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Seitenblicke - Österreichischer Blasmusikverband

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<strong>Seitenblicke</strong><br />

In den Jahren 1942 bis 1944 war die Musik nicht so wie wir uns das vorgestellt haben.<br />

Die von der SA (Sturmabteilung) „befohlenen Ausrückungen“ zu den Heldenehrungen und<br />

dabei das andauernde Spielen von Trauermärschen war für uns jungen Musikanten sehr<br />

schwer. Es hatte allerdings den Vorteil als Mitglied der Musik, dass ich mich dadurch von der<br />

HJ ( Hitler-Jugend) loslösen konnte.<br />

Zusatz zu den kuriosen Ereignissen:<br />

1949 nach einem Konzert in der Brauereihalle in Hohenaschau wurden am nächsten Tag die<br />

kaputten Bierkrüge mit LKW`S verliefert. Der ganze Boden war überseht von Scherben<br />

1953 bei dem Streit rückten wir einmal nur mit neun Mann aus. Die Ursache des Streites war<br />

eine versprochene Gage von 5 Mark die aber nicht ausbezahlt bzw. erhalten wurde.<br />

Der plötzliche Tod von Kapellmeister Egger Hans traf mich stark. Hans war nicht nur<br />

Musikkollege, sonder auch ein sehr guter Freund. Wir verstanden uns musikalisch und privat<br />

sehr gut. Ein Satz den Egger Hans damals nach dem Tod seines Bruders zu mir gesagt hat,<br />

beschäftigte mich sehr lange: „Hans, mir geht es sicher auch mal so wie meinem Bruder.“<br />

Die Übernahme der Musikkapelle als Kapellmeister war nicht einfach für mich. Obwohl<br />

einige im Gespräch waren konnte keiner zu dieser Funktion gewonnen werden. Ich selber<br />

hatte nie geplan,t Kapellmeister zu werden. Nach einigen Gesprächen habe ich dieses Amt<br />

doch übernommen „ Es hilft ja nichts – einer muss es machen“. Während dieser Zeit als<br />

Kapellmeister schaffte ich es, meine persönliche Ruhe auch auf die Kapelle zu übertragen.<br />

Eine Sache, die ich damals schon mit Egger Hans eingeführt hatte, funktionierte auch sehr<br />

gut: Probenbeginn pünktlich um 19.30 Uhr – egal wer da ist. Anfangs war es nicht so einfach<br />

– aber es wurde jedes Mal besser.<br />

Besonders stolz aber bin ich aber auf „meine Buam“, die ich während meiner aktiven Zeit alle<br />

ausgebildet habe.<br />

Ehrenmitglied Johann Rieder<br />

Auf die Schlussfrage:“ Hans, wie schafft<br />

man es über 67 Jahre aktiv Musikant zu<br />

sein?“ antwortete er:<br />

Stefan da sind viele Sachen wichtig, aber das<br />

wichtigste ist Gesundheit und noch wichtiger<br />

ist es eine Frau zu haben, die zu dir und zur<br />

Musikkapelle steht.<br />

An dieser Stelle gilt es ein herzliches<br />

“VERGELTS GOTT“ zu sagen an Hans, für<br />

die jahrelange Treue zur Knappenmusik und<br />

seiner Frau Barbara für die Unterstützung.<br />

Diplomarbeit zur Führungskräfteausbildung für Blasmusikfunktionäre Nord 2009/2010 Seite 33

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