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DIE LINKE. Kreisverband Oder-Spree

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14 Widerspruch 8/2005<br />

Koalition relativ geschlossen auftritt. Unsere<br />

Versuche, über die Arbeit des Kreisjobcenters<br />

zu sprechen, wurden wiederholt abgeblockt.<br />

Das seien Interna, die den Kreistag nichts<br />

angehen.<br />

Zu welchen Problemen finden jetzt die härtesten<br />

Auseinandersetzungen statt?<br />

<strong>Oder</strong>-<strong>Spree</strong><br />

Besonders hart und emotional war die<br />

Beratung und Entscheidung zum Umgang<br />

mit den Gebühren- und Entgeltsatzungen<br />

des Landkreises. Die meisten dieser Satzungen<br />

sehen den vollständigen oder teilweisen<br />

Erlass der Gebühren für sozial Schwache<br />

vor. Das betrifft zum Beispiel Musikschule,<br />

Volkshochschule, Schülerbeförderung,<br />

Schulhorte und Schülerspeisung. Bisher war<br />

ein Erlass für die Empfänger von Sozialhilfe<br />

vorgesehen. Unsere Fraktion hatte beantragt,<br />

diese Gebührenbefreiung auch allen<br />

Beziehern von ALG II zukommen zu lassen.<br />

Verwaltung und Koalition wollen Empfänger<br />

von ALG II erst dann von den Gebühren<br />

befreien, wenn diese ihr so genanntes Schonvermögen<br />

„abgeschmolzen“ haben und nur<br />

noch so viel (oder besser: so wenig) besitzen,<br />

wie es für Empfänger von „Hilfe zum Lebensunterhalt“<br />

nach SGB XII zulässig ist.<br />

Marburg-Biedenkopf<br />

Wie gesagt: Trotz vieler Probleme gibt es<br />

kaum eine Auseinandersetzung. Ein Streitthema<br />

wäre für uns das Profiling. Dieses wurde<br />

an das Berufs- und Bildungszentrum Marburg<br />

BBZ übertragen. Problematisch ist unter<br />

anderem, dass dort ganz intime Fragen, auch<br />

zum Gesundheitszustand, gestellt werden und<br />

dass diese Maßnahme nicht freiwillig ist.<br />

Wie habt ihr euch auf das Thema Hartz IV<br />

vorbereitet? Wie haltet ihr Kontakt mit Betroffenen<br />

und ihren Vertretungen?<br />

<strong>Oder</strong>-<strong>Spree</strong><br />

Das Thema Hartz IV beschäftigt alle<br />

Fraktionsmitglieder, auch deshalb, weil es<br />

in der einen oder anderen Weise auf alle<br />

anderen Bereiche Auswirkungen zeitigt. Besonders<br />

intensiv werden die Fragen natürlich<br />

im Kul tur-, Sozial- und Bildungsausschuss<br />

(das ist ein Mammutausschuss) und im Finanzausschuss<br />

behandelt. Für den bereits<br />

genannten Beirat steht der Vorsitzende des<br />

Finanzausschusses für unsere Fraktion zur<br />

Verfügung. Um an den aktuellen Problemen<br />

dicht dran zu sein, gab und gibt es<br />

sowohl einen Informationsaustausch mit<br />

Vertretern der Verwaltung als auch die von<br />

uns organisierten Anhörungen mit Betroffenen<br />

und Wohlfahrtsverbänden. Fraktion<br />

und Kreisvorstand stehen in Verbindung<br />

mit den örtlichen Arbeitsloseninitiativen<br />

(hier sind PDS-Mitglieder sehr aktiv) und<br />

den Wohlfahrtsverbänden. Auch über die<br />

Kreisgeschäftsstelle haben wir direkten Kontakt<br />

mit Betroffenen. Darüber hinaus haben<br />

wir einen Erfahrungsaustausch mit den vier<br />

anderen Optionskreisen im Land Brandenburg<br />

initiiert. Hier wünschen wir uns eine<br />

stärkere Unterstützung und Führungsrolle<br />

durch die Landtagsfraktion.<br />

Marburg-Biedenkopf<br />

Die nötigen Informationen haben wir vor<br />

allem über das Internet geholt, auch aus den<br />

PDS-Angeboten. Was die konkrete Umsetzung<br />

angeht, ist uns der Kontakt mit Betroffenen<br />

am wichtigsten. Der ist schon dadurch<br />

gegeben, dass auch PDS-Mitglieder dazu gehören.<br />

Zudem bekommen wir Aufschluss<br />

über die Sozialberatung der PDS und durch<br />

Gespräche mit dem Erwerbslosenkreis im<br />

DGB. Erfahrungsaustausch über die Kreisgrenze<br />

hinaus gibt es nicht, obwohl in Hessen<br />

überdurchschnittlich viele Kreise am<br />

Optionsmodell teilnehmen.<br />

Bei nur zwei Leuten in der Fraktion können<br />

wir es uns leider nicht leisten, dass sich<br />

eine Person nur mit Harz IV beschäftigt.<br />

Immer noch treten neue Fälle zutage, die einem<br />

an dem Gesetz verzweifeln lassen können. Was<br />

hat euch am meisten empört oder schien euch<br />

am unsinnigsten?

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