Frankenstein (1931) - Das Dokument des Grauens
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11. <strong>Frankenstein</strong> (<strong>1931</strong>)<br />
gangen, derartiges konnte sich Universal nicht schon wieder leisten. Daher war die<br />
erste Herausforderung, binnen kürzester Zeit ein ähnlich vielversprechen<strong>des</strong> Material<br />
zu finden, aus welchem man einen Film machen könnte.<br />
Abbildung 11.2: Filmplakat, USA <strong>1931</strong><br />
Der gedankliche Sprung von Stokers Dracula, or the Undead zu Shelleys <strong>Frankenstein</strong>,<br />
or the Modern Prometheus ist nicht sonderlich anstrengend. Bei<strong>des</strong> sind beliebte<br />
Klassiker der Horrorliteratur und haben somit aus Sicht eines Vertriebsmenschen und<br />
Managers ähnliche Grundvoraussetzungen für eine filmische Adaption. Shelleys Idee<br />
war zwar bereits von Thomas Edison mit <strong>Frankenstein</strong> (1910) verfilmt worden, aber<br />
damit konnte man leben. <strong>Das</strong>s der Roman nur durch Inkaufnahme heftiger Abstriche<br />
verfilmt werde könnte, erschien als verschmerzbar, denn von <strong>Frankenstein</strong> hatten die<br />
meisten Menschen bereits gehört, aber den Roman nie gelesen und daher auch nur ein<br />
schwammiges Bild von seinen Inhalten. Diese Idee hatte im Vergleich zur Realisierung<br />
von Dracula (1930) aber auch einen Vorteil: Mary Shelleys Roman war ungleich älter<br />
und bereits nicht mehr durch das Urheberrecht gedeckt, also konnte man hier ähnlich<br />
teure Lizenzkosten wie im Falle von Bram Stokers beinharter Witwe wohl vermeiden.<br />
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