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Report<br />
Open Hardware<br />
Entwicklung freier Hardware<br />
am Beispiel Vivaldi und Improv<br />
Vivaldi meets<br />
Don Quijote<br />
Wie geht man ein Open-Hardware-Projekt an? Wir zeigen<br />
am Beispiel von Aaron Seigos Projekten Vivaldi und Improv,<br />
wie schwer die Realisierung wirklich freier Hardware fällt.<br />
Ferdinand Thommes<br />
Alles begann damit, dass vor rund zwei<br />
Jahren der KDE-Plasma-Entwickler Aaron<br />
Seigo û eine neue Betätigung suchte,<br />
um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.<br />
Er war bis dahin von der Firma Trolltech<br />
für die KDE-Entwicklung bezahlt<br />
worden. Dann ging Trolltech an Nokia,<br />
die Finnen wiederum verkauften das Qt-<br />
Framework an Digia.<br />
Kurz darauf kündigte Aaron Seigo 1<br />
ein nach Vorgaben von ihm und seinen<br />
Mitstreitern entworfenes und hergestelltes<br />
Tablet an. <strong>Die</strong> auf dem Zenithink<br />
C71 û basierende Hardware wollte man<br />
in Südostasien produzieren lassen, wobei<br />
die Entwickler weitestgehend mit<br />
Komponenten planten, für die es bereits<br />
freie Treiber gab.<br />
Auf dem Tablet sollte Linux in Form<br />
der Distribution Mer û laufen, einem<br />
Abkömmling von Meego, das seinerseits<br />
Maemo und Moblin beerbte. Als Benutzeroberfläche<br />
war KDE Plasma Active û<br />
vorgesehen, ein Gemeinschaftsprojekt<br />
von KDE, dem Projekt OpenSLX û und<br />
der Firma basysKom û. Plasma Active<br />
Readme<br />
© Richard Semik, 123RF<br />
Freie Software gilt heute als selbstverständlich<br />
– aber freie Hardware? Gibt es Open-<br />
Source-Hardware in Reinform überhaupt?<br />
Unser Artikel beleuchtet diese Fragen am<br />
Beispiel des vom KDE-Entwickler Aaron<br />
Seigo angestoßenen Tablet-Projekts Vivaldi<br />
und dessen Mainboards Improv.<br />
Open Hardware<br />
Open-Source-Hardware findet sich nicht<br />
nur in der IT, sondern auch in vielen anderen<br />
Bereichen. Sie definiert sich darüber,<br />
dass lizenzkostenfreie Baupläne vorliegen<br />
und Treiber offenen Lizenzen unterstehen.<br />
Verschiedene Projekte streben hier verschiedene<br />
Freiheitsgrade an, je nach<br />
Machbarkeit. Zu den bekanntesten Beispielen<br />
für freie Hardware zählen Arduino<br />
û, Parallela û, der 100-Dollar-Laptop<br />
OLPC û, das Open Prosthetics Project<br />
û sowie die Frankencamera û.<br />
16 www.linux-user.de<br />
05.2014