A2 Die Zeit 1170 – 1720 - Mardorf
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1689 Kopfsteuerbeschreibung! Laut dieser Liste sind 25 Hofstellen in <strong>Mardorf</strong> steuerpflichtig. Mit 149<br />
Leuten und einer Gesamtbevölkerung von 413 Einwohnern. Außerdem werden 6 Schäfer und<br />
eine „Zehntscheune“ (am Buchenberg beim heutigen Schützenweg) erwähnt. Dort haben im<br />
Laufe der <strong>Zeit</strong> noch weitere Scheunen und Gemeinschaftsställe gestanden. Eine weitere kleine<br />
Scheune soll am Dreieck (später Nr.32) u. a. auch als Gefängnis gedient haben:<br />
7 Halbmeyer: (bis 100 Morgen)<br />
Nr.1 Johann CordtNülle*1648<br />
Nr.3 Clamer Meyer*1665 (Interimswirt)<br />
Nr.5 Cordt Hintze*~1650<br />
Nr.7 Johann Kahle*1656 (Vogt)<br />
13 Großkötner: (bis 60 Morgen)<br />
Nr.8 Hans’ Meyer*1660<br />
Nr.10 <strong>Die</strong>trich Vöhrtman*1657 (Förtman)<br />
Nr.12 Tönnies Garberding*1639<br />
Nr.14 Heinr. Bergman*~1640 (wüst ? / Nr.6)<br />
Nr.16 Matthias Ohlhagen*1649<br />
Nr.18 <strong>Die</strong>trich Brase*~1650<br />
Nr.20 Tönnies Heydorn*1656<br />
5 Brinksitzer und Kötner: (bis 40 Morgen)<br />
Nr.21Johann Fischer*~1660 (BS)<br />
Nr.23 Cord Heydorn*~1655 (Krüger / BS)<br />
neu Nr.24 Johann Meyer jun.*1657 (BS)<br />
Nr.2 Johann Nortmeyer*1649<br />
Nr.4 Johann (Hinr.) Heydorn*~1640<br />
Nr.6 Johann Bergman*~1645<br />
Nr.9 Wiechmann Garberding*1644<br />
Nr.11 C.Albert Meyer*1658 (Krüger)<br />
Nr.13 Cord Vöhrtman jun.*1660 (Förtman)<br />
Nr.15 Johan Hinrich Meyer*1661<br />
Nr.17 Albert Kahle sen.*1649<br />
Nr.19 Hans Kahle*1650 (Brinksitzer)<br />
Nr.22 Joh. Heydorn*1669 (Krüger / Kötner)<br />
neu Nr.25 Henrich Raeve*~1650 (BS)<br />
Weitere Familien: Bühmann, Dankenbring, Dunker, Niemeyer, Sirup, Wedemeyer, (zeitw.) Vogeler.<br />
Nach 1689 tritt in Norddeutschland wieder die Pest auf (bis 1696, hier aber erst um 1695).<br />
Im 17. / 18.Jhd. werden Hochzeiten in <strong>Mardorf</strong> besonders großartig gefeiert. <strong>Die</strong> gesamte Dorfbevölkerung<br />
wird dazu eingeladen. Dazu geht das Brautpaar 14 Tage vor der Hochzeit von Haus zu Haus und<br />
lädt ein. <strong>Die</strong> Verwandten in den Nachbardörfern werden durch den Hochzeitsbitter eingeladen,<br />
der dafür von jedem eingeladenen Gast als Belohnung einen Taler bekommt. <strong>Die</strong>se Geldstücke<br />
näht er sich an den Hut, welchen er dann beim Kirchgange am Hochzeitstage in der Hand hält und<br />
allen Gästen stolz vorzeigt. Der Hochzeitsbitter sagt beim einladen überall an, wann der<br />
Brautwagen mit der Aussteuer ins Haus des Bräutigams gefahren wird. Dann stellen sich jung und<br />
alt an die Straße. <strong>Die</strong> älteren Dorfbewohner bewundern die mitgeführte Kuh, welche hinten an den<br />
Wagen gebunden ist, während die jüngeren <strong>Mardorf</strong>er sich vom Brautvater eine Flasche<br />
Branntwein reichen lassen. Hinter dem Wagen gehen die unverheirateten Mädchen des Dorfes<br />
eingehakt bis zum Haus des Bräutigams. Nach dem Abladen all der Kisten und Kasten, der Kissen<br />
und selbst gewebten Leinentücher, der „Hembden, Schnuptücher und Ketels“ darf auch das Brautpaar<br />
absteigen, welches vorn auf dem Wagen auf einem Sofa gesessen hat. <strong>Die</strong> jungen Leute des<br />
Dorfes binden dann die Kränze, mit denen das Hochzeithaus und auch die Kapelle geschmückt<br />
werden. Während die Hochzeiten meistens am Freitag stattfinden, beginnen die Feierlichkeiten<br />
schon am <strong>Die</strong>nstag. dann werden nämlich die Geschenke der Hochzeitsgäste angenommen. Dazu<br />
steht auf der <strong>Die</strong>le ein langer Tisch, an dessen Stirnseite „Breutigamb und Braut“ sitzt und jeden<br />
eintretenden Gast zum Platznehmen einlädt. Dann wird das Geschenk begutachtet. Für ein<br />
Geldgeschenk steht in der Mitte des Tisches eine hölzerne Schale bereit, um die ein Kranz gelegt<br />
ist. <strong>Die</strong> Gäste bleiben bis zum Abend, trinken und essen nach Herzenslust und finden sich bis zum<br />
Hochzeitstage an jedem Mittag wieder ein. Am Hochzeitstag wird auf dem Weg zur Kirche von<br />
allen Gästen tüchtig getrunken, so dass die Hochzeitsgesellschaft zuweilen schon bei der<br />
kirchlichen Trauung in fröhlicher Stimmung war.<br />
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