Impulse zur Gestaltung der Armutssituation Jugendlicher in Burundi

Englischkurse. Auch kulturelle Angebote wie traditionelle Tänze oder Trommelgruppen
wurden genannt, dies vor allem weil sie dazu dienen können, durch Auftritte bei Festen
und Feierlichkeiten ein wenig Geld zu verdienen. Das von den Jugendlichen geäußerte Ziel
war aber in jedem Viertel, dass genügend Zeit zu Begegnung, Zum Austausch über die
verschiedenen Lebenssituationen und gegenseitiger Stärkung in diesen Gruppen vorhanden
ist. Außerdem wurde in einem Viertel genannt, dass es ein altersspezifisches, also ein für
Kinder und Jugendliche getrenntes Angebot sein sollte. Weiterhin äußerten die Kinder in
jedem Viertel den Wunsch, in den Ferien „etwas machen wollen“: von Bibelcamps über
Ferienarbeitszeit bis zu Kursen mit verschiedenen Inhalten reichten die Ideen.
Zusammenfassend kann gesagt werden: die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt wurden als
gültig für das Leben der BAHO-Kinder empfunden. Religion ist ein wichtiger Bestandteil
in ihrem Leben. Die Jugendlichen äußerten und bestätigten die Einführung eines
regelmäßigen Gruppentreffens und wünschen sich bei diesen Treffen unter anderem auch
religiöse Angebote.
4. Retrospektive Reflexionen zum Forschungsprozess
Die Begründung für die Wahl qualitativer Forschungsmethoden wurde bereits im Punkt
3.4.2. angeschnitten. Weil der gesamte Prozess im Sinne handlungsleitender Forschung
aber als ein offener Prozess angelegt war, entwickelten sich die verschiedenen
Forschungsschritte erst im und mit Verlauf der Forschung. Sie ergaben sich also als
Konsequenz aus den jeweils vorhergehenden Schritten und Ergebnissen. Es war sozusagen
eine Reise, auf die wir uns machten und die mit der Niederschrift der Ergebnisse in dieser
Arbeit einen ersten Höhepunkt fand. Ferner ist jenes Forschungsdesign einer
handlungsleitenden Forschung zugleich Prämisse und Konsequenz, insofern es sich beim
Forschungsprozess „um einen „komplexe[n] Lernprozeß […] der Lösung gesellschaftlicher
bzw. praktisch-pädagogischer Probleme [handelt, d. Verf.]“, bei dem „bewußt und gezielt
die Scheidung zwischen Forschern auf der einen und Praktikern […] auf der anderen Seite
[…] zugunsten eines möglichst direkten Zusammenwirkens aufzuheben versucht wird“
(May 2008: 213 unter Rekurs auf Klafki.). Seippel sieht laut May „nur durch die
Initiierung „kollektive[r] Lernprozesse, die nicht durch Informationen von oben gesteuert
werden, sondern sich an elementaren Bedürfnissen des Nahbereichs orientieren, also
selbsterlebte Konflikte, Leidensdruck und Befreiungserfahrungen von Ohnmacht und
Fremdbestimmung einschließen, […] die Chance, dass dabei der „subjektiv vermeinte
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