Rainer Remmele - Ländliche Entwicklung in Bayern
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Wer die Kirche im Dorf lässt, der taxiert den Menschen nicht nach se<strong>in</strong>em<br />
Nutzwert.<br />
Wer die Kirche im Dorf lässt, für den zählen alle Menschen.<br />
Womöglich habe ich jetzt mit me<strong>in</strong>en Behauptungen ihren Widerspruch<br />
geweckt.<br />
Das kl<strong>in</strong>gt doch alles zu schön um wahr zu se<strong>in</strong>.<br />
Wer kommt den heute noch freiwillig, um das Wort Gottes zu hören?<br />
Wer freut sich noch auf den sonntäglichen Kirchgang?<br />
Laufen der Kirche nicht schon lange die Menschen davon?<br />
Schon seit langem wollen viele Menschen von der Kirche und ihren hoch- und<br />
weniger würdigen Amtsträgern nichts mehr hören und sehen.<br />
Seit den <strong>Entwicklung</strong>en der letzten Wochen und Monate haben selbst die Treuen<br />
und Treusten von ihrer Kirche die Nase voll.<br />
Ja, die Katholische Kirche steckt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er epochalen Krise.<br />
Unsere Glaubwürdigkeit ist zutiefst erschüttert.<br />
So manches Wort aus geistlichem Mund<br />
und so manche Tat aus berufenem Herzen<br />
ist nicht mehr zum Aushalten,<br />
ist zum Davonlaufen.<br />
In se<strong>in</strong>em Artikel: „Schuld ohne Sühne“ <strong>in</strong> der aktuellen Ausgabe der<br />
Wochenzeitschrift „DIE ZEIT“ schreibt Bernd Ulrich voll Wertschätzung, aber<br />
auch voll wachsamer Kritik:<br />
„Dass es so etwas wie die katholische Kirche überhaupt gibt, ist fast e<strong>in</strong><br />
Wunder.<br />
E<strong>in</strong>e Institution, die seit 2000 Jahren existiert, die 1200 Millionen Gläubige<br />
umfasst, jeden sechsten Menschen auf der Erde, die <strong>in</strong> nahezu allen Ländern<br />
tätig ist, die nicht von wirtschaftlichen Interessen zusammengehalten wird, von<br />
ke<strong>in</strong>em Territorium und ke<strong>in</strong>er Herkunft, die <strong>in</strong> ihrem tiefsten Inneren nur dazu<br />
da ist, e<strong>in</strong>em Mann nachzueifern, der im Dreck geboren und am Kreuz gestorben<br />
ist. Und der am dritten Tag wiederauferstanden ist, wie es die Christen glauben.<br />
Man könnte das profan den größten globalisierten Vere<strong>in</strong> der Welt nennen oder<br />
empathisch e<strong>in</strong>en Vorsche<strong>in</strong> von Menschheit <strong>in</strong> Menschlichkeit.<br />
So oder so ist die Fallhöhe beträchtlich, wenn es um die Kirche als Ganzes geht.