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Rainer Remmele - Ländliche Entwicklung in Bayern

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Jeder ist darauf angewiesen, dass ihn die anderen immer wieder tragen und<br />

stützen und se<strong>in</strong>e Schwächen mit ihren Stärken ergänzen.<br />

Und jeder ist gerufen mit se<strong>in</strong>en Stärken die Schwächen der anderen zu<br />

bereichern.<br />

Letztlich muss sich jede und jeder fragen, welche Auswirkungen das persönliche<br />

Tun und Lassen auf das große Ganze hat.<br />

Das Wohl aller steht im Mittelpunkt. Und die persönlichen Gaben verpflichten.<br />

Nachhaltigkeit bedeutet nichts anderes als die Solidarität mit den nachfolgenden<br />

Generationen. Die gegenwärtige Generation darf nicht auf Kosten der K<strong>in</strong>der<br />

und K<strong>in</strong>desk<strong>in</strong>der wirtschaften.<br />

Nachhaltigkeit nimmt den Menschen <strong>in</strong> die Pflicht, für Schöpfung und Natur<br />

e<strong>in</strong>zustehen, ihr mit Achtung und Ehrfurcht zu begegnen, die natürlichen<br />

Ressourcen schonend, haushälterisch, bewahrend zu gebrauchen.<br />

Mehr Se<strong>in</strong> als Haben, mehr Lebensqualität als Quantität.<br />

Nachhaltigkeit ist das Pr<strong>in</strong>zip echter Bäuerlichkeit. Die Lebens- und<br />

Wirtschaftsgrundlagen der Nachkommen sollen m<strong>in</strong>destens so gut und vielfältig<br />

se<strong>in</strong>, wie die eigene Generation sie vorgefunden hat.<br />

Bleibt noch das Pr<strong>in</strong>zip der Subsidiarität.<br />

Subsidiarität me<strong>in</strong>t, dass jeder das leistet, was er aus eigener Kraft leisten kann<br />

und nur dann die Hilfe von höherer Ebene e<strong>in</strong>fordert, wenn er an se<strong>in</strong>e Grenzen<br />

kommt. Andersherum bedeutet Subsidiarität, dass e<strong>in</strong>e höhere Ebene die Kräfte<br />

vor Ort nicht entmündigen darf. Was vor Ort entschieden und gestaltet werden<br />

kann, das muss auch vor Ort entschieden und gestaltet werden.<br />

Das bedeutet konkret e<strong>in</strong>en Abschied von der Versorgungsmentalität und e<strong>in</strong>e<br />

H<strong>in</strong>wendung zu e<strong>in</strong>er neuen Sozialkultur.<br />

Das bedeutet aber auch, dass das Ehrenamtliche Engagement e<strong>in</strong>en Wert an sich<br />

hat, dass aber das Ehrenamt auch nicht überfordert werden darf.<br />

In Zeiten knapper Kassen werden die Schultern der Ehrenamtlichen all zu<br />

schnell überlastet, ohne daran zu denken, was das Ehrenamt auch an<br />

Unterstützung braucht um die notwendige Verantwortung übernehmen zu<br />

können.<br />

Wo Menschen spüren, dass sie gebraucht werden und dass sie ernst genommen<br />

werden,<br />

wo Menschen erfahren, dass sie von anderen getragen und gehalten werden und<br />

selber gerufen s<strong>in</strong>d andere zu tragen und zu halten,<br />

wo Menschen sich e<strong>in</strong>gebunden wissen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Menschheitsfamilie, die davon<br />

lebt, dass viele Generationen vor uns für uns gesorgt haben und<br />

wo Menschen anfangen e<strong>in</strong>e gute Saat für die nächsten Generation auf das<br />

Lebensfeld <strong>Ländliche</strong>r Raum auszubr<strong>in</strong>gen,<br />

dort wird Heimat <strong>in</strong> vielfältiger Weise erlebbar.

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