A2 Die Zeit 1170 – 1720 - Mardorf
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1667 1.Schulunterricht durch „Schoelmester“ Braasen (*~1625 Nr.18). <strong>Die</strong> erste Schule in <strong>Mardorf</strong><br />
wird eingerichtet. Man hat allerdings noch kein eigenes Schulgebäude, sondern die Bauern stellen<br />
in der Reihefolge („Reihenschule“) der Hausnummern ihre große Stube oder einen anderen<br />
großen Raum zur Verfügung. Abwechselnd zieht also der Schulmeister mit seinen Schülern von<br />
Woche zu Woche zu einem anderen Bauern. Dort bekommt der Lehrer kostenlos ein Mittagessen.<br />
Außerdem erhält er jährlich von allen Bauern 1 Himpten „Rocken un Habern“ als Futter für seine<br />
Gänse und Schweine. <strong>Die</strong>se Bezahlung mit 1 Taler (pro Kind und Jahr) ist natürlich mehr als<br />
kläglich und so wundert es nicht, dass der Schulmeister gelegentlich bei seiner Selbstversorgung<br />
etwas nachhilft. Ein Fall steht im Gemeindebuch:<br />
Nach 1667<br />
„Der Schulmeister hat das Holtz gestollen und will es nicht betallen. So binn ich gewäsen mit Ludolf Brasen<br />
un Albert Fischer vor den hern Hauß Vogt bey der rehe bürg. Da sagette der her Hauß Vogt, daß der<br />
Schulmeister solle nicht treyben die Schweine so lange in die Mast, biß er betallet 3 Rtlr 6 ggr. So binn ich<br />
vor den Schulmeister gegangen und habe mich erkläret un habe einen großen schaden abgewendet von der<br />
gemeine.<br />
Neuer Pastor (bis 1688) für <strong>Mardorf</strong> und Schneeren ist Johann Arends. Mit der Fertigstellung des<br />
ersten Schulgebäudes in <strong>Mardorf</strong> (1681) auf einem Gelände zwischen Nr.17 und 22 hat man nun<br />
auch ein Küsterhaus. Da sich Pastor Arends bei seinen Aufenthalten in <strong>Mardorf</strong> mangels Kirche<br />
wohl überwiegend dort aufgehalten hat (Pastor Arends Haus), färbt der Name des Pastors im<br />
Laufe der <strong>Zeit</strong> auf die angrenzende Hofstelle Nr.22 ab: „Oorns Huus“ („Arends“ auf Platt).<br />
Lehrer in <strong>Mardorf</strong> ist Albert Fischer (*~1600 <strong>Mardorf</strong> Nr.21).<br />
1668 Rehburg hat 73 Häuser mit 403 Einwohnern.<br />
Im neuen Dorf <strong>Mardorf</strong> gibt es größere Veränderungen. Durch Teilungen der 3 alten Meierstellen<br />
(Nr.1-3), Teilung der Halbmeierstelle Nr.4 und „wüster“ <strong>Zeit</strong> gibt es jetzt 20 Bauern-Höfe mit bis zu<br />
250 Einwohnern. Bauermeister ist Joh.Hinrich Garberding (*~1605 Nr.12):<br />
7 Halbmeyerstellen: Nr.1 Hinrich Nülle*~1615<br />
Nr.2 Hinrich Nordtmeier*~1615<br />
Nr.3 Hans Albert Garberding*1575<br />
Nr.4 (J.H.) Heydorn*~1620 (1620 von voller Meierstelle Nr.2 abgetrennt <strong>–</strong> dadurch jetzt Halbmeier)<br />
Nr.5 (Hinr.) Meyer*~1630 (1629 von voller Meierstelle Nr.1 abgetrennt)<br />
Nr.6 Henr. Bergmann*~1640 (1640 von voller Meierstelle Nr.3 abgetrennt)<br />
Nr.7 J.Cordt Kahle*1636 (1656 von Halbmeierstelle Nr.4 abgetrennt <strong>–</strong> trotzdem aber Halbmeier!)<br />
2 Halbspännerstellen: (noch bis 1685) Nr.8 (J.Hinrich) Meyer*~1620 (1685 Großkötner)<br />
Nr.9 ? Ellermann (1620 wüst / 1668 Halbspänner) Wiechmann (Wigman) Garberding*1644 (Großkötner)<br />
11 Kötnerstellen:<br />
Nr.10 Cordt Garberding*~1620 (1620-1668 wüst)<br />
Nr.12 J.Hin.Garberding*~1605 (1620-1627 wüst)<br />
Nr.14 Albert Seegers*~1620<br />
Nr.16 Hans Ohlhagen*~1615<br />
Nr.18 Albert Henrich Braasen*~1620<br />
neu Nr.20 Hinrich Heydorn*~1631 (Kötner).<br />
Nr.11 Ludeke Meier*1626 (~1686 Schulmeister)<br />
Nr.13 Cord Vöhrtmann sen.*1629<br />
Nr.15 Joh.<strong>Die</strong>drich Heydorn*~1630<br />
Nr.17 Albert Kahle sen.*1649 (1620-1668 wüst)<br />
Nr.19 Hans Kahle*1624 (1620-1648 wüst)<br />
Außerdem leben in <strong>Mardorf</strong> (z. T. noch in Lütjen Mardrup) die Familien:<br />
Böker, Alb.Hinr.Dankenbring, Engelbrecht, Fischer, Raeve, (zeitw.) Vogeler, Jobst H.Wegener.<br />
Im 17.Jhd.<br />
Steinhuder Schiffer transportieren gegen Entgelt Heu über das Meer nach <strong>Mardorf</strong> und auf dem<br />
Meerbach sogar bis Rehburg.<br />
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