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DIE LINKE. Kreisverband Oder-Spree

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18 Widerspruch 8/2005<br />

Prozent Erdgas, zusammen 56,2 Prozent<br />

(2001). Die Ölpreise sind auch hochspekulativen<br />

Prozessen an den Finanzmärkten unterworfen.<br />

Da kann es schnell passieren, dass<br />

aus einer kleinen Ölkrise eine große Weltwirtschaftskrise<br />

sich entwickelt. Der zügige<br />

Ausbau der erneuerbaren Energien ist zudem<br />

wichtig, weil ein Drittel der herkömmlichen<br />

Kraftwerke im nächsten Jahrzehnt ihre<br />

technische Lebensdauer überschreiten und<br />

ersetzt werden müssen. Eine dezentrale Versorgung<br />

mit Strom und Wärme, auch durch<br />

die Haushalte selbst, wird in wenigen Jahren<br />

eine eminent soziale Sicherung sein.<br />

Unstrittig ist es besser moderne Gaskraftwerke<br />

zu bauen, als noch ein einziges Kohlekraftwerk,<br />

weil dessen CO 2<br />

-Ausstoß mengenmäßig<br />

äquivalent weit darüber liegt. Mit<br />

einem Gaskraftwerk legt man sich jedoch für<br />

30–40 Jahre fest, auch mit immer teureren<br />

Gasimporten. Das kann nur eine sehr kurzfristige<br />

Notlösung sein, insbesondere wenn<br />

man bei 100 Prozent solarer Stromerzeugung<br />

2050 ankommen will. In Kohlekraftwerken<br />

das Kohlendioxid abzuscheiden und in Endlager<br />

zu verbringen, ist viel teuerer als solare<br />

Alternativen und außerdem sehr unsicher.<br />

Die Offshore-Windräder in Nord- und<br />

Ostsee sollten zum Zuge kommen. Natürlich<br />

sind Naturschutzprobleme beim Schweinswal<br />

oder den Vogelflugrouten streng zu beachten,<br />

ebenso wie die Sicherheit des Schiffsverkehrs.<br />

Wenigstens 20 Prozent des derzeitigen<br />

Stromverbrauchs könnten auf mittlere Sicht<br />

Pedro Marset (Schatzmeister der Partei der<br />

Europäischen Linken):<br />

Meinen herzlichen Glückwunsch zu<br />

dieser Entscheidung, die die linke Szene<br />

in Deutschland und ganz Europa verändern<br />

wird. Ich wünsche der Führung und<br />

allen Mitgliedern der Linkspartei große<br />

Erfolge bei den kommenden Wahlen!<br />

so gedeckt werden. Insgesamt kommt es auf<br />

einen sinnvollen Mix an erneuerbaren Energien<br />

an. Manches Wasserkraftwerk könnte<br />

aktiviert werden und eine effizientere Generation<br />

von Fotovoltaikanlagen zum Zuge<br />

kommen, verringerte Kosten durch effizientere<br />

Produktionsabläufe entstehen.<br />

Gelänge es darüber hinaus bis 2030 um<br />

den Faktor Vier beim Stromverbrauch zu<br />

reduzieren, also eine Ökoeffizienzrevolution<br />

in Technik und Sozialverhalten, käme<br />

man mit sehr viel weniger Energie aus und<br />

100 Prozent Solarenergie wäre um viele Jahre<br />

schneller erreichbar. Freilich darf man<br />

nicht vergessen, alle Wachstumsprozesse der<br />

heutigen Industriegesellschaft sind an CO 2<br />

-<br />

Ausstoß gebunden und in einigen Bereichen<br />

kommt man um intelligenten, kreativen Verzicht<br />

überhaupt nicht herum. Vor allen Dingen<br />

eine neoliberale Politik, die Aktienkurse<br />

und Finanzmarktwünsche zur Zentralsteuerung<br />

der Gesellschaft macht und damit ökonomischen<br />

Aktionszwang bis in die letzten<br />

sozialkulturellen Freiräume hineinzwingt, ist<br />

geradezu ein Amoklauf gegen die Belastungsgrenzen<br />

der Natur.<br />

Selbst das Bundesumweltministerium schätzt<br />

die Situation sehr kritisch ein.<br />

Der Klimawandel selbst ist nicht mehr verhinderbar,<br />

man kann nur noch abbremsen. Die<br />

Gesellschaft muss heute beginnen, ihre Bauweise<br />

den kommenden Stürmen anzupassen.<br />

Zunehmende Starkregenereignisse sprechen<br />

für entsiegelte Flächen und barrierefreie Flüsse.<br />

Entscheidend ist, ob es gelingt die Ernährungssicherheit<br />

mit einer grundlegend anders<br />

ausgelegten Landwirtschaft zu sichern. Gerät<br />

der Klimawandel zum Klimaumsturz, dann<br />

wird in vielen Fällen nur die Flucht in noch<br />

intakte Regionen möglich sein, solange es<br />

noch welche gibt. Deshalb müssen heute alle<br />

Register gezogen werden, um das Lenkrad<br />

noch ein Stück rumzureißen.<br />

Mehr Infos: www.oekologische-plattform.de<br />

und www.umweltdebatte.de

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