Gesundheit Gesundheit Wechselbeziehung Kranker Zahn - Kranker Mensch Wer gern Süßes isst, muss nicht zwangsläufig zum Diabetiker werden Gängige Regeln für eine <strong>gesund</strong>e Ernährung gelten auch für Diabetiker Unterschiedliche amerikanische Studien führen zu der starken Vermutung, dass die Parodontitis, eine Erkrankung des Zahnhalteapparates, ein nicht zu unterschätzendes Risiko für den menschlichen Körper darstellt. Ursache für die Parodontitis sind auf der Zahnoberfläche befindliche Bakterienbeläge, bekannt unter dem Namen Plaque oder Biofilm. Verbleiben diese durch mangelnde Mundhygiene für längere Zeit an schwierig zu reinigenden Stellen wie dem Zahnzwischenraum oder dem Zahnhals, lösen sie eine entzündliche Abwehrreaktion des Zahnfleisches aus. Erste Anzeichen sind Zahnfleischbluten. Bei einem dauerhaften Bestehen dieser Entzündung kann es im weiteren Krankheitsverlauf zu einem Abbau des Kieferknochens kommen, in deren Folge die Zähne ihren Halt verlieren können. Hierbei können Bakterien oder Bakteriengifte aus der Mundhöhle in weit entfernte Regionen des Körpers vordringen und dort zu schädlichen Reaktionen führen. Parodontitis tritt vermehrt im Alter auf. In Deutschland finden sich bei über 40 Prozent der Erwachsenen moderate Entzündungen des Zahnhalteapparates. Schwere Erkrankungsformen sind bei 4 bis 22 % der Bevölkerung zu finden. Diese hohe Quote hat Folgen. So scheinen akute oder chronische Atemwegserkrankungen nicht selten von Bakterien auszugehen, die eigentlich ausschließlich für die Entzündung des Zahnbetts verantwortlich gemacht werden. Zwei amerikanische Studien bestätigen den Zusammenhang. In der ersten Studie wiesen Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen eine schlechtere Mundhygiene, mehr Zahnstein Regelmäßige Zahnarztbesuche können Schlimmeres verhindern und mehr erkrankte Zähne auf als Patienten ohne Atemwegserkrankungen. Die zweite Studie zeigt: Je größer der Verlust des Kieferknochens aufgrund einer Parodontitis, desto stärker ist die Lungenfunktion bei Patienten mit einer chronischen Bronchitis beeinträchtigt. Besonders deutlich zeigt sich das Wechselspiel von Zähnen und Körper bei Diabetes-Patienten. Fast alle schlecht eingestellten Diabetiker des Typs I und Typs II leiden an Parodontitis. Dafür werden einerseits die Einflüsse des Diabetes auf die kleinen und großen Blutgefäße, auch in der Mundhöhle, verantwortlich gemacht. Andererseits wird die Beeinträchtigung des Immunsystems beschrieben. Beides führt offensichtlich zu einer verminderten Abwehrkraft des Zahnhalteapparates gegenüber Bakterienangriffen. Auch bei schwangeren Frauen besteht ein auffälliger Zusammenhang zwischen der Erkrankung des Zahnhalteapparates und der Frühgeburtenrate sowie einem geringen Geburtsgewicht. (Text und Bild: Initiative pro- Dente e. V.) Arzneipflanze des Jahres Kleine Pflanze, große Wirkung: die Kapuzinerkresse Exakte Blutzuckermessungen sind wichtig Spiel mit dem Risiko Diabetes wird aus mangelndem Wissen oft auf die leichte Schulter genommen Nach Schätzungen von Experten haben rund zehn Millionen Deutsche Diabetes. Während etwa sieben Millionen behandelt werden, wissen die übrigen drei Millionen bislang nichts von ihrer Krankheit. 4 | Gesundheit Dies ist bedenklich, denn über längere Zeit erhöhte Blutzuckerspiegel können zu <strong>gesund</strong>heitlichen Folgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nieren- und Nervenschädigungen oder Fußgeschwüren führen. Doch viele Menschen verharmlosen diese Gefahren oder achten nicht auf erste Anzeichen. Häufig wird angenommen, dass nur übergewichtige Menschen an Typ- 2-Diabetes erkranken. Zwar ist das Risiko für Übergewichtige doppelt so hoch, doch gibt es weitere Risikofaktoren - wie die genetische Veranlagung und ein höheres Lebensalter. Auch die Annahme, dass ausschließlich ein hoher Zuckerkonsum zu Diabetes führt, stimmt nur bedingt, denn nicht nur Zucker, sondern auch Fett spielt eine Rolle. Diabetiker müssen jedoch nicht auf spezielle Lebensmittel zurückgreifen. Auch für sie gelten die gängigen Regeln einer <strong>gesund</strong>en Ernährung: wenig Fett in Form gesättigter Fettsäuren Regelmäßige Bewegung gehört zum Therapiekonzept und Transfette, Zucker und Salz in Maßen, stattdessen Getreideprodukte, Gemüse und Früchte. Mehr Infos gibt‘s unter www.diabetes-behandeln.de nachzulesen. Unterzucker vermeiden Die Angst, dass Typ-2-Diabetiker von Anfang an Insulin spritzen müssen, ist unbegründet. Dies wird meist erst im späteren Stadium notwendig, wenn die Bauchspeicheldrüse kaum noch Insulin produziert. Nach Beginn der Erkrankung ermöglichen moderne Medikamente in Tablettenform lange Zeit eine verträgliche Behandlung mit einem geringeren Risiko für Unterzuckerungen, weiß Prof. Dr. Stephan Jacob: „Die sogenannten DPP-4-Hemmer oder Inkretinverstärker, wie zum Beispiel Sitagliptin, regulieren die Insulinausschüttung abhängig vom jeweiligen Blutzuckerspiegel“, erklärt der Diabetologe aus Villingen-Schwenningen. Nur wenn dieser - etwa durch Nahrungsaufnahme - steige, erhöhen sie die Insulinfreisetzung. (Text: djd/pt, Fotos: links: djd/diabetes-behandeln.de/thx, rechts oben: djd/diabetes-behandeln. de/Image Source, rechts Mitte: djd/diabetes-behandeln.de/J. Hollingsworth, rechts unten: djd/ diabetes-behandeln.de/thx) Bereits die Inkas nutzten die Pflanze als Schmerz- und Wundheilmittel, informiert der „Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ an der Universität Würzburg. Reich an Vitamin C Die Kapuzinerkresse ist nicht nur reich an Vitamin C, sondern auch an sogenannten Glucosinolaten, die für den scharfen Geschmack der Blüten und Blätter verantwortlich sind. Im Körper werden sie zu Senfölen umgewandelt, die antibakteriell sowie entzündungshemmend wirken und die Durchblutung fördern. Daher wird die Kapuzinerkresse in der Naturmedizin auch zur Behandlung von Infektionen der Atemwege und Harnwege eingesetzt. Herkunft und Verbreitung Die Kapuzinerkresse ist ursprünglich in den Anden Perus und Boliviens beheimatet, wurde aber auch in kühleren Regionen Mittel- und Südamerikas angebaut. Ende des 16. Jahrhunderts kam die Pflanze nach Europa und sorgte vor allem in den Klostergärten für eine leuchtend gelborange bis rote Blütenpracht. Heute ist sie in vielen Gärten als Zier- und Gewürzpflanze zu finden. Tipps für die Anpflanzung im Garten Die bekannteste Art ist die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus). Sie blüht von Juni bis Oktober und gedeiht besonders gut an einem sonnigen Standort. Die langen kletternden Ranken besitzen schildförmige Blätter mit einem wachsartigen Belag. Die Kapuzinerkresse ist frostempfindlich und muss im Frühjahr wieder neu ausgesät werden. Arzneipflanze des Jahres 2013: die Kapuzinerkresse Hobbygärtner pflanzen sie gerne neben Kohlgewächse, Rosen und unter Obstbäume, da sie Schädlinge wie den Kleinen Kohlweißling und Blattläuse fernhält. Der Name ist übrigens auf die Form der Blüten bezogen, die an die Kapuzen von Mönchskutten erinnern. Geschmack und Verwendung in der Küche Die Blüten und die jungen frischen Blätter sind essbar und haben ein angenehm scharf-würziges Aroma. Wer sie im eige- nen Garten anpflanzt, kann vom Frühsommer bis zum Herbst nach Bedarf ernten. Die pfeffrigscharfen Blätter schmecken fein gehackt auf dem Butterbrot, im Salat, in Kräutersoßen, im Quark und in Dips, im Omelette und zu Pellkartoffeln. Die dekorativen Blüten haben ein etwas milderes Aroma und geben Salaten, Suppen und Desserts eine besondere Note. Die Blütenknospen können in Essig eingelegt werden und ähnlich wie Kapern Soßen, Salate und Antipasti verfeinern. (Text: Heike Kreutz, www.aid.de, Foto: Angelika Koch-Schmid/pixelio.de) Gesundheit | 5