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Impulse zur Gestaltung der Armutssituation Jugendlicher in Burundi

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entwickeln. Weiterh<strong>in</strong> ist für Friedmann Empowerment <strong>der</strong> Schlüssel <strong>zur</strong> Än<strong>der</strong>ung<br />

bestehen<strong>der</strong> Verhältnisse. Er versteht unter Empowerment, dass die Armen lokale<br />

Entscheidungsgewalt suchen und erhalten und dass partizipatorische Demokratie durchund<br />

umgesetzt wird; des Weiteren ist soziales Lernen e<strong>in</strong> Teil dieses<br />

Empowermentprozesses (Myers 2008: 99f.). Wie oben schon erwähnt, ist Ziel dieses<br />

Prozesses, die Grenzen e<strong>in</strong>es Haushalts zu erweitern und somit Armut zu bekämpfen.<br />

Als H<strong>in</strong>tergrund se<strong>in</strong>er Theorie sieht Friedmann e<strong>in</strong>e weltweite Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Gesellschaft. Er stellt fest, dass die staatliche Macht <strong>in</strong>sgesamt <strong>zur</strong>ückgehe zu Gunsten<br />

e<strong>in</strong>er sich ausweitenden ökonomischen Macht, die <strong>in</strong> globale Wirtschaftsprozesse<br />

e<strong>in</strong>gebettet sei (a.a.O.: 100f). Im Zuge dieser Verän<strong>der</strong>ung würden politische und soziale<br />

Macht im Leben e<strong>in</strong>es jeden <strong>zur</strong>ückgedrängt. Friedmann sieht hier den Ansatz <strong>der</strong><br />

„alternativen Entwicklung“. Zivilgesellschaft und politische Gesellschaft müssten im<br />

Leben <strong>der</strong> Armen entwickelt und gestärkt werden, um ihnen mehr Lebensraum zu schaffen<br />

(a.a.O.: 101).<br />

Um diese zivilgesellschaftliche Teilhabe <strong>in</strong> Bezug auf staatliche Macht zu entwickeln, sei<br />

„expand<strong>in</strong>g household participation <strong>in</strong> democratic processes“ nötig (ebd.), woh<strong>in</strong>gegen es<br />

bei zivilgesellschaftlicher Teilhabe <strong>in</strong> Bezug auf die Wirtschaft darum gehe, durch<br />

„<strong>in</strong>creas<strong>in</strong>g household participation as productive citiziens with a stake <strong>in</strong> society“ (ebd.)<br />

die Haushalte zu entwickeln.<br />

Insgesamt glaubt Friedmann an e<strong>in</strong> bottom-up-System. Die Armen müssten ihre eigenen<br />

Bedürfnisse erkennen und politisch durchsetzen. Dazu sei es aber nötig, nicht nur auf<br />

lokaler Ebene zu handeln, son<strong>der</strong>n auch auf <strong>der</strong> Makroebene e<strong>in</strong>er Gesellschaft zu<br />

<strong>in</strong>tervenieren, <strong>in</strong>dem kle<strong>in</strong>e Projekte verl<strong>in</strong>kt und große Projekte mit verschiedenen<br />

Institutionen zusammen angegangen würden. Dies sei e<strong>in</strong> weiterer Weg, wie Arme soziale<br />

und politische Macht <strong>zur</strong>ückgew<strong>in</strong>nen könnten (a.a.O.: 99ff.).<br />

1.2.3. Jayakaran<br />

Dieses Konzept Friedmanns möchte ich um e<strong>in</strong>es ergänzen, das von dem In<strong>der</strong> Ravi<br />

Jayakaran Mitte <strong>der</strong> 1990er Jahre e<strong>in</strong>gebracht wurde. Er beschreibt Armut als die<br />

Abwesenheit <strong>der</strong> Freiheit zu Wachstum, die sich im Leben <strong>der</strong> Armen <strong>in</strong> den folgenden<br />

vier Wachstumsbereichen auswirke:<br />

• physisch<br />

• mental<br />

• sozial<br />

• spirituell<br />

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