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Thyssenkrupp techforum 1/2011

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Durch den Bedarf des Marktes an immer größeren und schwereren Schmiedestücken,<br />

wie z.B. Rotoren und Generatorwellen für thermonukleare Stromerzeugungsanlagen<br />

mit Leistungen von bis zu 1.600 MW sowie bis zu 6 m breite Stützwalzen für Blechwalzwerke,<br />

sah sich ThyssenKrupp Acciai Speciali Terni (AST) veranlasst, alle anlagen-<br />

technischen Änderungen zu planen und vorzunehmen, die für die Herstellung von<br />

Gussblöcken mit einem Gewicht von 500 t und mehr erforderlich sind. Mit diesen Gussblöcken<br />

– zurzeit die größten, die bisher in Europa erschmolzen wurden – sind AST und<br />

die Tochtergesellschaft Società delle Fucine (SdF) in der Lage, auf dem internationalen<br />

Markt – neben Stützwalzen für Walzwerke – Rotorwellen und Generatoren für Kern- oder<br />

konventionelle Anlagen mit einem Transportgewicht von bis zu 250 t zu liefern.<br />

ThyssenKrupp <strong>techforum</strong> 1 I <strong>2011</strong><br />

Anpassungen im Anlagenbau<br />

AST und die Tochtergesellschaft Società delle Fucine sind<br />

seit über einem Jahrhundert auf dem Markt für große<br />

Schmiedestücke präsent und haben sich auf die Herstellung<br />

von Produkten für die Stromerzeugung und für<br />

die Industrie im Allgemeinen mit Gussblöcken von bis<br />

zu 350 t spezialisiert. Da sich abzeichnete, dass diese<br />

Blockgröße für die neuen Marktanforderungen nicht mehr<br />

ausreicht, wurde im Jahr 2005 in Terni ein Projekt für die<br />

Herstellung eines 500-t-Gussblocks gestartet. Um das<br />

Projekt zu realisieren, musste zunächst abgeklärt werden,<br />

ob bestimmte Grundvoraussetzungen erfüllt werden können:<br />

° Detail- und Gesamtabmessungen der Anlagen,<br />

° Handling des Equipments und der Produkte,<br />

° neue Lasten, die auf die Strukturen ausgeübt werden,<br />

° neue Anlagenausrüstungen und<br />

° metallurgische Aspekte der Gieß- und Schmiedeprozesse.<br />

Das Projekt wurde daher in mehrere Teilprojekte unterteilt, die<br />

in vier große Gruppen zusammengefasst werden können:<br />

1. Entwicklungen im Bereich der Stahlherstellung/<br />

Stahlgießerei,<br />

2. Entwicklungen im Schmiedebereich,<br />

3. Ausrüstungen für die Bereiche Wärmebehandlung/<br />

Vergütung und maschinelle Bearbeitung sowie<br />

4. Ausrüstungen für die Logistik.<br />

Im Bereich Stahlherstellung/Stahlgießerei wurde die Hebe-<br />

kapazität der Strukturen von internen Transportwegen und<br />

Innovatives Blockgießen für große Bauteile / 19<br />

Deckenlaufkränen erhöht. Es wurden spezifische Vorrichtungen<br />

für das Abziehen und Kippen des Gussblocks<br />

realisiert. Die Installation einer neuen Vakuumpumpe<br />

und einer Gießgrube, die für das Vakuumgießen eines<br />

solchen Blocks geeignet ist, wurde notwendig, eine kleine<br />

Gießerei für die Herstellung von Eisenformen wurde ein-<br />

gerichtet. Im Schmiedebereich wurde die Hebekapazität<br />

der Strukturen der Deckenlaufkräne erhöht. Ein neuer<br />

600-t-Deckenlaufkran, ausgestattet mit 600-t-Greifern,<br />

und ein neuer 250 t -700 t x m-Manipulator als Slave-<br />

Einheit für die 12.600-t-Hydraulikpresse wurden installiert.<br />

Im Bereich der Wärmebehandlung und maschinellen<br />

Bearbeitung wurden – neben der notwendigen Verstär-<br />

kungen der Strukturen – neue Deckenlaufkräne mit einer<br />

maximalen Kapazität von bis zu 350 t, ein Schachtofen für<br />

die Wärmebehandlung von großen Rotoren und Generator-<br />

wellen sowie ein neuer Drehofen – in seiner Größe<br />

einzigartig auf der Welt – für die differenzielle Wärme-<br />

behandlung von großen Stützwalzen eingerichtet. Eine<br />

neue 300-t-Schleifmaschine vervollständigte die Investi-<br />

tionen in die maschinelle Bearbeitung. Im Logistikbereich<br />

wurde das Gleis, das für den internen Transport des<br />

Blocks von der Stahlgießerei zum Schmiedebereich<br />

benutzt wurde, überprüft und zusammen mit dem zuge-<br />

hörigen Transportwagen verstärkt.<br />

In den folgenden Abschnitten werden die Haupt-<br />

fertigungsschritte beschrieben, die notwendig sind, um<br />

eine 230-t-Grobblechwalze herzustellen – ausgehend von<br />

einem 500-t-Gussblock.

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