Thyssenkrupp techforum 1/2011
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46 / STAR process ® – Ein neues hochproduktives Verfahren zur Propylenherstellung<br />
Marksituation Propylen<br />
Propylen (systematischer Name: Propen) ist, neben Ethylen,<br />
eines der wesentlichen petrochemischen Basisprodukte<br />
mit vielseitigen Verwertungsmöglichkeiten. Es wird zur Er-<br />
zeugung von wichtigen Monomeren, Polymeren, Zwischenprodukten<br />
und Chemikalien verwendet. Der weitaus größte<br />
Anteil des weltweit erzeugten Propylens wird in der Weiter-<br />
verarbeitung zu Polypropylen (PP) verwertet. Die hervorragenden<br />
Produkteigenschaften und damit vielfältigen,<br />
sich immer weiter entwickelnden Einsatzfelder von Poly-<br />
propylen, z.B. in der Verpackungsindustrie, in der Teppichindustrie<br />
und bei der Produktion von Hartschalen-Koffern,<br />
sorgen für gleichbleibend hohe Wachstumsraten des<br />
weltweiten Polypropylen-Marktes. Dies ist somit auch die<br />
wesentliche Triebkraft für das nachhaltig hohe Wachstum<br />
des weltweiten Propylenbedarfes. Weitere wichtige<br />
Folgeprodukte des Propylens sind das Propylenoxid (PO),<br />
Cumol, Acrylnitril (ACN), Acrylsäure und Oxo-Alkohole.<br />
Propylenoxid wird u.a. zur Herstellung von Schaumstoffen<br />
oder Harzen verwendet. Aus Cumol wird Phenol erzeugt, aus<br />
dem wiederum Polymere produziert werden. Acrylnitril ist<br />
ein Monomer zur Herstellung von Polyacrylynitril oder<br />
komplexen Polymeren; Acrylsäure wird bei der Herstellung<br />
von Polyacrylsäuren, z.B. für Superadsorber, eingesetzt.<br />
Im Jahre 2009 wurden weltweit ca. 75 Millionen t<br />
Propylen verbraucht. Der größte Teil des Propylens wurde<br />
dabei als Koppel- oder Nebenprodukt der Ethylen- und<br />
Benzinerzeugung beim Dampf-Cracken in Röhrenspaltöfen<br />
sowie in Raffinerien im Wesentlichen in Fluid Catalytic<br />
Cracking(FCC)-Anlagen erzeugt. Alternative Technologien<br />
zur Produktion von Propylen sind die Propandehydrierung<br />
(PDH), Metathese, Olefin-Cracken und Methanol-zu-Olefin<br />
(MTO) bzw. Methanol-zu-Propylen(MTP)-Synthesen sowie<br />
Bild 1 / Produktionsrouten von Propylen und dessen Folgeprodukte<br />
katalytische Pyrolyse / Bild 1 /. Ca. 7 % des Propylens wurde<br />
auf Basis dieser alternativen Technologien, im Wesentlichen<br />
durch Verfahren zur gezielten Erzeugung von Propylen<br />
(“On-Purpose“), wie der Propandehydrierung oder der<br />
Metathese hergestellt. Tatsächlich findet eine zunehmende<br />
Verschiebung der Propylenproduktion hin zu diesen Techno-<br />
logien statt, da zusätzliche Produktionskapazitäten beim<br />
Dampf-Cracken und in Raffinerien bei weitem nicht die<br />
Wachstumsraten des Propylenbedarfes decken können. Die<br />
Produktionskapazität von Propylen durch Propandehy-<br />
drierung wächst derzeit durchschnittlich mit ca. 500.000 t/a<br />
/ Bild 2 /, d.h. jedes Jahr werden ein bis zwei kommerzielle<br />
Großanlagen für die Propandehydrierung gebaut.<br />
Konventionelle Propandehydrierung<br />
In den kommerziellen Anlagen zur Propandehydrierung<br />
wurden bisher ausschließlich konventionelle Technologien<br />
eingesetzt. Bei der Dehydrierung wird Propan zu Propylen<br />
und Wasserstoff umgesetzt. Es handelt sich dabei um<br />
eine endotherme Gleichgewichts-Reaktion, die durch hohe<br />
Temperaturen und niedrige Drücke begünstigt wird. Auf-<br />
grund der Lage des thermodynamischen Gleichgewichtes<br />
werden bei technisch realisierbaren Bedingungen Propan-<br />
Umsätze von ca. 30-50 % erreicht. Dabei wird das Propan –<br />
ggf. unter Zumischung von Wasserstoff oder Wasser-<br />
dampf – bei Temperaturen von ca. 600 °C und bei Drücken<br />
im Vakuumbereich oder leicht oberhalb atmosphärischem<br />
Druck katalytisch mithilfe eines Platin- oder eines<br />
Chromoxid-Katalysators umgesetzt. Höhere Temperaturen<br />
würden zu einer zu starken Verkokung des Katalysators<br />
führen und die Produktselektivität deutlich reduzieren.<br />
Aufgrund der Verkokungsreaktionen auf dem Katalysator<br />
muss dieser regelmäßig durch ein Abbrennen der<br />
rohstoffe produktionsrouten folgeprodukte<br />
Gas<br />
Kondensat<br />
Öl<br />
Kohle<br />
Synthese-<br />
Gas<br />
LPG/<br />
Propan<br />
Naphtha/<br />
Gasöl<br />
Schweröl/<br />
Rückstand<br />
Dampf-<br />
Cracken<br />
C2=<br />
C4=<br />
PDH<br />
FCC-<br />
Raffinerie<br />
Metathese<br />
C4=/<br />
C5+<br />
Methanol +<br />
MTO/MTP<br />
Olefin-<br />
Cracken<br />
Katalytische<br />
Pyrolyse<br />
C<br />
C<br />
C<br />
PP<br />
PO<br />
Cumol<br />
ACN<br />
Acrylsäure<br />
Oxo-Alkohole<br />
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