br />
sollen 277 Beamte aus<br />
den heutigen Einsatzzügen für besondere<br />
Lagen (EbL) und den Verkehrsüberwachungsdiensten<br />
(VÜD) in den Revierdienst<br />
integriert werden. 146 Beamte davon kämen<br />
aus den EbL (ohne DHF) und 131 Beamte aus<br />
den VÜD.<br />
Die Integration dieser Kräfte erfordert im<br />
Gegenzug aber auch die Verlagerung der<br />
von ihnen bis dato erledigten Aufgaben in<br />
die Reviere. So wird die allgemeine Verkehrsüberwachung,<br />
für die heute auch die VÜD zuständig<br />
sind, zukünftig in den <strong>Polizei</strong>revieren<br />
konzentriert. Die bisherigen Aufgaben der<br />
EbL, insbesondere die Einsatzbewältigung<br />
aus besonderem Anlass, Abschiebungen und<br />
Vorführungen müssten ebenso in den Revieren<br />
erledigt werden.<br />
Durch die Verlagerung des Personals in die<br />
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