Unfallbericht 2012.pdf - Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
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Straßenverkehrsunfälle im<br />
Land Brandenburg 2012<br />
Ergebnisbericht
Herausgeber <strong>und</strong> Projektträger<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Infrastruktur</strong> <strong>und</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> (MIL)<br />
des Landes Brandenburg<br />
Referat<br />
Koordination, Kommunikation, Internationales<br />
Henning-von-Tresckow-Straße 2-8<br />
14467 Potsdam<br />
www.mil.brandenburg.de<br />
Fachliche Betreuung<br />
Steffen Wenk<br />
Referat 41 | Straßenverkehr<br />
steffen.wenk@mil.brandenburg.de<br />
Datenquelle<br />
Amt <strong>für</strong> Statistik Berlin-Brandenburg<br />
Behlertstraße 3a<br />
14467 Potsdam<br />
Realisierung<br />
HOFFMANN-LEICHTER Ingenieurgesellschaft mbH<br />
B<strong>und</strong>esallee 13-14<br />
10719 Berlin<br />
030 - 8872767 - 0<br />
info@hoffmann-leichter.de<br />
www.hoffmann-leichter.de<br />
Potsdam <strong>und</strong> Berlin | 17. Juli 2013
1 Inhaltsverzeichnis<br />
1 Übersicht 1<br />
1.1 Zusammenfassung 1<br />
1.2 Übersichtstabelle 2<br />
1.3 Quellen <strong>und</strong> Methodik 3<br />
2 Allgemeine Unfallentwicklung 4<br />
2.1 Unfallgeschehen in Brandenburg 4<br />
2.2 Getötete 5<br />
2.3 Verletzte 7<br />
3 Brandenburg im Vergleich 8<br />
3.1 B<strong>und</strong>esvergleich: Unfälle 8<br />
3.2 B<strong>und</strong>esvergleich: Getötete 8<br />
3.3 B<strong>und</strong>esvergleich: Personenschäden 10<br />
4 Regionale Entwicklung 12<br />
4.1 Vergleich des Unfallgeschehens in den Landkreisen <strong>und</strong> kreisfreien Städten 12<br />
4.2 Vergleich der Unfallschwere in den Landkreisen <strong>und</strong> kreisfreien Städten 13<br />
4.3 Herkunft der Unfallfahrzeuge 16<br />
4.4 Unfallentwicklung im Berliner Umland 18<br />
5 Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage 20<br />
5.1 Allgemeine Entwicklung 20<br />
5.2 Unfallgeschehen auf Autobahnen 22<br />
5.3 Unfallgeschehen nach Straßenklassen (ohne Autobahnen) 25<br />
6 Unfallursachen <strong>und</strong> Unfallarten 33<br />
6.1 Unfallursachen 33<br />
6.2 Unfallarten 34<br />
7 Baumunfälle 36<br />
7.1 Quantitative Entwicklung 36<br />
7.2 Qualitative Entwicklung 37<br />
7.3 Analyse der Unfallumstände 39<br />
8 Unfallbeteiligte 43<br />
8.1 Art der Verkehrsbeteiligung 43<br />
8.2 Altersstruktur <strong>und</strong> Beteiligung 45<br />
8.3 Junge Erwachsene 46<br />
8.4 Senioren 48<br />
9 Zeitliche Verteilung 50<br />
9.1 Unfälle im Jahresverlauf 50<br />
9.2 Unfälle im Tagesverlauf 52<br />
I
10 Sonderauswertungen 55<br />
10.1 Unfallursache Geschwindigkeit 55<br />
10.2 Bahnübergänge 56<br />
Anlagen 57<br />
Fachbegriffe <strong>und</strong> Abkürzungen 64<br />
II
1 Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 2-1 Verkehrsunfälle <strong>und</strong> Personenschäden in Brandenburg, 2000-2012 4<br />
Abbildung 2-2 Entwicklung des Unfallgeschehens in Brandenburg, 2000-2012 5<br />
Abbildung 2-3 Anzahl der Verkehrstoten pro Jahr in Brandenburg, 1979-2012 6<br />
Abbildung 2-4 Prozentuale Veränderung der Anzahl Verkehrstoter in Brandenburg gegenüber dem jeweiligen<br />
Vorjahr 6<br />
Abbildung 2-5 Anzahl der Schwer- <strong>und</strong> Leichtverletzten pro Jahr in Brandenburg, 2000-2012 7<br />
Abbildung 3-1 Verkehrstote pro Jahr in Brandenburg <strong>und</strong> in Deutschland gesamt, 1990-2012 9<br />
Abbildung 3-2 Verkehrstote pro 1 Million Einwohner, differenziert nach B<strong>und</strong>esländern 10<br />
Abbildung 3-3 Personenschäden (Getötete <strong>und</strong> Verletzte) pro 100.000 Einwohner, differenziert nach B<strong>und</strong>esländern<br />
11<br />
Abbildung 4-1 Übersicht schwerer Personenschäden pro 1 Million Einwohner nach kreisfreien Städten<br />
<strong>und</strong> Landkreisen 15<br />
Abbildung 4-2 Unfallfahrzeuge im eigenen Landkreis, 2010-2012 16<br />
Abbildung 4-3 Unfallfahrzeuge aus dem direkten Nachbargebiet, 2010-2012 17<br />
Abbildung 4-4 Auswärtige Unfallfahrzeuge, 2010-2012 18<br />
Abbildung 4-5 Allgemeine Unfallentwicklung (ohne Unfallkategorie 5) im Umland von Berlin, 2001-2012 19<br />
Abbildung 4-6 Entwicklung der Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne Unfallkategorie 5) im Umland<br />
von Berlin, 2001-2012 19<br />
Abbildung 5-1 Getötete nach Ortslage, 2000-2012 20<br />
Abbildung 5-2 Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) nach Ortslage, 2000-2012 21<br />
Abbildung 5-3 Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) nach Straßenklassen 2010-2012, links:<br />
außerorts, rechts: innerorts 21<br />
Abbildung 5-4 Autobahnen in Brandenburg 22<br />
Abbildung 5-5 Getötete nach Straßenklassen (Summe inner- <strong>und</strong> außerorts), 2000-2012 25<br />
Abbildung 5-6 Getötete nach Straßenklassen 2010-2012, links: außerorts, rechts: innerorts 26<br />
Abbildung 5-7 Anteil der Straßenklassen an den schweren Personenschäden, außerorts, 2000-2012 27<br />
Abbildung 5-8 Anteil der Straßenklassen an den schweren Personenschäden, innerorts, 2000-2012 27<br />
Abbildung 5-9 B<strong>und</strong>esstraßen in Brandenburg 28<br />
Abbildung 5-10 Dichte schwerer Personenschäden auf B<strong>und</strong>esstraßen nach kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen<br />
29<br />
Abbildung 5-11 Landesstraßen in Brandenburg 30<br />
Abbildung 5-12 Dichte schwerer Personenschäden auf Landesstraßen nach kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen<br />
31<br />
Abbildung 7-1 Baumunfälle (ohne Unfallkategorie 5) nach Ortslage, 2000-2012 36<br />
Abbildung 7-2 Schwere Personenschäden bei Baumunfällen nach Ortslage, 2000-2012 37<br />
Abbildung 7-3 Anteil der Baumunfälle am Unfallgeschehen (Unfälle ohne Unfallkategorie 5) nach Ortslage,<br />
2000-2012 38<br />
Abbildung 7-4 Anteil der bei Baumunfällen Getöteten an allen Verkehrstoten nach Ortslage, 2000-2012 38<br />
Abbildung 7-5 Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) bei Baumunfällen nach Ortslage, 2000-<br />
2012 39<br />
Abbildung 8-1 Beteiligungsarten anteilig am Unfallgeschehen 43<br />
Abbildung 8-2 Alter der Unfallbeteiligten 45<br />
Abbildung 8-3 Altersstruktur <strong>und</strong> der Anteil an Personenschäden 46<br />
Abbildung 9-1 Unfälle nach Ortslage <strong>und</strong> Monat 50<br />
Abbildung 9-2 Getötete nach Ortslage <strong>und</strong> Monat 51<br />
Abbildung 9-3 Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) nach Ortslage <strong>und</strong> Monat 51<br />
III
IV<br />
Abbildung 9-4 Unfälle pro St<strong>und</strong>e im Tagesverlauf 52<br />
Abbildung 9-5 Anzahl der Getöteten nach Unfallzeitpunkt 53<br />
Abbildung 9-6 Schwere Personenschäden pro St<strong>und</strong>e im Tagesverlauf 53<br />
Abbildung 9-7 Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) nach Unfallzeitpunkt 54
1 Tabellenverzeichnis<br />
Tabelle 1-1 Unfallentwicklung im Land Brandenburg von 1990-2012 2<br />
Tabelle 4-1 Verkehrsunfälle der Kategorien 1-6 in den kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen (ohne Autobahnunfälle)<br />
13<br />
Tabelle 4-2 Schwere Personenschäden in den kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen (ohne Autobahnunfälle) 14<br />
Tabelle 5-1 Unfallgeschehen auf Brandenburger Autobahnen 24<br />
Tabelle 5-2 Unfälle <strong>und</strong> Personenschäden nach Straßenklassen, Angabe der Werte von 2012 in Prozent<br />
der Werte von 2000 26<br />
Tabelle 6-1 Unfälle mit schweren Personenschäden nach Unfallursache <strong>und</strong> Ortslage 33<br />
Tabelle 6-2 Unfälle mit schweren Personenschäden nach Unfallart <strong>und</strong> Ortslage 35<br />
Tabelle 7-1 Baumunfälle nach Charakteristik der Unfallstelle <strong>und</strong> Ortslage 40<br />
Tabelle 7-2 Baumunfälle nach Lichtverhältnissen <strong>und</strong> Ortslage 40<br />
Tabelle 7-3 Baumunfälle nach Straßenzustand <strong>und</strong> Ortslage 40<br />
Tabelle 7-4 Baumunfälle nach Unfallart <strong>und</strong> Ortslage 41<br />
Tabelle 7-5 Baumunfälle nach Unfallursache <strong>und</strong> Ortslage 42<br />
Tabelle 8-1 Übersicht der Verunglückten nach Alter 45<br />
Tabelle 8-2 Verunglückte junge Erwachsene (18 bis einschließlich 24 Jahre) 46<br />
Tabelle 8-3 Unfallursachen von Unfällen junger Erwachsener nach Ortslage 48<br />
Tabelle 8-4 Unfallursachen von Unfällen mit Seniorenbeteiligung nach Ortslage 49<br />
Tabelle 10-1 Geschwindigkeitsunfälle nach Straßenklassen (ohne BAB), außerorts 55<br />
Tabelle 10-2 Konzentrationsstellen außerorts 55<br />
Tabelle 10-3 Unfälle mit Personenschäden an Bahnübergängen nach Unfallursache <strong>und</strong> Ortslage 56<br />
V
1 Übersicht<br />
1<br />
1.1 Zusammenfassung<br />
Der Bericht zu den Verkehrsunfällen 2012 fasst die wichtigsten Entwicklungen im Unfallgeschehen von Straßenverkehrsunfällen<br />
im Land Brandenburg zusammen.<br />
Bei 80.854 Straßenverkehrsunfällen wurden 2012 in Brandenburg 166 Menschen getötet, 2.473 schwer <strong>und</strong> 7.854<br />
leicht verletzt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies, mit einem leichten Anstieg der Anzahl von Unfällen um insgesamt<br />
0,3 %, ein nahezu gleiches Unfallbild. Auch die Anzahl der Personenschäden hat sich mit einem leichten<br />
Rückgang von 0,3 % kaum geändert.<br />
Die Anzahl der im Straßenverkehr Getöteten sank 2012 auf 166 <strong>und</strong> damit auf einen neuen historischen Tiefstand.<br />
Dennoch hatte Brandenburg b<strong>und</strong>esweit in Bezug auf die Einwohneranzahl mit 67 Getöteten pro 1 Mio. Einwohner<br />
die meisten Verkehrstoten zu verzeichnen.<br />
Im landesinternen Regionalvergleich nimmt der Landkreis Ostprignitz-Ruppin mit 1.503 schweren Personenschäden<br />
pro 1 Mio. Einwohner den letzten Platz ein. Der Landkreis Teltow-Fläming folgt mit 1.442, womit diese beiden Landkreise<br />
wiederholt die meisten schweren Personenschäden pro 1 Mio. Einwohner aufzeigen.<br />
Die Analyse der Straßen <strong>und</strong> Ortslagen zeigt, dass die Unfallschwere außerorts <strong>und</strong> auf Autobahnen seit dem Jahr<br />
2010 kontinuierlich zugenommen hat. Dabei wurde deutlich, dass sich der Anstieg außerorts hauptsächlich auf B<strong>und</strong>esstraßen<br />
bezieht.<br />
Auch die Unfallschwere bei Baumunfällen außerorts, gemessen in schweren Personenschäden pro 1.000 Baumunfälle,<br />
hat seit dem Jahr 2010 deutlich zugenommen. Zudem beträgt im Jahr 2012 der Anteil der Getöteten durch<br />
Baumunfälle 50 % von den insgesamt außerorts <strong>und</strong> auf Autobahnen Getöteten in Brandenburg. Die Umstände von<br />
Baumunfällen mit schweren Personenschäden zeigen, dass bei zwei Dritteln aller Unfälle weder eine besondere<br />
Streckencharakteristik noch schlechte Licht- oder Straßenverhältnisse festgestellt wurden.<br />
Häufigste Unfallart bei Unfällen mit schweren Personenschäden auf außerörtlichen Straßen <strong>und</strong> Autobahnen war<br />
auch im Jahr 2010 das Abkommen von der Fahrbahn. Innerorts traten diesbezüglich Unfälle an Knotenpunkten,<br />
also mit einbiegenden oder kreuzenden Fahrzeugen, am häufigsten auf. Häufigste Unfallursache bei Unfällen mit<br />
schweren Personenschäden auf außerörtlichen Straßen <strong>und</strong> Autobahnen war erneut eine überhöhte bzw. eine nicht<br />
entsprechend der vorherrschenden Verkehrssituation angepasste Geschwindigkeit. Innerorts wurde wie schon in den<br />
Vorjahren ein Missachten der Vorfahrtsregelung als häufige Unfallursache festgestellt.<br />
Die Analyse der Unfallbeteiligungen, differenziert nach den einzelnen Verkehrsarten, zeigte erneut, dass das Risiko<br />
schwerer Verletzungen infolge eines Straßenverkehrsunfalls <strong>für</strong> Fußgänger, Radfahrer <strong>und</strong> Kraftradfahrer besonders<br />
hoch ist.<br />
Hinsichtlich Alter <strong>und</strong> Geschlecht der an Unfällen beteiligten Verkehrsteilnehmer kristallisiert sich wiederholt die Gruppe<br />
der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis einschließlich 24 Jahren heraus. Als weitere Auffälligkeit tritt die<br />
Altersgruppe der Senioren (ab 65 Jahren) hervor.<br />
Bezüglich der zeitlichen Verteilung von Straßenverkehrsunfällen in Brandenburg wird erneut deutlich, dass an Werktagen<br />
zwar mehr Unfälle geschehen, jedoch die durchschnittliche Unfallschwere an Wochenenden höher ist.<br />
1
1<br />
1.2 Übersichtstabelle<br />
In der folgenden Tabelle ist eine Übersicht der allgemeinen Entwicklung von Straßenverkehrsunfällen im Land<br />
Brandenburg von 1990 bis 2012 dargestellt:<br />
Unfallentwicklung 1990 1995 2000 2005 2010 2011 2012 zu 2011<br />
Unfälle 102.223 98.702 85.298 89.629 80.575 80.854 0,3 %<br />
UK1: mit Getöteten 657 390 252 155 172 155 - 9,9 %<br />
UK2: mit Schwerverletzten 6.321 4.042 2.810 1.983 2.096 2.043 - 2,5 %<br />
UK3: mit Leichtverletzten 9.521 9.399 7.244 6.041 6.128 6.082 - 0,8 %<br />
UK4: mit schwerw. SS 6.959 4.290 2.899 4.138 2.922 3.262 11,6 %<br />
UK5: mit Sachschaden (SS) 76.899 79.523 71.410 76.820 68.809 68.870 0,1 %<br />
UK6: mit SS <strong>und</strong> Alkohol 1.866 1.058 682 492 448 442 - 1,3 %<br />
Personenschäden 11.498 22.482 18.137 13.186 10.510 10.526 10.493 - 0,3 %<br />
Getötete 734 768 425 270 192 187 166 - 11,2 %<br />
Schwerverletzte 8.282 5.037 3.433 2.398 2.451 2.473 0,9 %<br />
Leichtverletzte 13.432 12.675 9.483 7.920 7.888 7.854 - 0,4 %<br />
Schwere Personenschäden 1 9.050 5.462 3.703 2.590 2.638 2.639 0,0 %<br />
B<strong>und</strong>esvergleich [Getötete pro 1 Mio. Einwohner]<br />
Brandenburg (BB) 283 296 164 105 76 75 67 - 10,0 %<br />
B<strong>und</strong> 134 115 91 65 45 49 44 - 10,2 %<br />
BB in % des B<strong>und</strong>es-Ø 211% 258% 180% 162% 170% 153% 153% 0,0 %<br />
Unfälle (ohne UK 5) nach Straßenklassen<br />
Autobahn 1.891 1.296 1.672 1.033 1.239 19,9 %<br />
B<strong>und</strong>esstraßen 5.432 3.537 2.860 2.546 2.586 1,6 %<br />
Landesstraßen 5.010 3.515 3.240 3.076 3.027 - 1,6 %<br />
Kreisstraßen 900 634 610 606 586 - 3,3 %<br />
Gemeindestraßen 5.946 4.905 4.427 4.505 4.546 0,9 %<br />
Getötete nach Straßenklassen<br />
Autobahn 204 88 53 35 46 37 27 - 27,0 %<br />
B<strong>und</strong>esstraßen 148 86 54 50 47 - 6,0 %<br />
Landesstraßen 132 90 60 63 58 - 7,9 %<br />
Kreisstraßen 38 13 11 9 8 - 11,1 %<br />
Gemeindestraßen 50 45 21 28 26 - 7,1 %<br />
Unfälle (ohne UK 5) nach Ortslage<br />
außerorts (ohne Autobahn) 5.924 4.032 3.462 3.046 2.983 - 2,1 %<br />
innerorts 11.364 8.559 7.675 7.687 7.762 1,0 %<br />
Getötete nach Ortslage<br />
außerorts (ohne Autobahn) 314 519 263 165 105 103 89 - 13,6 %<br />
innerorts 216 161 105 70 41 47 50 6,4 %<br />
Tabelle 1-1 Unfallentwicklung im Land Brandenburg von 1990-2012 1<br />
1 Schwere Personenschäden (SPS) stellen die Summe aller Getöteten <strong>und</strong> Schwerverletzten dar.<br />
2 Übersicht
1.3 Quellen <strong>und</strong> Methodik<br />
Der vorliegende Bericht über Straßenverkehrsunfälle des Landes Brandenburg im Jahr 2012 basiert auf den vom <strong>Ministerium</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Infrastruktur</strong> <strong>und</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> dem Amt <strong>für</strong> Statistik Berlin-Brandenburg zur Verfügung gestellten<br />
amtlichen Unfalldaten. Diese enthalten alle polizeilich gemeldeten Straßenverkehrsunfälle des Landes Brandenburg.<br />
1<br />
Für einen b<strong>und</strong>esweiten Vergleich des Unfallgeschehens im Land Brandenburg wurden zudem die vom Statistischen<br />
B<strong>und</strong>esamt veröffentlichten Unfallzahlen <strong>für</strong> das Jahr 2012 herangezogen.<br />
Um die Verkehrssicherheit einheitlich <strong>und</strong> repräsentativ bewerten zu können, wurde als gr<strong>und</strong>sätzliche Bezugsgröße<br />
die Einwohnerzahl einer Region bzw. einer Personengruppe herangezogen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> dient im vorliegenden<br />
Bericht die daraus resultierende Unfallschwere (Personenschäden je Unfall oder je Einwohner) als bevorzugte<br />
Vergleichsgröße.<br />
B<strong>und</strong>esweit wird im Wesentlichen die Anzahl der durch Straßenverkehrsunfälle Getöteten zur Beurteilung <strong>und</strong> zum<br />
Vergleich der Sicherheit des Straßenverkehrs herangezogen. Um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurde auch<br />
im Rahmen des <strong>Unfallbericht</strong>s 2012 die Anzahl der Getöteten bei Verkehrsunfällen eingehend betrachtet.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des geringen Anteils der Verkehrsunfälle mit Getöteten <strong>und</strong> dem stetigen Rückgang dieser Unfallkategorie<br />
muss allerdings beachtet werden, dass diese Vergleichsgröße zunehmend von statistischen Schwankungen beeinflusst<br />
wird. Geringe Veränderungen haben damit einen immer größer werdenden Einfluss auf das Gesamtergebnis.<br />
Zudem können Auffälligkeiten von schwerwiegenden Unfällen zunehmend schlechter offengelegt werden.<br />
Übersicht<br />
3
2<br />
Allgemeine Unfallentwicklung<br />
2<br />
2.1 Unfallgeschehen in Brandenburg<br />
Mit 80.854 Unfällen blieb die Anzahl aller polizeilich registrierten Straßenverkehrsunfälle in Brandenburg gegenüber<br />
dem Vorjahr nahezu gleich (siehe Abbildung 2-1). Mit Ausnahme des Jahres 2010 folgt das allgemeine Unfallgeschehen<br />
der letzten Jahre damit einem leichten Abwärtstrend im Bereich zwischen 85.000 <strong>und</strong> 80.000 Straßenverkehrsunfällen<br />
pro Jahr.<br />
120.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
98.702<br />
97.057<br />
89.783<br />
84.843 86.771<br />
85.298 84.675 84.105<br />
81.255 82.592 89.629<br />
80.575<br />
80.854<br />
60.000<br />
40.000<br />
Verkehrsunfälle<br />
Verunglückte gesamt<br />
Schwere Personenschäden<br />
20.000<br />
18.134 17.207 15.250<br />
14.378 13.138 13.185 12.590 12.489<br />
12.047<br />
10.891 10.510 10.526<br />
10.493<br />
5.458 5.014 4.276 4.207 3.675 3.702 3.512 3.414 3.070 2.711 2.590 2.638 2.639<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Abbildung 2-1 Verkehrsunfälle <strong>und</strong> Personenschäden in Brandenburg, 2000-2012<br />
Mit einer Anzahl von etwa 10.500 Personenschäden pro Jahr haben diese gegenüber dem Jahr 2000 um über 40 %<br />
abgenommen. Allerdings blieb auch dieser Wert gegenüber den letzten Jahren nahezu unverändert. Ebenso verhält<br />
sich die Entwicklung der Anzahl von schweren Personenschäden (Summe der Getöteten <strong>und</strong> Schwerverletzten).<br />
Bei einer näheren Betrachtung der allgemeinen Unfallentwicklung ist zu erkennen, dass die Anzahl der Unfälle mit<br />
Getöteten (Unfallkategorie 1) gegenüber dem Jahr 2011 um 9,9 % <strong>und</strong> die Anzahl der Unfälle mit Schwerverletzten<br />
(Unfallkategorie 2) um 2,5 % abgenommen haben (siehe Tabelle 1-1). Trotz weniger Straßenverkehrsunfällen mit<br />
schweren Personenschäden im Jahr 2012 wurden somit genauso viele Menschen schwer verletzt beziehungsweise<br />
getötet. Dies bedeutet einen tendenziellen Anstieg der Unfallschwere (schwere Personenschäden je Unfall).<br />
Abbildung 2-2 stellt die Entwicklung des Unfallgeschehens im Land Brandenburg seit dem Jahr 2000 dar. Dabei<br />
handelt es sich um eine indizierte Darstellung, bei welcher die Werte des Jahres 2000 gleich 100 % gesetzt wurden.<br />
Während die Anzahl der Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahr fast konstant geblieben ist, ist die Anzahl der<br />
Leichtverletzten gesunken <strong>und</strong> liegt damit bei 62 % des Wertes aus dem Jahr 2000. Die Anzahl der Getöteten bei<br />
Straßenverkehrsunfällen hat gegenüber dem Jahr 2011 spürbar abgenommen <strong>und</strong> verzeichnet mit 39 % des Wertes<br />
aus dem Jahr 2000 den deutlichsten Rückgang. Auch die Anzahl der Schwerverletzten bei Straßenverkehrsunfällen<br />
ist gegenüber dem Jahr 2000 bis auf die Hälfte zurückgegangen. Dagegen ist bei einer Betrachtung der letzten drei<br />
Jahre wieder ein leichter Anstieg zu verzeichnen.<br />
4
100%<br />
90%<br />
80%<br />
82%<br />
2<br />
70%<br />
60%<br />
62%<br />
50%<br />
Verkehrsunfälle gesamt<br />
40% Leichtverletzte<br />
Schwerverletzte<br />
39%<br />
Getötete<br />
30%<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Abbildung 2-2 Entwicklung des Unfallgeschehens in Brandenburg, 2000-2012<br />
49%<br />
Insgesamt ist zu erkennen, dass die Anzahl der Verkehrsunfälle, insbesondere bis zum Jahr 2003, spürbar <strong>und</strong> kontinuierlich<br />
gesunken ist. Seit 2004 ist im Trend lediglich ein leichter Rückgang zu verzeichnen.<br />
Die leichten <strong>und</strong> schweren Personenschäden sind in der Summe bis zum Jahr 2008 stetig zurückgegangen. Seit 2008<br />
sind dagegen nur geringfügige Veränderungen zu erkennen.<br />
Die Anzahl der Getöteten konnte konstant reduziert werden, wodurch im Vergleich zum Jahr 2000 im Jahr 2012 fast<br />
zwei Drittel der Getöteten durch Straßenverkehrsunfälle vermieden werden konnten.<br />
Bei einer Gesamtbetrachtung kann daher durchaus von einer erfolgreichen Verkehrssicherheitsarbeit im Land Brandenburg<br />
gesprochen werden. Die Bemühungen um eine weitere Reduzierung der Unfallzahlen müssen allerdings<br />
auch in den kommenden Jahren bestehen bleiben.<br />
2.2 Getötete<br />
Zur Beurteilung der Sicherheit des Straßenverkehrs wird bislang hauptsächlich die Anzahl der Verkehrstoten herangezogen.<br />
Der Unfalltod stellt die schwerste Unfallfolge dar <strong>und</strong> steht daher vorrangig im Mittelpunkt der Auswertungen<br />
zum Unfallgeschehen.<br />
Seit dem Jahr 1991, in dem ein Maximum an Verkehrstoten im Land Brandenburg erreicht wurde, konnte die Anzahl<br />
stetig gesenkt werden. Im Jahr 2012 wurde mit 166 Getöteten der geringste Wert seit Beginn der Erfassung im Jahr<br />
1979 erreicht (siehe Abbildung 2-3). Dies entspricht 765 Getöteten weniger als im Jahr 1991 <strong>und</strong> 21 Getöteten weniger<br />
als im Vorjahr.<br />
Allgemeine Unfallentwicklung<br />
5
2<br />
1.000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
734<br />
931<br />
876<br />
808<br />
802<br />
768<br />
642<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
512<br />
439<br />
456<br />
397<br />
398<br />
390<br />
413<br />
365<br />
343<br />
352<br />
425<br />
657<br />
493<br />
486<br />
425<br />
375<br />
358<br />
328<br />
280<br />
270<br />
262<br />
264<br />
222<br />
202<br />
192<br />
187<br />
166<br />
0<br />
1979<br />
1980<br />
1981<br />
1982<br />
1983<br />
1984<br />
1985<br />
1986<br />
1987<br />
1988<br />
1989<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
Abbildung 2-3 Anzahl der Verkehrstoten pro Jahr in Brandenburg, 1979-2012<br />
Bei einer Betrachtung der prozentualen Veränderung der Anzahl Verkehrstoter in Brandenburg gegenüber dem jeweiligen<br />
Vorjahr (siehe Abbildung 2-4) zeigt sich somit ein Rückgang von 11 % im Vergleich zum Jahr 2011. Damit konnte<br />
erneut das einst formulierte Ziel des brandenburgischen Verkehrssicherheitsprogramms 2004, die Unfallanzahl mit<br />
Getöteten im Straßenverkehr jährlich um 5 % zu senken, erfüllt werden.<br />
Nichtsdestotrotz liegt Brandenburg im b<strong>und</strong>esweiten Vergleich wiederholt auf dem letzten Platz bei der Betrachtung<br />
der Verkehrstoten pro 1 Mio. Einwohner (siehe Kapitel 3). Möglichkeiten zur Erhöhung der Straßenverkehrssicherheit<br />
sind daher auch in den kommenden Jahren zu prüfen <strong>und</strong> umzusetzen.<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
42%<br />
21%<br />
10%<br />
0%<br />
-10%<br />
-20%<br />
-6% -8%<br />
-1%<br />
-4%<br />
-17%<br />
-2%<br />
1%<br />
-1%<br />
-5% -4% -3% -5% -3%<br />
-9%<br />
-14% -13%<br />
-10% -11%<br />
-17%<br />
-19%<br />
-30%<br />
-30%<br />
-40%<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
Abbildung 2-4<br />
Prozentuale Veränderung der Anzahl Verkehrstoter in Brandenburg gegenüber dem jeweiligen Vorjahr<br />
6 Allgemeine Unfallentwicklung
2.3 Verletzte<br />
Die Anzahl der Leichtverletzten ist im Jahr 2012 leicht auf 7.854 gesunken. Dies entspricht einem Rückgang um 0,4 %<br />
gegenüber dem Vorjahr. Dagegen ist die Anzahl der Schwerverletzten um 22 Personen auf insgesamt 2.473 (0,9 %)<br />
angestiegen (siehe Abbildung 2-5).<br />
2<br />
14.000<br />
12.000<br />
12.675<br />
12.189<br />
10.974<br />
Schwerverletzte<br />
Leichtverletzte<br />
10.173<br />
9.459<br />
9.483 9.077<br />
10.000<br />
8.000<br />
8.827<br />
8.135 8.181<br />
7.920 7.888 7.854<br />
6.000<br />
4.000<br />
6.037<br />
4.644<br />
3.921 3.851<br />
3.396 3.433 3.252 3.050<br />
2.534 2.508 2.398 2.451 2.473<br />
2.000<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Abbildung 2-5 Anzahl der Schwer- <strong>und</strong> Leichtverletzten pro Jahr in Brandenburg, 2000-2012<br />
Allgemeine Unfallentwicklung<br />
7
3<br />
Brandenburg im Vergleich<br />
3<br />
Der Rückgang von Straßenverkehrsunfällen mit Getöteten im Land Brandenburg kann als Erfolg bezeichnet werden.<br />
Auch in anderen B<strong>und</strong>esländern ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten.<br />
Um die Erfolge der Verkehrssicherheitsarbeit in Brandenburg vergleichen zu können, ist der Blick auf die Entwicklung<br />
in anderen B<strong>und</strong>esländern wichtig. Deshalb soll untersucht werden, inwieweit Brandenburg dem allgemeinen<br />
deutschlandweiten Trend folgt oder gegebenenfalls sogar überdurchschnittliche Fortschritte erzielt.<br />
Während Stadtstaaten <strong>und</strong> dicht besiedelte Regionen sehr unterschiedliche Voraussetzungen aufweisen, die mit den<br />
Verhältnissen in Brandenburg schlecht vergleichbar sind, ist die Entwicklung in ländlichen Regionen <strong>für</strong> die hiesige<br />
Arbeit von großem Interesse.<br />
3.1 B<strong>und</strong>esvergleich: Unfälle<br />
Deutschlandweit ist eine ähnliche Entwicklung wie schon bei der Einzelbetrachtung von Brandenburg zu verzeichnen.<br />
Die Anzahl der polizeilich registrierten Straßenverkehrsunfälle blieb wie im Land Brandenburg auch in der gesamten<br />
B<strong>und</strong>esrepublik nahezu gleich <strong>und</strong> stieg nur geringfügig um 0,6 % auf ca. 2,4 Millionen Unfälle an.<br />
Auch hierbei bezieht sich die Zunahme ausschließlich auf einen Anstieg im Bereich der Unfälle mit Sachchaden. Die<br />
Anzahl der Personenschäden ist hingegen um 2,2 % auf etwa 299.600 2 gesunken.<br />
Bezüglich der allgemeinen Unfallentwicklung im Land Brandenburg kann im Vergleich zur Gesamtentwicklung in<br />
Deutschland von einem identischen Trend gesprochen werden. In beiden Fällen ist ein leichter Anstieg der Gesamtanzahl<br />
von Verkehrsunfällen zu beobachten, während die Unfälle mit Personenschäden weniger werden.<br />
3.2 B<strong>und</strong>esvergleich: Getötete<br />
Auch bei der Entwicklung der Anzahl der durch Straßenverkehrsunfälle Getötete zeichnet sich ein, mit der Entwicklung<br />
im Land Brandenburg identischer Trend ab. B<strong>und</strong>esweit starben im Jahr 2012 3.606 Menschen durch Straßenverkehrsunfälle.<br />
Damit hat sich die Anzahl der Todesopfer gegenüber dem Vorjahr um 403 (10,1 %) verringert. Nach<br />
einem Anstieg im Jahr 2011 bedeutet dies den bisher niedrigsten Wert seit der statistischen Erhebung von Verkehrsunfällen<br />
in der B<strong>und</strong>esrepublik.<br />
Insgesamt kann damit festgestellt werden, dass sich der seit 1991 anhaltende Trend des Rückgangs der Anzahl von<br />
Verkehrstoten weiterhin fortgesetzt hat (siehe Abbildung 3-1).<br />
2 Statistisches B<strong>und</strong>esamt: Pressemitteilung Nr. 068 vom 22.02.2013: „ Im Jahr 2012 weniger Todesopfer im Straßenverkehr denn je.“<br />
8
140%<br />
120%<br />
Verkehrstote Land Brandenburg<br />
Verkehrstote Deutschland<br />
3<br />
100%<br />
11.046<br />
734<br />
80%<br />
60%<br />
3.601<br />
40%<br />
20%<br />
166<br />
0%<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
Abbildung 3-1 Verkehrstote pro Jahr in Brandenburg <strong>und</strong> in Deutschland gesamt, 1990-2012<br />
Bei einer Betrachtung der einzelnen B<strong>und</strong>esländer ist zu erkennen, dass bei einem Großteil die Anzahl der Getöteten<br />
bei Verkehrsunfällen im Jahr 2012 ebenfalls zurückgegangen ist. Ausnahmen bilden die Länder Bremen, Hessen,<br />
Sachsen <strong>und</strong> Rheinland-Pfalz, welche einen Anstieg der Anzahl von Verkehrstoten gegenüber dem Jahr 2011 zu<br />
verzeichnen haben.<br />
Um die Absolutwerte der Getöteten der einzelnen B<strong>und</strong>esländer vergleichbar zu machen, müssen diese in Abhängigkeit<br />
zu einer einheitlichen Bezugsgröße dargestellt werden. Es hat sich dabei eine Betrachtung in Relation zur<br />
Einwohneranzahl des jeweiligen Gebiets als praktikabel <strong>und</strong> aussagekräftig erwiesen.<br />
Für die gesamte B<strong>und</strong>esrepublik ergibt sich damit ein Wert von etwa 44 Getöteten pro 1 Mio. Einwohner.<br />
Brandenburg gehört traditionell zu den Ländern mit den höchsten relativen Verkehrstotenzahlen. Nach der Belegung<br />
des drittletzten Platzes der Statistik im Jahr 2011 konnte Brandenburg im Jahr 2012 nur den letzten Platz im b<strong>und</strong>esweiten<br />
Vergleich belegen (siehe Abbildung 3-2).<br />
Im Jahr 2011 verzeichneten die Länder Mecklenburg-Vorpommern <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt mehr Verkehrstote pro 1 Mio.<br />
Einwohner. Diese konnten im Jahr 2012 allerdings einen sehr deutlichen Rückgang der Getöteten bei Straßenverkehrsunfällen<br />
erreichen.<br />
Brandenburg im Vergleich<br />
9
100<br />
3<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
26<br />
30<br />
37<br />
39<br />
44<br />
46<br />
51 51 52 53<br />
57<br />
61 61<br />
67<br />
20<br />
10<br />
12<br />
18<br />
0<br />
Abbildung 3-2<br />
Verkehrstote pro 1 Million Einwohner, differenziert nach B<strong>und</strong>esländern<br />
Zu erkennen ist, dass die drei Stadtstaaten die geringste Anzahl Getöteter pro 1 Mio. Einwohner aufweisen, gefolgt<br />
von dicht besiedelten Flächenländern wie Nordrhein-Westfalen. Auf den hinteren Plätzen liegen die ländlich strukturierten<br />
<strong>und</strong> dünn besiedelten Flächenländer, wozu auch Brandenburg gehört.<br />
3.3 B<strong>und</strong>esvergleich: Personenschäden<br />
Betrachtet man die Anzahl aller Personenschäden (Summe aller Getöteten, Schwer- <strong>und</strong> Leichtverletzten), können<br />
die in Bezug auf die Verkehrstoten festgestellten regionalen Auffälligkeiten nicht bestätigt werden.<br />
Im Jahr 2012 wurden in Deutschland 387.978 Personen registriert, die bei Verkehrsunfällen verletzt oder getötet<br />
wurden. In Relation zur Gesamtbevölkerung sind dies 4.740 Personen pro 1 Mio. Einwohner oder 474 Personen pro<br />
100.000 Einwohner.<br />
In der gesamten B<strong>und</strong>esrepublik lag dieser Wert <strong>für</strong> die einzelnen B<strong>und</strong>esländer im Jahr 2012 zwischen 391 <strong>und</strong><br />
599 Personen pro 100.000 Einwohner. Dabei nimmt Brandenburg in der gesamten Statistik mit 421 Personen pro<br />
100.000 Einwohner einen der vorderen Plätze ein (siehe Abbildung 3-3).<br />
10 Brandenburg im Vergleich
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
391<br />
404 415 421 423<br />
437<br />
453<br />
476 483 491<br />
527 530 531<br />
548 557<br />
599<br />
3<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Abbildung 3-3<br />
Personenschäden (Getötete <strong>und</strong> Verletzte) pro 100.000 Einwohner, differenziert nach B<strong>und</strong>esländern<br />
Die Anzahl aller Personenschäden infolge von Straßenverkehrsunfällen bezogen auf die Einwohneranzahl liegt im<br />
Land Brandenburg bereits seit den letzten Jahren unter dem B<strong>und</strong>esdurchschnitt. Die Summe der Personenschäden<br />
wird hierbei mit einem Anteil von ca. 75 % hauptsächlich durch die Anzahl von Leichtverletzten geprägt.<br />
Es lässt sich schlussfolgern, dass Brandenburg nur bei den besonders schweren Unfällen eine überdurchschnittlich<br />
hohe Anzahl Verunglückter aufweist. In Bezug auf Unfälle mit leichten Personenschäden nimmt Brandenburg dagegen<br />
eine gute Positionierung ein.<br />
Brandenburg im Vergleich<br />
11
4<br />
Regionale Entwicklung<br />
4<br />
Analog zum B<strong>und</strong>esvergleich soll auch das Unfallgeschehen innerhalb des Landes Brandenburg auf kleinräumiger<br />
Ebene (Landkreise <strong>und</strong> kreisfreie Städte) untersucht werden. Dazu werden die Unfallzahlen im folgenden Abschnitt<br />
<strong>für</strong> die 14 brandenburgischen Landkreise sowie die vier kreisfreien Städte aufgeschlüsselt ausgewiesen.<br />
Autobahnen dienen vorwiegend dem überregionalen Verkehr. Zudem hat das Unfallgeschehen auf Autobahnen weniger<br />
lokalspezifische Ursachen als das auf anderen überörtlichen Straßen oder den Ortsdurchfahrten. Um bei der<br />
regionalen Entwicklung des Unfallgeschehens in Brandenburg kein verzerrtes Bild der Kreiszahlen zu erhalten, werden<br />
die Unfälle auf Autobahnen daher von dieser Betrachtung ausgenommen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der vergleichsweise geringen Größe der Landkreise als Untersuchungsräume <strong>und</strong> der durch die Sicherheitsarbeit<br />
der letzten Jahre erreichten geringen Anzahl von Verkehrstoten unterliegt diese Bezugsgröße starken<br />
statistischen Schwankungen. Beispielsweise nahm die Anzahl der Getöteten im Landkreis Prignitz von 8 Getöteten<br />
im Jahr 2010 um etwa 38 % auf 5 Getötete im Jahr 2011 ab <strong>und</strong> stieg demgegenüber zum Jahr 2012 wieder um 60 %<br />
auf 8 Getötete an. Es zeigt sich damit, dass schon ein einziger Unfall mit Getöteten erhebliche Auswirkungen auf das<br />
prozentuale Ergebnis haben kann <strong>und</strong> diese Herangehensweise damit keine geeignete Aussagekraft bietet.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird zum Vergleich des Unfallgeschehens innerhalb des Landes Brandenburg das Kriterium<br />
„schwere Personenschäden“, also die Summe aus Getöteten <strong>und</strong> Schwerverletzten, als Messgröße herangezogen.<br />
4.1 Vergleich des Unfallgeschehens in den Landkreisen <strong>und</strong> kreisfreien Städten<br />
Außerhalb von Autobahnen wurden im Jahr 2012 in Brandenburg 139 Menschen durch Straßenverkehrsunfälle getötet,<br />
2.112 Menschen schwer <strong>und</strong> 7.097 leicht verletzt.<br />
Der Landkreis mit den meisten Verkehrsunfällen mit Getöteten war im Jahr 2012 Märkisch-Oderland mit 16 Verkehrsunfällen<br />
der Kategorie 1, gefolgt von den Landkreisen Barnim <strong>und</strong> Havelland mit jeweils 14 Verkehrsunfällen der<br />
Kategorie 1 (siehe Tabelle 4-1).<br />
Neben den allgemein weniger von schweren Personenschäden betroffenen kreisfreien Städten wurden in den Landkreisen<br />
Oder-Spree mit 4 Unfällen der Kategorie 1 sowie Elbe-Elster <strong>und</strong> Ostprignitz-Ruppin mit jeweils 5 Verkehrsunfällen<br />
der Kategorie 1 die wenigsten Unfälle mit Getöteten verzeichnet.<br />
In Bezug auf die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten war 2012 Teltow-Fläming, mit einer Anzahl von 180<br />
Unfällen der Kategorie 2, der Landkreis mit den meisten Verkehrsunfällen. Auch in den Landkreisen Märkisch-Oderland<br />
<strong>und</strong> Barnim wurde mit 160 <strong>und</strong> 152 Verkehrsunfällen der Kategorie 2 ein erhöhter Wert verzeichnet.<br />
Dagegen wurden mit 64 Unfällen mit Schwerverletzten im Landkreis Prignitz die wenigsten Unfälle der Kategorie 2<br />
polizeilich erfasst. Es folgen Oberspreewald-Lausitz mit 75 Unfällen der Kategorie 2 <strong>und</strong> Elbe-Elster mit 82 Unfällen.<br />
12
Kreisfreie Städte/<br />
Landkreise<br />
Unfälle<br />
gesamt<br />
Unfallkategorie<br />
1<br />
Unfallkategorie<br />
2<br />
Unfallkategorie<br />
3<br />
Unfallkategorie<br />
4-6<br />
Stadt Brandenburg 2.341 2 60 202 2.077<br />
Stadt Cottbus 3.183 3 40 227 2.913<br />
4<br />
Stadt Frankfurt (Oder) 1.948 0 48 98 1.802<br />
Stadt Potsdam 5.664 6 48 542 5.068<br />
Barnim 5.228 14 152 421 4.641<br />
Dahme-Spreewald 5.240 6 117 455 4.662<br />
Elbe-Elster 2.939 5 82 190 2.662<br />
Havelland 4.198 14 109 381 3.694<br />
Märkisch-Oderland 5.976 16 160 430 5.370<br />
Oberhavel 5.915 8 125 521 5.261<br />
Oberspreewald-Lausitz 3.076 9 75 198 2.794<br />
Oder-Spree 5.260 4 115 363 4.778<br />
Ostprignitz-Ruppin 3.183 5 119 182 2.877<br />
Potsdam-Mittelmark 5.643 8 112 454 5.069<br />
Prignitz 2.597 6 64 156 2.371<br />
Spree-Neiße 3.616 8 96 223 3.289<br />
Teltow-Fläming 4.761 11 180 381 4.189<br />
Uckermark 4.107 7 114 234 3.752<br />
Kreisfreie Städte 13.136 11 196 1.069 11.860<br />
Landkreise 61.739 121 1.620 4.589 55.409<br />
Land Brandenburg 74.875 132 1.816 5.658 67.269<br />
Tabelle 4-1 Verkehrsunfälle der Kategorien 1-6 in den kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen (ohne Autobahnunfälle)<br />
4.2 Vergleich der Unfallschwere in den Landkreisen <strong>und</strong> kreisfreien Städten<br />
Der Zusammenhang zwischen der Anzahl der Verkehrsunfälle <strong>und</strong> der Anzahl der dabei entstandenen schweren<br />
Personenschäden (Getötete <strong>und</strong> Schwerverletzte) wird mit der Unfallschwere ausgedrückt. Diese stellt das Verhältnis<br />
von schweren Personenschäden (SPS) je Unfall dar. Eine Betrachtung der Unfallschwere zeigt beispielsweise<br />
<strong>für</strong> den Landkreis Ostprignitz-Ruppin, dass dieser mitunter die wenigsten Unfälle mit Getöteten vorzuweisen hat<br />
(siehe Tabelle 4-1). Aufgr<strong>und</strong> der insgesamt relativ geringen Anzahl von Verkehrsunfällen, beträgt die Unfallschwere<br />
Regionale Entwicklung<br />
13
4<br />
außerorts allerdings 685 SPS pro 10.000 Unfälle <strong>und</strong> innerorts 337 SPS pro 10.000 Unfälle (siehe Tabelle 4-2). Damit<br />
gehört Ostprignitz-Ruppin bei der Betrachtung der Unfallschwere zu den auffälligsten Regionen. Außerorts wurde<br />
zudem <strong>für</strong> die Landkreise Teltow-Fläming mit einem Wert von 805 SPS pro 10.000 Unfälle <strong>und</strong> Barnim mit 779 SPS<br />
pro 10.000 Unfälle eine erhöhte Unfallschwere festgestellt.<br />
Kreisfreie Städte/<br />
Landkreis<br />
Unfälle<br />
gesamt<br />
SPS außerorts<br />
SPS innerorts<br />
Anzahl pro 10.000 Unfällen Anzahl pro 10.000 Unfällen<br />
Stadt Brandenburg 2.341 6 361 57 262<br />
Stadt Cottbus 3.183 2 118 44 146<br />
Stadt Frankfurt (Oder) 1.948 9 356 41 242<br />
Stadt Potsdam 5.664 4 242 57 104<br />
Barnim 5.228 88 779 102 249<br />
Dahme-Spreewald 5.240 72 478 70 188<br />
Elbe-Elster 2.939 59 439 41 257<br />
Havelland 4.198 62 522 77 256<br />
Märkisch-Oderland 5.976 116 595 97 241<br />
Oberhavel 5.915 63 404 82 188<br />
Oberspreewald-Lausitz 3.076 55 450 39 210<br />
Oder-Spree 5.260 48 284 86 241<br />
Ostprignitz-Ruppin 3.183 90 685 63 337<br />
Potsdam-Mittelmark 5.643 78 415 64 170<br />
Prignitz 2.597 54 427 30 225<br />
Spree-Neiße 3.616 51 341 65 306<br />
Teltow-Fläming 4.761 138 805 95 312<br />
Uckermark 4.107 83 457 63 275<br />
Kreisfreie Städte 13.136 21 279 199 161<br />
Landkreise 61.739 1.057 502 974 240<br />
Land Brandenburg 74.875 1.078 494 1.173 221<br />
Tabelle 4-2 Schwere Personenschäden in den kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen (ohne Autobahnunfälle)<br />
14 Regionale Entwicklung
Innerorts wurde neben dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin auch <strong>für</strong> Teltow-Fläming mit einem Wert von 312 SPS pro<br />
10.000 Unfälle <strong>und</strong> <strong>für</strong> den Landkreis Spree-Neiße 306 SPS pro 10.000 Unfälle eine erhöhte Unfallschwere festgestellt<br />
(siehe Tabelle 4-2).<br />
Eine weitere Betrachtung des Unfallgeschehens mit schweren Personenschäden bietet die Analyse der schweren<br />
Personenschäden in Relation zur Gesamtbevölkerung.<br />
4<br />
Abbildung 4-1 zeigt, dass bei der Analyse der schweren Personenschäden (SPS) pro 1 Mio. Einwohner der Landkreis<br />
Ostprignitz-Ruppin mit 1.513 SPS pro 1 Mio. Einwohner den höchsten Wert aufzeigt. Zudem geht hervor, dass<br />
in Ostprignitz-Ruppin bereits in den vergangenen Jahren regelmäßig der höchste Wert erreicht wurde, obwohl der<br />
Landkreis zu den Regionen mit den wenigsten Unfällen mit Getöteten gehört.<br />
.<br />
Abbildung 4-1<br />
Übersicht schwerer Personenschäden pro 1 Million Einwohner nach kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen<br />
Regionale Entwicklung<br />
15
4<br />
Des Weiteren liegt wiederholt der Wert <strong>für</strong> den Landkreis Teltow-Fläming mit 1.335 SPS pro 1 Mio. Einwohner im<br />
oberen Bereich des Vergleichs. Auch die Landkreise Uckermark mit 1.145 <strong>und</strong> Märkisch-Oderland mit 1.124 SPS pro<br />
1 Mio. Einwohner überschreiten die Grenze von 1.100 schweren Personenschäden pro 1 Mio. Einwohner.<br />
Mit weit weniger als der Hälfte schwerer Personenschäden gegenüber der Region Ostprignitz-Ruppin konnte das<br />
beste Ergebnis im Landkreis Potsdam-Mittelmark mit 689 SPS pro 1 Mio. Einwohner erzielt werden. Bei einer näheren<br />
Betrachtung ist zu erkennen, dass die Anzahl von Schwerverletzten <strong>und</strong> Getöteten je Einwohner in Potsdam-Mittelmark<br />
in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesenkt werden konnte.<br />
Bedeutende Anstiege der Anzahl von schweren Personenschäden je Einwohner gegenüber dem Vorjahr sind in den<br />
Landkreisen Barnim mit 291 <strong>und</strong> im Landkreis Teltow-Fläming mit 259 schweren Personenschäden pro 1 Mio. Einwohner<br />
zu verzeichnen.<br />
In Bezug auf die kreisfreien Städte ist festzustellen, dass besonders in Frankfurt (Oder) die Anzahl der SPS pro 1 Mio.<br />
Einwohner zugenommen hat. Mit einem Wert von 836 im Jahr 2012 beträgt die Zunahme zum Vorjahr nahezu 100 %.<br />
Wiederholt ist zudem auch im Jahr 2012 in der Stadt Brandenburg an der Havel mit 881 SPS pro 1 Mio. Einwohner<br />
ein erhöhter Wert festzustellen.<br />
4.3 Herkunft der Unfallfahrzeuge<br />
80,0%<br />
70,0%<br />
60,0%<br />
50,0%<br />
40,0%<br />
2010<br />
2011<br />
63,7% 64,6%<br />
2012<br />
57,6% 59,2% 54,8%<br />
50,5% 52,9% 54,8%<br />
47,2% 47,4% 47,5% 48,4% 49,6% 52,4% 54,5%<br />
42,0% 43,3%<br />
39,5%<br />
30,0%<br />
20,0%<br />
10,0%<br />
0,0%<br />
Abbildung 4-2 Unfallfahrzeuge im eigenen Landkreis, 2010-2012<br />
16 Regionale Entwicklung
Bei einer Betrachtung der Herkunft der Unfallfahrzeuge durch Analyse der jeweiligen Kennzeichen ist festzustellen,<br />
dass gr<strong>und</strong>sätzlich die Mehrheit der unfallverursachenden Kraftfahrzeuge in den eigenen kreisfreien Städten bzw.<br />
Landkreisen gemeldet sind (siehe Abbildung 4-2).<br />
Es kann somit davon ausgegangen werden, dass einem Großteil der Unfallverursacher die Unfallstelle durchaus<br />
bekannt ist, er also über eine ausreichende Ortskenntnis verfügt. Dabei ist der Anteil in den Landkreisen Uckermark,<br />
Elbe-Elster <strong>und</strong> Prignitz mit 60 % bis 65 % am höchsten. In den Regionen Potsdam-Mittelmark, Potsdam <strong>und</strong> Dahme-Spreewald<br />
ist der Anteil mit 40 % bis 45 % am geringsten.<br />
4<br />
30,0%<br />
25,0%<br />
20,0%<br />
15,0%<br />
10,0%<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
8,8% 10,1% 10,5% 10,9% 12,3%<br />
25,9%<br />
25,9%<br />
23,6% 24,5%<br />
22,4% 22,7%<br />
19,3%<br />
18,5% 19,4% 19,9%<br />
16,5% 17,3%<br />
15,1%<br />
5,0%<br />
0,0%<br />
Abbildung 4-3 Unfallfahrzeuge aus dem direkten Nachbargebiet, 2010-2012<br />
In Bezug auf die Betrachtung der unfallverursachenden Fahrzeuge aus dem direkten Nachbargebiet zeigt sich ein<br />
unterschiedliches Bild. In den Landkreisen Uckermark, Ostprignitz-Ruppin <strong>und</strong> Elbe-Elster fällt der Anteil mit etwa<br />
10 % recht gering aus. Die größten Anteile mit etwa 25 % werden in Frankfurt (Oder), Potsdam-Mittelmark <strong>und</strong> Barnim<br />
erreicht (siehe Abbildung 4-3).<br />
Im Mittel werden Verkehrsunfälle im Land Brandenburg am zweithäufigsten von Fahrzeugen verursacht, welche weder<br />
in dem betreffenden Kreis noch in einer Nachbarregion zugelassen sind. Entgegen den Fahrern der Unfallfahrzeuge<br />
im eigenen Landkreis ist diesen Fahrzeugführern die Örtlichkeit der Unfallstelle in der Regel nur wenig bzw.<br />
gar nicht bekannt.<br />
Mit Werten von 35 % bis 38 % liegt der Anteil der auswärtigen Unfallverursacher in Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark<br />
<strong>und</strong> Oberspreewald-Lausitz am höchsten. Die Landkreise Märkisch-Oderland, Havelland <strong>und</strong> Elbe-Elster<br />
verzeichnen diesbezüglich mit etwa 23 % bis 26 % die geringsten Anteile (siehe Abbildung 4-4).<br />
Regionale Entwicklung<br />
17
4<br />
45,0%<br />
40,0%<br />
35,0%<br />
30,0%<br />
25,0%<br />
22,8%<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
25,3% 25,8%<br />
25,9%<br />
26,6% 26,7% 27,0%<br />
29,8% 30,0% 30,1%<br />
34,3% 36,1% 37,5%<br />
33,1% 33,2% 34,0% 35,3%<br />
33,2%<br />
20,0%<br />
15,0%<br />
10,0%<br />
5,0%<br />
0,0%<br />
Abbildung 4-4 Auswärtige Unfallfahrzeuge, 2010-2012<br />
4.4 Unfallentwicklung im Berliner Umland<br />
Eine weitere Betrachtung des Unfallgeschehens im Land Brandenburg bezieht sich auf das Berliner Umland 3 . Die<br />
stetige Entwicklung der Region um die B<strong>und</strong>eshauptstadt bringt ein steigendes Verkehrsaufkommen mit sich <strong>und</strong> soll<br />
daher separat betrachtet werden.<br />
Dabei zeigt die Abbildung 4-5, dass die Anzahl der Verkehrsunfälle (ohne Unfälle mit leichten Sachschaden) gegenüber<br />
der allgemeinen Entwicklung des Landes Brandenburg in den letzten Jahren leicht zugenommen hat.<br />
Hierbei ist der Zusammenhang zwischen der allgemeinen Zunahme des Verkehrsaufkommens <strong>und</strong> des Unfallgeschehens<br />
zu erkennen.<br />
Da die Anzahl der schweren Personenschäden (SPS) gegenüber der Anzahl von Unfällen insgesamt konstant geblieben<br />
ist, kann in Bezug auf die Unfallschwere <strong>für</strong> das Berliner Umland ein leichter Abwärtstrend bei Betrachtung<br />
der letzten Jahre verzeichnet werden. Besonderheiten zur Entwicklung des Unfallgeschehens im Berliner Umland<br />
konnten damit nicht festgestellt werden.<br />
3 Die zugehörigen Gemeinden des Berliner Umlands werden in der Anlage I aufgelistet.<br />
18 Regionale Entwicklung
20.000<br />
18.000<br />
16.000<br />
14.000<br />
12.000<br />
10.000<br />
17.147<br />
15.164<br />
14.195<br />
14.063 13.877<br />
13.068<br />
12.768<br />
Land Brandenburg gesamt<br />
Berliner Umland<br />
12.149<br />
12.809<br />
11.984<br />
11.803<br />
11.766<br />
4<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
3.902<br />
3.684 3.898<br />
5.060 4.829<br />
4.577<br />
4.645<br />
4.393 4.361<br />
4.819<br />
4.618<br />
4.768<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Abbildung 4-5 Allgemeine Unfallentwicklung (ohne Unfallkategorie 5) im Umland von Berlin, 2001-2012<br />
350<br />
300<br />
293<br />
282<br />
294<br />
261 267<br />
260<br />
Land Brandenburg gesamt<br />
Berliner Umland<br />
250<br />
192<br />
227 230<br />
202<br />
224 220<br />
200<br />
150<br />
177 181<br />
193<br />
188<br />
201<br />
194<br />
184<br />
159 163<br />
153 158<br />
147<br />
100<br />
50<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Abbildung 4-6 Entwicklung der Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne Unfallkategorie 5) im Umland von Berlin, 2001-2012<br />
Regionale Entwicklung<br />
19
5<br />
Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage<br />
5<br />
Die Differenzierung des Unfallgeschehens nach der Straßenklasse <strong>und</strong> der Ortslage gibt wichtige Hinweise zur Gefahr<br />
von bestimmten, oft baulich bedingten Verkehrssituationen. Auch die unterschiedliche Trägerschaft der Straßenklassen<br />
<strong>und</strong> die vom jeweiligen Straßenbaulastträger betriebenen Sicherheitsprogramme können damit überprüft <strong>und</strong><br />
bewertet werden.<br />
5.1 Allgemeine Entwicklung<br />
Getötete<br />
Von den 166 durch Straßenverkehrsunfälle Getöteten des Jahres 2012 starben 89 Menschen außerorts, 50 innerorts<br />
<strong>und</strong> 27 auf Autobahnen. Während die Anzahl der außerorts Getöteten seit Jahren stetig zurückgeht, liegt die Getötetenanzahl<br />
der Unfälle innerorts mit 50 erneut höher als im Vorjahr. Die Anzahl der Getöteten auf Autobahnen konnte<br />
nach einem Anstieg im Jahr 2010 wieder deutlich gesenkt werden (siehe Abbildung 5-1).<br />
300<br />
außerorts<br />
263<br />
250 236<br />
innerorts<br />
Autobahn<br />
216<br />
204<br />
200<br />
170<br />
165<br />
151 153<br />
150<br />
133<br />
115<br />
105<br />
105 103<br />
100<br />
91<br />
89<br />
77<br />
67 69 69<br />
57 61<br />
62<br />
54<br />
47 50<br />
46<br />
50<br />
53 57<br />
57<br />
48<br />
49 49<br />
39<br />
41<br />
34<br />
35<br />
37<br />
25<br />
27<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Abbildung 5-1 Getötete nach Ortslage, 2000-2012<br />
Gegenüber dem Jahr 2000 ist die Anzahl von Getöteten bis 2012 außerorts um ca. 66 % <strong>und</strong> auf Autobahnen um<br />
etwa 49 % zurückgegangen. Durch den Anstieg der Getöteten innerorts zwischen den Jahren 2010 <strong>und</strong> 2012 kann<br />
<strong>für</strong> diesen Bereich mittlerweile nur noch ein Rückgang um ca. 52 % im Vergleich zum Jahr 2000 verzeichnet werden.<br />
Verletzte<br />
Außerorts wurden im Jahr 2012 989 Menschen schwer <strong>und</strong> 1.822 leicht verletzt. Für die Anzahl der Schwerverletzten<br />
bedeutet dies eine leichte Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 38 Menschen. Die Anzahl der Leichtverletzten ist<br />
dagegen um 145 Menschen zurückgegangen.<br />
20
Die Anzahl der Verletzten bei innerörtlichen Unfällen konnte <strong>für</strong> Schwerverletzte von 1.227 im Jahr 2011 nur geringfügig<br />
auf 1.123 Schwerverletzte im Jahr 2012 gesenkt werden. Die Anzahl der Leichtverletzten stieg sogar leicht von<br />
5.236 auf 5.275 Leichtverletzte im Jahr 2012 an.<br />
Auf Autobahnen wurde insgesamt ein Anstieg der bei Straßenverkehrsunfällen verletzten Menschen verzeichnet. Im<br />
Detail stieg die Anzahl der Schwerverletzten von 269 im Jahr 2011 auf 361 <strong>und</strong> die Anzahl der Leichtverletzten von<br />
685 auf 757 im Jahr 2012 an.<br />
5<br />
Unfallschwere<br />
Die durchschnittliche Unfallschwere ist bei Unfällen außerorts aufgr<strong>und</strong> der höheren Fahrgeschwindigkeiten wesentlich<br />
größer als innerorts. Ausgedrückt in schweren Personenschäden pro 1.000 Unfälle (ohne Unfälle mit leichten<br />
Sachschäden - Unfallkategorie 5) liegt sie außerorts mehr als doppelt so hoch wie innerorts (siehe Abbildung 5-2).<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
436<br />
417<br />
406<br />
335 336 336<br />
423<br />
408<br />
392 391<br />
345<br />
383<br />
403 411<br />
417<br />
392<br />
318<br />
379<br />
366<br />
254<br />
312<br />
221<br />
346<br />
282<br />
361<br />
313<br />
197 192 187 190 189 190 183<br />
150<br />
177<br />
164 168<br />
166<br />
147<br />
151<br />
100 außerorts<br />
50<br />
innerorts<br />
Autobahn<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Abbildung 5-2 Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) nach Ortslage, 2000-2012<br />
400<br />
380<br />
360<br />
340<br />
320<br />
300<br />
280<br />
260<br />
240<br />
B<strong>und</strong>esstraßen<br />
Landesstraßen<br />
Kreisstraßen<br />
Gemeindestraßen<br />
323<br />
320<br />
319<br />
250<br />
Abbildung 5-3<br />
387<br />
351<br />
350 355<br />
342<br />
339<br />
2010 2011 2012<br />
298<br />
200<br />
190<br />
180<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
B<strong>und</strong>esstraßen<br />
Landesstraßen<br />
Kreisstraßen<br />
Gemeindestraßen<br />
166<br />
156<br />
143<br />
142<br />
185<br />
180<br />
178<br />
154<br />
2010 2011 2012<br />
Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) nach Straßenklassen 2010-2012, links: außerorts, rechts: innerorts<br />
192<br />
185<br />
155<br />
136<br />
Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage<br />
21
5<br />
Bezüglich der Entwicklung der Unfallschwere ist zu erkennen, dass diese im Vergleich zu den vergangenen zwei<br />
Jahren sowohl auf außerörtlichen Straßen als auch auf Autobahnen deutlich zugenommen hat. Bei einer näheren<br />
Betrachtung wird aber auch deutlich, dass die Zunahme hauptsächlich auf die Entwicklung der Unfallschwere auf<br />
B<strong>und</strong>esstraßen zurückzuführen ist (siehe Abbildung 5-3).Für innerörtliche Straßen ist trotz der Zunahme der Unfallschwere<br />
auf Kreisstraßen tendenziell ein leichter Abwärtstrend zu verzeichnen.<br />
5.2 Unfallgeschehen auf Autobahnen<br />
A20<br />
A24<br />
A19<br />
A11<br />
A10<br />
A111 A114<br />
A115 A113<br />
A2<br />
A12<br />
A9<br />
A15<br />
A13<br />
Abbildung 5-4<br />
Autobahnen in Brandenburg<br />
22 Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage
Insgesamt verlaufen 15 B<strong>und</strong>esautobahnen über das Brandenburger Landesgebiet. Geprägt wird das brandenburgische<br />
Autobahnnetz vom Berliner Ring (A10) sowie sechs von diesem zu den äußeren Landesgrenzen verlaufenden<br />
Radialen (siehe Abbildung 5-4).<br />
Im Jahr 2012 starben 27 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen auf Brandenburger Autobahnen. 361 Personen<br />
wurden schwer <strong>und</strong> 757 leicht verletzt. Dabei sind die Werte in Bezug auf die Verletzten gegenüber dem Vorjahr<br />
angestiegen. 2011 wurden nur 269 Personen schwer <strong>und</strong> 685 leicht verletzt. Die Anzahl der Getöteten hat dagegen<br />
um 10 Getötete abgenommen.<br />
5<br />
Mit einer Anzahl von 47 wurden die meisten schweren Personenschäden (SPS) im Jahr 2012 auf der A24 in Fahrtrichtung<br />
Berlin verzeichnet. In der Gegenrichtung wurden 2012 25 SPS ermittelt. Des Weiteren wurden auch auf der A13<br />
mit 34 SPS in Fahrtrichtung Berlin sowie in der Gegenrichtung mit 32 SPS überdurchschnittlich hohe Werte ermittelt.<br />
Dagegen wurde mit einem SPS im Jahr 2012 <strong>für</strong> die A20 der geringste Wert ermittelt.<br />
Da die einzelnen Autobahnabschnittslängen auf dem Brandenburger Landesgebiet mitunter deutlich variieren, kann<br />
der Vergleich des Unfallgeschehens nicht allein anhand der Anzahl der SPS erfolgen. Daher wurde unter der Berücksichtigung<br />
der einzelnen Abschnittslängen das Unfallgeschehen in der Dichte schwerer Personenschäden pro<br />
100 km Abschnittslänge betrachtet (siehe Tabelle 5-1).<br />
Dabei zeigt sich, dass auf der A2 mit 52 SPS pro 100 km Autobahnlänge in Fahrtrichtung Hannover <strong>und</strong> mit 43 SPS<br />
pro 100 km Autobahnlänge in Fahrtrichtung Berlin die höchste Dichte von SPS festgestellt wurde.<br />
Ebenso wurde <strong>für</strong> die nördliche A10 zwischen dem Dreieck Havelland <strong>und</strong> dem Dreieck Schwanebeck in Fahrtrichtung<br />
Ost mit 39 SPS pro 100 km, die A12 in Fahrtrichtung Warschau mit 36 SPS pro 100 km sowie die A24 in Fahrtrichtung<br />
Berlin mit 35 SPS pro 100 km Autobahnlänge eine erhöhte Dichte festgestellt.<br />
Die geringste Dichte schwerer Personenschäden wurde mit insgesamt 5 SPS pro 100 km auf der A20 verzeichnet, gefolgt<br />
von der westlichen A10 zwischen dem Dreieck Havelland <strong>und</strong> dem Dreieck Werder, der A19 sowie den Berliner<br />
Stadtzubringern mit einer Dichte von insgesamt je 23 SPS pro 100 km Abschnittslänge.<br />
Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage<br />
23
5<br />
A2<br />
A9<br />
A10 Nord<br />
A10 Ost<br />
A10 Süd<br />
A10 West<br />
A11<br />
A12<br />
A13<br />
A15<br />
A19<br />
A20<br />
A24<br />
A11x<br />
Fahrtrichtung<br />
Unfälle<br />
Unfälle<br />
(ohne UK 5)<br />
SPS<br />
Autobahn<br />
Unfallschwere<br />
Dichte SPS<br />
(SPS/100 km)<br />
Hannover 212 65 23 354 52<br />
Berlin 185 61 19 311 43<br />
München 191 50 13 260 29<br />
Berlin 253 63 15 238 33<br />
Dreieck Schwanebeck 140 29 14 483 39<br />
Dreieck Havelland 170 34 10 294 28<br />
Dreieck Spreeau 208 32 8 250 20<br />
Dreieck Schwanebeck 193 30 2 67 5<br />
Dreieck Werder 467 87 21 241 31<br />
Dreieck Spreeau 456 80 15 188 22<br />
Dreieck Havelland 181 15 5 333 11<br />
Dreieck Werder 163 30 6 200 13<br />
Stettin 292 56 13 232 14<br />
Berlin 229 45 18 400 20<br />
Warschau 180 45 21 467 36<br />
Berlin 112 26 17 654 29<br />
Dresden 432 78 32 410 26<br />
Berlin 462 102 34 333 27<br />
Breslau 106 33 11 333 17<br />
Berlin 76 20 6 300 9<br />
Rostock 19 5 1 200 8<br />
Berlin 22 5 2 400 15<br />
Berlin 18 3 0 0 0<br />
Greifswald 33 6 1 167 5<br />
Berlin 439 83 47 566 35<br />
Hamburg 376 76 25 329 18<br />
nach Berlin 174 40 4 100 10<br />
von Berlin 189 40 5 125 13<br />
Summe Alle Strecken 5979 1293 388 313 47<br />
Tabelle 5-1 Unfallgeschehen auf Brandenburger Autobahnen<br />
24 Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage
5.3 Unfallgeschehen nach Straßenklassen (ohne Autobahnen)<br />
Übersicht<br />
Die Angabe von Unfallzahlen nur nach Straßenklasse ohne Berücksichtigung der Ortslage ist zunächst <strong>für</strong> die Unfallanalyse<br />
nicht sinnvoll, da sich die Verkehrssituationen inner- <strong>und</strong> außerorts erheblich voneinander unterscheiden.<br />
Da die Straßenklassen jedoch unterschiedliche Baulastträger haben <strong>und</strong> dadurch teilweise auch unterschiedlichen<br />
Sicherheitsprogrammen unterliegen, ist ein Überblick dennoch von Interesse.<br />
5<br />
160<br />
148<br />
B<strong>und</strong>esstraße<br />
140 135<br />
Landesstraße<br />
124 124<br />
Kreisstraße<br />
120 132<br />
Gemeindestraße<br />
125<br />
120<br />
100<br />
96<br />
90<br />
85 84<br />
78<br />
80<br />
86 88<br />
86<br />
74<br />
81<br />
77<br />
60<br />
63<br />
55<br />
60<br />
50<br />
64<br />
58<br />
45<br />
37 54 50 47<br />
40<br />
35 33 34<br />
35 35 33<br />
28<br />
28<br />
38<br />
21<br />
26<br />
20<br />
28 28<br />
21<br />
16<br />
13 18 13 15<br />
8<br />
11 11<br />
0<br />
9<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Abbildung 5-5 Getötete nach Straßenklassen (Summe inner- <strong>und</strong> außerorts), 2000-2012<br />
Abbildung 5-5 zeigt, dass die Anzahl der Getöteten bei Unfällen auf B<strong>und</strong>esstraßen seit 2004 unter der von Landesstraßen<br />
liegt. Mit Ausnahme des Jahres 2008 sind die Werte der beiden Straßenklassen seitdem auf einem ähnlichen<br />
Niveau <strong>und</strong> konnten im Vergleich zum Vorjahr gesenkt werden.<br />
Nach einem Anstieg der Anzahl der durch Straßenverkehrsunfälle auf Gemeindestraßen Getöteten im Jahr 2011<br />
konnte dieser Wert wieder leicht gesenkt werden. Auf Kreisstraßen blieb die Anzahl der Getöteten weiterhin konstant<br />
auf dem niedrigsten Niveau.<br />
Die differenzierte Analyse zeigt, dass außerorts, insbesondere auf B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesstraßen, die meisten Getöteten<br />
zu verzeichnen sind. Dagegen liegt die Anzahl der Getöteten innerorts auf Gemeindestraßen deutlich höher als<br />
im übrigen Straßennetz (siehe Abbildung 5-6).<br />
Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage<br />
25
5<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
46<br />
Abbildung 5-6<br />
44<br />
B<strong>und</strong>esstraßen<br />
Landesstraßen<br />
Kreisstraßen<br />
Gemeindestraßen<br />
49<br />
41<br />
46<br />
35<br />
10<br />
9<br />
5<br />
5 4 3<br />
2010 2011 2012<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
B<strong>und</strong>esstraßen<br />
Landesstraßen<br />
Kreisstraßen<br />
Gemeindestraßen<br />
Getötete nach Straßenklassen 2010-2012, links: außerorts, rechts: innerorts<br />
16<br />
14<br />
8 9<br />
1<br />
24<br />
2010 2011 2012<br />
23<br />
12<br />
3<br />
Entwicklung<br />
Seit 2000 sind die (ohnehin niedrigen) Getötetenanzahlen auf Kreisstraßen am stärksten zurückgegangen, sie lagen<br />
2012 nur noch bei 21 % des Werts von 2000. Auch auf den übrigen Straßenklassen gab es deutliche Rückgänge<br />
sowohl bezüglich der Anzahl von Getöteten als auch bezüglich der Schwerverletzten (siehe Tabelle 5-2).<br />
Straßenklasse<br />
Unfälle<br />
(ohne UK 5)<br />
Getötete<br />
Schwerverletzte<br />
Leichtverletzte<br />
Unfallschwere<br />
B<strong>und</strong>esstraßen 48 % 32 % 43 % 47 % 88 %<br />
Landesstraßen 60 % 44 % 45 % 62 % 74 %<br />
Kreisstraßen 65 % 21 % 52 % 76 % 74 %<br />
Gemeindestraßen 76 % 52 % 57 % 73 % 74 %<br />
Summe 62% 39% 49% 60% 77%<br />
Tabelle 5-2 Unfälle <strong>und</strong> Personenschäden nach Straßenklassen, Angabe der Werte von 2012 in Prozent der Werte von 2000<br />
Anteil am Unfallgeschehen<br />
Schwere Außerortsunfälle geschehen ganz überwiegend auf B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesstraßen. Beide Straßenklassen<br />
haben einen Anteil von jeweils 42 % an den schweren Personenschäden. Die wesentlich kleineren Außerortsnetze<br />
von Kreis- <strong>und</strong> Gemeindestraßen haben einen Anteil von 9 % bzw. 7 %. Diese Anteile sind allgemein seit Jahren stabil<br />
(siehe Abbildung 5-7).<br />
26 Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage
50%<br />
45%<br />
40%<br />
35%<br />
44%<br />
44%<br />
40% 40%<br />
44%<br />
40%<br />
42%<br />
38%<br />
40%<br />
40%<br />
42%<br />
40%<br />
42%<br />
40%<br />
42%<br />
39%<br />
43%<br />
37%<br />
43% 44%<br />
41%<br />
41% 40%<br />
37%<br />
42%<br />
5<br />
30%<br />
B<strong>und</strong>esstraße<br />
25%<br />
20%<br />
Landesstraße<br />
Kreisstraße<br />
Gemeindestraße<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
9%<br />
7%<br />
8%<br />
8%<br />
9%<br />
7%<br />
11%<br />
8%<br />
10% 10%<br />
9%<br />
8%<br />
10%<br />
8%<br />
10%<br />
9%<br />
11%<br />
10%<br />
10% 10%<br />
9%<br />
7%<br />
10%<br />
9%<br />
9%<br />
7%<br />
0%<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Abbildung 5-7 Anteil der Straßenklassen an den schweren Personenschäden, außerorts, 2000-2012<br />
Innerorts geschieht die Hälfte der schweren Personenschäden auf Gemeindestraßen, das heißt in der Regel auf den<br />
innerörtlichen Nebenstraßen. Dieser Anteil ist seit 2004 sogar leicht angestiegen. Die Anteile der Ortsdurchfahrten<br />
von B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesstraßen mit aktuell 23 % bzw. 22 % sowie der Kreisstraßen mit 5 % verändern sich dagegen<br />
kaum (siehe Abbildung 5-8).<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
B<strong>und</strong>esstraße<br />
Landesstraße<br />
Kreisstraße<br />
Gemeindestraße<br />
44% 44% 44% 44% 44%<br />
46% 46%<br />
48%<br />
47%<br />
51%<br />
52%<br />
51%<br />
50%<br />
30%<br />
20%<br />
26% 27%<br />
26% 26% 26%<br />
26% 25%<br />
24% 24% 24%<br />
26%<br />
23%<br />
27%<br />
23%<br />
24%<br />
24%<br />
26%<br />
23%<br />
24%<br />
22%<br />
20% 22%<br />
25%<br />
20%<br />
23%<br />
22%<br />
10%<br />
4%<br />
5%<br />
6% 6%<br />
5% 5%<br />
4%<br />
5%<br />
4%<br />
5%<br />
4%<br />
5%<br />
5%<br />
0%<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Abbildung 5-8 Anteil der Straßenklassen an den schweren Personenschäden, innerorts, 2000-2012<br />
Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage<br />
27
5<br />
B<strong>und</strong>esstraßen<br />
Abbildung 5-9<br />
B<strong>und</strong>esstraßen in Brandenburg<br />
2012 gab es auf B<strong>und</strong>esstraßen insgesamt 2.586 Unfälle (ohne UK 5). Dies entspricht einem leichten Anstieg von<br />
1,6 % gegenüber dem Vorjahr.<br />
Bei der Betrachtung der einzelnen Dichte von schweren Personenschäden (SPS) je 100 km B<strong>und</strong>esstraßenlänge in<br />
den einzelnen kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen in Brandenburg zeigt sich, dass besonders in den Städten eine<br />
erhöhte Dichte zu verzeichnen ist (siehe Abbildung 5-10) 4 . In Bezug auf die Dichte von SPS auf B<strong>und</strong>esstraßen in den<br />
einzelnen Landkreisen ist <strong>für</strong> Barnim mit 42 SPS pro 100 km Abschnittslänge die höchste Dichte zu verzeichnen. Die<br />
geringste Dichte von SPS wurde mit 16 SPS pro 100 km im Landkreis Prignitz festgestellt.<br />
4 Eine Übersicht der jeweiligen Streckenlängen der einzelnen Regionen wird mit der Anlage II gegeben.<br />
28 Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage
Das Unfallgeschehen auf B<strong>und</strong>esstraßen ist vor allem außerorts von Bedeutung, da B<strong>und</strong>esstraßen gemeinsam mit<br />
den Landesstraßen den überwiegenden Teil des Außerortsnetzes darstellen. Die Innerortsabschnitte der B<strong>und</strong>esstraßen<br />
bilden im Regelfall die Hauptstraßen der jeweiligen Gemeinden. 5<br />
Auf den Außerortsabschnitten der B<strong>und</strong>esstraßen wurden im Berichtsjahr 35 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen<br />
getötet <strong>und</strong> 421 schwer verletzt. Für die Anzahl der Getöteten bedeutet dies eine Abnahme um 6 Verkehrstote<br />
gegenüber dem Jahr 2011. Die Anzahl der Schwerverletzten ist hingegen im Vergleich zum Vorjahr um 73 Personen<br />
angestiegen.<br />
5<br />
Dies spiegelt sich auch in der durchschnittlichen Unfallschwere, gemessen in schweren Personenschäden pro 1.000<br />
Unfälle (ohne UK 5) wieder. Wie bereits aus Abbildung 5-3 auf Seite 21 hervorging, hat die Unfallschwere auf B<strong>und</strong>esstraßen<br />
außerorts zudem seit dem Jahr 2010 stetig zugenommen.<br />
Auf den Ortsdurchfahrten der B<strong>und</strong>esstraßen wurden bei 1.409 Unfällen (ohne UK 5) 12 Personen getötet <strong>und</strong> 248<br />
schwer verletzt. Die Anzahl der Getöteten nahm damit gegenüber dem Vorjahr um 3 Personen zu, während die der<br />
Schwerverletzten annähernd gleich blieb.<br />
Auch die durchschnittliche Unfallschwere ist gegenüber dem Jahr 2011 mit 185 SPS pro 1.000 Unfälle (ohne UK 5)<br />
gleich geblieben (siehe Abbildung 5-3 auf Seite 21).<br />
70<br />
60<br />
58<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
16<br />
18 19 20 20 21 21<br />
24 25<br />
27<br />
29 29<br />
31<br />
33<br />
39<br />
42<br />
45<br />
10<br />
0<br />
Abbildung 5-10 Dichte schwerer Personenschäden auf B<strong>und</strong>esstraßen nach kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen<br />
5 Die Anzahl der Straßenverkehrsunfälle nach Region <strong>und</strong> Ortslage sind in der Anlage III <strong>und</strong> der Anlage IV aufgelistet.<br />
Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage<br />
29
5<br />
Landesstraßen<br />
Abbildung 5-11 Landesstraßen in Brandenburg<br />
Im Jahr 2012 wurden auf Landesstraßen insgesamt 3.027 Unfälle (ohne UK 5) festgestellt. Gegenüber dem Jahr 2011<br />
entspricht dies einem leichten Rückgang um 1,6 %.<br />
Bei der Betrachtung der einzelnen Dichte von schweren Personenschäden (SPS) je 100 km Landesstraßenlänge in<br />
den einzelnen kreisfreien Städte <strong>und</strong> Landkreisen in Brandenburg zeigt sich, dass ähnlich wie bei den B<strong>und</strong>esstraßen<br />
die kreisfreien Städten eine erhöhte Dichte aufzeigen 6 . Mit Ausnahme der Stadt Brandenburg an der Havel ist die<br />
Differenz zum übrigen Landesgebiet allerdings nur gering (siehe Abbildung 5-12).<br />
6 Eine Übersicht der jeweiligen Streckenlängen der einzelnen Regionen wird mit der Anlage II gegeben.<br />
30 Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage
In Bezug auf die Dichte von SPS auf Landesstraßen in den einzelnen Landkreisen ist <strong>für</strong> Barnim mit 27 SPS pro<br />
100 km Abschnittslänge die höchste Dichte zu verzeichnen. Die geringste Dichte wurde mit vier SPS pro 100 km im<br />
Landkreis Prignitz festgestellt.<br />
5<br />
45<br />
40<br />
39<br />
35<br />
30<br />
27<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
4<br />
7 7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12 12<br />
13 13<br />
15 15<br />
17<br />
18<br />
19<br />
0<br />
Abbildung 5-12 Dichte schwerer Personenschäden auf Landesstraßen nach kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen<br />
Landesstraßen stellen den größten Teil des außerörtlichen Straßennetzes dar. Dies schlägt sich auch in der Unfallstatistik<br />
nieder. Im Berichtsjahr wurden bei 1.277 Straßenverkehrsunfällen (ohne UK 5) außerorts auf Landesstraßen 46<br />
Menschen getötet <strong>und</strong> 407 schwer verletzt. Dies entspricht einer durchschnittlichen Unfallschwere von 355 schweren<br />
Personenschäden pro 1.000 Unfälle (ohne UK 5) <strong>und</strong> damit etwa dem Wert des Jahres 2011 (siehe Abbildung 5-3<br />
auf Seite 21).<br />
Nach einem geringen Anstieg der Anzahl von Getöteten im Jahr 2011 konnte diese 2012 wieder leicht gesenkt werden<br />
(siehe Abbildung 5-6 auf Seite 26). Die Anzahl der Schwerverletzten konnte gegenüber dem Vorjahr leicht von 418<br />
auf 407 gesenkt werden.<br />
Tendenziell geschehen auch auf Landesstraßen innerorts mehr Unfälle. Im Jahr 2012 betrug die Anzahl (ohne UK 5)<br />
1.750. Die Folgen dieser Unfälle sind dagegen weniger gravierend, da aufgr<strong>und</strong> der geringeren Geschwindigkeiten<br />
innerorts schwere Unfälle seltener als außerorts auftreten. Die Anzahl der schweren Personenschäden pro 1.000 Unfälle<br />
(ohne UK 5) lag 2012 bei 155 <strong>und</strong> beträgt damit deutlich weniger als die Hälfte der Anzahl der Streckenabschnitte<br />
außerorts.<br />
In der Summe wurden im Berichtsjahr auf Landesstraßen innerorts 12 Menschen getötet <strong>und</strong> 259 schwer verletzt. Die<br />
Anzahl der schweren Personenschäden konnte somit gegenüber dem Vorjahr reduziert werden.<br />
Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage<br />
31
5<br />
Kreisstraßen<br />
Auf dem vergleichsweise kleinen Netz der außerörtlichen Kreisstraßen geschahen im Berichtsjahr 274 Unfälle (ohne<br />
UK 5), also 7 Unfälle weniger gegenüber dem Jahr 2011 <strong>und</strong> sogar 48 Unfälle weniger gegenüber dem Jahr 2010.<br />
Auch die Anzahl der außerorts bei Straßenverkehrsunfällen Getöteten ist im Vergleich zum Vorjahr von 9 auf 5 zurückgegangen.<br />
Mit 88 Schwerverletzten im Jahr 2012 blieb dieser Wert unverändert. Auch die Unfallschwere hat sich im<br />
Vergleich zum Jahr 2011 nahezu nicht verändert <strong>und</strong> beträgt <strong>für</strong> Kreisstraßen außerorts im Berichtsjahr 339 schwere<br />
Personenschäden pro 1.000 Unfälle (ohne UK 5) <strong>und</strong> liegt damit unterhalb des Niveaus der außerörtlichen B<strong>und</strong>es<strong>und</strong><br />
Landesstraßen (siehe Abbildung 5-3 auf Seite 21).<br />
Die Ortsdurchfahrten der Kreisstraßen haben selbst <strong>für</strong> die Anliegergemeinden meist nur sek<strong>und</strong>äre Bedeutung, da<br />
viele Gemeinden zusätzlich durch B<strong>und</strong>es- oder Landesstraßen erschlossen sind. Deswegen sind sowohl die Netzlänge<br />
als auch die Unfallanzahlen weitaus geringer als bei den anderen klassifizierten Straßen. Innerorts gab es 2012<br />
bei 312 Unfällen (ohne UK 5) drei Verkehrstote. Diese Anzahl liegt seit Jahren im einstelligen Bereich <strong>und</strong> konnte<br />
2011 sogar auf Null gesenkt werden. Die Anzahl der Schwerverletzten hat sich mit einer Anzahl von 57 gegenüber<br />
dem Vorjahr nahezu nicht verändert.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der konstanten Anzahl von schweren Personenschäden in Verbindung mit einer geringen Abnahme der Verkehrsunfälle<br />
insgesamt ist in Bezug auf die Kreisstraßen innerorts ein wiederholter Anstieg der Unfallschwere von 178<br />
im Jahr 2011 auf 192 schwere Personenschäden pro 1.000 Unfälle (ohne UK 5) zu verzeichnen (siehe Abbildung 5-3<br />
auf Seite 21). Damit weisen Kreisstraßen <strong>für</strong> alle Straßenklassen innerorts die höchste Unfallschwere auf.<br />
Gemeindestraßen<br />
Gemeindeeigene Straßen sind vor allem innerorts von großer Bedeutung, wo sie praktisch allein das gesamte Nebenstraßennetz<br />
bilden. Dagegen bilden gemeindliche Außerortsstraßen die unterste Kategorie des Straßennetzes <strong>und</strong><br />
erfüllen keine überörtliche Funktion. Dennoch geschehen auch hier schwere Unfälle.<br />
So wurden im Jahr 2012 bei 255 Unfällen außerorts (ohne UK 5) 3 Menschen getötet <strong>und</strong> 73 schwer verletzt. Die<br />
Außerortsunfälle auf Gemeindestraßen liegen damit zahlenmäßig nur geringfügig unter dem Niveau der Kreisstraßen.<br />
Die durchschnittliche Unfallschwere konnte im Vergleich zum Vorjahr von 351 auf 298 schwere Personenschäden pro<br />
1.000 Unfälle (ohne UK 5) gesenkt werden <strong>und</strong> liegt damit wieder deutlich unter dem Landesdurchschnitt.<br />
Auf dem wesentlich größeren Innerortsnetz der Gemeindestraßen kam es 2012 zu 4.291 Unfällen (ohne UK 5). Dies<br />
entspricht einem Anstieg von 83 Unfällen gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl der Getöteten hat sich mit Werten von<br />
24 Getöteten im Jahr 2011 <strong>und</strong> 23 Getöteten im Jahr 2012 nahezu nicht verändert. Die Anzahl der Schwerverletzten<br />
wurde gegenüber dem Vorjahr von 621 auf 569 gesenkt. Somit konnte auch die Unfallschwere von 154 im Jahr 2011<br />
auf 136 schwere Personenschäden pro 1.000 Unfälle (ohne UK 5) <strong>und</strong> damit auf einen historischen Tiefststand gesenkt<br />
werden.<br />
32 Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage
Unfallursachen <strong>und</strong> Unfallarten<br />
6<br />
6<br />
Die Unfallart beschreibt die Bewegungsrichtungen der beteiligten Fahrzeuge bei einem Straßenverkehrsunfall. Das<br />
heißt, sie beschreibt den ersten Zusammenstoß auf der Fahrbahn oder, wenn es nicht zum Zusammenstoß gekommen<br />
ist, die erste mechanische Einwirkung auf einen Verkehrsteilnehmer. Dieser erste Zusammenstoß bzw. diese<br />
erste Einwirkung ist allerdings nicht gleich als Unfallursache anzusehen. Daher werden Unfallarten <strong>und</strong> Unfallursachen<br />
im Folgenden differenziert betrachtet.<br />
6.1 Unfallursachen<br />
Die häufigste Unfallursache bei Unfällen mit schweren Personenschäden auf außerörtlichen Straßen <strong>und</strong> Autobahnen<br />
ist eine überhöhte bzw. eine nicht entsprechend der vorherrschenden Verkehrssituation angepasste Geschwindigkeit.<br />
36,8 % der Autobahnunfälle <strong>und</strong> 33,7 % der Außerortsunfälle mit schweren Personenschäden sind <strong>für</strong> das Jahr 2012<br />
auf eine ungeeignete Fahrgeschwindigkeit zurückzuführen. Zudem wurde ein zu geringer Sicherheitsabstand mit einem<br />
Anteil von 26,4 % als häufige Unfallursache <strong>für</strong> Verkehrsunfälle mit schweren Personenschäden auf Autobahnen<br />
festgestellt (siehe Tabelle 6-1).<br />
Des Weiteren ist im Jahr 2012 auch eine Missachtung des Rechtsfahrgebots auf Autobahnen mit einem Anteil von<br />
14,4 % <strong>und</strong> außerorts mit einem Anteil von 15,2 % als häufige Unfallursache aufgetreten.<br />
Unfälle mit schweren Personenschäden<br />
Unfallursache<br />
Autobahn außerorts innerorts<br />
Fehler Fahrzeugführer 55 257 251<br />
Geschwindigkeit 92 284 130<br />
Vorfahrt 3 97 247<br />
Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot 36 128 80<br />
Alkohol, Drogen 16 89 99<br />
Sicherheitsabstand 66 53 74<br />
Überholen 34 97 39<br />
Abbiegen 0 40 119<br />
Verhalten Fußgänger 5 7 96<br />
Fehler gegen Fußgänger 1 4 95<br />
körperliche Mängel/Übermüdung 28 36 33<br />
technische Mängel 7 21 11<br />
Sonstige 15 39 144<br />
Gesamt 358 1152 1.418<br />
Tabelle 6-1 Unfälle mit schweren Personenschäden nach Unfallursache <strong>und</strong> Ortslage<br />
33
6<br />
Unfälle mit schweren Personenschäden aufgr<strong>und</strong> eines Überholvorgangs sind mit einem Anteil von 13,6 % auf Autobahnen<br />
<strong>und</strong> 3,5 % auf innerörtlichen Straßen zu verzeichnen. Aufgr<strong>und</strong> der gerade außerorts häufig resultierenden<br />
Frontalzusammenstöße sind Unfälle beim Überholen besonders folgenschwer. Im Durchschnitt sind hier 11,5 % der<br />
Unfälle mit schweren Personenschäden auf einen Überholvorgang zurückzuführen.<br />
Sowohl innerorts mit einem Anteil von 22,3 % als auch außerorts mit einem Anteil von 11,5 % wurde zudem ein Missachten<br />
der Vorfahrtsregelung als häufige Unfallursache festgestellt. Des Weiteren zählte außerorts der Konsum von<br />
Alkohol bzw. Drogen zu 10,6 % <strong>und</strong> innerorts zu 9,0 % zur Unfallursache.<br />
Zudem führten innerorts Fehler beim Abbiegen mit einem Anteil von 10,8 % zu Unfällen mit schweren Personenschäden.<br />
Mit 11,8 % ist eine überhöhte Geschwindigkeit auch innerorts ein großes Sicherheitsrisiko. Zu 8,7 % der<br />
Innerortsunfälle mit schweren Personenschäden führte ein Fehlverhalten gegenüber Fußgängern, während ein Fehlverhalten<br />
von Fußgängern mit einem Anteil von 8,6 % zu Unfällen führte.<br />
6.2 Unfallarten<br />
Die Differenzierung nach der Unfallart ist ein wichtiger Teil der Unfallanalyse. Die Unfallarten unterscheiden sich<br />
erheblich nach der Ortslage.<br />
Wie aus Tabelle 6-2 hervorgeht, stellt die häufigste Unfallart bei Unfällen mit schweren Personenschäden auf Autobahnen<br />
ein Abkommen von der Fahrbahn dar. Insgesamt 31,6 % dieser Unfälle waren den Abkommensunfällen nach<br />
rechts <strong>und</strong> 15,6 % den Abkommensunfällen nach links zuzuordnen. Als eine weitere Auffälligkeit auf Autobahnen<br />
gehen mit einem Anteil von 32,4 % Auffahrunfälle hervor.<br />
Auch außerhalb von Ortschaften sind Abkommensunfälle bezüglich der Unfälle mit schweren Personenschäden am<br />
häufigsten vertreten. Bei 31,8 % aller Außerortsunfälle kam das Unglücksfahrzeug nach rechts von der Straße ab,<br />
bei 20,8 % nach links. Damit stellen Abkommensunfälle über die Hälfte aller Verkehrsunfälle mit schweren Personenschäden,<br />
die sich außerorts ereignen, dar. Hierin liegt eines der größten Gefahrenpotenziale bei Unfällen in Brandenburg,<br />
da ein Abkommen von der Fahrbahn außerorts meist zum Aufprall auf einen Baum führt.<br />
Mit 14,1 % ist die Anzahl der Unfälle mit schweren Personenschäden bei einem Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden<br />
Fahrzeug <strong>und</strong> mit 13,8 % bei einem Zusammenstoß mit einem einbiegenden oder kreuzenden Fahrzeug<br />
als weitere Auffälligkeit zu nennen.<br />
Auch bezüglich der Innerortsunfälle sind die Unfälle mit schweren Personenschäden an Knotenpunkten, also mit<br />
einbiegenden oder kreuzenden Fahrzeugen, hervorzuheben <strong>und</strong> stellen hierbei mit 34,2 % den größten Anteil dar.<br />
16,8 % aller Straßenverkehrsunfälle mit schweren Personenschäden auf innerörtlichen Straßen sind dem Zusammenstoß<br />
mit einem Fußgänger zuzuordnen.<br />
34 Unfallursachen <strong>und</strong> Unfallarten
Unfallart<br />
Zusammenstoß mit anfahrendem, anhaltendem oder<br />
ruhendem Fahrzeug<br />
Zusammenstoß mit vorausfahrendem oder wartendem<br />
Fahrzeug<br />
Unfälle mit schweren Personenschäden<br />
Autobahn außerorts innerorts<br />
7 13 53<br />
81 50 59<br />
Zusammenstoß mit parallel fahrendem Fahrzeug 23 39 37<br />
Zusammenstoß mit entgegenkommendem Fahrzeug 1 119 90<br />
Zusammenstoß mit einbiegendem oder kreuzendem<br />
Fahrzeug<br />
4 116 378<br />
Zusammenstoß zwischen Fahrzeug <strong>und</strong> Fußgänger 4 9 186<br />
Aufprall auf Fahrbahnhindernis 2 17 14<br />
Abkommen von der Fahrbahn nach rechts 79 268 98<br />
Abkommen von der Fahrbahn nach links 39 175 63<br />
ohne Angabe oder Sonstiges 10 36 128<br />
Gesamt 250 842 1.106<br />
6<br />
Tabelle 6-2 Unfälle mit schweren Personenschäden nach Unfallart <strong>und</strong> Ortslage<br />
Unfallursachen <strong>und</strong> Unfallarten<br />
35
7<br />
7 Baumunfälle<br />
Aufgr<strong>und</strong> des großen Bestands an Alleebäumen an klassifizierten Straßen sind Baumunfälle eines der wichtigsten<br />
Themen in der brandenburgischen Unfallanalyse. 2012 starben 116 Menschen bei Verkehrsunfällen außerhalb von<br />
Ortschaften (einschließlich B<strong>und</strong>esautobahnen), davon 58 Personen bzw. 50 % bei Baumunfällen.<br />
7.1 Quantitative Entwicklung<br />
2.000<br />
1.800<br />
1.902<br />
1.935<br />
außerorts (einschl. BAB)<br />
innerorts<br />
1.600<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
594<br />
1.530<br />
1.365<br />
1.220<br />
1.144<br />
639<br />
497<br />
460 432 428<br />
1.157<br />
928<br />
393<br />
322<br />
1.007<br />
919<br />
837<br />
367 397 385<br />
805<br />
741<br />
332 347<br />
200<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Abbildung 7-1 Baumunfälle (ohne Unfallkategorie 5) nach Ortslage, 2000-2012<br />
Die Anzahl der Baumunfälle (ohne UK 5) außerorts einschließlich auf der Autobahnen hat im Vergleich zum Jahr 2000<br />
deutlich abgenommen (siehe Abbildung 7-1). Während im Jahr 2000 außerorts noch 1.902 Baumunfälle registriert<br />
wurden, waren es 2012 nur noch 805. Allerdings ist ebenso zu erkennen, dass die Anzahl von Baumunfällen gegenüber<br />
dem Vorjahr um 64 Unfälle angestiegen ist.<br />
Nach einem leichten Anstieg der Baumunfälle innerorts (ohne UK 5) zwischen den Jahren 2007 <strong>und</strong> 2009 konnten<br />
diese im Trend wieder leicht verringert werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist hierbei allerdings auch ein leichter Anstieg<br />
festzustellen.<br />
Baumunfälle sind, vor allem bei den schwereren Unfallfolgen, überwiegend ein Außerorts-Phänomen. Dennoch wurden<br />
2012 innerorts 9 Menschen bei Baumunfällen getötet (im Jahr 2000 waren es 24) <strong>und</strong> 85 schwer verletzt. Außerorts<br />
wurden 2012 bei Baumunfällen 58 Menschen getötet <strong>und</strong> 374 schwer verletzt.<br />
In der Summe hat die Anzahl der schweren Personenschäden gegenüber dem Jahr 2011 deutlich von 374 auf 432<br />
zugenommen (siehe Abbildung 7-2).<br />
36
1.400<br />
1.200<br />
1.218<br />
1.136<br />
außerorts (einschl. BAB)<br />
innerorts<br />
7<br />
1.000<br />
800<br />
918 831<br />
712<br />
674<br />
600<br />
400<br />
200<br />
245<br />
216<br />
193 180<br />
662<br />
156 172<br />
147<br />
102<br />
574<br />
475<br />
139<br />
492<br />
414<br />
432<br />
374<br />
113 112 108 94<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Abbildung 7-2 Schwere Personenschäden bei Baumunfällen nach Ortslage, 2000-2012<br />
7.2 Qualitative Entwicklung<br />
Die durchschnittliche Unfallschwere ist bei Baumunfällen besonders hoch. Anders als bei sonstigen Abkommensunfällen<br />
oder bei Kollisionen mit anderen Fahrzeugen gibt es hier keinerlei Sicherheitszonen im Seitenbereich. Trotzt<br />
des starken Aufprallimpulses eines schnellen Kraftfahrzeugs gibt ein ausgewachsener Baum praktisch nicht nach.<br />
Vor dem Aufprall auf einen unmittelbar neben der Fahrbahn stehenden Alleebaum gibt es außerdem kaum einen<br />
möglichen Bremsweg.<br />
Da sowohl die Baumunfälle als auch die Unfallzahlen insgesamt angestiegen sind, ist ein Blick auf die Entwicklung<br />
des Baumunfall-Anteils an allen Unfällen interessant, um einen differenzierten Überblick über die Entwicklung des<br />
Unfallgeschehens von Baumunfällen zu bekommen. Dabei zeigt sich, dass der Anteil der Baumunfälle am Unfallgeschehen<br />
innerorts mit etwa 5 % stabil ist.<br />
Außerorts ist generell ein leichter Rückgang des Anteils der Baumunfälle gemessen am Gesamtunfallgeschehen zu<br />
beobachten. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Anteil allerdings leicht von 18,2 % auf 19,1 % angestiegen (siehe<br />
Abbildung 7-3).<br />
Baumunfälle<br />
37
7<br />
30,0%<br />
25,0%<br />
20,0%<br />
15,0%<br />
24,3%<br />
26,0%<br />
24,1%<br />
23,3%<br />
21,5%<br />
22,9%<br />
23,1%<br />
20,2%<br />
20,4%<br />
außerorts (einschl. BAB)<br />
innerorts<br />
21,2%<br />
19,1%<br />
19,6%<br />
18,2%<br />
10,0%<br />
5,0%<br />
5,2%<br />
5,9%<br />
5,1%<br />
5,1%<br />
4,9%<br />
5,0%<br />
4,9%<br />
3,9%<br />
4,7%<br />
5,3%<br />
5,0%<br />
4,3%<br />
4,5%<br />
0,0%<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Abbildung 7-3 Anteil der Baumunfälle am Unfallgeschehen (Unfälle ohne Unfallkategorie 5) nach Ortslage, 2000-2012<br />
Bezüglich des Baumunfall-Anteils der bei Unfällen Getöteten gibt sich ein gespaltenes Bild. Während gegenüber<br />
den Vorjahren innerorts ein Rückgang von 24,4 % im Jahr 2010 auf 18,0 % erzielt werden konnte, ist außerorts ein<br />
deutlicher Anstieg des Anteils an den Getöteten gegenüber dem Vorjahr auf derzeit 50 % zu verzeichnen (siehe<br />
Abbildung 7-4).<br />
70,0%<br />
außerorts (einschl. BAB)<br />
60,0%<br />
57,6%<br />
55,3%<br />
innerorts<br />
50,0%<br />
40,0%<br />
50,0%<br />
46,7%<br />
48,3% 49,2%<br />
48,0%<br />
46,0%<br />
41,1%<br />
49,3%<br />
42,4%<br />
41,4%<br />
50,0%<br />
30,0%<br />
20,0%<br />
10,0%<br />
22,9%<br />
27,3%<br />
23,1%<br />
22,4% 24,6%<br />
17,4%<br />
10,5%<br />
14,8%<br />
18,5%<br />
14,5%<br />
24,4%<br />
21,3%<br />
18,0%<br />
0,0%<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Abbildung 7-4 Anteil der bei Baumunfällen Getöteten an allen Verkehrstoten nach Ortslage, 2000-2012<br />
38 Baumunfälle
2012 waren außerorts 19,1 % aller Unfälle Baumunfälle. Wie bereits erwähnt, verursachten diese jedoch die Hälfte<br />
aller Todesfälle. Innerorts lag der Anteil der Baumunfälle am Unfallgeschehen bei 4,5 %, ihr Anteil an den Getöteten<br />
demgegenüber bei 18 %.<br />
Während die durchschnittliche Unfallschwere bei Baumunfällen, gemessen in schweren Personenschäden pro<br />
1.000 Baumunfällen, im Vergleich zum Vorjahr innerorts abgenommen hat, musste außerorts in den letzten zwei<br />
Jahren ein deutlicher Anstieg verzeichnet werden. Von 411 im Jahr 2010 stieg die Anzahl schweren Personenschäden<br />
pro 1.000 Unfälle auf 537 im Jahr 2012 an (siehe Abbildung 7-5).<br />
7<br />
700<br />
600<br />
500<br />
640<br />
587<br />
600 609<br />
579<br />
584<br />
583<br />
619<br />
568<br />
535<br />
505<br />
537<br />
400<br />
300<br />
200<br />
412<br />
338<br />
388 391<br />
361<br />
402<br />
374<br />
317<br />
379<br />
411<br />
285 291<br />
325<br />
271<br />
100<br />
außerorts (einschl. BAB)<br />
innerorts<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Abbildung 7-5 Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) bei Baumunfällen nach Ortslage, 2000-2012<br />
7.3 Analyse der Unfallumstände<br />
Die bisherige Analyse der Unfälle mit einem Aufprall auf einen Baum hat gezeigt, dass diese, insbesondere aufgr<strong>und</strong><br />
ihres hohen Anteils an den schweren Personenschäden, im Land Brandenburg den wichtigsten Ansatzpunkt <strong>für</strong> Verkehrssicherheitsmaßnahmen<br />
bilden. Um die auslösenden Faktoren von Baumunfällen mit schweren Personenschäden<br />
beurteilen zu können, sollen diese daher in einer vertiefenden Auswertung betrachtet werden.<br />
In Bezug auf die Charakteristik der einzelnen Unfallstellen zeigt sich dabei, dass sich sowohl außerorts mit einem<br />
Anteil von 65,5 % als auch innerorts mit einem Anteil von 59,8 % die deutliche Mehrheit der Unfälle auf Streckenabschnitten<br />
ereignet, welche keine Besonderheit aufweisen. Lediglich halb so viele Unfälle können einer besonderen<br />
Streckencharakteristik zugeordnet werden. Mit einem Anteil von 30,0 % außerorts <strong>und</strong> 28,0 % innerorts ereigneten<br />
sich zudem etwa ein Drittel aller Baumunfälle in einem Kurvenbereich (siehe Tabelle 7-1).<br />
Baumunfälle<br />
39
7<br />
Charakteristik der Unfallstelle<br />
Unfälle mit SPS außerorts Unfälle mit SPS innerorts<br />
Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />
Kreuzung 3 1,0 % 3 3,7 %<br />
Einmündung 5 1,6 % 3 3,7 %<br />
Gr<strong>und</strong>stückszufahrt 0 0,0 % 4 4,9 %<br />
Steigung 5 1,6 % 0 0,0 %<br />
Gefälle 10 3,2 % 0 0,0 %<br />
Kurve 94 30,0 % 23 28,0 %<br />
keine Besonderheit 205 65,5 % 49 59,8 %<br />
Tabelle 7-1 Baumunfälle nach Charakteristik der Unfallstelle <strong>und</strong> Ortslage<br />
Als äußere Unfallumstände können die jeweiligen Lichtverhältnisse <strong>und</strong> der Straßenzustand betrachtet werden. Dabei<br />
ist festzustellen, dass sich im Jahr 2012 etwa zwei Drittel aller Baumunfälle außer- <strong>und</strong> innerorts bei Tageslicht<br />
ereigneten. Lediglich 27,2 % außerorts <strong>und</strong> 28,0 % innerorts ereigneten sich bei Dunkelheit <strong>und</strong> damit bei schlechten<br />
Lichtverhältnissen (siehe Tabelle 7-2).<br />
Lichtverhältnisse an der<br />
Unfallstelle<br />
Unfälle mit SPS außerorts<br />
Unfälle mit SPS innerorts<br />
Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />
Tageslicht 202 64,5 % 55 67,1 %<br />
Dämmerung 26 8,3 % 4 4,9 %<br />
Dunkelheit 85 27,2 % 23 28,0 %<br />
Tabelle 7-2 Baumunfälle nach Lichtverhältnissen <strong>und</strong> Ortslage<br />
In Bezug auf den jeweiligen Straßenzustand zeigt sich, dass mit einem Anteil von 64,2 % außerorts <strong>und</strong> 62,2 % innerorts<br />
fast zwei Drittel aller Baumunfälle auf einer trockenen Fahrbahn geschehen. Etwa ein Drittel der Unfälle ereignen<br />
sich auf einer nassen bzw. feuchten Fahrbahn (siehe Tabelle 7-3).<br />
Straßenzustand der Unfallstelle<br />
Unfälle mit SPS außerorts<br />
Unfälle mit SPS innerorts<br />
Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />
trocken 201 64,2 % 51 62,2 %<br />
nass/feucht 82 26,2 % 23 28,0 %<br />
winterglatt 30 9,6 % 8 9,8 %<br />
schlüpfrig (Öl etc.) 10 3,2 % 1 1,2 %<br />
Tabelle 7-3 Baumunfälle nach Straßenzustand <strong>und</strong> Ortslage<br />
40 Baumunfälle
Wie aus Tabelle 7-4 hervorgeht, stellt die häufigste Unfallart bei Baumunfällen mit schweren Personenschäden ein<br />
Abkommen von der Fahrbahn dar. Für das Jahr 2012 sind außerorts 52,4 % dieser Unfälle einem Abkommen nach<br />
rechts <strong>und</strong> 38,3 % einem Abkommen nach links zuzuordnen. Für das Unfallgeschehen innerorts zeigt sich ein ähnliches<br />
Bild. Weitere Auffälligkeiten sind dagegen nicht festzustellen (siehe Tabelle 7-4).<br />
7<br />
Unfallart<br />
Unfälle mit SPS außerorts Unfälle mit SPS innerorts<br />
Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />
Zus.-Stoß mit anfahr., anhalt. oder ruh. Fz 0 0,0% 2 2,4%<br />
Zus.-Stoß mit vorausf. oder wart. Fz 1 0,3% 1 1,2%<br />
Zus.-Stoß mit in gleicher Ri. fahr. Fz 8 2,6% 0 0,0%<br />
Zus.-Stoß mit entgegenkommendem Fz 10 3,2% 4 4,9%<br />
Zus.-Stoß mit einbiegendem o. kreuz. Fz 4 1,3% 2 2,4%<br />
Zus.-Stoß Fußgänger mit Fz 0 0,0% 0 0,0%<br />
Hindernis auf der Fahrbahn 4 1,3% 3 3,7%<br />
Abkommen nach rechts 164 52,4% 44 53,7%<br />
Abkommen nach links 120 38,3% 25 30,5%<br />
Unfall anderer Art 2 0,6% 1 1,2%<br />
Tabelle 7-4 Baumunfälle nach Unfallart <strong>und</strong> Ortslage<br />
Bezüglich der Auswertung von Ursachen <strong>für</strong> Baumunfälle mit schweren Personenschäden ist gr<strong>und</strong>sätzlich zu erkennen,<br />
dass in den meisten Fällen mehrere mögliche Unfallursachen parallel auftreten.<br />
Für mehr als die Hälfte aller Unfälle geht dabei eine überhöhte bzw. nicht entsprechend der vorherrschenden Verkehrssituation<br />
angepasste Geschwindigkeit als Ursache hervor. Außerorts geht zudem mit einem Anteil von 41,2 %<br />
<strong>und</strong> innerorts mit einem Anteil von 42,7 % ein Fehler des Fahrzeugführers als zweithäufigste Unfallursache hervor.<br />
Des Weiteren wurde innerorts Alkohol- bzw. Drogenmissbrauch mit einem Anteil von 28,0 % als mögliche Unfallursache<br />
festgestellt. Außerorts beträgt dieser Anteil 16,6 % <strong>und</strong> damit annähernd so viel, wie das Missachten des<br />
Rechtsfahrgebots als Unfallursache (siehe Tabelle 7-5).<br />
Baumunfälle<br />
41
7<br />
Unfallursache<br />
Unfälle mit SPS außerorts Unfälle mit SPS innerorts<br />
Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />
Geschwindigkeit 162 51,8 % 44 53,7 %<br />
Fehler FZ-Führer 129 41,2 % 35 42,7 %<br />
Alkohol, Drogen 52 16,6 % 23 28,0 %<br />
Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot 51 16,3 % 8 9,8 %<br />
körperliche Mängel, Übermüdung 24 7,7 % 8 9,8 %<br />
Überholen 19 6,1 % 3 3,7 %<br />
technische Mängel 6 1,9 % 1 1,2 %<br />
Vorfahrt 5 1,6 % 1 1,2 %<br />
Sicherheitsabstand 2 0,6 % 2 2,4 %<br />
Abbiegen 1 0,3 % 2 2,4 %<br />
Tabelle 7-5 Baumunfälle nach Unfallursache <strong>und</strong> Ortslage<br />
42 Baumunfälle
8 Unfallbeteiligte<br />
8<br />
8.1 Art der Verkehrsbeteiligung<br />
Im Jahr 2012 wurden 5 Fußgänger, 9 Radfahrer, 15 Kraftradfahrer, 104 Pkw-Nutzer sowie 33 Insassen von Lkw oder<br />
Bussen bei Verkehrsunfällen getötet.<br />
In Bezug auf die Gefahr einer Verletzung infolge eines Straßenverkehrsunfalls gelten Fußgänger, Radfahrer <strong>und</strong><br />
Kraftradfahrer aufgr<strong>und</strong> ihrer fehlenden Sicherheitsräume gegenüber dem Kfz-Verkehr als besonders gefährdet.<br />
Folglich übersteigt auch der jeweilige Anteil dieser Verkehrsgruppen an den Getöteten sowie an den Schwer- <strong>und</strong><br />
Leichtverletzten ihre Anteile an der allgemeinen Unfallbeteiligung (siehe Abbildung 8-1).<br />
90,0%<br />
80,0%<br />
70,0%<br />
Anteil an Unfällen<br />
Anteil an Getöteten<br />
Anteil an Schwerverletzten<br />
Anteil an Leichtverletzten<br />
60,0%<br />
50,0%<br />
40,0%<br />
30,0%<br />
20,0%<br />
10,0%<br />
0,0%<br />
Fußgänger Radfahrer Kraftradfahrer Pkw-Nutzer Lkw-/Bus-Insassen<br />
Abbildung 8-1<br />
Beteiligungsarten anteilig am Unfallgeschehen<br />
Fußgänger<br />
Im Jahr 2012 waren bei 1.001 Straßenverkehrsunfällen Fußgänger beteiligt, wobei diese lediglich in 30,2 % der Fälle<br />
auch als vermeintliche Unfallverursacher hervorgingen. Insgesamt wurden 22 Fußgänger getötet, 184 schwer <strong>und</strong><br />
511 leicht verletzt.<br />
Zwar waren Fußgänger im Berichtsjahr lediglich an einem Prozent aller Straßenverkehrsunfälle beteiligt, demgegenüber<br />
beträgt der Anteil an den Verkehrstoten 13,3 % <strong>und</strong> der Anteil an allen Schwerverletzten 7,4 %. Das Risiko einer<br />
schweren Verletzung bei Fußgängern aufgr<strong>und</strong> eines Straßenverkehrsunfalls ist somit überdurchschnittlich hoch.<br />
43
8<br />
Radfahrer<br />
Mit 3.543 Unfallbeteiligungen spielen Radfahrer <strong>für</strong> das Unfallgeschehen 2012 eine nicht unerhebliche Rolle. In<br />
41,5 % der Fälle gingen diese als Unfallverursacher hervor. Insgesamt wurden 18 Radfahrer getötet, 516 schwer <strong>und</strong><br />
1.947 leicht verletzt.<br />
Der Anteil der generellen Unfallbeteiligungen von Radfahrern beträgt <strong>für</strong> das Berichtsjahr 3,5 %. Demgegenüber<br />
beträgt der Anteil an allen Verkehrstoten 10,8 % <strong>und</strong> der Anteil an den Schwerverletzten 20,9 %. Auch hinsichtlich<br />
der Radfahrer lässt sich somit aussagen, dass das Risiko einer schweren Verletzung aufgr<strong>und</strong> eines Verkehrsunfalls<br />
überdurchschnittlich hoch ist.<br />
Kraftradfahrer<br />
Im Jahr 2012 waren bei 1.761 Straßenverkehrsunfällen motorisierte Zweiradfahrer beteiligt. Bei etwas mehr als der<br />
Hälfte aller Beteiligungen (52,8 %) gingen diese auch als vermeintliche Unfallverursacher hervor. Insgesamt wurden<br />
im Berichtsjahr 22 Kraftradfahrer getötet, 335 schwer <strong>und</strong> 660 leicht verletzt.<br />
Zwar waren Kraftradfahrer im Berichtsjahr lediglich an 1,7 % aller Straßenverkehrsunfälle beteiligt, demgegenüber<br />
ist der Anteil aller Getöteten mit 13,3 % <strong>und</strong> der Anteil aller Schwerverletzten mit 13,5 % jedoch sehr hoch. In diesem<br />
Zusammenhang bleibt das Kraftrad weiterhin das gefährlichste motorisierte Verkehrsmittel in Brandenburg.<br />
Pkw-Nutzer<br />
Mit 72.163 Unfallbeteiligungen war der Personenkraftwagen (Pkw) im Jahr 2012 das am häufigsten in Unfälle verwickelte<br />
Verkehrsmittel. Dabei ging bei 84,6 % der Unfallbeteiligungen auch ein Pkw als Unfallverursacher hervor.<br />
Insgesamt wurden 85 Pkw-Fahrer bzw. Mitfahrer getötet, 1.294 schwer <strong>und</strong> 4.253 leicht verletzt.<br />
Analog zur generellen Unfallbeteiligung bilden Pkw-Nutzer mit 51,2 % den wesentlichen Anteil an allen Getöteten im<br />
Straßenverkehr 2012. Auch der Anteil an allen Schwerverletzten liegt mit 52,3 % etwas über der Hälfte <strong>und</strong> damit<br />
deutlich unter dem generellen Anteil an der generellen Unfallbeteiligung.<br />
Lkw-/Bus-Insassen<br />
Im Jahr 2012 waren bei 14.410 Straßenverkehrsunfällen Busse oder Lastkraftwagen (Lkw) einschließlich Sattelzugmaschinen<br />
beteiligt. Mit einem Anteil von 67,8 % gingen diese in den meisten Fällen auch als vermeintliche Unfallverursacher<br />
hervor. Diesem Wert ist besondere Beachtung zu schenken, da aufgr<strong>und</strong> des hohen Fahrzeuggewichts<br />
dieser Verkehrsmittel die Folgen eines Zusammenstoßes <strong>für</strong> andere Verkehrsteilnehmer besonders gravierend sein<br />
können.<br />
Insgesamt wurden im Jahr 2012 18 Lkw-/Bus-Fahrer oder Mitfahrer getötet, 121 schwer <strong>und</strong> 418 leicht verletzt.<br />
Der Anteil der generellen Unfallbeteiligungen von Lkw-/Bus-Insassen beträgt <strong>für</strong> das Berichtsjahr 14,3 %. Demgegenüber<br />
beträgt der Anteil an allen Verkehrstoten 10,8 % <strong>und</strong> der Anteil an allen Schwerverletzten 4,9 %. Insgesamt lässt<br />
sich damit aussagen, dass das Risiko einer schweren Verletzung bei Lkw-/Bus-Insassen in Brandenburg deutlich<br />
unter dem Durchschnitt liegt.<br />
44 Unfallbeteiligte
8.2 Altersstruktur <strong>und</strong> Beteiligung<br />
26,0%<br />
24,0%<br />
Bevölkerungsanteil<br />
Unfallbeteiligung<br />
22,0% Unfallbeteiligung bei SPS<br />
20,0%<br />
8<br />
18,0%<br />
16,0%<br />
14,0%<br />
12,0%<br />
10,0%<br />
8,0%<br />
6,0%<br />
4,0%<br />
2,0%<br />
0,0%<br />
Abbildung 8-2<br />
8<br />
30,0%<br />
28,0%<br />
26,0%<br />
24,0%<br />
22,0%<br />
20,0%<br />
18,0%<br />
16,0%<br />
14,0%<br />
12,0%<br />
10,0%<br />
8,0%<br />
6,0%<br />
4,0%<br />
2,0%<br />
0,0%<br />
Abbildung 8-3<br />
Bevölkerungsanteil<br />
Anteil an Getöteten<br />
Anteil an Schwerverletzten<br />
Anteil an Leichtverletzten<br />
Besonders häufig sind männliche Verkehrsteilnehmer im Alter von 18 bis einschließlich 24 Jahren an Verkehrsunfällen<br />
beteiligt. Im Jahr 2012 wurden 26 junge Männer bei Straßenverkehrsunfällen getötet, 212 schwer <strong>und</strong> 619 leicht<br />
verletzt (siehe Tabelle 8-2).<br />
Insgesamt bedeutet dies einen stetigen Rückgang der Anzahl der Verletzten gegenüber den letzten Jahren. Die Anzahl<br />
der Getöteten konnte auch verglichen mit der vom Vorjahr gesenkt werden.<br />
8<br />
Weibliche Verkehrsteilnehmer im Alter von 18 bis einschließlich 24 Jahren weisen zwar im Vergleich zu gleichaltrigen<br />
Männern eine weitaus geringere Beteiligung am Unfallgeschehen auf, allerdings folgt diese Erscheinung lediglich<br />
dem generellen Trend des Vergleichs zwischen Männern <strong>und</strong> Frauen, bei dem Männer im Allgemeinen eine höhere<br />
Beteiligung an Straßenverkehrsunfällen aufweisen.<br />
Insgesamt wurden im Berichtsjahr vier junge Frauen bei Straßenverkehrsunfällen getötet, 128 schwer <strong>und</strong> 538 leicht<br />
verletzt (siehe Tabelle 8-2). In Bezug auf die letzten Jahre bedeutet dies einen Rückgang der schweren Personenschäden,<br />
wobei die Anzahl der Leichtverletzten leicht über dem Wert aus dem Jahr 2010 liegt.<br />
Fremdgefährdung<br />
Das hohe Gefahrenpotenzial junger Erwachsener betrifft nicht nur diese Bevölkerungsgruppe selbst, sondern auch<br />
die übrigen Verkehrsteilnehmer. So waren junge Erwachsene 2012 an 463 Straßenverkehrsunfällen mit schweren<br />
Personenschäden (12,4 %) beteiligt, aus denen sie in 72,4 % der Fälle als Unfallverursacher hervorgingen.<br />
In der Summe wurden damit im Berichtsjahr 432 schwere Personenschäden von dieser Altersgruppe verursacht.<br />
Dies entspricht einem Anteil von 16,4 %, obwohl die jungen Erwachsenen nur 6,6 % der Brandenburger Bevölkerung<br />
ausmachen.<br />
Unfallursachen<br />
Analog zum allgemeinen Unfallgeschehen im Land Brandenburg zeigt sich <strong>für</strong> Unfälle mit schweren Personenschäden<br />
(SPS), bei denen junge Erwachsene beteiligt waren, dass als häufigste Unfallursache eine zu hohe bzw. unangepasste<br />
Geschwindigkeit auftritt.<br />
Außerorts gilt diese Ursache mit einem Anteil von 46,1 % <strong>für</strong> fast die Hälfte aller Unfälle mit SPS. Mit einem Anteil von<br />
fast einem Drittel folgt ein Fehler des Fahrzeugführers als weitere häufige Unfallursache sowie ein Verstoß gegen<br />
das Rechtsfahrgebot mit einem Anteil von 17,6 % <strong>und</strong> Alkohol- bzw. Drogenmissbrauch mit einem Anteil von 13,3 %.<br />
Innerorts beträgt der Anteil von Geschwindigkeitsverstößen als Ursache <strong>für</strong> Unfälle mit SPS 27,3 %, gefolgt von einem<br />
Fehler des Fahrzeugführers mit 20,1 %. Des Weiteren trat 2012 ein Missachten der Vorfahrt mit einem Anteil von<br />
18,0 % <strong>und</strong> Alkohol- bzw. Drogenmissbrauch mit einem Anteil von 16,5 % als häufige Unfallursache auf.<br />
Unfallbeteiligte<br />
47
8<br />
Unfallursache<br />
Unfälle mit SPS außerorts Unfälle mit SPS innerorts<br />
Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />
Geschwindigkeit 76 46,1 % 38 27,3 %<br />
Fehler FZ-Führer 48 29,1 % 28 20,1 %<br />
Alkohol, Drogen 22 13,3 % 23 16,5 %<br />
Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot 29 17,6 % 7 5,0 %<br />
körperliche Mängel, Übermüdung 3 1,8 % 3 2,2 %<br />
Überholen 20 12,1 % 6 4,3 %<br />
technische Mängel 3 1,8 % 2 1,4 %<br />
Vorfahrt 8 4,8 % 25 18,0 %<br />
Sicherheitsabstand 9 5,5 % 14 10,1 %<br />
Abbiegen 4 2,4 % 7 5,0 %<br />
Tabelle 8-3 Unfallursachen von Unfällen junger Erwachsener nach Ortslage<br />
8.4 Senioren<br />
Ältere Verkehrsteilnehmer ab einem Alter von 65 Jahren werden zur Bevölkerungsgruppe der Senioren zusammengefasst.<br />
Der Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung Brandenburgs lag zum 31. Dezember 2011 bei 22,4 %<br />
<strong>und</strong> somit bei nahezu einem Viertel.<br />
Biologisch betrachtet lässt die Fähigkeit eines Menschen, am Straßenverkehr teilzunehmen, mit zunehmenden Alter<br />
nach. So stellt sich beispielsweise ein nachlassendes Sehvermögen, eine sinkende Aufmerksamkeit, ein abfallendes<br />
Leistungstempo sowie eine nachlassende Beweglichkeit <strong>und</strong> Belastbarkeit ein. Zudem wird dies oft durch häufigere<br />
Erkrankungen <strong>und</strong> einen vermehrten Medikamentengebrauch verstärkt.<br />
Um möglichst frühzeitig mit geeigneten Maßnahmen auf die Bedürfnisse der älteren Verkehrsteilnehmer reagieren<br />
zu können, ist es notwendig, die Ursachen <strong>für</strong> Straßenverkehrsunfälle von Senioren zu kennen. Somit können schon<br />
heute eine bedarfsgerechte Raumplanung betrieben, Verkehrswege <strong>und</strong> das Verkehrsumfeld altersgerecht angepasst<br />
oder öffentliche Verkehrssysteme entsprechend ausgebaut werden.<br />
Überblick<br />
Im Jahr 2012 waren Senioren an 14.828 Straßenverkehrsunfällen beteiligt. Dies entspricht einem Anteil von 12,6 %<br />
aller polizeilich registrierten Straßenverkehrsunfälle in Brandenburg, wovon 64,5 % der Unfälle von Senioren verursacht<br />
wurden. Hinsichtlich der Unfälle mit schweren Personenschäden liegt der Anteil der Beteiligung von Senioren<br />
bei 16,6 %, wovon mit 58,6 % ebenfalls über die Hälfte von Senioren verursacht wurden.<br />
Die Anteile an den Personenschäden in Abbildung 8-3 zeigen, dass Senioren, insbesondere bei den Getöteten, einen<br />
hohen Anteil haben. 2012 betrug dieser 28,3 % <strong>und</strong> damit fast ein Drittel der gesamten Verkehrstoten in Brandenburg.<br />
48 Unfallbeteiligte
Unfallursachen<br />
Wie aus Tabelle 8-4 hervorgeht, wurde als häufigste Unfallursache bei den durch Senioren verursachten Unfällen<br />
außerorts ein Fehler des Fahrzeugführers bestimmt. Der Anteil dieser Unfälle an der Gesamtanzahl der Seniorenunfälle<br />
beträgt 33,8 %. Als weitere Auffälligkeiten wurden mit einem Anteil von 22,5 % eine überhöhte bzw. eine nicht<br />
entsprechend der vorherrschenden Verkehrssituation angepasste Geschwindigkeit als Unfallursache <strong>und</strong> mit 14,1 %<br />
ein Missachten der Vorfahrtsregelung festgestellt. Des Weiteren gehen außerorts 13,4 % der verursachten Unfälle mit<br />
schweren Personenschäden auf ein Missachten des Rechtsfahrgebots, 12,7 % auf einen zu geringen Sicherheitsabstand<br />
<strong>und</strong> 11,3 % auf körperliche oder geistige Mängel zurück.<br />
8<br />
Als häufigste Unfallursache bei den durch Senioren verursachten Unfällen mit SPS innerorts wurde mit einem Anteil<br />
von 21,5 % ein Missachten der Vorfahrtsregelung bestimmt. Als weitere Auffälligkeiten wurden mit einem Anteil von<br />
20,5 % ein Fehler des Fahrzeugführers, mit 11,0 % Fehler beim Abbiegen <strong>und</strong> mit 10,5 % ein Fehler gegenüber<br />
Fußgängern festgestellt.<br />
Unfallursache<br />
Unfälle mit SPS außerorts Unfälle mit SPS innerorts<br />
Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />
Geschwindigkeit 32 22,5 % 6 2,7 %<br />
Fehler FZ-Führer 48 33,8 % 45 20,5 %<br />
Alkohol, Drogen 6 4,2 % 5 2,3 %<br />
Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot 19 13,4 % 15 6,8 %<br />
körperliche Mängel, Übermüdung 16 11,3 % 17 7,8 %<br />
Überholen 11 7,7 % 2 0,9 %<br />
technische Mängel 2 1,4 % 0 -<br />
Vorfahrt 20 14,1 % 47 21,5 %<br />
Sicherheitsabstand 18 12,7 % 18 8,2 %<br />
Abbiegen 2 1,4 % 24 11,0 %<br />
Fehler gegen Fußgänger 1 0,7 % 23 10,5 %<br />
Verhalten als Fußgänger 0 - 15 6,8 %<br />
Tabelle 8-4 Unfallursachen von Unfällen mit Seniorenbeteiligung nach Ortslage<br />
Unfallbeteiligte<br />
49
9<br />
Zeitliche Verteilung<br />
9<br />
9.1 Unfälle im Jahresverlauf<br />
Das Unfallgeschehen unterliegt Einflüssen der Witterung <strong>und</strong> der Jahreszeiten. Aufgr<strong>und</strong> der Vielfältigkeit dieser<br />
Einflüsse können die hier zugr<strong>und</strong>e liegenden Unfalldaten zwar eine Übersicht über die Verteilung der Unfälle über<br />
das Jahr geben, jedoch keine geeigneten Aussagen zur Erklärung des Unfallgeschehens.<br />
5.000<br />
4.500<br />
4.000<br />
3.500<br />
3.000<br />
3.936<br />
4.251<br />
4.321<br />
4.172<br />
4.688<br />
4.517<br />
4.203<br />
4.848<br />
4.313<br />
4.467<br />
4.791<br />
4.539<br />
innerorts<br />
außerorts<br />
Autobahn<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.600<br />
1.822<br />
1.601<br />
1.670<br />
1.939<br />
1.603 1.636<br />
1.718<br />
1.769<br />
2.155 2.149 2.167<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
456 514<br />
335<br />
421<br />
531<br />
461<br />
561 590<br />
495 561<br />
409<br />
645<br />
0<br />
Abbildung 9-1<br />
Unfälle nach Ortslage <strong>und</strong> Monat<br />
Entgegen einer weit verbreiteten Ansicht geschehen im Winter zwar tendenziell mehr Unfälle als im Sommer (siehe<br />
Abbildung 9-1), allerdings kommt es zu weniger Unfällen mit schweren Personenschäden.<br />
Von den insgesamt 89 bei Straßenverkehrsunfällen auf Außerortsstraßen Getöteten starben mit einem Anteil von<br />
70,8 % 63 Menschen innerhalb des Sommerhalbjahrs. Bei innerörtlichen Unfällen waren es 25 von 50, was einem<br />
Anteil von 50,0 % entspricht. Auf Autobahnen starben mit einem Anteil von 44,4 % 12 von 27 Menschen in den Sommermonaten<br />
(siehe Abbildung 9-2).<br />
Nicht nur in absoluten Zahlen, sondern auch relativ zur Unfallhäufigkeit ist der Sommer, besonders auf Straßen außerorts,<br />
die gefährlichere Jahreszeit. Die durchschnittliche Unfallschwere, ausgedrückt in schweren Personenschäden<br />
pro 1.000 Unfälle (ohne Unfallkategorie 5), liegt außerorts im Sommer mehr als doppelt so hoch wie im Winter.<br />
Auch innerorts <strong>und</strong> auf Autobahnen ist die Unfallschwere von Dezember bis Februar im Mittel am niedrigsten (siehe<br />
Abbildung 9-3).<br />
50
18<br />
16<br />
16<br />
innerorts<br />
außerorts<br />
9<br />
14<br />
13<br />
Autobahn<br />
12<br />
10<br />
9<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
8<br />
7<br />
8<br />
7<br />
6<br />
6<br />
5<br />
6<br />
5<br />
5<br />
6<br />
4<br />
4<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
4<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2 2<br />
1 1 1 1 1 1 1<br />
2<br />
1<br />
1<br />
0<br />
Abbildung 9-2<br />
Getötete nach Ortslage <strong>und</strong> Monat<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
Autobahn<br />
außerorts<br />
innerorts<br />
265<br />
210<br />
189<br />
457<br />
415<br />
448<br />
399<br />
413 421 419 420<br />
380<br />
411<br />
369<br />
261<br />
466<br />
443<br />
397<br />
340<br />
517<br />
306<br />
241<br />
234<br />
100<br />
164<br />
123<br />
112<br />
164 163 160<br />
184<br />
166<br />
137<br />
158 162<br />
139<br />
96<br />
0<br />
Abbildung 9-3<br />
Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) nach Ortslage <strong>und</strong> Monat<br />
Zeitliche Verteilung<br />
51
9<br />
9.2 Unfälle im Tagesverlauf<br />
Die Verteilung des Unfallgeschehens im Tagesverlauf folgt der Tagesganglinie des allgemeinen Verkehrsaufkommens.<br />
An Werktagen ist eine morgendliche <strong>und</strong> eine abendliche Berufsverkehrsspitze zu erkennen. Dagegen herrscht an<br />
Wochenenden tagsüber ein konstanterer Verlauf (siehe Abbildung 9-4) 7 .<br />
20<br />
18<br />
16<br />
Werktage<br />
Wochenende<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23<br />
Uhrzeit<br />
Abbildung 9-4<br />
Unfälle pro St<strong>und</strong>e im Tagesverlauf<br />
Auffällig ist, dass in den verkehrsschwachen Zeiten überdurchschnittlich viele Unfälle geschehen. Vor allem Unfälle<br />
mit besonders schweren Unfallfolgen treten überproportional häufig nachts auf. So starben mit einem Anteil von<br />
23,5 % 39 der 166 Verkehrstoten des Jahres 2012 durch Unfälle, welche sich zwischen 22:00 <strong>und</strong> 6:00 Uhr ereigneten<br />
(siehe Abbildung 9-5).<br />
Unfälle während der Nachtst<strong>und</strong>en führen demzufolge überdurchschnittlich häufig zu schweren Unfallfolgen. Ebenso<br />
sind diesbezüglich die eigentlich verkehrsärmeren Wochenenden gefährlicher als Werktage (siehe Abbildung 9-6).<br />
7 Eine Übersicht aller Verkehrsunfälle <strong>für</strong> die einzelnen Unfallkategorien nach dem Unfallzeitpunkt wird mit der Anlage V <strong>und</strong> der Anlage VI<br />
gegeben.<br />
52 Zeitliche Verteilung
16<br />
14<br />
12<br />
3<br />
Wochenende<br />
Werktage<br />
9<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
1<br />
4<br />
1<br />
2<br />
5<br />
3 3<br />
7<br />
4 4<br />
6 2<br />
3<br />
2<br />
1<br />
3<br />
2<br />
2<br />
1<br />
2<br />
3<br />
11<br />
1<br />
5<br />
8 8 8<br />
7<br />
7 7 7<br />
6<br />
5<br />
5<br />
2<br />
2 2 2<br />
2<br />
2<br />
1<br />
2 2<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23<br />
Uhrzeit<br />
Abbildung 9-5<br />
Anzahl der Getöteten nach Unfallzeitpunkt<br />
0,7<br />
0,6<br />
Werktage<br />
Wochenende<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,0<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23<br />
Uhrzeit<br />
Abbildung 9-6<br />
Schwere Personenschäden pro St<strong>und</strong>e im Tagesverlauf<br />
Zeitliche Verteilung<br />
53
9<br />
Zudem ist festzustellen, dass auch die Anzahl der schweren Personenschäden, gemessen an den Unfällen (ohne<br />
Unfallkategorie 50), an den Wochenenden leicht höher ist als innerhalb der Woche. Hauptsächlich zeigt sich dies in<br />
den St<strong>und</strong>en des Nachmittags zwischen 14:00 <strong>und</strong> 18:00 Uhr sowie in den Abend- <strong>und</strong> Nachtst<strong>und</strong>en zwischen 20:00<br />
<strong>und</strong> 4:00 Uhr (siehe Abbildung 9-7).<br />
500<br />
450<br />
400<br />
Werktage<br />
Wochenende<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23<br />
Uhrzeit<br />
Abbildung 9-7<br />
Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) nach Unfallzeitpunkt<br />
54 Zeitliche Verteilung
10 Sonderauswertungen<br />
10<br />
Für die aktuelle Verkehrssicherheitsarbeit im Land Brandenburg wurde das Unfallgeschehen im Jahr 2012 neben der<br />
allgemeinen Entwicklung auch gesondert in Bezug auf Straßenverkehrsunfälle außerorts mit einer überhöhten bzw.<br />
nicht angepassten Geschwindigkeit als Unfallursache betrachtet. Zudem erfolgte eine Auswertung aller polizeilich<br />
gemeldeten Straßenverkehrsunfälle an Bahnübergängen außer- <strong>und</strong> innerorts.<br />
10.1 Unfallursache Geschwindigkeit<br />
Im Jahr 2012 wurden außerorts (ohne Autobahnen) 1.842 Straßenverkehrsunfälle polizeilich erfasst, welche auf eine<br />
überhöhte bzw. nicht den vorherrschenden Gegebenheiten angepasste Geschwindigkeit zurückgeführt werden können.<br />
Dabei wurden insgesamt 28 Menschen getötet, 326 schwer <strong>und</strong> 483 leicht verletzt.<br />
Hinsichtlich der Beteiligung an diesen Unfälle stechen Pkw-Nutzer deutlich hervor. Im Jahr 2012 waren diese an<br />
79,8 % aller Geschwindigkeitsunfälle außerorts beteiligt, gefolgt von Lkws bzw. Bussen mit einem Anteil von 11,0 %<br />
<strong>und</strong> Kraftradfahrern mit einem Anteil von 5,9 %.<br />
B<strong>und</strong>esstraßen Landesstraßen Kreisstraßen Gemeindestraßen<br />
633 800 190 219<br />
Tabelle 10-1 Geschwindigkeitsunfälle nach Straßenklassen (ohne BAB), außerorts<br />
Eine Betrachtung der Unfälle außerorts mit einer überhöhten oder einer unangepassten Geschwindigkeit als Unfallursache<br />
zeigt, dass sich diese mit einem Anteil von 34,4 % bzw. 43,4 % hauptsächlich auf B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesstraßen<br />
ereigneten (siehe Tabelle 10-1).<br />
Darüber hinaus wurden mit der Auswertung der Geschwindigkeitsunfälle sechs Konzentrationsstellen innerhalb des<br />
Straßennetzes aufgedeckt. In diesen Bereichen ereigneten sich 2012 mehr als vier Unfälle innerhalb eines Streckenabschnitts<br />
mit einer Länge von bis zu 500 m. Wie aus der Tabelle 10-2 hervorgeht, liegen diese zur Hälfte auf<br />
B<strong>und</strong>esstraßen <strong>und</strong> zur Hälfte auf Landesstraßen.<br />
Straße<br />
Abschnittsnummer<br />
Abschnittskilometer<br />
Landkreis<br />
B 101 71 0 - 0,3 Teltow-Fläming Großbeeren<br />
B 101 90 0,6 - 1,1 Teltow-Fläming Großbeeren<br />
Gemeinde<br />
B 107 35 0,8 - 1,1 Potsdam-Mittelmark Wiesenburg/Mark<br />
L 15 105 0,6 - 0,9 Ostprignitz-Ruppin Rheinsberg, Stadt<br />
L 49 120 0 - 0,5 Spree-Neiße Neuhausen/Spree<br />
L 98 70 0,6 - 0,9 Havelland Nennhausen<br />
Tabelle 10-2 Konzentrationsstellen außerorts<br />
55
10<br />
10.2 Bahnübergänge<br />
Im Jahr 2012 ereigneten sich in Bereichen von Bahnübergängen innerorts fünf Unfälle mit Schwerverletzten <strong>und</strong> 17<br />
Unfälle mit Leichtverletzten. Außerorts ereigneten sich fünf Unfälle mit Leichtverletzten an Bahnübergängen. Schwere<br />
Personenschäden wurden nicht registriert.<br />
Es ist zu beachten, dass sich Unfälle an Bahnübergängen nicht ausschließlich auf einen Zusammenstoß zwischen<br />
einem Schienenfahrzeug <strong>und</strong> einem anderen Verkehrsteilnehmer beziehen. Insbesondere innerorts ereignen sich<br />
Unfälle an Bahnübergängen auch aufgr<strong>und</strong> eines Zusammenstoßes von aufeinanderfolgenden Fahrzeugen.<br />
In Bezug auf die jeweiligen Unfallursachen der Unfälle mit Personenschäden an Bahnübergängen zeigt sich, dass<br />
außerorts drei der fünf Unfälle auf ein Missachten der Vorfahrt eines Schienenfahrzeugs zurückzuführen sind.<br />
Innerorts gilt mit einem Anteil von 31,8 % ein zu geringer Sicherheitsabstand als häufigste Unfallursache. Dies zeigt<br />
auch, dass es dabei nicht zu einem Zusammenstoß mit einem Schienenfahrzeug kam, sondern zu einem Zusammenstoß<br />
von aufeinanderfolgenden Fahrzeugen. Des Weiteren sind 22,7 % der Unfälle auf ein Missachten der Vorfahrt<br />
eines Schienenfahrzeugs, 18,2 % auf Fehler beim Abbiegen <strong>und</strong> 13,6 % auf eine generelle Missachtung der<br />
Vorfahrtsregelung zurückzuführen.<br />
Unfallursache<br />
Unfälle mit PS außerorts<br />
Unfälle mit PS innerorts<br />
Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />
Sicherheitsabstand 1 20,0 % 7 31,8 %<br />
Vorfahrt Schienenfahrzeuge 3 60,0 % 5 22,7 %<br />
Abbiegen 0 - 4 18,2 %<br />
Vorfahrt bei Regelung 0 - 3 13,6 %<br />
Alkohol, Drogen 1 20,0 % 2 9,1 %<br />
Fehler FZ-Führer 0 - 2 9,1 %<br />
körperliche Mängel, Übermüdung 0 - 1 4,5 %<br />
Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot 0 - 1 4,5 %<br />
Geschwindigkeit 1 20,0 % 1 4,5 %<br />
Starkes Bremsen 0 - 1 4,5 %<br />
Tabelle 10-3 Unfälle mit Personenschäden an Bahnübergängen nach Unfallursache <strong>und</strong> Ortslage<br />
56 Sonderauswertungen
Anlagen<br />
11<br />
Anlage I Übersicht der zugehörigen Gemeinden des Berliner Umlands<br />
Landkreis / kreisfreie Stadt<br />
Landeshauptstadt Potsdam<br />
Barnim<br />
Barnim<br />
Barnim<br />
Barnim<br />
Barnim<br />
Dahme-Spreewald<br />
Dahme-Spreewald<br />
Dahme-Spreewald<br />
Dahme-Spreewald<br />
Dahme-Spreewald<br />
Dahme-Spreewald<br />
Dahme-Spreewald<br />
Havelland<br />
Havelland<br />
Havelland<br />
Havelland<br />
Havelland<br />
Märkisch-Oderland<br />
Märkisch-Oderland<br />
Märkisch-Oderland<br />
Märkisch-Oderland<br />
Märkisch-Oderland<br />
Märkisch-Oderland<br />
Märkisch-Oderland<br />
Oberhavel<br />
Oberhavel<br />
Oberhavel<br />
Oberhavel<br />
Oberhavel<br />
Gemeinde<br />
Ahrensfelde<br />
Stadt Bernau bei Berlin<br />
Panketal<br />
Wandlitz<br />
Stadt Werneuchen<br />
Eichwalde<br />
Stadt Königs Wusterhausen<br />
Stadt Mittenwalde<br />
Schönefeld<br />
Schulzendorf<br />
Wildau<br />
Zeuthen<br />
Brieselang<br />
Dallgow-Döberitz<br />
Stadt Falkensee<br />
Schönwalde-Glien<br />
Wustermark<br />
Stadt Altlandsberg<br />
Fredersdorf-Vogelsdorf<br />
Hoppegarten<br />
Neuenhagen bei Berlin<br />
Petershagen/Eggersdorf<br />
Rüdersdorf bei Berlin<br />
Stadt Strausberg<br />
Birkenwerder<br />
Glienicke/Nordbahn<br />
Stadt Hennigsdorf<br />
Stadt Hohen Neuendorf<br />
Leegebruch<br />
57
Landkreis / kreisfreie Stadt<br />
Oberhavel<br />
Oberhavel<br />
Oberhavel<br />
Oberhavel<br />
Oder-Spree<br />
Oder-Spree<br />
Oder-Spree<br />
Oder-Spree<br />
Oder-Spree<br />
Potsdam-Mittelmark<br />
Potsdam-Mittelmark<br />
Potsdam-Mittelmark<br />
Potsdam-Mittelmark<br />
Potsdam-Mittelmark<br />
Potsdam-Mittelmark<br />
Potsdam-Mittelmark<br />
Teltow-Fläming<br />
Teltow-Fläming<br />
Teltow-Fläming<br />
Teltow-Fläming<br />
Uckermark<br />
Gemeinde<br />
Mühlenbecker Land<br />
Oberkrämer<br />
Stadt Oranienburg<br />
Stadt Velten<br />
Stadt Erkner<br />
Gosen-Neu Zittau<br />
Grünheide (Mark)<br />
Schöneiche bei Berlin<br />
Woltersdorf<br />
Kleinmachnow<br />
Michendorf<br />
Nuthetal<br />
Schwielowsee<br />
Stadt Werder (Havel)<br />
Stahnsdorf<br />
Stadt Teltow<br />
Blankenfelde-Mahlow<br />
Großbeeren<br />
Stadt Ludwigsfelde<br />
Rangsdorf<br />
Mittenwalde<br />
58 Anlagen
Anlage II Übersicht der Streckenlängen von Autobahnen, B<strong>und</strong>es-, Landes- <strong>und</strong> Kreisstraßen in Brandenburg<br />
Verwaltungsbezirk Autobahnen B<strong>und</strong>esstraßen Landesstraßen Kreisstraßen<br />
Kreisfreie Städte<br />
Brandenburg an der<br />
Havel<br />
6 33 28 0<br />
Cottbus 10 24 37 0<br />
Frankfurt (Oder) 11 41 20 0<br />
Potsdam 7 44 35 0<br />
Zwischensumme 34 142 120 0<br />
Landkreise<br />
Barnim 73 132 373 58<br />
Dahme-Spreewald 91 246 390 238<br />
Elbe-Elster 0 166 514 236<br />
Havelland 22 150 330 146<br />
Märkisch-Oderland 18 245 491 179<br />
Oberhavel 47 171 315 95<br />
Oberspreewald-Lausitz 84 76 284 211<br />
Oder-Spree 57 204 485 175<br />
Ostprignitz-Ruppin 79 130 373 251<br />
Potsdam-Mittelmark 142 242 453 298<br />
Prignitz 27 232 415 313<br />
Spree-Neiße 39 192 310 193<br />
Teltow-Fläming 22 232 394 202<br />
Uckermark 60 237 525 380<br />
Zwischensumme 761 2.655 5.652 2.975<br />
Gesamt 795 2.797 5.772 2.975<br />
Bemerkung: Die Längen entsprechen der B<strong>und</strong>eslängenstatistik zum 01.01.2012, die aus der Straßeninformationsbank<br />
des Landesbetriebs Straßenwesen (BBSIB) ermittelt wurden (alle Angaben ohne Äste).<br />
Anlagen<br />
59
Anlage III<br />
Anzahl der Straßenverkehrsunfälle nach Region <strong>und</strong> Straßenklasse, außerorts<br />
Verwaltungsbezirk<br />
Autobahnen<br />
B<strong>und</strong>esstraßen<br />
Landesstraßen<br />
Kreisstraßen<br />
Gesamt<br />
Kreisfreie Städte<br />
Brandenburgan der Havel 95 59 0 12 166<br />
Cottbus 84 65 1 20 170<br />
Frankfurt (Oder) 172 20 0 61 253<br />
Potsdam 93 49 0 23 165<br />
Landkreise<br />
Barnim 346 642 52 89 1.129<br />
Dahme-Spreewald 634 607 150 116 1.507<br />
Elbe-Elster 422 648 192 81 1.343<br />
Havelland 474 505 161 48 1.188<br />
Märkisch-Oderland 789 877 163 121 1.950<br />
Oberhavel 561 741 123 134 1.559<br />
Oberspreewald-Lausitz 344 602 191 85 1.222<br />
Oder-Spree 587 793 190 122 1.692<br />
Ostprignitz-Ruppin 305 609 217 182 1.313<br />
Potsdam-Mittelmark 652 874 253 100 1.879<br />
Prignitz 572 436 170 88 1.266<br />
Spree-Neiße 626 578 154 137 1.495<br />
Teltow-Fläming 612 699 252 151 1.714<br />
Uckermark 658 796 233 131 1.818<br />
60 Anlagen
Anlage IV<br />
Anzahl der Straßenverkehrsunfälle nach Region <strong>und</strong> Straßenklasse, innerorts<br />
Verwaltungsbezirk<br />
B<strong>und</strong>esstraßen<br />
Landesstraßen<br />
Kreisstraßen<br />
Gemeindestraße<br />
Gesamt<br />
Kreisfreie Städte<br />
Brandenburg- Stadt 378 203 0 1.594 2.175<br />
Cottbus- Stadt 261 198 0 2.554 3.013<br />
Frankfurt (Oder)- Stadt 258 81 0 1.356 1.695<br />
Potsdam- Stadt 920 230 0 4.349 5.499<br />
Landkreise<br />
Barnim 667 738 22 2.672 4.099<br />
Dahme-Spreewald 377 564 151 2.641 3.733<br />
Elbe-Elster 256 294 45 1.001 1.596<br />
Havelland 197 348 63 2.402 3.010<br />
Märkisch-Oderland 377 716 318 2.615 4.026<br />
Oberhavel 630 774 88 2.864 4.356<br />
Oberspreewald-Lausitz 46 255 107 1.446 1.854<br />
Oder-Spree 225 690 46 2.607 3.568<br />
Ostprignitz-Ruppin 189 246 55 1.380 1.870<br />
Potsdam-Mittelmark 330 695 132 2.607 3.764<br />
Prignitz 81 112 30 1.108 1.331<br />
Spree-Neiße 268 305 93 1.455 2.121<br />
Teltow-Fläming 352 420 96 2.179 3.047<br />
Uckermark 335 157 47 1.750 2.289<br />
Anlagen<br />
61
Anlage V<br />
Anzahl der Straßenverkehrsunfälle an Werktagen<br />
Uhrzeit<br />
von bis<br />
UK1 Uk2 UK3 UK4-6 Gesamt<br />
0:00 1:00 3 11 14 565 593<br />
1:00 2:00 2 7 21 442 472<br />
2:00 3:00 0 8 14 382 404<br />
3:00 4:00 2 7 16 446 471<br />
4:00 5:00 3 12 19 809 843<br />
5:00 6:00 4 34 82 1.787 1.907<br />
6:00 7:00 7 56 243 2.713 3.019<br />
7:00 8:00 5 82 362 3.330 3.779<br />
8:00 9:00 2 68 245 2.816 3.131<br />
9:00 10:00 6 72 249 3.547 3.874<br />
10:00 11:00 7 90 298 4.138 4.533<br />
11:00 12:00 8 91 286 4.002 4.387<br />
12:00 13:00 8 95 267 3.474 3.844<br />
13:00 14:00 8 99 344 3.446 3.897<br />
14:00 15:00 5 127 393 3.751 4.276<br />
15:00 16:00 7 122 449 4.036 4.614<br />
16:00 17:00 9 130 467 4.196 4.802<br />
17:00 18:00 7 119 350 3.828 4.304<br />
18:00 19:00 2 85 255 2.861 3.203<br />
19:00 20:00 6 57 149 1.990 2.202<br />
20:00 21:00 1 48 93 1.736 1.878<br />
21:00 22:00 2 26 73 1.678 1.779<br />
22:00 23:00 2 29 60 1.437 1.528<br />
23:00 0:00 5 19 50 920 994<br />
62 Anlagen
Anlage VI<br />
Anzahl der Straßenverkehrsunfälle an Wochenenden<br />
Uhrzeit<br />
von bis<br />
UK1 Uk2 UK3 UK4-6 Gesamt<br />
0:00 1:00 0 16 13 346 375<br />
1:00 2:00 3 11 15 344 373<br />
2:00 3:00 2 15 13 221 251<br />
3:00 4:00 2 13 20 254 289<br />
4:00 5:00 2 9 17 275 303<br />
5:00 6:00 2 11 19 309 341<br />
6:00 7:00 1 6 14 273 294<br />
7:00 8:00 1 15 21 283 320<br />
8:00 9:00 2 9 43 388 442<br />
9:00 10:00 2 23 41 642 708<br />
10:00 11:00 2 22 96 926 1.046<br />
11:00 12:00 1 48 120 1.140 1.309<br />
12:00 13:00 3 34 106 865 1.008<br />
13:00 14:00 2 38 108 818 966<br />
14:00 15:00 3 41 112 867 1.023<br />
15:00 16:00 1 41 97 870 1.009<br />
16:00 17:00 3 44 100 835 982<br />
17:00 18:00 1 48 104 913 1.066<br />
18:00 19:00 5 38 65 793 901<br />
19:00 20:00 3 15 55 653 726<br />
20:00 21:00 2 14 33 568 617<br />
21:00 22:00 0 11 26 682 719<br />
22:00 23:00 0 17 23 548 588<br />
23:00 0:00 1 10 22 431 464<br />
Anlagen<br />
63
12<br />
Fachbegriffe <strong>und</strong> Abkürzungen<br />
BAB:<br />
BAR:<br />
Baumunfälle:<br />
Beteiligte:<br />
Bevölkerungsdichte:<br />
BRB:<br />
Busse:<br />
CB:<br />
EE:<br />
EW | Einwohner:<br />
Erwachsener:<br />
FF:<br />
Fußgänger:<br />
Getötete:<br />
Heranwachsender:<br />
HVL:<br />
Jugendlicher:<br />
Junger Erwachsener:<br />
Kfz:<br />
Kfz-Herkunft:<br />
Kind:<br />
Krafträder:<br />
Lkw:<br />
B<strong>und</strong>esautobahn<br />
Landkreis Barnim (Verwaltungssitz: Eberswalde)<br />
Unfälle, bei denen ein Fahrzeug gegen einen Baum prallt<br />
Als Beteiligte an einem Straßenverkehrsunfall werden alle Fahrzeugführer <strong>und</strong> Fußgänger<br />
erfasst, die selbst – oder deren Fahrzeug – Schäden erlitten oder hervorgerufen haben.<br />
Verunglückte Mitfahrer zählen somit nicht zu den Unfallbeteiligten.<br />
Quotient aus Einwohnerzahl <strong>und</strong> Fläche eines Gebietes, ausgedrückt in EW/km²<br />
kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel<br />
Omnibusse mit Verbrennungsmotor sowie die elektrischen Oberleitungsomnibusse in<br />
Eberswalde<br />
Kreisfreie Stadt Cottbus<br />
Landkreis Elbe-Elster (Verwaltungssitz: Herzberg)<br />
Personen mit gemeldetem Hauptwohnsitz im betrachteten Gebiet laut Angaben der Statistischen<br />
Landesämter<br />
Person ab 18 Jahren<br />
kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)<br />
einschließlich Tierführer, Tiertreiber, Fußgänger mit Handwagen/Handkarren<br />
Personen, die innerhalb von 30 Tagen an den Folgen eines Verkehrsunfalls verstarben<br />
Person im Alter von 18 bis einschließlich 20 Jahren<br />
Landkreis Havelland (Verwaltungssitz: Rathenow)<br />
Person im Alter von 14 bis einschließlich 17 Jahren<br />
Person im Alter von 18 bis einschließlich 24 Jahren<br />
Kraftfahrzeug, Straßenfahrzeuge mit Motorantrieb, also Krafträder, Personenkraftwagen<br />
(Pkw), Lastkraftwagen (Lkw) <strong>und</strong> Busse<br />
Analyse der unfallbeteiligten Kraftfahrzeuge nach ihrem Zulassungsort gemäß Kfz-Kennzeichen<br />
Person unter 14 Jahren<br />
Mofas, Mopeds/Mokicks, Leichtkrafträder, Kraftroller, Motorräder<br />
Lastkraftwagen mit <strong>und</strong> ohne Anhänger oder Tankaufleger, Sattelschlepper mit <strong>und</strong> ohne<br />
Tankaufleger, Tankkraftwagen <strong>für</strong> gefährliche oder ungefährliche Güter, landwirtschaftliche<br />
64
<strong>und</strong> andere Zugmaschinen mit <strong>und</strong> ohne Tankwagen, übrige Kraftfahrzeuge <strong>für</strong> spezielle<br />
Zwecke<br />
LDS:<br />
Leichtkraftrad:<br />
Leichtverletzte:<br />
LOS:<br />
Mitfahrer:<br />
Mofa:<br />
MOL:<br />
OHV:<br />
OPR:<br />
Ortslage:<br />
OSL:<br />
Landkreis Dahme-Spreewald (Verwaltungssitz: Lübben)<br />
Kraftrad mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von maximal 80 km/h <strong>und</strong> einem Hubraum<br />
von 50 bis 80 cm³<br />
Verunglückte, bei denen durch die Unfalleinwirkung ärztliche Behandlung oder ein Krankenhausaufenthalt<br />
von unter 24 h erforderlich war<br />
Landkreis Oder-Spree (Verwaltungssitz: Beeskow)<br />
Verunglückte, die in einem nicht selbst gesteuerten Fahrzeug in den Unfall involviert wurden<br />
Kraftrad mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von maximal 25 km/h<br />
Landkreis Märkisch Oderland (Verwaltungssitz: Seelow)<br />
Landkreis Oberhavel (Verwaltungssitz: Oranienburg)<br />
Landkreis Ostprignitz-Ruppin (Verwaltungssitz: Neuruppin)<br />
Unterscheidung einer Unfallstelle nach „innerhalb“ oder „außerhalb geschlossener Ortschaften“<br />
(innerorts/außerorts)<br />
Landkreis Oberspreewald-Lausitz (Verwaltungssitz: Senftenberg)<br />
P: Kreisfreie Stadt Potsdam<br />
Personenschaden:<br />
PM:<br />
PR:<br />
Schwerverletzte:<br />
Senioren:<br />
Seniorenunfall:<br />
SPN:<br />
SPS:<br />
TF:<br />
UK:<br />
Zusammenfassend <strong>für</strong> Getötete <strong>und</strong> Verletzte<br />
Landkreis Potsdam-Mittelmark (Verwaltungssitz: Belzig)<br />
Landkreis Prignitz (Verwaltungssitz: Perleberg)<br />
Personen, die unmittelbar zur stationären Behandlung (mindestens 24 St<strong>und</strong>en) in einem<br />
Krankenhaus aufgenommen wurden<br />
Personen ab 65 Jahren<br />
Unfall, dessen Verursacher nach Ansicht des aufnehmenden Polizeibeamten ein Unfallbeteiligter<br />
ab 65 Jahre war<br />
Landkreis Spree-Neiße (Verwaltungssitz: Forst)<br />
Schwerer Personenschaden (Getöteter oder Schwerverletzter)<br />
Landkreis Teltow-Fläming (Verwaltungssitz: Luckenwalde)<br />
Unfallkategorie<br />
Fachbegriffe <strong>und</strong> Abkürzungen<br />
65
UM:<br />
Unfallart:<br />
Unfallfolgen:<br />
UK | Unfallkategorie:<br />
Landkreis Uckermark (Verwaltungssitz: Prenzlau)<br />
Beschreibung der Art <strong>und</strong> Weise des Unfallereignisses<br />
Verletzungen, die ein Beteiligter bei einem Unfall erleidet, unterschieden nach unverletzt,<br />
leicht verletzt, schwer verletzt oder getötet<br />
Es werden, nach schwerster Unfallfolge, sechs Unfallkategorien unterschieden:<br />
UK 1:<br />
UK 2:<br />
UK 3:<br />
UK 4:<br />
UK 5:<br />
UK 6:<br />
Unfall mit Getöteten<br />
Unfall mit Schwerverletzten<br />
Unfall mit Leichtverletzten<br />
Schwerwiegender Unfall mit Sachschaden<br />
Sonstiger Sachschadensunfall<br />
Sonstiger Sachschadensunfall unter Alkoholeinwirkung<br />
Unfallkosten:<br />
Volkswirtschaftliche Verluste durch Straßenverkehrsunfälle (Gr<strong>und</strong>lage der Berechnung<br />
sind festgelegte Beträge in Euro, die <strong>für</strong> Personen- <strong>und</strong> Sachschäden pauschal angenommen<br />
werden):<br />
Kostensätze <strong>für</strong> Personenschäden (je verunglückte Person)<br />
Getötete: 996.412 €<br />
Schwerverletzte: 110.571 €<br />
Leichtverletzte: 4.416 €<br />
Kostensätze <strong>für</strong> Sachschäden (je Unfall)<br />
Unfall mit Getöteten: 40.108 €<br />
Unfall mit Schwerverletzten: 19.215 €<br />
Unfall mit Leichtverletzten: 13.036 €<br />
Schwerwiegender Unfall mit Sachschaden: 19.365 €<br />
Übriger Sachschadensunfall (einschließlich Alkoholunfall): 5.643 €<br />
Quelle:<br />
BASt, Bericht M 208 „Volkswirtschaftliche Kosten durch Straßenverkehrsunfälle<br />
in Deutschland“, 2009<br />
UR | Unfallrate:<br />
Unfallschwere:<br />
Verletzte:<br />
Verunglückte:<br />
Verursacher:<br />
Unfälle bezogen auf Anzahl Kraftfahrzeuge<br />
Errechnete Häufigkeit besonders gravierender Unfallfolgen im Verhältnis zu allen Unfällen,<br />
zum Beispiel „Verletzte pro 1.000 Unfälle“ oder „Getötete pro 1.000 Unfälle mit Personenschaden“<br />
Durch Unfalleinwirkung Leichtverletzte <strong>und</strong> Schwerverletzte, die 30 Tage nach dem Unfall<br />
noch am Leben waren<br />
Personen (auch Mitfahrer), die beim Unfall verletzt oder getötet wurden<br />
Der Beteiligte, der vom aufnehmenden Polizeibeamten als mutmaßlicher Hauptverursacher<br />
als 1. Beteiligter in den Unfallerfassungsbogen eingetragen wurde (Diese Einordnung trifft<br />
keine Aussage über eine spätere gerichtliche Klärung der Schuldfrage). Beteiligte an Alleinunfällen<br />
gelten immer als Hauptverursacher.<br />
66 Fachbegriffe <strong>und</strong> Abkürzungen
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Infrastruktur</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Landwirtschaft</strong> des Landes Brandenburg<br />
Referat Koordination, Kommunikation, Internationales<br />
Henning-von-Treschkow-Straße 2 – 8<br />
14467 Potsdam<br />
E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@mil.brandenburg.de<br />
Internet: www.mil.brandenburg.de