Impulse zur Gestaltung der Armutssituation Jugendlicher in Burundi

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Hypothese: Kinder wünschen, sich öfter zu tref-fen. Religiosität spielt wichtige Rolle in ihrem Leben Hypothese: BAHO-Gruppe kann Kindern im Leben helfen vorläufige Arbeitstheorie: Ein BAHO-Club kann den BAHO-Kindern und -Jugendlichen bei der Bewältigung ihres Alltags und im Einüben von gelebtem Glauben helfen. Reflexion feed-back Reflexion feed-back Reflexion Zukunftswerkstatt mit Kindern und Jugendlichen: Ziel: Lebenswelt erforschen Gruppendiskussion mit Ehrenamtlichen Ziel: Resultate der Zukunfts-werkstatt überprüfen Idee: BAHO-Gruppengedanke als Lösung Gruppendiskussion mit Jugendlichen Ziel: Resultate der Zukunfts-werkstatt und Reli-giosität überprüfen, Lösungen suchen Idee: BAHO-Gruppengedanke als Lösung Abbildung 2: Reflexions-Zyklus Handlungsforschung, eigene Abbildung Die hier angewandte Forschung erhebt nicht den Anspruch einer „handlungsleitenden Wissenschaft“, also einer Forschung, in der es „nicht unmittelbar um die Rechtfertigung von praktischen Aktionen geht, sondern zunächst um die Gewinnung von Ergebnissen, die praktisches Handeln (in anderen Situationen) gerechtfertigt zu leiten vermögen“ (König in May 2008: 216). Unsere Forschung und Arbeit ist vielmehr darum bemüht, „als Form diskursiv legitimierten praktischen Handelns […] präziser und plausibler [zu] rekonstruieren“ (a.a.O.: 215, Hervorhebung im Original). Der Diskurs als Verfahren der Entscheidungsfindung steht daher im Mittelpunkt und wurde im Projekt immer wieder genutzt, um herauszufinden, wie weiter vorgegangen werden sollte (vgl. ebd.). Was die Verallgemeinerung der Ergebnisse, also im Sinn einer „handlungsleitenden Wissenschaft“, anbelangt, können nach der Implementierung der BAHO-Clubs – die, wie später noch zu zeigen ist, zur Armutsreduzierung der Betroffenen beitragen können – der Wirkungsgrad und der Effekt für die einzelnen Mitglieder untersucht werden. Dieser Wirkungsgrad könnte dann auf ähnliche Situationen übertragen werden oder als Vergleichshorizont dienen (beispielsweise für andere Kirchen in Burundi oder für 50
Gemeinden der anglikanischen Kirche in Ruanda etc.), womit wiederum Schlüsse über die Effizienz und Wirkung eines solchen Konzeptes gezogen werden könnten. Von daher könnten solche „Aktionsprojekte […] nur dann Bestandteil handlungsleitender Forschung sein, wenn die dort gemachten Erfahrungen im blick auf ihre Übertragbarkeit auf andere Situationen diskutiert werden“ (ebd.).“ (a.a.O.: 217). Dies ist aber für den Rahmen dieser Arbeit nicht vorgesehen, zumal die Clubs noch nicht eingeführt sind. Zu erwähnen ist noch das Konzept der strategischen Hypothesen Lefèbvres, wie May es ausführt. Ich zitiere May ausführlicher, da es für „praktisch einhakende Sozialforschung“ eine theoretische und praktische Basis bieten kann, „den Betreffenden durch eine bewusstere Teilhabe am gesellschaftlichen Entwicklungsprozess einen verstärkten Einfluss auf die eigenen sozialräumlichen Lebensbedingungen zu eröffnen. Wie in dem in meinem Beitrag zur partizipativen Projektentwicklung im Sozialraum angesprochenen Konzept der „strategischen Hypothese“ (vgl. Lefèbvre 1977: Bd II, 129) ginge es somit um eine gleichsam „doppelte“ aktionsforscherische Verbindung: So kann sich ein Projekt, das beansprucht, „praktisch einhakende kritische Sozialforschung“ zu betreiben, ja nicht auf eine mit Hilfe „rekonstruktiver Dimensionen“ angestrebte Vermittlung zwischen Begriffen (wie dem „raumbezogener Interessenorientierung“) und Wirklichkeit beschränken. Denn die Behauptung, mit den „rekonstruktiven“ Auffächerungen dieses antizipatorischen Begriffes könnten die lebenspraktischen Vermittlungsversuche der Betroffenen zwischen den faktischen Gegebenheiten des gesellschaftlichen Reproduktionsprozesses und ihren darin eingelassenen Problemen individueller Reproduktion (vgl. May 2005: 234f.) erfasst werden, lässt sich nur praktisch, und auch nicht im Rahmen eines dialogischen Wahrheitsmodells bewahrheiten. Indem diese Probleme von den Forschenden im Dialog mit den Betroffenen als solche zur Sprache gebracht werden, die eine Lösung auf der Ebene von Handeln verlangen, es aber nicht nur eine Strategie gibt, geht es um die Dimension der Möglichkeit. Zu thematisieren ist dabei, welche Möglichkeiten bisher wie erprobt wurden, aber auch welche bisher aufgrund beschränkter Perspektiven überhaupt nicht gesehen, geschweige denn zu verwirklichen versucht wurden. D.h., dass auch von Seiten der Forschenden entsprechende („Lösungs“-)Vorschläge durchaus eingebracht werden. In der kritischen Diskussion der Vor- und Nachteile aller gesammelten Vorschläge seitens der Betroffenen, […] lassen sich dann mit Blick auf die von den Betroffenen allein getroffenen Entscheidungen weitere Erkenntnisse im Hinblick auf deren (sozial-räumliche) Interessenlage gewinnen und umgekehrt auch die eigene Interessenlage als Forschende selbstkritisch analysieren.“ (a.a.O.: 232f.) 51
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