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Impulse zur Gestaltung der Armutssituation Jugendlicher in Burundi

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Mitarbeitern bestätigt; auch sie nehmen die von den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n geschil<strong>der</strong>te Lebenswelt<br />

<strong>der</strong>gestalt wahr.<br />

60% <strong>der</strong> MitarbeiterInnen äußerten das Bestreben, dass man den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n helfen müsse, <strong>in</strong><br />

diesen Lebensumständen zu bestehen. Sie sahen die Möglichkeit, verstärkt Treffen<br />

anzubieten. Ihr Wunsch war es, neben e<strong>in</strong>er Art „moralischen Unterweisung“ im H<strong>in</strong>blick<br />

auf die hohe Rate <strong>der</strong> sexuellen Erfahrungen auch Sem<strong>in</strong>are für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> beispielsweise<br />

<strong>zur</strong> HIV-Prävention anzubieten. 32 Als allererste Reaktion wurde aber überall<br />

übere<strong>in</strong>stimmend genannt: „Wir müssen für sie beten.“ 33<br />

Zusammenfassend kann aus dieser Erhebungsrunde gesagt werden: die Ergebnisse <strong>der</strong><br />

Zukunftswerkstatt wurden von den ehrenamtlichen Betreuern bestätigt. E<strong>in</strong> Großteil von<br />

ihnen sieht als e<strong>in</strong>en Lösungsweg, regelmäßige Gruppentreffen für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> anzubieten<br />

und sie dabei zu unterrichten.<br />

3.4.2. Durchführung und Ergebnisse <strong>der</strong> Gruppendiskussion „BAHO-K<strong>in</strong><strong>der</strong>“<br />

Weil wie<strong>der</strong>um auch die Auswertung <strong>der</strong> Erhebungsrunde mit den ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern e<strong>in</strong>ige Zeit <strong>in</strong> Anspruch genommen hatte, wurde erst im Dezember 2009 und<br />

Januar 2010 e<strong>in</strong>e weitere Fragerunde mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n durchgeführt.<br />

Die Fragestellung bezog sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auf die von den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Zukunftswerkstatt genannten Antworten. Angesichts <strong>der</strong> unbefriedigenden Datenlage (vgl.<br />

Kapitel 3.2.2.2.) war weitergehend zu untersuchen, <strong>in</strong>wiefern „kirchlich-sozialisierte“<br />

Antworten gegeben wurden, weil die Projektleitung bei <strong>der</strong> Durchführung dabei war und<br />

die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zeigen wollten, wie „christlich“ sie s<strong>in</strong>d? Außerdem war das Ziel zu erfahren,<br />

wie die K<strong>in</strong><strong>der</strong> den Gedanken, sich regelmäßigen zu treffen, bewerten.<br />

Konkret lautete die Forschungsfrage: „Wie beurteilen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> des BAHO-Projekts die<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Zukunftswerkstatt, und wie können Ergebnisse daraus umgesetzt werden?“<br />

Dazu wurden <strong>in</strong> jedem Stadtviertel, die fünf ältesten BAHO-K<strong>in</strong><strong>der</strong> (16-22 Jahre) gebeten,<br />

an e<strong>in</strong>em Nachmittag <strong>zur</strong> Kirche zu kommen. 34 Nach e<strong>in</strong>er Begrüßung und kurzen<br />

Erläuterung des Ziel des Treffens wurden ihnen die – laut Ergebnis <strong>der</strong> Zukunftswerkstatt<br />

32 Als weitere Freizeitangebote wurden gesehen: Filme mit erzieherischem Wert zeigen, Theater spielen und<br />

sportliche Aktivitäten anbieten.<br />

33 In Kaniosha, dem Ort, wo die K<strong>in</strong><strong>der</strong> über Hunger klagten, wurde die Ohnmacht <strong>der</strong> Betreuer stark<br />

deutlich. E<strong>in</strong>er sagte: „Wenn ich bei den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n b<strong>in</strong> und sehe die schlimmen Verhältnisse, dann gehe ich<br />

danach heim und weiß, ich kann <strong>der</strong> Familie nicht helfen. Ich will nicht mit leeren Händen dastehen, ich<br />

kenne die Situation <strong>der</strong> Familien zu genau. Es ist nicht e<strong>in</strong>fach für uns: es s<strong>in</strong>d viele K<strong>in</strong><strong>der</strong>, wenn ich aber<br />

die Familienbesuche aufhöre, dann werfen mir die Familien vor, ich hätte sie vergessen. Ich kann nur beten.“<br />

34 In diesem Zusammenhang ist deshalb von „Jugendlichen“ die Rede.<br />

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