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A1 Urzeit bis 1170 - Mardorf

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Vor 100.000 Jahren verlassen erste kleine Gruppen von „Homo Sapiens“ Ostafrika nach Norden durch die zu<br />

der Zeit „grüne Sahara“ (wasser- und vegetationsreich) <strong>bis</strong> in den Nahen Osten. Vor 75.000<br />

nehmen wegen der inzwischen wieder unüberwindlichen Wüste weitere, kleine Familienverbände<br />

des „moderne Menschen“ den Weg nach Osten über die damals fruchtbare südliche ara<strong>bis</strong>che<br />

Halbinsel. Nördlich des persischen Golfes trennen sie sich in verschiedene Gruppen.<br />

Vor 74.000 Jahren explodiert der Supervulkan „Toba“ auf Sumatra. Die „Caldera“ ist 100x30 km groß. Infolge<br />

des globalen „Vulkanischen Winters“ kommt es zur Abkühlung um <strong>bis</strong> zu 10° über 5-10 Jahre.<br />

Die weltweiten Klimaverschlechterungen (u. a. verstärkt sich die mittlere Weichsel-Kaltzeit 66.500-<br />

24.000 im nördlichen Europa). Der Homo Sapiens stirbt fast aus, setzt aber seine Ausbreitung<br />

weiter fort. Es ist aber auch der Beginn der Kleidungsherstellung! Kulturell sind die Blattspitzen-<br />

Gruppen (50.000-35.000) in Europa bestimmend.<br />

Vor 45.000 Jahren trifft der Homo Sapiens (<strong>bis</strong> 35.000 / später als „Cro Magnon“ bekannt) auf seinem Weg<br />

nach Mitteleuropa in Vorderasien auf dort lebende „Neandertaler“ (<strong>bis</strong> 2,4 % Vermischung). Das<br />

Klima ist feucht und der Meeresspiegel weltweit viel niedriger und so gelangt er schließlich <strong>bis</strong> an<br />

die mitteleuropäischen Eisgrenzen. Er ist leichtfüßig, Nomade, hat soziale Netzwerke,<br />

künstlerische Fähigkeiten (Flöte) und zählt zum „Handspitzen-Schaberkreis“. Er begegnet dem<br />

bereits seit langem ansässigen (aber isolierten) Homo Neandertalensis. Dieser ist robust,<br />

bestens an seine harte Umgebung angepasst, <strong>bis</strong> 1,70 m groß und ernährt sich als Jäger fast nur<br />

von Fleisch. Der „Neandertaler“ ist überwiegend sesshaft (in Höhlen und oft an Felswänden),<br />

glaubt an einen Gott und beerdigt seine Verstorbenen in aufwendigen Grabstätten. Dennoch stirbt<br />

seine Art <strong>bis</strong> vor 20.000 endgültig aus und der „moderne Mensch“ nimmt seine Siedlungsgebiete<br />

ein. Vor ca. 40.000 Jahren beginnt die Domestizierung des Wolfes.<br />

Vor 37.000 Jahren Beginn der Jüngere Altsteinzeit (Jungpaläolithikum -10.000) und die Aurignacien-Kultur<br />

(35.000-28.000 / Höhlenmalereien) kommt aus dem südwestlichen Europa. Vor 28.000 Jahren<br />

blüht die Gravettien-Kultur (-21.000) <strong>bis</strong> ins mittlere Europa. Vor 21.000 (-18.000) Jahren ist<br />

„Glaziales Maximum“ in der Weichsel-Kaltzeit. Die Haut der Mitteleuropäer wird heller.<br />

Vor 20.000 Jahren (in der oberen Weichsel-Kaltzeit) erstreckt sich eine eiszeitliche (nicht vergletscherte) inselund<br />

tundrenartige Moräne (mit Permafrost) von der (späteren) Düsselburg-Rehburg, über <strong>Mardorf</strong><br />

und Schneeren (auch Grundmoränen) nach Norden, endet am Aller-Urstromtal bei Steimbke<br />

und reicht als Höhenzug nach Westen <strong>bis</strong> ins Emsland. Die Endmoränen der "Rehburger Phase“<br />

(vor 210.000 Jahren) sind beim Abschmelzen des Gletschereises am südlichen Gletscherrand als<br />

vorher aufgeschobene End- oder Stauchmoränen zurückgeblieben. Später werden diese<br />

Hügelketten mit Sand überweht. Die damals vorherrschende Windrichtung ist Ost-Südost.<br />

Vorübergehende Besiedlung wäre klimatisch möglich gewesen.<br />

Vor ca. 19.000 Jahren wird der „Speerwerfer“ (Hilfe) „Atlatl“ entwickelt – infolge dessen auch Bogen und Pfeil.<br />

Vor 16.000 Jahren erlebt Norddeutschland im „Hochglazial der Weichsel-Kaltzeit“ einen neuen Kälte-Tiefpunkt.<br />

Vor 15.000 Jahren wird die Kultur in dieser noch fast baumlosen Steppenlandschaft bestimmt von der aus<br />

Nordwesten kommenden „Hamburger-Gruppe“(-14.000) und der Magdalenien-Kultur (-11.500), die<br />

aus Südwesten vorrückt.<br />

Es entstehen an der nördlich des (Ur-) Steinhuder Meeres<br />

gelegenen Endmoräne die (Binnen-) Sanddünen (bei <strong>Mardorf</strong><br />

u. a.: die Weißen Berge, der Poggendieksberg, der Weiße<br />

Berg, Diepholzberge und die Schwarzen Berge). Die<br />

Niederung ist damals noch ein großes Wasser- u.<br />

Sumpfgebiet. Die Dünen sind vorwiegend Wanderdünen mit<br />

Nord-Richtung und z. T. noch <strong>bis</strong> unsere Zeit in Bewegung.<br />

Das Verteilungsgebiet besteht aus 3 Hauptbereichen (siehe<br />

Übersichtskarte weiter unten).<br />

Selbst die relativ kleine Düne des „Poggen“ hat noch nach der<br />

Bildung des Niedermoores „Torfbergswiesen“ (<strong>bis</strong> vor 7.000<br />

Jahren) am östlichen heutigen Dorfrand Sand darüber geweht.<br />

(Foto rechts: 2012 wieder als helle Schicht sichtbar beim Aushub des<br />

Regenrückhalteraums „Kaarbuschweg – Blickrichtung zum „Poggen“).<br />

An der Uferlinie des sich bildenden Meeres werden erste kleine Sandstrände hinterlassen. Statt<br />

gutem Lößboden bleibt aber um <strong>Mardorf</strong> am Ende der Eiszeiten nur Sand, Kies und Geröll zurück.<br />

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