21.04.2014 Aufrufe

Impulse zur Gestaltung der Armutssituation Jugendlicher in Burundi

Impulse zur Gestaltung der Armutssituation Jugendlicher in Burundi

Impulse zur Gestaltung der Armutssituation Jugendlicher in Burundi

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

E<strong>in</strong>leitung und Fragestellung<br />

Ausgangslage für diese Masterarbeit war me<strong>in</strong> Arbeitsaufenthalt <strong>in</strong> <strong>Burundi</strong>. Ich arbeitete<br />

seit 2008 im Auftrag <strong>der</strong> Liebenzeller Mission als Berater im BAHO-Projekt 1 , e<strong>in</strong>em<br />

Projekt für benachteiligte K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche <strong>der</strong> Anglikanischen Kirche <strong>in</strong> <strong>Burundi</strong>.<br />

Durch Fragen <strong>der</strong> Entwicklungs- und Armenarbeit wurde ich <strong>in</strong> dieser Zeit immer wie<strong>der</strong><br />

herausgefor<strong>der</strong>t, me<strong>in</strong> praktisches Handeln theoretisch zu unterfüttern. Daher war es <strong>der</strong><br />

ideale Zeitpunkt, um den Masterstudiengang Geme<strong>in</strong>wesenarbeit zu belegen und sowohl<br />

Fragen <strong>der</strong> Praxis an die Theorie nachzugehen, als auch umgekehrt.<br />

Im Laufe me<strong>in</strong>er praktischen Arbeit konnte ich e<strong>in</strong>erseits <strong>in</strong> zunehmendem Maße die<br />

immensen Herausfor<strong>der</strong>ungen erkennen, vor die sich die Kirche <strong>in</strong> <strong>Burundi</strong> gestellt sieht:<br />

Als größte flächendeckende soziale Organisation hat sie nicht nur den größten ethischmoralischen<br />

E<strong>in</strong>fluss auf die Bevölkerung des ostafrikanischen Landes, son<strong>der</strong>n im<br />

Gegenzug auch e<strong>in</strong>e hohe Verantwortung, ihren Gläubigen zu dienen und <strong>der</strong>en soziale<br />

Macht zu entwickeln o<strong>der</strong> zu vertreten.<br />

Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite begegneten mir viele benachteiligte K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche <strong>in</strong> dem<br />

Projekt, für das ich mitverantwortlich war, so dass ich immer wie<strong>der</strong> herausgefor<strong>der</strong>t<br />

wurde, mich zu fragen: „Wie kann ich helfen?“ „Wie kann ich Not l<strong>in</strong><strong>der</strong>n?“<br />

Schnell wurde mir klar, dass ich ke<strong>in</strong> „Entwicklungshilfe-Nikolaus“, also e<strong>in</strong> Helfer <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Rolle des immer Verteilenden, se<strong>in</strong> wollte – schon alle<strong>in</strong> aus Budgetgründen nicht,<br />

geschweige denn aus Gründen <strong>der</strong> Nachhaltigkeit o<strong>der</strong> pädagogischer Verantwortung.<br />

In me<strong>in</strong>er praktischen und theoretischen Arbeit befasste ich mich deshalb maßgeblich mit<br />

zwei Fragen: „Welche Rolle spielt die Kirche?“ und „Wie kann armen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen geholfen werden?“. Diese Fragen betrafen mich nicht nur als praktizierenden<br />

Christen, son<strong>der</strong>n auch als Mitverantwortlichen des BAHO-Projekts. Zu ihrer<br />

Beantwortung im Rahmen dieser Arbeit glie<strong>der</strong>t sie sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Grundlagenteil und e<strong>in</strong>en<br />

Anwendungsteil. Im ersten Teil beleuchte ich Armutstheorien sowohl für den westlichen<br />

als auch den Kontext „Dritte Welt“. Im Anschluss daran beschreibe ich Lösungen, wie sie<br />

die Kirche <strong>in</strong> verschiedenen Kontexten <strong>in</strong> Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Armut <strong>in</strong><br />

dieser Welt gefunden hat. Abschließende Überlegungen <strong>in</strong> diesem Kapitel beziehen sich<br />

auf Bewältigungsstrategien, also die Frage, wie Menschen mit Armut umgehen und welche<br />

Lösungen diskutiert werden, um Armut zu bekämpfen.<br />

Im zweiten Teil widme ich mich <strong>der</strong> Anwendung. Nach <strong>der</strong> Vorstellung des Projekts<br />

BAHO, e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> den sozialpolitischen Rahmen des Landes <strong>Burundi</strong>, beschreibe ich<br />

1 Baho ist Kirundi und bedeutet: „Leben ermöglichen“. Die Projektleitung hat entschieden, das Wort <strong>in</strong><br />

Majuskeln zu schreiben.<br />

6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!