Rainer Remmele - Ländliche Entwicklung in Bayern

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In seinem Roman „Gezeichnet: Franz Klett, da beschreibt Egon Gramer den
Auf- und Abstieg eines schwäbischen Dorfbewohners.
Franz Klett gehörte zu den Gescheitesten im „Flecken“ und kam trotzdem oder
deswegen nicht mit seinem Leben zurecht.
„Klett wird erwartet von der Runde.
Seinen Schlepper hat man gehört.
Wer um Mitternacht noch Schlepper fährt, weiß jeder.
Klett geht mit Schwung in die Wirtschaft.
Man lacht.
So, au do?
Einen schnellen Schnaps für den Suffte!
Einen Doppelten!
Klett schaut sich die Versammlung an.
Er kennt jeden.
Keiner in seinem Alter.
Junge Kerle, ihre Motorräder und Autos parken draußen.
Einer holt ihm von hinten den Hut vom Kopf und wirft ihn Richtung
Fernsehapparat.
Alle wissen Bescheid über Klett.
Auch dass er vor langer Zeit einmal der Gescheiteste in der Oberklasse war.
Alle wissen alles über ihn.
Und das sagen sie ihm in Andeutungen,
fragen ihn,
was sie sowieso wissen.
Was seine Alte mache,
ob er vom Dreifarbenhaus komme,
ob er eine von den Zutteln mit seinem Schlepper abgeschleppt habe,
ob er mit dem Taxi gekommen sei,
wie die Finanzlage sei.
Wie stehen die Aktien?
Die Söhne von Kletts Schulkameraden rächen sich an Klett, rächen risikolos ihre
Väter.
Klett gibt contra, sagt einem ins Gesicht, er sei sicher so dumm wie sein Vater.
Der hätte ja in der Schule… der erste Schlag.
Klett lacht.
Ob er noch nicht genug habe.
Einer zahlt ihm ein Freibier.
Sollst auch nicht leben wie ein Hund.
Ob er immer noch die Zigaretten mit Hundermarkscheinen anzünde.
Einer tippt Asche auf sein Bier.
Jedem Tierle sein Pläsierle.