Thyssenkrupp techforum 1/2011
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Bild 4 / Simulation der gelösten Verunreinigungen<br />
im Reinigungsprozess (detailliert)<br />
verbleibt auf der Oberfläche und innerhalb der Poren. Dieser<br />
verbleibende Film wird nach dem Abquetschen durch<br />
Druckluft entfernt. Durch die rückstandsfreie Verflüchtigung<br />
und die Einwirkung der Druckluft, ist die jetzt entstehende<br />
Materialoberfläche frei von Schmutzpartikeln und<br />
Ölen. Diese Oberfläche kann nun als trocken und sauber<br />
bezeichnet werden / Bild 6 /.<br />
Dieser trockene Materialzustand ist für die meisten<br />
Applikationen nicht direkt einsetzbar. Aufgrund der fehlen-<br />
den Schmierstoffe ist die Materialoberfläche äußerst<br />
anfällig für Beschädigungen, z.B. durch Kratzerbildung.<br />
Mittels einer Beölungsanlage wird fein vernebelter<br />
Schmierstoff auf die trockene Oberfläche aufgetragen.<br />
Durch das Besprühen wird eine komplette und gleichmäßige<br />
Benetzung der Oberfläche erwirkt. Je nach Kunden-<br />
anforderungen können der Schmierstoff und auch die<br />
Auftragsmenge von 0,25 bis 7,2 g/m 2 variieren. Als Stan-<br />
Bild 6 / Beispielhaftes Ergebnis – links vor, rechts nach erfolgter Reinigung<br />
ThyssenKrupp <strong>techforum</strong> 1 I <strong>2011</strong><br />
Optimierung von Aluminium- und Metalloberflächen mittels Clean Coil Konzept / 29<br />
Bild 5 / Simulation des Trocknungsprozesses mit Fließstoffwalzen<br />
dardschmiermittel wird eine auf niedrigviskosen Kohlen-<br />
wasserstoffen basierende Emulsion auf die Material-<br />
oberfläche aufgetragen. Diese ist für viele weitere Bearbeitungsprozesse<br />
einsetzbar und auch mit vielen Ölen<br />
und Schmierstoffen kompatibel. Des Weiteren schützt der<br />
Schmierstoff das Aluminium vor Korrosion.<br />
Ausblick<br />
Das Clean Coil Konzept bietet ein großes Kosteneinsparungs-<br />
und Effizienzsteigerungspotenzial bei diversen<br />
Kundengruppen. So können zum Beispiel beim Stanzprozess<br />
aufwendige Reinigungsprozesse beim Kunden<br />
vorab entfallen und die Rüstzeit minimiert werden.<br />
Darüber hinaus wird hierzu eine höhere Prozesssicherheit<br />
sichergestellt und die Reklamations- und Fehlerquote ver-<br />
ringert. Das Clean Coil Konzept schließt diese Diskrepanz<br />
zwischen den von den Walzwerken gelieferten Materialoberflächen<br />
und den hierzu konträren subjektiven Anforderungen<br />
der Kunden. Mit dem Clean Coil Konzept ist es<br />
nun möglich, den Standard „trocken und sauber“ zu defi-<br />
nieren und den Kundenanforderungen zu genügen.<br />
Das Konzept wurde auf die Bedürfnisse der verarbei-<br />
tenden Aluminiumindustrie hin entwickelt. Jedoch ist es<br />
auch universell für weitere Bereiche und Metalloberflächen<br />
einsetzbar. So ist es durchaus möglich, Materialien wie<br />
Stahl, Edelstahl, Buntmetalle, Titan und weitere Nicht-<br />
eisen-Metalle zu reinigen und definiert zu beölen. Die<br />
flexible Auslegung des Clean Coil Konzeptes ermöglicht<br />
es, die Reinigungsöle sowie die Schmierstoffe zu variieren<br />
und genau auf die jeweiligen Materialanforderungen<br />
und Bedürfnisse der weiteren Verarbeitungsprozesse<br />
hin abzustimmen.