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Unfallbericht 2012.pdf - Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft

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Straßenverkehrsunfälle im<br />

Land Brandenburg 2012<br />

Ergebnisbericht


Herausgeber <strong>und</strong> Projektträger<br />

<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Infrastruktur</strong> <strong>und</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> (MIL)<br />

des Landes Brandenburg<br />

Referat<br />

Koordination, Kommunikation, Internationales<br />

Henning-von-Tresckow-Straße 2-8<br />

14467 Potsdam<br />

www.mil.brandenburg.de<br />

Fachliche Betreuung<br />

Steffen Wenk<br />

Referat 41 | Straßenverkehr<br />

steffen.wenk@mil.brandenburg.de<br />

Datenquelle<br />

Amt <strong>für</strong> Statistik Berlin-Brandenburg<br />

Behlertstraße 3a<br />

14467 Potsdam<br />

Realisierung<br />

HOFFMANN-LEICHTER Ingenieurgesellschaft mbH<br />

B<strong>und</strong>esallee 13-14<br />

10719 Berlin<br />

030 - 8872767 - 0<br />

info@hoffmann-leichter.de<br />

www.hoffmann-leichter.de<br />

Potsdam <strong>und</strong> Berlin | 17. Juli 2013


1 Inhaltsverzeichnis<br />

1 Übersicht 1<br />

1.1 Zusammenfassung 1<br />

1.2 Übersichtstabelle 2<br />

1.3 Quellen <strong>und</strong> Methodik 3<br />

2 Allgemeine Unfallentwicklung 4<br />

2.1 Unfallgeschehen in Brandenburg 4<br />

2.2 Getötete 5<br />

2.3 Verletzte 7<br />

3 Brandenburg im Vergleich 8<br />

3.1 B<strong>und</strong>esvergleich: Unfälle 8<br />

3.2 B<strong>und</strong>esvergleich: Getötete 8<br />

3.3 B<strong>und</strong>esvergleich: Personenschäden 10<br />

4 Regionale Entwicklung 12<br />

4.1 Vergleich des Unfallgeschehens in den Landkreisen <strong>und</strong> kreisfreien Städten 12<br />

4.2 Vergleich der Unfallschwere in den Landkreisen <strong>und</strong> kreisfreien Städten 13<br />

4.3 Herkunft der Unfallfahrzeuge 16<br />

4.4 Unfallentwicklung im Berliner Umland 18<br />

5 Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage 20<br />

5.1 Allgemeine Entwicklung 20<br />

5.2 Unfallgeschehen auf Autobahnen 22<br />

5.3 Unfallgeschehen nach Straßenklassen (ohne Autobahnen) 25<br />

6 Unfallursachen <strong>und</strong> Unfallarten 33<br />

6.1 Unfallursachen 33<br />

6.2 Unfallarten 34<br />

7 Baumunfälle 36<br />

7.1 Quantitative Entwicklung 36<br />

7.2 Qualitative Entwicklung 37<br />

7.3 Analyse der Unfallumstände 39<br />

8 Unfallbeteiligte 43<br />

8.1 Art der Verkehrsbeteiligung 43<br />

8.2 Altersstruktur <strong>und</strong> Beteiligung 45<br />

8.3 Junge Erwachsene 46<br />

8.4 Senioren 48<br />

9 Zeitliche Verteilung 50<br />

9.1 Unfälle im Jahresverlauf 50<br />

9.2 Unfälle im Tagesverlauf 52<br />

I


10 Sonderauswertungen 55<br />

10.1 Unfallursache Geschwindigkeit 55<br />

10.2 Bahnübergänge 56<br />

Anlagen 57<br />

Fachbegriffe <strong>und</strong> Abkürzungen 64<br />

II


1 Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 2-1 Verkehrsunfälle <strong>und</strong> Personenschäden in Brandenburg, 2000-2012 4<br />

Abbildung 2-2 Entwicklung des Unfallgeschehens in Brandenburg, 2000-2012 5<br />

Abbildung 2-3 Anzahl der Verkehrstoten pro Jahr in Brandenburg, 1979-2012 6<br />

Abbildung 2-4 Prozentuale Veränderung der Anzahl Verkehrstoter in Brandenburg gegenüber dem jeweiligen<br />

Vorjahr 6<br />

Abbildung 2-5 Anzahl der Schwer- <strong>und</strong> Leichtverletzten pro Jahr in Brandenburg, 2000-2012 7<br />

Abbildung 3-1 Verkehrstote pro Jahr in Brandenburg <strong>und</strong> in Deutschland gesamt, 1990-2012 9<br />

Abbildung 3-2 Verkehrstote pro 1 Million Einwohner, differenziert nach B<strong>und</strong>esländern 10<br />

Abbildung 3-3 Personenschäden (Getötete <strong>und</strong> Verletzte) pro 100.000 Einwohner, differenziert nach B<strong>und</strong>esländern<br />

11<br />

Abbildung 4-1 Übersicht schwerer Personenschäden pro 1 Million Einwohner nach kreisfreien Städten<br />

<strong>und</strong> Landkreisen 15<br />

Abbildung 4-2 Unfallfahrzeuge im eigenen Landkreis, 2010-2012 16<br />

Abbildung 4-3 Unfallfahrzeuge aus dem direkten Nachbargebiet, 2010-2012 17<br />

Abbildung 4-4 Auswärtige Unfallfahrzeuge, 2010-2012 18<br />

Abbildung 4-5 Allgemeine Unfallentwicklung (ohne Unfallkategorie 5) im Umland von Berlin, 2001-2012 19<br />

Abbildung 4-6 Entwicklung der Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne Unfallkategorie 5) im Umland<br />

von Berlin, 2001-2012 19<br />

Abbildung 5-1 Getötete nach Ortslage, 2000-2012 20<br />

Abbildung 5-2 Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) nach Ortslage, 2000-2012 21<br />

Abbildung 5-3 Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) nach Straßenklassen 2010-2012, links:<br />

außerorts, rechts: innerorts 21<br />

Abbildung 5-4 Autobahnen in Brandenburg 22<br />

Abbildung 5-5 Getötete nach Straßenklassen (Summe inner- <strong>und</strong> außerorts), 2000-2012 25<br />

Abbildung 5-6 Getötete nach Straßenklassen 2010-2012, links: außerorts, rechts: innerorts 26<br />

Abbildung 5-7 Anteil der Straßenklassen an den schweren Personenschäden, außerorts, 2000-2012 27<br />

Abbildung 5-8 Anteil der Straßenklassen an den schweren Personenschäden, innerorts, 2000-2012 27<br />

Abbildung 5-9 B<strong>und</strong>esstraßen in Brandenburg 28<br />

Abbildung 5-10 Dichte schwerer Personenschäden auf B<strong>und</strong>esstraßen nach kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen<br />

29<br />

Abbildung 5-11 Landesstraßen in Brandenburg 30<br />

Abbildung 5-12 Dichte schwerer Personenschäden auf Landesstraßen nach kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen<br />

31<br />

Abbildung 7-1 Baumunfälle (ohne Unfallkategorie 5) nach Ortslage, 2000-2012 36<br />

Abbildung 7-2 Schwere Personenschäden bei Baumunfällen nach Ortslage, 2000-2012 37<br />

Abbildung 7-3 Anteil der Baumunfälle am Unfallgeschehen (Unfälle ohne Unfallkategorie 5) nach Ortslage,<br />

2000-2012 38<br />

Abbildung 7-4 Anteil der bei Baumunfällen Getöteten an allen Verkehrstoten nach Ortslage, 2000-2012 38<br />

Abbildung 7-5 Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) bei Baumunfällen nach Ortslage, 2000-<br />

2012 39<br />

Abbildung 8-1 Beteiligungsarten anteilig am Unfallgeschehen 43<br />

Abbildung 8-2 Alter der Unfallbeteiligten 45<br />

Abbildung 8-3 Altersstruktur <strong>und</strong> der Anteil an Personenschäden 46<br />

Abbildung 9-1 Unfälle nach Ortslage <strong>und</strong> Monat 50<br />

Abbildung 9-2 Getötete nach Ortslage <strong>und</strong> Monat 51<br />

Abbildung 9-3 Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) nach Ortslage <strong>und</strong> Monat 51<br />

III


IV<br />

Abbildung 9-4 Unfälle pro St<strong>und</strong>e im Tagesverlauf 52<br />

Abbildung 9-5 Anzahl der Getöteten nach Unfallzeitpunkt 53<br />

Abbildung 9-6 Schwere Personenschäden pro St<strong>und</strong>e im Tagesverlauf 53<br />

Abbildung 9-7 Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) nach Unfallzeitpunkt 54


1 Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1-1 Unfallentwicklung im Land Brandenburg von 1990-2012 2<br />

Tabelle 4-1 Verkehrsunfälle der Kategorien 1-6 in den kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen (ohne Autobahnunfälle)<br />

13<br />

Tabelle 4-2 Schwere Personenschäden in den kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen (ohne Autobahnunfälle) 14<br />

Tabelle 5-1 Unfallgeschehen auf Brandenburger Autobahnen 24<br />

Tabelle 5-2 Unfälle <strong>und</strong> Personenschäden nach Straßenklassen, Angabe der Werte von 2012 in Prozent<br />

der Werte von 2000 26<br />

Tabelle 6-1 Unfälle mit schweren Personenschäden nach Unfallursache <strong>und</strong> Ortslage 33<br />

Tabelle 6-2 Unfälle mit schweren Personenschäden nach Unfallart <strong>und</strong> Ortslage 35<br />

Tabelle 7-1 Baumunfälle nach Charakteristik der Unfallstelle <strong>und</strong> Ortslage 40<br />

Tabelle 7-2 Baumunfälle nach Lichtverhältnissen <strong>und</strong> Ortslage 40<br />

Tabelle 7-3 Baumunfälle nach Straßenzustand <strong>und</strong> Ortslage 40<br />

Tabelle 7-4 Baumunfälle nach Unfallart <strong>und</strong> Ortslage 41<br />

Tabelle 7-5 Baumunfälle nach Unfallursache <strong>und</strong> Ortslage 42<br />

Tabelle 8-1 Übersicht der Verunglückten nach Alter 45<br />

Tabelle 8-2 Verunglückte junge Erwachsene (18 bis einschließlich 24 Jahre) 46<br />

Tabelle 8-3 Unfallursachen von Unfällen junger Erwachsener nach Ortslage 48<br />

Tabelle 8-4 Unfallursachen von Unfällen mit Seniorenbeteiligung nach Ortslage 49<br />

Tabelle 10-1 Geschwindigkeitsunfälle nach Straßenklassen (ohne BAB), außerorts 55<br />

Tabelle 10-2 Konzentrationsstellen außerorts 55<br />

Tabelle 10-3 Unfälle mit Personenschäden an Bahnübergängen nach Unfallursache <strong>und</strong> Ortslage 56<br />

V


1 Übersicht<br />

1<br />

1.1 Zusammenfassung<br />

Der Bericht zu den Verkehrsunfällen 2012 fasst die wichtigsten Entwicklungen im Unfallgeschehen von Straßenverkehrsunfällen<br />

im Land Brandenburg zusammen.<br />

Bei 80.854 Straßenverkehrsunfällen wurden 2012 in Brandenburg 166 Menschen getötet, 2.473 schwer <strong>und</strong> 7.854<br />

leicht verletzt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies, mit einem leichten Anstieg der Anzahl von Unfällen um insgesamt<br />

0,3 %, ein nahezu gleiches Unfallbild. Auch die Anzahl der Personenschäden hat sich mit einem leichten<br />

Rückgang von 0,3 % kaum geändert.<br />

Die Anzahl der im Straßenverkehr Getöteten sank 2012 auf 166 <strong>und</strong> damit auf einen neuen historischen Tiefstand.<br />

Dennoch hatte Brandenburg b<strong>und</strong>esweit in Bezug auf die Einwohneranzahl mit 67 Getöteten pro 1 Mio. Einwohner<br />

die meisten Verkehrstoten zu verzeichnen.<br />

Im landesinternen Regionalvergleich nimmt der Landkreis Ostprignitz-Ruppin mit 1.503 schweren Personenschäden<br />

pro 1 Mio. Einwohner den letzten Platz ein. Der Landkreis Teltow-Fläming folgt mit 1.442, womit diese beiden Landkreise<br />

wiederholt die meisten schweren Personenschäden pro 1 Mio. Einwohner aufzeigen.<br />

Die Analyse der Straßen <strong>und</strong> Ortslagen zeigt, dass die Unfallschwere außerorts <strong>und</strong> auf Autobahnen seit dem Jahr<br />

2010 kontinuierlich zugenommen hat. Dabei wurde deutlich, dass sich der Anstieg außerorts hauptsächlich auf B<strong>und</strong>esstraßen<br />

bezieht.<br />

Auch die Unfallschwere bei Baumunfällen außerorts, gemessen in schweren Personenschäden pro 1.000 Baumunfälle,<br />

hat seit dem Jahr 2010 deutlich zugenommen. Zudem beträgt im Jahr 2012 der Anteil der Getöteten durch<br />

Baumunfälle 50 % von den insgesamt außerorts <strong>und</strong> auf Autobahnen Getöteten in Brandenburg. Die Umstände von<br />

Baumunfällen mit schweren Personenschäden zeigen, dass bei zwei Dritteln aller Unfälle weder eine besondere<br />

Streckencharakteristik noch schlechte Licht- oder Straßenverhältnisse festgestellt wurden.<br />

Häufigste Unfallart bei Unfällen mit schweren Personenschäden auf außerörtlichen Straßen <strong>und</strong> Autobahnen war<br />

auch im Jahr 2010 das Abkommen von der Fahrbahn. Innerorts traten diesbezüglich Unfälle an Knotenpunkten,<br />

also mit einbiegenden oder kreuzenden Fahrzeugen, am häufigsten auf. Häufigste Unfallursache bei Unfällen mit<br />

schweren Personenschäden auf außerörtlichen Straßen <strong>und</strong> Autobahnen war erneut eine überhöhte bzw. eine nicht<br />

entsprechend der vorherrschenden Verkehrssituation angepasste Geschwindigkeit. Innerorts wurde wie schon in den<br />

Vorjahren ein Missachten der Vorfahrtsregelung als häufige Unfallursache festgestellt.<br />

Die Analyse der Unfallbeteiligungen, differenziert nach den einzelnen Verkehrsarten, zeigte erneut, dass das Risiko<br />

schwerer Verletzungen infolge eines Straßenverkehrsunfalls <strong>für</strong> Fußgänger, Radfahrer <strong>und</strong> Kraftradfahrer besonders<br />

hoch ist.<br />

Hinsichtlich Alter <strong>und</strong> Geschlecht der an Unfällen beteiligten Verkehrsteilnehmer kristallisiert sich wiederholt die Gruppe<br />

der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis einschließlich 24 Jahren heraus. Als weitere Auffälligkeit tritt die<br />

Altersgruppe der Senioren (ab 65 Jahren) hervor.<br />

Bezüglich der zeitlichen Verteilung von Straßenverkehrsunfällen in Brandenburg wird erneut deutlich, dass an Werktagen<br />

zwar mehr Unfälle geschehen, jedoch die durchschnittliche Unfallschwere an Wochenenden höher ist.<br />

1


1<br />

1.2 Übersichtstabelle<br />

In der folgenden Tabelle ist eine Übersicht der allgemeinen Entwicklung von Straßenverkehrsunfällen im Land<br />

Brandenburg von 1990 bis 2012 dargestellt:<br />

Unfallentwicklung 1990 1995 2000 2005 2010 2011 2012 zu 2011<br />

Unfälle 102.223 98.702 85.298 89.629 80.575 80.854 0,3 %<br />

UK1: mit Getöteten 657 390 252 155 172 155 - 9,9 %<br />

UK2: mit Schwerverletzten 6.321 4.042 2.810 1.983 2.096 2.043 - 2,5 %<br />

UK3: mit Leichtverletzten 9.521 9.399 7.244 6.041 6.128 6.082 - 0,8 %<br />

UK4: mit schwerw. SS 6.959 4.290 2.899 4.138 2.922 3.262 11,6 %<br />

UK5: mit Sachschaden (SS) 76.899 79.523 71.410 76.820 68.809 68.870 0,1 %<br />

UK6: mit SS <strong>und</strong> Alkohol 1.866 1.058 682 492 448 442 - 1,3 %<br />

Personenschäden 11.498 22.482 18.137 13.186 10.510 10.526 10.493 - 0,3 %<br />

Getötete 734 768 425 270 192 187 166 - 11,2 %<br />

Schwerverletzte 8.282 5.037 3.433 2.398 2.451 2.473 0,9 %<br />

Leichtverletzte 13.432 12.675 9.483 7.920 7.888 7.854 - 0,4 %<br />

Schwere Personenschäden 1 9.050 5.462 3.703 2.590 2.638 2.639 0,0 %<br />

B<strong>und</strong>esvergleich [Getötete pro 1 Mio. Einwohner]<br />

Brandenburg (BB) 283 296 164 105 76 75 67 - 10,0 %<br />

B<strong>und</strong> 134 115 91 65 45 49 44 - 10,2 %<br />

BB in % des B<strong>und</strong>es-Ø 211% 258% 180% 162% 170% 153% 153% 0,0 %<br />

Unfälle (ohne UK 5) nach Straßenklassen<br />

Autobahn 1.891 1.296 1.672 1.033 1.239 19,9 %<br />

B<strong>und</strong>esstraßen 5.432 3.537 2.860 2.546 2.586 1,6 %<br />

Landesstraßen 5.010 3.515 3.240 3.076 3.027 - 1,6 %<br />

Kreisstraßen 900 634 610 606 586 - 3,3 %<br />

Gemeindestraßen 5.946 4.905 4.427 4.505 4.546 0,9 %<br />

Getötete nach Straßenklassen<br />

Autobahn 204 88 53 35 46 37 27 - 27,0 %<br />

B<strong>und</strong>esstraßen 148 86 54 50 47 - 6,0 %<br />

Landesstraßen 132 90 60 63 58 - 7,9 %<br />

Kreisstraßen 38 13 11 9 8 - 11,1 %<br />

Gemeindestraßen 50 45 21 28 26 - 7,1 %<br />

Unfälle (ohne UK 5) nach Ortslage<br />

außerorts (ohne Autobahn) 5.924 4.032 3.462 3.046 2.983 - 2,1 %<br />

innerorts 11.364 8.559 7.675 7.687 7.762 1,0 %<br />

Getötete nach Ortslage<br />

außerorts (ohne Autobahn) 314 519 263 165 105 103 89 - 13,6 %<br />

innerorts 216 161 105 70 41 47 50 6,4 %<br />

Tabelle 1-1 Unfallentwicklung im Land Brandenburg von 1990-2012 1<br />

1 Schwere Personenschäden (SPS) stellen die Summe aller Getöteten <strong>und</strong> Schwerverletzten dar.<br />

2 Übersicht


1.3 Quellen <strong>und</strong> Methodik<br />

Der vorliegende Bericht über Straßenverkehrsunfälle des Landes Brandenburg im Jahr 2012 basiert auf den vom <strong>Ministerium</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Infrastruktur</strong> <strong>und</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>und</strong> dem Amt <strong>für</strong> Statistik Berlin-Brandenburg zur Verfügung gestellten<br />

amtlichen Unfalldaten. Diese enthalten alle polizeilich gemeldeten Straßenverkehrsunfälle des Landes Brandenburg.<br />

1<br />

Für einen b<strong>und</strong>esweiten Vergleich des Unfallgeschehens im Land Brandenburg wurden zudem die vom Statistischen<br />

B<strong>und</strong>esamt veröffentlichten Unfallzahlen <strong>für</strong> das Jahr 2012 herangezogen.<br />

Um die Verkehrssicherheit einheitlich <strong>und</strong> repräsentativ bewerten zu können, wurde als gr<strong>und</strong>sätzliche Bezugsgröße<br />

die Einwohnerzahl einer Region bzw. einer Personengruppe herangezogen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> dient im vorliegenden<br />

Bericht die daraus resultierende Unfallschwere (Personenschäden je Unfall oder je Einwohner) als bevorzugte<br />

Vergleichsgröße.<br />

B<strong>und</strong>esweit wird im Wesentlichen die Anzahl der durch Straßenverkehrsunfälle Getöteten zur Beurteilung <strong>und</strong> zum<br />

Vergleich der Sicherheit des Straßenverkehrs herangezogen. Um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurde auch<br />

im Rahmen des <strong>Unfallbericht</strong>s 2012 die Anzahl der Getöteten bei Verkehrsunfällen eingehend betrachtet.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des geringen Anteils der Verkehrsunfälle mit Getöteten <strong>und</strong> dem stetigen Rückgang dieser Unfallkategorie<br />

muss allerdings beachtet werden, dass diese Vergleichsgröße zunehmend von statistischen Schwankungen beeinflusst<br />

wird. Geringe Veränderungen haben damit einen immer größer werdenden Einfluss auf das Gesamtergebnis.<br />

Zudem können Auffälligkeiten von schwerwiegenden Unfällen zunehmend schlechter offengelegt werden.<br />

Übersicht<br />

3


2<br />

Allgemeine Unfallentwicklung<br />

2<br />

2.1 Unfallgeschehen in Brandenburg<br />

Mit 80.854 Unfällen blieb die Anzahl aller polizeilich registrierten Straßenverkehrsunfälle in Brandenburg gegenüber<br />

dem Vorjahr nahezu gleich (siehe Abbildung 2-1). Mit Ausnahme des Jahres 2010 folgt das allgemeine Unfallgeschehen<br />

der letzten Jahre damit einem leichten Abwärtstrend im Bereich zwischen 85.000 <strong>und</strong> 80.000 Straßenverkehrsunfällen<br />

pro Jahr.<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

98.702<br />

97.057<br />

89.783<br />

84.843 86.771<br />

85.298 84.675 84.105<br />

81.255 82.592 89.629<br />

80.575<br />

80.854<br />

60.000<br />

40.000<br />

Verkehrsunfälle<br />

Verunglückte gesamt<br />

Schwere Personenschäden<br />

20.000<br />

18.134 17.207 15.250<br />

14.378 13.138 13.185 12.590 12.489<br />

12.047<br />

10.891 10.510 10.526<br />

10.493<br />

5.458 5.014 4.276 4.207 3.675 3.702 3.512 3.414 3.070 2.711 2.590 2.638 2.639<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Abbildung 2-1 Verkehrsunfälle <strong>und</strong> Personenschäden in Brandenburg, 2000-2012<br />

Mit einer Anzahl von etwa 10.500 Personenschäden pro Jahr haben diese gegenüber dem Jahr 2000 um über 40 %<br />

abgenommen. Allerdings blieb auch dieser Wert gegenüber den letzten Jahren nahezu unverändert. Ebenso verhält<br />

sich die Entwicklung der Anzahl von schweren Personenschäden (Summe der Getöteten <strong>und</strong> Schwerverletzten).<br />

Bei einer näheren Betrachtung der allgemeinen Unfallentwicklung ist zu erkennen, dass die Anzahl der Unfälle mit<br />

Getöteten (Unfallkategorie 1) gegenüber dem Jahr 2011 um 9,9 % <strong>und</strong> die Anzahl der Unfälle mit Schwerverletzten<br />

(Unfallkategorie 2) um 2,5 % abgenommen haben (siehe Tabelle 1-1). Trotz weniger Straßenverkehrsunfällen mit<br />

schweren Personenschäden im Jahr 2012 wurden somit genauso viele Menschen schwer verletzt beziehungsweise<br />

getötet. Dies bedeutet einen tendenziellen Anstieg der Unfallschwere (schwere Personenschäden je Unfall).<br />

Abbildung 2-2 stellt die Entwicklung des Unfallgeschehens im Land Brandenburg seit dem Jahr 2000 dar. Dabei<br />

handelt es sich um eine indizierte Darstellung, bei welcher die Werte des Jahres 2000 gleich 100 % gesetzt wurden.<br />

Während die Anzahl der Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahr fast konstant geblieben ist, ist die Anzahl der<br />

Leichtverletzten gesunken <strong>und</strong> liegt damit bei 62 % des Wertes aus dem Jahr 2000. Die Anzahl der Getöteten bei<br />

Straßenverkehrsunfällen hat gegenüber dem Jahr 2011 spürbar abgenommen <strong>und</strong> verzeichnet mit 39 % des Wertes<br />

aus dem Jahr 2000 den deutlichsten Rückgang. Auch die Anzahl der Schwerverletzten bei Straßenverkehrsunfällen<br />

ist gegenüber dem Jahr 2000 bis auf die Hälfte zurückgegangen. Dagegen ist bei einer Betrachtung der letzten drei<br />

Jahre wieder ein leichter Anstieg zu verzeichnen.<br />

4


100%<br />

90%<br />

80%<br />

82%<br />

2<br />

70%<br />

60%<br />

62%<br />

50%<br />

Verkehrsunfälle gesamt<br />

40% Leichtverletzte<br />

Schwerverletzte<br />

39%<br />

Getötete<br />

30%<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Abbildung 2-2 Entwicklung des Unfallgeschehens in Brandenburg, 2000-2012<br />

49%<br />

Insgesamt ist zu erkennen, dass die Anzahl der Verkehrsunfälle, insbesondere bis zum Jahr 2003, spürbar <strong>und</strong> kontinuierlich<br />

gesunken ist. Seit 2004 ist im Trend lediglich ein leichter Rückgang zu verzeichnen.<br />

Die leichten <strong>und</strong> schweren Personenschäden sind in der Summe bis zum Jahr 2008 stetig zurückgegangen. Seit 2008<br />

sind dagegen nur geringfügige Veränderungen zu erkennen.<br />

Die Anzahl der Getöteten konnte konstant reduziert werden, wodurch im Vergleich zum Jahr 2000 im Jahr 2012 fast<br />

zwei Drittel der Getöteten durch Straßenverkehrsunfälle vermieden werden konnten.<br />

Bei einer Gesamtbetrachtung kann daher durchaus von einer erfolgreichen Verkehrssicherheitsarbeit im Land Brandenburg<br />

gesprochen werden. Die Bemühungen um eine weitere Reduzierung der Unfallzahlen müssen allerdings<br />

auch in den kommenden Jahren bestehen bleiben.<br />

2.2 Getötete<br />

Zur Beurteilung der Sicherheit des Straßenverkehrs wird bislang hauptsächlich die Anzahl der Verkehrstoten herangezogen.<br />

Der Unfalltod stellt die schwerste Unfallfolge dar <strong>und</strong> steht daher vorrangig im Mittelpunkt der Auswertungen<br />

zum Unfallgeschehen.<br />

Seit dem Jahr 1991, in dem ein Maximum an Verkehrstoten im Land Brandenburg erreicht wurde, konnte die Anzahl<br />

stetig gesenkt werden. Im Jahr 2012 wurde mit 166 Getöteten der geringste Wert seit Beginn der Erfassung im Jahr<br />

1979 erreicht (siehe Abbildung 2-3). Dies entspricht 765 Getöteten weniger als im Jahr 1991 <strong>und</strong> 21 Getöteten weniger<br />

als im Vorjahr.<br />

Allgemeine Unfallentwicklung<br />

5


2<br />

1.000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

734<br />

931<br />

876<br />

808<br />

802<br />

768<br />

642<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

512<br />

439<br />

456<br />

397<br />

398<br />

390<br />

413<br />

365<br />

343<br />

352<br />

425<br />

657<br />

493<br />

486<br />

425<br />

375<br />

358<br />

328<br />

280<br />

270<br />

262<br />

264<br />

222<br />

202<br />

192<br />

187<br />

166<br />

0<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

Abbildung 2-3 Anzahl der Verkehrstoten pro Jahr in Brandenburg, 1979-2012<br />

Bei einer Betrachtung der prozentualen Veränderung der Anzahl Verkehrstoter in Brandenburg gegenüber dem jeweiligen<br />

Vorjahr (siehe Abbildung 2-4) zeigt sich somit ein Rückgang von 11 % im Vergleich zum Jahr 2011. Damit konnte<br />

erneut das einst formulierte Ziel des brandenburgischen Verkehrssicherheitsprogramms 2004, die Unfallanzahl mit<br />

Getöteten im Straßenverkehr jährlich um 5 % zu senken, erfüllt werden.<br />

Nichtsdestotrotz liegt Brandenburg im b<strong>und</strong>esweiten Vergleich wiederholt auf dem letzten Platz bei der Betrachtung<br />

der Verkehrstoten pro 1 Mio. Einwohner (siehe Kapitel 3). Möglichkeiten zur Erhöhung der Straßenverkehrssicherheit<br />

sind daher auch in den kommenden Jahren zu prüfen <strong>und</strong> umzusetzen.<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

42%<br />

21%<br />

10%<br />

0%<br />

-10%<br />

-20%<br />

-6% -8%<br />

-1%<br />

-4%<br />

-17%<br />

-2%<br />

1%<br />

-1%<br />

-5% -4% -3% -5% -3%<br />

-9%<br />

-14% -13%<br />

-10% -11%<br />

-17%<br />

-19%<br />

-30%<br />

-30%<br />

-40%<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

Abbildung 2-4<br />

Prozentuale Veränderung der Anzahl Verkehrstoter in Brandenburg gegenüber dem jeweiligen Vorjahr<br />

6 Allgemeine Unfallentwicklung


2.3 Verletzte<br />

Die Anzahl der Leichtverletzten ist im Jahr 2012 leicht auf 7.854 gesunken. Dies entspricht einem Rückgang um 0,4 %<br />

gegenüber dem Vorjahr. Dagegen ist die Anzahl der Schwerverletzten um 22 Personen auf insgesamt 2.473 (0,9 %)<br />

angestiegen (siehe Abbildung 2-5).<br />

2<br />

14.000<br />

12.000<br />

12.675<br />

12.189<br />

10.974<br />

Schwerverletzte<br />

Leichtverletzte<br />

10.173<br />

9.459<br />

9.483 9.077<br />

10.000<br />

8.000<br />

8.827<br />

8.135 8.181<br />

7.920 7.888 7.854<br />

6.000<br />

4.000<br />

6.037<br />

4.644<br />

3.921 3.851<br />

3.396 3.433 3.252 3.050<br />

2.534 2.508 2.398 2.451 2.473<br />

2.000<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Abbildung 2-5 Anzahl der Schwer- <strong>und</strong> Leichtverletzten pro Jahr in Brandenburg, 2000-2012<br />

Allgemeine Unfallentwicklung<br />

7


3<br />

Brandenburg im Vergleich<br />

3<br />

Der Rückgang von Straßenverkehrsunfällen mit Getöteten im Land Brandenburg kann als Erfolg bezeichnet werden.<br />

Auch in anderen B<strong>und</strong>esländern ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten.<br />

Um die Erfolge der Verkehrssicherheitsarbeit in Brandenburg vergleichen zu können, ist der Blick auf die Entwicklung<br />

in anderen B<strong>und</strong>esländern wichtig. Deshalb soll untersucht werden, inwieweit Brandenburg dem allgemeinen<br />

deutschlandweiten Trend folgt oder gegebenenfalls sogar überdurchschnittliche Fortschritte erzielt.<br />

Während Stadtstaaten <strong>und</strong> dicht besiedelte Regionen sehr unterschiedliche Voraussetzungen aufweisen, die mit den<br />

Verhältnissen in Brandenburg schlecht vergleichbar sind, ist die Entwicklung in ländlichen Regionen <strong>für</strong> die hiesige<br />

Arbeit von großem Interesse.<br />

3.1 B<strong>und</strong>esvergleich: Unfälle<br />

Deutschlandweit ist eine ähnliche Entwicklung wie schon bei der Einzelbetrachtung von Brandenburg zu verzeichnen.<br />

Die Anzahl der polizeilich registrierten Straßenverkehrsunfälle blieb wie im Land Brandenburg auch in der gesamten<br />

B<strong>und</strong>esrepublik nahezu gleich <strong>und</strong> stieg nur geringfügig um 0,6 % auf ca. 2,4 Millionen Unfälle an.<br />

Auch hierbei bezieht sich die Zunahme ausschließlich auf einen Anstieg im Bereich der Unfälle mit Sachchaden. Die<br />

Anzahl der Personenschäden ist hingegen um 2,2 % auf etwa 299.600 2 gesunken.<br />

Bezüglich der allgemeinen Unfallentwicklung im Land Brandenburg kann im Vergleich zur Gesamtentwicklung in<br />

Deutschland von einem identischen Trend gesprochen werden. In beiden Fällen ist ein leichter Anstieg der Gesamtanzahl<br />

von Verkehrsunfällen zu beobachten, während die Unfälle mit Personenschäden weniger werden.<br />

3.2 B<strong>und</strong>esvergleich: Getötete<br />

Auch bei der Entwicklung der Anzahl der durch Straßenverkehrsunfälle Getötete zeichnet sich ein, mit der Entwicklung<br />

im Land Brandenburg identischer Trend ab. B<strong>und</strong>esweit starben im Jahr 2012 3.606 Menschen durch Straßenverkehrsunfälle.<br />

Damit hat sich die Anzahl der Todesopfer gegenüber dem Vorjahr um 403 (10,1 %) verringert. Nach<br />

einem Anstieg im Jahr 2011 bedeutet dies den bisher niedrigsten Wert seit der statistischen Erhebung von Verkehrsunfällen<br />

in der B<strong>und</strong>esrepublik.<br />

Insgesamt kann damit festgestellt werden, dass sich der seit 1991 anhaltende Trend des Rückgangs der Anzahl von<br />

Verkehrstoten weiterhin fortgesetzt hat (siehe Abbildung 3-1).<br />

2 Statistisches B<strong>und</strong>esamt: Pressemitteilung Nr. 068 vom 22.02.2013: „ Im Jahr 2012 weniger Todesopfer im Straßenverkehr denn je.“<br />

8


140%<br />

120%<br />

Verkehrstote Land Brandenburg<br />

Verkehrstote Deutschland<br />

3<br />

100%<br />

11.046<br />

734<br />

80%<br />

60%<br />

3.601<br />

40%<br />

20%<br />

166<br />

0%<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

Abbildung 3-1 Verkehrstote pro Jahr in Brandenburg <strong>und</strong> in Deutschland gesamt, 1990-2012<br />

Bei einer Betrachtung der einzelnen B<strong>und</strong>esländer ist zu erkennen, dass bei einem Großteil die Anzahl der Getöteten<br />

bei Verkehrsunfällen im Jahr 2012 ebenfalls zurückgegangen ist. Ausnahmen bilden die Länder Bremen, Hessen,<br />

Sachsen <strong>und</strong> Rheinland-Pfalz, welche einen Anstieg der Anzahl von Verkehrstoten gegenüber dem Jahr 2011 zu<br />

verzeichnen haben.<br />

Um die Absolutwerte der Getöteten der einzelnen B<strong>und</strong>esländer vergleichbar zu machen, müssen diese in Abhängigkeit<br />

zu einer einheitlichen Bezugsgröße dargestellt werden. Es hat sich dabei eine Betrachtung in Relation zur<br />

Einwohneranzahl des jeweiligen Gebiets als praktikabel <strong>und</strong> aussagekräftig erwiesen.<br />

Für die gesamte B<strong>und</strong>esrepublik ergibt sich damit ein Wert von etwa 44 Getöteten pro 1 Mio. Einwohner.<br />

Brandenburg gehört traditionell zu den Ländern mit den höchsten relativen Verkehrstotenzahlen. Nach der Belegung<br />

des drittletzten Platzes der Statistik im Jahr 2011 konnte Brandenburg im Jahr 2012 nur den letzten Platz im b<strong>und</strong>esweiten<br />

Vergleich belegen (siehe Abbildung 3-2).<br />

Im Jahr 2011 verzeichneten die Länder Mecklenburg-Vorpommern <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt mehr Verkehrstote pro 1 Mio.<br />

Einwohner. Diese konnten im Jahr 2012 allerdings einen sehr deutlichen Rückgang der Getöteten bei Straßenverkehrsunfällen<br />

erreichen.<br />

Brandenburg im Vergleich<br />

9


100<br />

3<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

26<br />

30<br />

37<br />

39<br />

44<br />

46<br />

51 51 52 53<br />

57<br />

61 61<br />

67<br />

20<br />

10<br />

12<br />

18<br />

0<br />

Abbildung 3-2<br />

Verkehrstote pro 1 Million Einwohner, differenziert nach B<strong>und</strong>esländern<br />

Zu erkennen ist, dass die drei Stadtstaaten die geringste Anzahl Getöteter pro 1 Mio. Einwohner aufweisen, gefolgt<br />

von dicht besiedelten Flächenländern wie Nordrhein-Westfalen. Auf den hinteren Plätzen liegen die ländlich strukturierten<br />

<strong>und</strong> dünn besiedelten Flächenländer, wozu auch Brandenburg gehört.<br />

3.3 B<strong>und</strong>esvergleich: Personenschäden<br />

Betrachtet man die Anzahl aller Personenschäden (Summe aller Getöteten, Schwer- <strong>und</strong> Leichtverletzten), können<br />

die in Bezug auf die Verkehrstoten festgestellten regionalen Auffälligkeiten nicht bestätigt werden.<br />

Im Jahr 2012 wurden in Deutschland 387.978 Personen registriert, die bei Verkehrsunfällen verletzt oder getötet<br />

wurden. In Relation zur Gesamtbevölkerung sind dies 4.740 Personen pro 1 Mio. Einwohner oder 474 Personen pro<br />

100.000 Einwohner.<br />

In der gesamten B<strong>und</strong>esrepublik lag dieser Wert <strong>für</strong> die einzelnen B<strong>und</strong>esländer im Jahr 2012 zwischen 391 <strong>und</strong><br />

599 Personen pro 100.000 Einwohner. Dabei nimmt Brandenburg in der gesamten Statistik mit 421 Personen pro<br />

100.000 Einwohner einen der vorderen Plätze ein (siehe Abbildung 3-3).<br />

10 Brandenburg im Vergleich


700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

391<br />

404 415 421 423<br />

437<br />

453<br />

476 483 491<br />

527 530 531<br />

548 557<br />

599<br />

3<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Abbildung 3-3<br />

Personenschäden (Getötete <strong>und</strong> Verletzte) pro 100.000 Einwohner, differenziert nach B<strong>und</strong>esländern<br />

Die Anzahl aller Personenschäden infolge von Straßenverkehrsunfällen bezogen auf die Einwohneranzahl liegt im<br />

Land Brandenburg bereits seit den letzten Jahren unter dem B<strong>und</strong>esdurchschnitt. Die Summe der Personenschäden<br />

wird hierbei mit einem Anteil von ca. 75 % hauptsächlich durch die Anzahl von Leichtverletzten geprägt.<br />

Es lässt sich schlussfolgern, dass Brandenburg nur bei den besonders schweren Unfällen eine überdurchschnittlich<br />

hohe Anzahl Verunglückter aufweist. In Bezug auf Unfälle mit leichten Personenschäden nimmt Brandenburg dagegen<br />

eine gute Positionierung ein.<br />

Brandenburg im Vergleich<br />

11


4<br />

Regionale Entwicklung<br />

4<br />

Analog zum B<strong>und</strong>esvergleich soll auch das Unfallgeschehen innerhalb des Landes Brandenburg auf kleinräumiger<br />

Ebene (Landkreise <strong>und</strong> kreisfreie Städte) untersucht werden. Dazu werden die Unfallzahlen im folgenden Abschnitt<br />

<strong>für</strong> die 14 brandenburgischen Landkreise sowie die vier kreisfreien Städte aufgeschlüsselt ausgewiesen.<br />

Autobahnen dienen vorwiegend dem überregionalen Verkehr. Zudem hat das Unfallgeschehen auf Autobahnen weniger<br />

lokalspezifische Ursachen als das auf anderen überörtlichen Straßen oder den Ortsdurchfahrten. Um bei der<br />

regionalen Entwicklung des Unfallgeschehens in Brandenburg kein verzerrtes Bild der Kreiszahlen zu erhalten, werden<br />

die Unfälle auf Autobahnen daher von dieser Betrachtung ausgenommen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der vergleichsweise geringen Größe der Landkreise als Untersuchungsräume <strong>und</strong> der durch die Sicherheitsarbeit<br />

der letzten Jahre erreichten geringen Anzahl von Verkehrstoten unterliegt diese Bezugsgröße starken<br />

statistischen Schwankungen. Beispielsweise nahm die Anzahl der Getöteten im Landkreis Prignitz von 8 Getöteten<br />

im Jahr 2010 um etwa 38 % auf 5 Getötete im Jahr 2011 ab <strong>und</strong> stieg demgegenüber zum Jahr 2012 wieder um 60 %<br />

auf 8 Getötete an. Es zeigt sich damit, dass schon ein einziger Unfall mit Getöteten erhebliche Auswirkungen auf das<br />

prozentuale Ergebnis haben kann <strong>und</strong> diese Herangehensweise damit keine geeignete Aussagekraft bietet.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird zum Vergleich des Unfallgeschehens innerhalb des Landes Brandenburg das Kriterium<br />

„schwere Personenschäden“, also die Summe aus Getöteten <strong>und</strong> Schwerverletzten, als Messgröße herangezogen.<br />

4.1 Vergleich des Unfallgeschehens in den Landkreisen <strong>und</strong> kreisfreien Städten<br />

Außerhalb von Autobahnen wurden im Jahr 2012 in Brandenburg 139 Menschen durch Straßenverkehrsunfälle getötet,<br />

2.112 Menschen schwer <strong>und</strong> 7.097 leicht verletzt.<br />

Der Landkreis mit den meisten Verkehrsunfällen mit Getöteten war im Jahr 2012 Märkisch-Oderland mit 16 Verkehrsunfällen<br />

der Kategorie 1, gefolgt von den Landkreisen Barnim <strong>und</strong> Havelland mit jeweils 14 Verkehrsunfällen der<br />

Kategorie 1 (siehe Tabelle 4-1).<br />

Neben den allgemein weniger von schweren Personenschäden betroffenen kreisfreien Städten wurden in den Landkreisen<br />

Oder-Spree mit 4 Unfällen der Kategorie 1 sowie Elbe-Elster <strong>und</strong> Ostprignitz-Ruppin mit jeweils 5 Verkehrsunfällen<br />

der Kategorie 1 die wenigsten Unfälle mit Getöteten verzeichnet.<br />

In Bezug auf die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten war 2012 Teltow-Fläming, mit einer Anzahl von 180<br />

Unfällen der Kategorie 2, der Landkreis mit den meisten Verkehrsunfällen. Auch in den Landkreisen Märkisch-Oderland<br />

<strong>und</strong> Barnim wurde mit 160 <strong>und</strong> 152 Verkehrsunfällen der Kategorie 2 ein erhöhter Wert verzeichnet.<br />

Dagegen wurden mit 64 Unfällen mit Schwerverletzten im Landkreis Prignitz die wenigsten Unfälle der Kategorie 2<br />

polizeilich erfasst. Es folgen Oberspreewald-Lausitz mit 75 Unfällen der Kategorie 2 <strong>und</strong> Elbe-Elster mit 82 Unfällen.<br />

12


Kreisfreie Städte/<br />

Landkreise<br />

Unfälle<br />

gesamt<br />

Unfallkategorie<br />

1<br />

Unfallkategorie<br />

2<br />

Unfallkategorie<br />

3<br />

Unfallkategorie<br />

4-6<br />

Stadt Brandenburg 2.341 2 60 202 2.077<br />

Stadt Cottbus 3.183 3 40 227 2.913<br />

4<br />

Stadt Frankfurt (Oder) 1.948 0 48 98 1.802<br />

Stadt Potsdam 5.664 6 48 542 5.068<br />

Barnim 5.228 14 152 421 4.641<br />

Dahme-Spreewald 5.240 6 117 455 4.662<br />

Elbe-Elster 2.939 5 82 190 2.662<br />

Havelland 4.198 14 109 381 3.694<br />

Märkisch-Oderland 5.976 16 160 430 5.370<br />

Oberhavel 5.915 8 125 521 5.261<br />

Oberspreewald-Lausitz 3.076 9 75 198 2.794<br />

Oder-Spree 5.260 4 115 363 4.778<br />

Ostprignitz-Ruppin 3.183 5 119 182 2.877<br />

Potsdam-Mittelmark 5.643 8 112 454 5.069<br />

Prignitz 2.597 6 64 156 2.371<br />

Spree-Neiße 3.616 8 96 223 3.289<br />

Teltow-Fläming 4.761 11 180 381 4.189<br />

Uckermark 4.107 7 114 234 3.752<br />

Kreisfreie Städte 13.136 11 196 1.069 11.860<br />

Landkreise 61.739 121 1.620 4.589 55.409<br />

Land Brandenburg 74.875 132 1.816 5.658 67.269<br />

Tabelle 4-1 Verkehrsunfälle der Kategorien 1-6 in den kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen (ohne Autobahnunfälle)<br />

4.2 Vergleich der Unfallschwere in den Landkreisen <strong>und</strong> kreisfreien Städten<br />

Der Zusammenhang zwischen der Anzahl der Verkehrsunfälle <strong>und</strong> der Anzahl der dabei entstandenen schweren<br />

Personenschäden (Getötete <strong>und</strong> Schwerverletzte) wird mit der Unfallschwere ausgedrückt. Diese stellt das Verhältnis<br />

von schweren Personenschäden (SPS) je Unfall dar. Eine Betrachtung der Unfallschwere zeigt beispielsweise<br />

<strong>für</strong> den Landkreis Ostprignitz-Ruppin, dass dieser mitunter die wenigsten Unfälle mit Getöteten vorzuweisen hat<br />

(siehe Tabelle 4-1). Aufgr<strong>und</strong> der insgesamt relativ geringen Anzahl von Verkehrsunfällen, beträgt die Unfallschwere<br />

Regionale Entwicklung<br />

13


4<br />

außerorts allerdings 685 SPS pro 10.000 Unfälle <strong>und</strong> innerorts 337 SPS pro 10.000 Unfälle (siehe Tabelle 4-2). Damit<br />

gehört Ostprignitz-Ruppin bei der Betrachtung der Unfallschwere zu den auffälligsten Regionen. Außerorts wurde<br />

zudem <strong>für</strong> die Landkreise Teltow-Fläming mit einem Wert von 805 SPS pro 10.000 Unfälle <strong>und</strong> Barnim mit 779 SPS<br />

pro 10.000 Unfälle eine erhöhte Unfallschwere festgestellt.<br />

Kreisfreie Städte/<br />

Landkreis<br />

Unfälle<br />

gesamt<br />

SPS außerorts<br />

SPS innerorts<br />

Anzahl pro 10.000 Unfällen Anzahl pro 10.000 Unfällen<br />

Stadt Brandenburg 2.341 6 361 57 262<br />

Stadt Cottbus 3.183 2 118 44 146<br />

Stadt Frankfurt (Oder) 1.948 9 356 41 242<br />

Stadt Potsdam 5.664 4 242 57 104<br />

Barnim 5.228 88 779 102 249<br />

Dahme-Spreewald 5.240 72 478 70 188<br />

Elbe-Elster 2.939 59 439 41 257<br />

Havelland 4.198 62 522 77 256<br />

Märkisch-Oderland 5.976 116 595 97 241<br />

Oberhavel 5.915 63 404 82 188<br />

Oberspreewald-Lausitz 3.076 55 450 39 210<br />

Oder-Spree 5.260 48 284 86 241<br />

Ostprignitz-Ruppin 3.183 90 685 63 337<br />

Potsdam-Mittelmark 5.643 78 415 64 170<br />

Prignitz 2.597 54 427 30 225<br />

Spree-Neiße 3.616 51 341 65 306<br />

Teltow-Fläming 4.761 138 805 95 312<br />

Uckermark 4.107 83 457 63 275<br />

Kreisfreie Städte 13.136 21 279 199 161<br />

Landkreise 61.739 1.057 502 974 240<br />

Land Brandenburg 74.875 1.078 494 1.173 221<br />

Tabelle 4-2 Schwere Personenschäden in den kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen (ohne Autobahnunfälle)<br />

14 Regionale Entwicklung


Innerorts wurde neben dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin auch <strong>für</strong> Teltow-Fläming mit einem Wert von 312 SPS pro<br />

10.000 Unfälle <strong>und</strong> <strong>für</strong> den Landkreis Spree-Neiße 306 SPS pro 10.000 Unfälle eine erhöhte Unfallschwere festgestellt<br />

(siehe Tabelle 4-2).<br />

Eine weitere Betrachtung des Unfallgeschehens mit schweren Personenschäden bietet die Analyse der schweren<br />

Personenschäden in Relation zur Gesamtbevölkerung.<br />

4<br />

Abbildung 4-1 zeigt, dass bei der Analyse der schweren Personenschäden (SPS) pro 1 Mio. Einwohner der Landkreis<br />

Ostprignitz-Ruppin mit 1.513 SPS pro 1 Mio. Einwohner den höchsten Wert aufzeigt. Zudem geht hervor, dass<br />

in Ostprignitz-Ruppin bereits in den vergangenen Jahren regelmäßig der höchste Wert erreicht wurde, obwohl der<br />

Landkreis zu den Regionen mit den wenigsten Unfällen mit Getöteten gehört.<br />

.<br />

Abbildung 4-1<br />

Übersicht schwerer Personenschäden pro 1 Million Einwohner nach kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen<br />

Regionale Entwicklung<br />

15


4<br />

Des Weiteren liegt wiederholt der Wert <strong>für</strong> den Landkreis Teltow-Fläming mit 1.335 SPS pro 1 Mio. Einwohner im<br />

oberen Bereich des Vergleichs. Auch die Landkreise Uckermark mit 1.145 <strong>und</strong> Märkisch-Oderland mit 1.124 SPS pro<br />

1 Mio. Einwohner überschreiten die Grenze von 1.100 schweren Personenschäden pro 1 Mio. Einwohner.<br />

Mit weit weniger als der Hälfte schwerer Personenschäden gegenüber der Region Ostprignitz-Ruppin konnte das<br />

beste Ergebnis im Landkreis Potsdam-Mittelmark mit 689 SPS pro 1 Mio. Einwohner erzielt werden. Bei einer näheren<br />

Betrachtung ist zu erkennen, dass die Anzahl von Schwerverletzten <strong>und</strong> Getöteten je Einwohner in Potsdam-Mittelmark<br />

in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesenkt werden konnte.<br />

Bedeutende Anstiege der Anzahl von schweren Personenschäden je Einwohner gegenüber dem Vorjahr sind in den<br />

Landkreisen Barnim mit 291 <strong>und</strong> im Landkreis Teltow-Fläming mit 259 schweren Personenschäden pro 1 Mio. Einwohner<br />

zu verzeichnen.<br />

In Bezug auf die kreisfreien Städte ist festzustellen, dass besonders in Frankfurt (Oder) die Anzahl der SPS pro 1 Mio.<br />

Einwohner zugenommen hat. Mit einem Wert von 836 im Jahr 2012 beträgt die Zunahme zum Vorjahr nahezu 100 %.<br />

Wiederholt ist zudem auch im Jahr 2012 in der Stadt Brandenburg an der Havel mit 881 SPS pro 1 Mio. Einwohner<br />

ein erhöhter Wert festzustellen.<br />

4.3 Herkunft der Unfallfahrzeuge<br />

80,0%<br />

70,0%<br />

60,0%<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

2010<br />

2011<br />

63,7% 64,6%<br />

2012<br />

57,6% 59,2% 54,8%<br />

50,5% 52,9% 54,8%<br />

47,2% 47,4% 47,5% 48,4% 49,6% 52,4% 54,5%<br />

42,0% 43,3%<br />

39,5%<br />

30,0%<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

Abbildung 4-2 Unfallfahrzeuge im eigenen Landkreis, 2010-2012<br />

16 Regionale Entwicklung


Bei einer Betrachtung der Herkunft der Unfallfahrzeuge durch Analyse der jeweiligen Kennzeichen ist festzustellen,<br />

dass gr<strong>und</strong>sätzlich die Mehrheit der unfallverursachenden Kraftfahrzeuge in den eigenen kreisfreien Städten bzw.<br />

Landkreisen gemeldet sind (siehe Abbildung 4-2).<br />

Es kann somit davon ausgegangen werden, dass einem Großteil der Unfallverursacher die Unfallstelle durchaus<br />

bekannt ist, er also über eine ausreichende Ortskenntnis verfügt. Dabei ist der Anteil in den Landkreisen Uckermark,<br />

Elbe-Elster <strong>und</strong> Prignitz mit 60 % bis 65 % am höchsten. In den Regionen Potsdam-Mittelmark, Potsdam <strong>und</strong> Dahme-Spreewald<br />

ist der Anteil mit 40 % bis 45 % am geringsten.<br />

4<br />

30,0%<br />

25,0%<br />

20,0%<br />

15,0%<br />

10,0%<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

8,8% 10,1% 10,5% 10,9% 12,3%<br />

25,9%<br />

25,9%<br />

23,6% 24,5%<br />

22,4% 22,7%<br />

19,3%<br />

18,5% 19,4% 19,9%<br />

16,5% 17,3%<br />

15,1%<br />

5,0%<br />

0,0%<br />

Abbildung 4-3 Unfallfahrzeuge aus dem direkten Nachbargebiet, 2010-2012<br />

In Bezug auf die Betrachtung der unfallverursachenden Fahrzeuge aus dem direkten Nachbargebiet zeigt sich ein<br />

unterschiedliches Bild. In den Landkreisen Uckermark, Ostprignitz-Ruppin <strong>und</strong> Elbe-Elster fällt der Anteil mit etwa<br />

10 % recht gering aus. Die größten Anteile mit etwa 25 % werden in Frankfurt (Oder), Potsdam-Mittelmark <strong>und</strong> Barnim<br />

erreicht (siehe Abbildung 4-3).<br />

Im Mittel werden Verkehrsunfälle im Land Brandenburg am zweithäufigsten von Fahrzeugen verursacht, welche weder<br />

in dem betreffenden Kreis noch in einer Nachbarregion zugelassen sind. Entgegen den Fahrern der Unfallfahrzeuge<br />

im eigenen Landkreis ist diesen Fahrzeugführern die Örtlichkeit der Unfallstelle in der Regel nur wenig bzw.<br />

gar nicht bekannt.<br />

Mit Werten von 35 % bis 38 % liegt der Anteil der auswärtigen Unfallverursacher in Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark<br />

<strong>und</strong> Oberspreewald-Lausitz am höchsten. Die Landkreise Märkisch-Oderland, Havelland <strong>und</strong> Elbe-Elster<br />

verzeichnen diesbezüglich mit etwa 23 % bis 26 % die geringsten Anteile (siehe Abbildung 4-4).<br />

Regionale Entwicklung<br />

17


4<br />

45,0%<br />

40,0%<br />

35,0%<br />

30,0%<br />

25,0%<br />

22,8%<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

25,3% 25,8%<br />

25,9%<br />

26,6% 26,7% 27,0%<br />

29,8% 30,0% 30,1%<br />

34,3% 36,1% 37,5%<br />

33,1% 33,2% 34,0% 35,3%<br />

33,2%<br />

20,0%<br />

15,0%<br />

10,0%<br />

5,0%<br />

0,0%<br />

Abbildung 4-4 Auswärtige Unfallfahrzeuge, 2010-2012<br />

4.4 Unfallentwicklung im Berliner Umland<br />

Eine weitere Betrachtung des Unfallgeschehens im Land Brandenburg bezieht sich auf das Berliner Umland 3 . Die<br />

stetige Entwicklung der Region um die B<strong>und</strong>eshauptstadt bringt ein steigendes Verkehrsaufkommen mit sich <strong>und</strong> soll<br />

daher separat betrachtet werden.<br />

Dabei zeigt die Abbildung 4-5, dass die Anzahl der Verkehrsunfälle (ohne Unfälle mit leichten Sachschaden) gegenüber<br />

der allgemeinen Entwicklung des Landes Brandenburg in den letzten Jahren leicht zugenommen hat.<br />

Hierbei ist der Zusammenhang zwischen der allgemeinen Zunahme des Verkehrsaufkommens <strong>und</strong> des Unfallgeschehens<br />

zu erkennen.<br />

Da die Anzahl der schweren Personenschäden (SPS) gegenüber der Anzahl von Unfällen insgesamt konstant geblieben<br />

ist, kann in Bezug auf die Unfallschwere <strong>für</strong> das Berliner Umland ein leichter Abwärtstrend bei Betrachtung<br />

der letzten Jahre verzeichnet werden. Besonderheiten zur Entwicklung des Unfallgeschehens im Berliner Umland<br />

konnten damit nicht festgestellt werden.<br />

3 Die zugehörigen Gemeinden des Berliner Umlands werden in der Anlage I aufgelistet.<br />

18 Regionale Entwicklung


20.000<br />

18.000<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

17.147<br />

15.164<br />

14.195<br />

14.063 13.877<br />

13.068<br />

12.768<br />

Land Brandenburg gesamt<br />

Berliner Umland<br />

12.149<br />

12.809<br />

11.984<br />

11.803<br />

11.766<br />

4<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

3.902<br />

3.684 3.898<br />

5.060 4.829<br />

4.577<br />

4.645<br />

4.393 4.361<br />

4.819<br />

4.618<br />

4.768<br />

0<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Abbildung 4-5 Allgemeine Unfallentwicklung (ohne Unfallkategorie 5) im Umland von Berlin, 2001-2012<br />

350<br />

300<br />

293<br />

282<br />

294<br />

261 267<br />

260<br />

Land Brandenburg gesamt<br />

Berliner Umland<br />

250<br />

192<br />

227 230<br />

202<br />

224 220<br />

200<br />

150<br />

177 181<br />

193<br />

188<br />

201<br />

194<br />

184<br />

159 163<br />

153 158<br />

147<br />

100<br />

50<br />

0<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Abbildung 4-6 Entwicklung der Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne Unfallkategorie 5) im Umland von Berlin, 2001-2012<br />

Regionale Entwicklung<br />

19


5<br />

Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage<br />

5<br />

Die Differenzierung des Unfallgeschehens nach der Straßenklasse <strong>und</strong> der Ortslage gibt wichtige Hinweise zur Gefahr<br />

von bestimmten, oft baulich bedingten Verkehrssituationen. Auch die unterschiedliche Trägerschaft der Straßenklassen<br />

<strong>und</strong> die vom jeweiligen Straßenbaulastträger betriebenen Sicherheitsprogramme können damit überprüft <strong>und</strong><br />

bewertet werden.<br />

5.1 Allgemeine Entwicklung<br />

Getötete<br />

Von den 166 durch Straßenverkehrsunfälle Getöteten des Jahres 2012 starben 89 Menschen außerorts, 50 innerorts<br />

<strong>und</strong> 27 auf Autobahnen. Während die Anzahl der außerorts Getöteten seit Jahren stetig zurückgeht, liegt die Getötetenanzahl<br />

der Unfälle innerorts mit 50 erneut höher als im Vorjahr. Die Anzahl der Getöteten auf Autobahnen konnte<br />

nach einem Anstieg im Jahr 2010 wieder deutlich gesenkt werden (siehe Abbildung 5-1).<br />

300<br />

außerorts<br />

263<br />

250 236<br />

innerorts<br />

Autobahn<br />

216<br />

204<br />

200<br />

170<br />

165<br />

151 153<br />

150<br />

133<br />

115<br />

105<br />

105 103<br />

100<br />

91<br />

89<br />

77<br />

67 69 69<br />

57 61<br />

62<br />

54<br />

47 50<br />

46<br />

50<br />

53 57<br />

57<br />

48<br />

49 49<br />

39<br />

41<br />

34<br />

35<br />

37<br />

25<br />

27<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Abbildung 5-1 Getötete nach Ortslage, 2000-2012<br />

Gegenüber dem Jahr 2000 ist die Anzahl von Getöteten bis 2012 außerorts um ca. 66 % <strong>und</strong> auf Autobahnen um<br />

etwa 49 % zurückgegangen. Durch den Anstieg der Getöteten innerorts zwischen den Jahren 2010 <strong>und</strong> 2012 kann<br />

<strong>für</strong> diesen Bereich mittlerweile nur noch ein Rückgang um ca. 52 % im Vergleich zum Jahr 2000 verzeichnet werden.<br />

Verletzte<br />

Außerorts wurden im Jahr 2012 989 Menschen schwer <strong>und</strong> 1.822 leicht verletzt. Für die Anzahl der Schwerverletzten<br />

bedeutet dies eine leichte Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 38 Menschen. Die Anzahl der Leichtverletzten ist<br />

dagegen um 145 Menschen zurückgegangen.<br />

20


Die Anzahl der Verletzten bei innerörtlichen Unfällen konnte <strong>für</strong> Schwerverletzte von 1.227 im Jahr 2011 nur geringfügig<br />

auf 1.123 Schwerverletzte im Jahr 2012 gesenkt werden. Die Anzahl der Leichtverletzten stieg sogar leicht von<br />

5.236 auf 5.275 Leichtverletzte im Jahr 2012 an.<br />

Auf Autobahnen wurde insgesamt ein Anstieg der bei Straßenverkehrsunfällen verletzten Menschen verzeichnet. Im<br />

Detail stieg die Anzahl der Schwerverletzten von 269 im Jahr 2011 auf 361 <strong>und</strong> die Anzahl der Leichtverletzten von<br />

685 auf 757 im Jahr 2012 an.<br />

5<br />

Unfallschwere<br />

Die durchschnittliche Unfallschwere ist bei Unfällen außerorts aufgr<strong>und</strong> der höheren Fahrgeschwindigkeiten wesentlich<br />

größer als innerorts. Ausgedrückt in schweren Personenschäden pro 1.000 Unfälle (ohne Unfälle mit leichten<br />

Sachschäden - Unfallkategorie 5) liegt sie außerorts mehr als doppelt so hoch wie innerorts (siehe Abbildung 5-2).<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

436<br />

417<br />

406<br />

335 336 336<br />

423<br />

408<br />

392 391<br />

345<br />

383<br />

403 411<br />

417<br />

392<br />

318<br />

379<br />

366<br />

254<br />

312<br />

221<br />

346<br />

282<br />

361<br />

313<br />

197 192 187 190 189 190 183<br />

150<br />

177<br />

164 168<br />

166<br />

147<br />

151<br />

100 außerorts<br />

50<br />

innerorts<br />

Autobahn<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Abbildung 5-2 Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) nach Ortslage, 2000-2012<br />

400<br />

380<br />

360<br />

340<br />

320<br />

300<br />

280<br />

260<br />

240<br />

B<strong>und</strong>esstraßen<br />

Landesstraßen<br />

Kreisstraßen<br />

Gemeindestraßen<br />

323<br />

320<br />

319<br />

250<br />

Abbildung 5-3<br />

387<br />

351<br />

350 355<br />

342<br />

339<br />

2010 2011 2012<br />

298<br />

200<br />

190<br />

180<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

B<strong>und</strong>esstraßen<br />

Landesstraßen<br />

Kreisstraßen<br />

Gemeindestraßen<br />

166<br />

156<br />

143<br />

142<br />

185<br />

180<br />

178<br />

154<br />

2010 2011 2012<br />

Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) nach Straßenklassen 2010-2012, links: außerorts, rechts: innerorts<br />

192<br />

185<br />

155<br />

136<br />

Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage<br />

21


5<br />

Bezüglich der Entwicklung der Unfallschwere ist zu erkennen, dass diese im Vergleich zu den vergangenen zwei<br />

Jahren sowohl auf außerörtlichen Straßen als auch auf Autobahnen deutlich zugenommen hat. Bei einer näheren<br />

Betrachtung wird aber auch deutlich, dass die Zunahme hauptsächlich auf die Entwicklung der Unfallschwere auf<br />

B<strong>und</strong>esstraßen zurückzuführen ist (siehe Abbildung 5-3).Für innerörtliche Straßen ist trotz der Zunahme der Unfallschwere<br />

auf Kreisstraßen tendenziell ein leichter Abwärtstrend zu verzeichnen.<br />

5.2 Unfallgeschehen auf Autobahnen<br />

A20<br />

A24<br />

A19<br />

A11<br />

A10<br />

A111 A114<br />

A115 A113<br />

A2<br />

A12<br />

A9<br />

A15<br />

A13<br />

Abbildung 5-4<br />

Autobahnen in Brandenburg<br />

22 Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage


Insgesamt verlaufen 15 B<strong>und</strong>esautobahnen über das Brandenburger Landesgebiet. Geprägt wird das brandenburgische<br />

Autobahnnetz vom Berliner Ring (A10) sowie sechs von diesem zu den äußeren Landesgrenzen verlaufenden<br />

Radialen (siehe Abbildung 5-4).<br />

Im Jahr 2012 starben 27 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen auf Brandenburger Autobahnen. 361 Personen<br />

wurden schwer <strong>und</strong> 757 leicht verletzt. Dabei sind die Werte in Bezug auf die Verletzten gegenüber dem Vorjahr<br />

angestiegen. 2011 wurden nur 269 Personen schwer <strong>und</strong> 685 leicht verletzt. Die Anzahl der Getöteten hat dagegen<br />

um 10 Getötete abgenommen.<br />

5<br />

Mit einer Anzahl von 47 wurden die meisten schweren Personenschäden (SPS) im Jahr 2012 auf der A24 in Fahrtrichtung<br />

Berlin verzeichnet. In der Gegenrichtung wurden 2012 25 SPS ermittelt. Des Weiteren wurden auch auf der A13<br />

mit 34 SPS in Fahrtrichtung Berlin sowie in der Gegenrichtung mit 32 SPS überdurchschnittlich hohe Werte ermittelt.<br />

Dagegen wurde mit einem SPS im Jahr 2012 <strong>für</strong> die A20 der geringste Wert ermittelt.<br />

Da die einzelnen Autobahnabschnittslängen auf dem Brandenburger Landesgebiet mitunter deutlich variieren, kann<br />

der Vergleich des Unfallgeschehens nicht allein anhand der Anzahl der SPS erfolgen. Daher wurde unter der Berücksichtigung<br />

der einzelnen Abschnittslängen das Unfallgeschehen in der Dichte schwerer Personenschäden pro<br />

100 km Abschnittslänge betrachtet (siehe Tabelle 5-1).<br />

Dabei zeigt sich, dass auf der A2 mit 52 SPS pro 100 km Autobahnlänge in Fahrtrichtung Hannover <strong>und</strong> mit 43 SPS<br />

pro 100 km Autobahnlänge in Fahrtrichtung Berlin die höchste Dichte von SPS festgestellt wurde.<br />

Ebenso wurde <strong>für</strong> die nördliche A10 zwischen dem Dreieck Havelland <strong>und</strong> dem Dreieck Schwanebeck in Fahrtrichtung<br />

Ost mit 39 SPS pro 100 km, die A12 in Fahrtrichtung Warschau mit 36 SPS pro 100 km sowie die A24 in Fahrtrichtung<br />

Berlin mit 35 SPS pro 100 km Autobahnlänge eine erhöhte Dichte festgestellt.<br />

Die geringste Dichte schwerer Personenschäden wurde mit insgesamt 5 SPS pro 100 km auf der A20 verzeichnet, gefolgt<br />

von der westlichen A10 zwischen dem Dreieck Havelland <strong>und</strong> dem Dreieck Werder, der A19 sowie den Berliner<br />

Stadtzubringern mit einer Dichte von insgesamt je 23 SPS pro 100 km Abschnittslänge.<br />

Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage<br />

23


5<br />

A2<br />

A9<br />

A10 Nord<br />

A10 Ost<br />

A10 Süd<br />

A10 West<br />

A11<br />

A12<br />

A13<br />

A15<br />

A19<br />

A20<br />

A24<br />

A11x<br />

Fahrtrichtung<br />

Unfälle<br />

Unfälle<br />

(ohne UK 5)<br />

SPS<br />

Autobahn<br />

Unfallschwere<br />

Dichte SPS<br />

(SPS/100 km)<br />

Hannover 212 65 23 354 52<br />

Berlin 185 61 19 311 43<br />

München 191 50 13 260 29<br />

Berlin 253 63 15 238 33<br />

Dreieck Schwanebeck 140 29 14 483 39<br />

Dreieck Havelland 170 34 10 294 28<br />

Dreieck Spreeau 208 32 8 250 20<br />

Dreieck Schwanebeck 193 30 2 67 5<br />

Dreieck Werder 467 87 21 241 31<br />

Dreieck Spreeau 456 80 15 188 22<br />

Dreieck Havelland 181 15 5 333 11<br />

Dreieck Werder 163 30 6 200 13<br />

Stettin 292 56 13 232 14<br />

Berlin 229 45 18 400 20<br />

Warschau 180 45 21 467 36<br />

Berlin 112 26 17 654 29<br />

Dresden 432 78 32 410 26<br />

Berlin 462 102 34 333 27<br />

Breslau 106 33 11 333 17<br />

Berlin 76 20 6 300 9<br />

Rostock 19 5 1 200 8<br />

Berlin 22 5 2 400 15<br />

Berlin 18 3 0 0 0<br />

Greifswald 33 6 1 167 5<br />

Berlin 439 83 47 566 35<br />

Hamburg 376 76 25 329 18<br />

nach Berlin 174 40 4 100 10<br />

von Berlin 189 40 5 125 13<br />

Summe Alle Strecken 5979 1293 388 313 47<br />

Tabelle 5-1 Unfallgeschehen auf Brandenburger Autobahnen<br />

24 Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage


5.3 Unfallgeschehen nach Straßenklassen (ohne Autobahnen)<br />

Übersicht<br />

Die Angabe von Unfallzahlen nur nach Straßenklasse ohne Berücksichtigung der Ortslage ist zunächst <strong>für</strong> die Unfallanalyse<br />

nicht sinnvoll, da sich die Verkehrssituationen inner- <strong>und</strong> außerorts erheblich voneinander unterscheiden.<br />

Da die Straßenklassen jedoch unterschiedliche Baulastträger haben <strong>und</strong> dadurch teilweise auch unterschiedlichen<br />

Sicherheitsprogrammen unterliegen, ist ein Überblick dennoch von Interesse.<br />

5<br />

160<br />

148<br />

B<strong>und</strong>esstraße<br />

140 135<br />

Landesstraße<br />

124 124<br />

Kreisstraße<br />

120 132<br />

Gemeindestraße<br />

125<br />

120<br />

100<br />

96<br />

90<br />

85 84<br />

78<br />

80<br />

86 88<br />

86<br />

74<br />

81<br />

77<br />

60<br />

63<br />

55<br />

60<br />

50<br />

64<br />

58<br />

45<br />

37 54 50 47<br />

40<br />

35 33 34<br />

35 35 33<br />

28<br />

28<br />

38<br />

21<br />

26<br />

20<br />

28 28<br />

21<br />

16<br />

13 18 13 15<br />

8<br />

11 11<br />

0<br />

9<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Abbildung 5-5 Getötete nach Straßenklassen (Summe inner- <strong>und</strong> außerorts), 2000-2012<br />

Abbildung 5-5 zeigt, dass die Anzahl der Getöteten bei Unfällen auf B<strong>und</strong>esstraßen seit 2004 unter der von Landesstraßen<br />

liegt. Mit Ausnahme des Jahres 2008 sind die Werte der beiden Straßenklassen seitdem auf einem ähnlichen<br />

Niveau <strong>und</strong> konnten im Vergleich zum Vorjahr gesenkt werden.<br />

Nach einem Anstieg der Anzahl der durch Straßenverkehrsunfälle auf Gemeindestraßen Getöteten im Jahr 2011<br />

konnte dieser Wert wieder leicht gesenkt werden. Auf Kreisstraßen blieb die Anzahl der Getöteten weiterhin konstant<br />

auf dem niedrigsten Niveau.<br />

Die differenzierte Analyse zeigt, dass außerorts, insbesondere auf B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesstraßen, die meisten Getöteten<br />

zu verzeichnen sind. Dagegen liegt die Anzahl der Getöteten innerorts auf Gemeindestraßen deutlich höher als<br />

im übrigen Straßennetz (siehe Abbildung 5-6).<br />

Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage<br />

25


5<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

46<br />

Abbildung 5-6<br />

44<br />

B<strong>und</strong>esstraßen<br />

Landesstraßen<br />

Kreisstraßen<br />

Gemeindestraßen<br />

49<br />

41<br />

46<br />

35<br />

10<br />

9<br />

5<br />

5 4 3<br />

2010 2011 2012<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

B<strong>und</strong>esstraßen<br />

Landesstraßen<br />

Kreisstraßen<br />

Gemeindestraßen<br />

Getötete nach Straßenklassen 2010-2012, links: außerorts, rechts: innerorts<br />

16<br />

14<br />

8 9<br />

1<br />

24<br />

2010 2011 2012<br />

23<br />

12<br />

3<br />

Entwicklung<br />

Seit 2000 sind die (ohnehin niedrigen) Getötetenanzahlen auf Kreisstraßen am stärksten zurückgegangen, sie lagen<br />

2012 nur noch bei 21 % des Werts von 2000. Auch auf den übrigen Straßenklassen gab es deutliche Rückgänge<br />

sowohl bezüglich der Anzahl von Getöteten als auch bezüglich der Schwerverletzten (siehe Tabelle 5-2).<br />

Straßenklasse<br />

Unfälle<br />

(ohne UK 5)<br />

Getötete<br />

Schwerverletzte<br />

Leichtverletzte<br />

Unfallschwere<br />

B<strong>und</strong>esstraßen 48 % 32 % 43 % 47 % 88 %<br />

Landesstraßen 60 % 44 % 45 % 62 % 74 %<br />

Kreisstraßen 65 % 21 % 52 % 76 % 74 %<br />

Gemeindestraßen 76 % 52 % 57 % 73 % 74 %<br />

Summe 62% 39% 49% 60% 77%<br />

Tabelle 5-2 Unfälle <strong>und</strong> Personenschäden nach Straßenklassen, Angabe der Werte von 2012 in Prozent der Werte von 2000<br />

Anteil am Unfallgeschehen<br />

Schwere Außerortsunfälle geschehen ganz überwiegend auf B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesstraßen. Beide Straßenklassen<br />

haben einen Anteil von jeweils 42 % an den schweren Personenschäden. Die wesentlich kleineren Außerortsnetze<br />

von Kreis- <strong>und</strong> Gemeindestraßen haben einen Anteil von 9 % bzw. 7 %. Diese Anteile sind allgemein seit Jahren stabil<br />

(siehe Abbildung 5-7).<br />

26 Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage


50%<br />

45%<br />

40%<br />

35%<br />

44%<br />

44%<br />

40% 40%<br />

44%<br />

40%<br />

42%<br />

38%<br />

40%<br />

40%<br />

42%<br />

40%<br />

42%<br />

40%<br />

42%<br />

39%<br />

43%<br />

37%<br />

43% 44%<br />

41%<br />

41% 40%<br />

37%<br />

42%<br />

5<br />

30%<br />

B<strong>und</strong>esstraße<br />

25%<br />

20%<br />

Landesstraße<br />

Kreisstraße<br />

Gemeindestraße<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

9%<br />

7%<br />

8%<br />

8%<br />

9%<br />

7%<br />

11%<br />

8%<br />

10% 10%<br />

9%<br />

8%<br />

10%<br />

8%<br />

10%<br />

9%<br />

11%<br />

10%<br />

10% 10%<br />

9%<br />

7%<br />

10%<br />

9%<br />

9%<br />

7%<br />

0%<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Abbildung 5-7 Anteil der Straßenklassen an den schweren Personenschäden, außerorts, 2000-2012<br />

Innerorts geschieht die Hälfte der schweren Personenschäden auf Gemeindestraßen, das heißt in der Regel auf den<br />

innerörtlichen Nebenstraßen. Dieser Anteil ist seit 2004 sogar leicht angestiegen. Die Anteile der Ortsdurchfahrten<br />

von B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesstraßen mit aktuell 23 % bzw. 22 % sowie der Kreisstraßen mit 5 % verändern sich dagegen<br />

kaum (siehe Abbildung 5-8).<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

B<strong>und</strong>esstraße<br />

Landesstraße<br />

Kreisstraße<br />

Gemeindestraße<br />

44% 44% 44% 44% 44%<br />

46% 46%<br />

48%<br />

47%<br />

51%<br />

52%<br />

51%<br />

50%<br />

30%<br />

20%<br />

26% 27%<br />

26% 26% 26%<br />

26% 25%<br />

24% 24% 24%<br />

26%<br />

23%<br />

27%<br />

23%<br />

24%<br />

24%<br />

26%<br />

23%<br />

24%<br />

22%<br />

20% 22%<br />

25%<br />

20%<br />

23%<br />

22%<br />

10%<br />

4%<br />

5%<br />

6% 6%<br />

5% 5%<br />

4%<br />

5%<br />

4%<br />

5%<br />

4%<br />

5%<br />

5%<br />

0%<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Abbildung 5-8 Anteil der Straßenklassen an den schweren Personenschäden, innerorts, 2000-2012<br />

Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage<br />

27


5<br />

B<strong>und</strong>esstraßen<br />

Abbildung 5-9<br />

B<strong>und</strong>esstraßen in Brandenburg<br />

2012 gab es auf B<strong>und</strong>esstraßen insgesamt 2.586 Unfälle (ohne UK 5). Dies entspricht einem leichten Anstieg von<br />

1,6 % gegenüber dem Vorjahr.<br />

Bei der Betrachtung der einzelnen Dichte von schweren Personenschäden (SPS) je 100 km B<strong>und</strong>esstraßenlänge in<br />

den einzelnen kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen in Brandenburg zeigt sich, dass besonders in den Städten eine<br />

erhöhte Dichte zu verzeichnen ist (siehe Abbildung 5-10) 4 . In Bezug auf die Dichte von SPS auf B<strong>und</strong>esstraßen in den<br />

einzelnen Landkreisen ist <strong>für</strong> Barnim mit 42 SPS pro 100 km Abschnittslänge die höchste Dichte zu verzeichnen. Die<br />

geringste Dichte von SPS wurde mit 16 SPS pro 100 km im Landkreis Prignitz festgestellt.<br />

4 Eine Übersicht der jeweiligen Streckenlängen der einzelnen Regionen wird mit der Anlage II gegeben.<br />

28 Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage


Das Unfallgeschehen auf B<strong>und</strong>esstraßen ist vor allem außerorts von Bedeutung, da B<strong>und</strong>esstraßen gemeinsam mit<br />

den Landesstraßen den überwiegenden Teil des Außerortsnetzes darstellen. Die Innerortsabschnitte der B<strong>und</strong>esstraßen<br />

bilden im Regelfall die Hauptstraßen der jeweiligen Gemeinden. 5<br />

Auf den Außerortsabschnitten der B<strong>und</strong>esstraßen wurden im Berichtsjahr 35 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen<br />

getötet <strong>und</strong> 421 schwer verletzt. Für die Anzahl der Getöteten bedeutet dies eine Abnahme um 6 Verkehrstote<br />

gegenüber dem Jahr 2011. Die Anzahl der Schwerverletzten ist hingegen im Vergleich zum Vorjahr um 73 Personen<br />

angestiegen.<br />

5<br />

Dies spiegelt sich auch in der durchschnittlichen Unfallschwere, gemessen in schweren Personenschäden pro 1.000<br />

Unfälle (ohne UK 5) wieder. Wie bereits aus Abbildung 5-3 auf Seite 21 hervorging, hat die Unfallschwere auf B<strong>und</strong>esstraßen<br />

außerorts zudem seit dem Jahr 2010 stetig zugenommen.<br />

Auf den Ortsdurchfahrten der B<strong>und</strong>esstraßen wurden bei 1.409 Unfällen (ohne UK 5) 12 Personen getötet <strong>und</strong> 248<br />

schwer verletzt. Die Anzahl der Getöteten nahm damit gegenüber dem Vorjahr um 3 Personen zu, während die der<br />

Schwerverletzten annähernd gleich blieb.<br />

Auch die durchschnittliche Unfallschwere ist gegenüber dem Jahr 2011 mit 185 SPS pro 1.000 Unfälle (ohne UK 5)<br />

gleich geblieben (siehe Abbildung 5-3 auf Seite 21).<br />

70<br />

60<br />

58<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

16<br />

18 19 20 20 21 21<br />

24 25<br />

27<br />

29 29<br />

31<br />

33<br />

39<br />

42<br />

45<br />

10<br />

0<br />

Abbildung 5-10 Dichte schwerer Personenschäden auf B<strong>und</strong>esstraßen nach kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen<br />

5 Die Anzahl der Straßenverkehrsunfälle nach Region <strong>und</strong> Ortslage sind in der Anlage III <strong>und</strong> der Anlage IV aufgelistet.<br />

Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage<br />

29


5<br />

Landesstraßen<br />

Abbildung 5-11 Landesstraßen in Brandenburg<br />

Im Jahr 2012 wurden auf Landesstraßen insgesamt 3.027 Unfälle (ohne UK 5) festgestellt. Gegenüber dem Jahr 2011<br />

entspricht dies einem leichten Rückgang um 1,6 %.<br />

Bei der Betrachtung der einzelnen Dichte von schweren Personenschäden (SPS) je 100 km Landesstraßenlänge in<br />

den einzelnen kreisfreien Städte <strong>und</strong> Landkreisen in Brandenburg zeigt sich, dass ähnlich wie bei den B<strong>und</strong>esstraßen<br />

die kreisfreien Städten eine erhöhte Dichte aufzeigen 6 . Mit Ausnahme der Stadt Brandenburg an der Havel ist die<br />

Differenz zum übrigen Landesgebiet allerdings nur gering (siehe Abbildung 5-12).<br />

6 Eine Übersicht der jeweiligen Streckenlängen der einzelnen Regionen wird mit der Anlage II gegeben.<br />

30 Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage


In Bezug auf die Dichte von SPS auf Landesstraßen in den einzelnen Landkreisen ist <strong>für</strong> Barnim mit 27 SPS pro<br />

100 km Abschnittslänge die höchste Dichte zu verzeichnen. Die geringste Dichte wurde mit vier SPS pro 100 km im<br />

Landkreis Prignitz festgestellt.<br />

5<br />

45<br />

40<br />

39<br />

35<br />

30<br />

27<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

4<br />

7 7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12 12<br />

13 13<br />

15 15<br />

17<br />

18<br />

19<br />

0<br />

Abbildung 5-12 Dichte schwerer Personenschäden auf Landesstraßen nach kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen<br />

Landesstraßen stellen den größten Teil des außerörtlichen Straßennetzes dar. Dies schlägt sich auch in der Unfallstatistik<br />

nieder. Im Berichtsjahr wurden bei 1.277 Straßenverkehrsunfällen (ohne UK 5) außerorts auf Landesstraßen 46<br />

Menschen getötet <strong>und</strong> 407 schwer verletzt. Dies entspricht einer durchschnittlichen Unfallschwere von 355 schweren<br />

Personenschäden pro 1.000 Unfälle (ohne UK 5) <strong>und</strong> damit etwa dem Wert des Jahres 2011 (siehe Abbildung 5-3<br />

auf Seite 21).<br />

Nach einem geringen Anstieg der Anzahl von Getöteten im Jahr 2011 konnte diese 2012 wieder leicht gesenkt werden<br />

(siehe Abbildung 5-6 auf Seite 26). Die Anzahl der Schwerverletzten konnte gegenüber dem Vorjahr leicht von 418<br />

auf 407 gesenkt werden.<br />

Tendenziell geschehen auch auf Landesstraßen innerorts mehr Unfälle. Im Jahr 2012 betrug die Anzahl (ohne UK 5)<br />

1.750. Die Folgen dieser Unfälle sind dagegen weniger gravierend, da aufgr<strong>und</strong> der geringeren Geschwindigkeiten<br />

innerorts schwere Unfälle seltener als außerorts auftreten. Die Anzahl der schweren Personenschäden pro 1.000 Unfälle<br />

(ohne UK 5) lag 2012 bei 155 <strong>und</strong> beträgt damit deutlich weniger als die Hälfte der Anzahl der Streckenabschnitte<br />

außerorts.<br />

In der Summe wurden im Berichtsjahr auf Landesstraßen innerorts 12 Menschen getötet <strong>und</strong> 259 schwer verletzt. Die<br />

Anzahl der schweren Personenschäden konnte somit gegenüber dem Vorjahr reduziert werden.<br />

Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage<br />

31


5<br />

Kreisstraßen<br />

Auf dem vergleichsweise kleinen Netz der außerörtlichen Kreisstraßen geschahen im Berichtsjahr 274 Unfälle (ohne<br />

UK 5), also 7 Unfälle weniger gegenüber dem Jahr 2011 <strong>und</strong> sogar 48 Unfälle weniger gegenüber dem Jahr 2010.<br />

Auch die Anzahl der außerorts bei Straßenverkehrsunfällen Getöteten ist im Vergleich zum Vorjahr von 9 auf 5 zurückgegangen.<br />

Mit 88 Schwerverletzten im Jahr 2012 blieb dieser Wert unverändert. Auch die Unfallschwere hat sich im<br />

Vergleich zum Jahr 2011 nahezu nicht verändert <strong>und</strong> beträgt <strong>für</strong> Kreisstraßen außerorts im Berichtsjahr 339 schwere<br />

Personenschäden pro 1.000 Unfälle (ohne UK 5) <strong>und</strong> liegt damit unterhalb des Niveaus der außerörtlichen B<strong>und</strong>es<strong>und</strong><br />

Landesstraßen (siehe Abbildung 5-3 auf Seite 21).<br />

Die Ortsdurchfahrten der Kreisstraßen haben selbst <strong>für</strong> die Anliegergemeinden meist nur sek<strong>und</strong>äre Bedeutung, da<br />

viele Gemeinden zusätzlich durch B<strong>und</strong>es- oder Landesstraßen erschlossen sind. Deswegen sind sowohl die Netzlänge<br />

als auch die Unfallanzahlen weitaus geringer als bei den anderen klassifizierten Straßen. Innerorts gab es 2012<br />

bei 312 Unfällen (ohne UK 5) drei Verkehrstote. Diese Anzahl liegt seit Jahren im einstelligen Bereich <strong>und</strong> konnte<br />

2011 sogar auf Null gesenkt werden. Die Anzahl der Schwerverletzten hat sich mit einer Anzahl von 57 gegenüber<br />

dem Vorjahr nahezu nicht verändert.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der konstanten Anzahl von schweren Personenschäden in Verbindung mit einer geringen Abnahme der Verkehrsunfälle<br />

insgesamt ist in Bezug auf die Kreisstraßen innerorts ein wiederholter Anstieg der Unfallschwere von 178<br />

im Jahr 2011 auf 192 schwere Personenschäden pro 1.000 Unfälle (ohne UK 5) zu verzeichnen (siehe Abbildung 5-3<br />

auf Seite 21). Damit weisen Kreisstraßen <strong>für</strong> alle Straßenklassen innerorts die höchste Unfallschwere auf.<br />

Gemeindestraßen<br />

Gemeindeeigene Straßen sind vor allem innerorts von großer Bedeutung, wo sie praktisch allein das gesamte Nebenstraßennetz<br />

bilden. Dagegen bilden gemeindliche Außerortsstraßen die unterste Kategorie des Straßennetzes <strong>und</strong><br />

erfüllen keine überörtliche Funktion. Dennoch geschehen auch hier schwere Unfälle.<br />

So wurden im Jahr 2012 bei 255 Unfällen außerorts (ohne UK 5) 3 Menschen getötet <strong>und</strong> 73 schwer verletzt. Die<br />

Außerortsunfälle auf Gemeindestraßen liegen damit zahlenmäßig nur geringfügig unter dem Niveau der Kreisstraßen.<br />

Die durchschnittliche Unfallschwere konnte im Vergleich zum Vorjahr von 351 auf 298 schwere Personenschäden pro<br />

1.000 Unfälle (ohne UK 5) gesenkt werden <strong>und</strong> liegt damit wieder deutlich unter dem Landesdurchschnitt.<br />

Auf dem wesentlich größeren Innerortsnetz der Gemeindestraßen kam es 2012 zu 4.291 Unfällen (ohne UK 5). Dies<br />

entspricht einem Anstieg von 83 Unfällen gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl der Getöteten hat sich mit Werten von<br />

24 Getöteten im Jahr 2011 <strong>und</strong> 23 Getöteten im Jahr 2012 nahezu nicht verändert. Die Anzahl der Schwerverletzten<br />

wurde gegenüber dem Vorjahr von 621 auf 569 gesenkt. Somit konnte auch die Unfallschwere von 154 im Jahr 2011<br />

auf 136 schwere Personenschäden pro 1.000 Unfälle (ohne UK 5) <strong>und</strong> damit auf einen historischen Tiefststand gesenkt<br />

werden.<br />

32 Straßenklassen <strong>und</strong> Ortslage


Unfallursachen <strong>und</strong> Unfallarten<br />

6<br />

6<br />

Die Unfallart beschreibt die Bewegungsrichtungen der beteiligten Fahrzeuge bei einem Straßenverkehrsunfall. Das<br />

heißt, sie beschreibt den ersten Zusammenstoß auf der Fahrbahn oder, wenn es nicht zum Zusammenstoß gekommen<br />

ist, die erste mechanische Einwirkung auf einen Verkehrsteilnehmer. Dieser erste Zusammenstoß bzw. diese<br />

erste Einwirkung ist allerdings nicht gleich als Unfallursache anzusehen. Daher werden Unfallarten <strong>und</strong> Unfallursachen<br />

im Folgenden differenziert betrachtet.<br />

6.1 Unfallursachen<br />

Die häufigste Unfallursache bei Unfällen mit schweren Personenschäden auf außerörtlichen Straßen <strong>und</strong> Autobahnen<br />

ist eine überhöhte bzw. eine nicht entsprechend der vorherrschenden Verkehrssituation angepasste Geschwindigkeit.<br />

36,8 % der Autobahnunfälle <strong>und</strong> 33,7 % der Außerortsunfälle mit schweren Personenschäden sind <strong>für</strong> das Jahr 2012<br />

auf eine ungeeignete Fahrgeschwindigkeit zurückzuführen. Zudem wurde ein zu geringer Sicherheitsabstand mit einem<br />

Anteil von 26,4 % als häufige Unfallursache <strong>für</strong> Verkehrsunfälle mit schweren Personenschäden auf Autobahnen<br />

festgestellt (siehe Tabelle 6-1).<br />

Des Weiteren ist im Jahr 2012 auch eine Missachtung des Rechtsfahrgebots auf Autobahnen mit einem Anteil von<br />

14,4 % <strong>und</strong> außerorts mit einem Anteil von 15,2 % als häufige Unfallursache aufgetreten.<br />

Unfälle mit schweren Personenschäden<br />

Unfallursache<br />

Autobahn außerorts innerorts<br />

Fehler Fahrzeugführer 55 257 251<br />

Geschwindigkeit 92 284 130<br />

Vorfahrt 3 97 247<br />

Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot 36 128 80<br />

Alkohol, Drogen 16 89 99<br />

Sicherheitsabstand 66 53 74<br />

Überholen 34 97 39<br />

Abbiegen 0 40 119<br />

Verhalten Fußgänger 5 7 96<br />

Fehler gegen Fußgänger 1 4 95<br />

körperliche Mängel/Übermüdung 28 36 33<br />

technische Mängel 7 21 11<br />

Sonstige 15 39 144<br />

Gesamt 358 1152 1.418<br />

Tabelle 6-1 Unfälle mit schweren Personenschäden nach Unfallursache <strong>und</strong> Ortslage<br />

33


6<br />

Unfälle mit schweren Personenschäden aufgr<strong>und</strong> eines Überholvorgangs sind mit einem Anteil von 13,6 % auf Autobahnen<br />

<strong>und</strong> 3,5 % auf innerörtlichen Straßen zu verzeichnen. Aufgr<strong>und</strong> der gerade außerorts häufig resultierenden<br />

Frontalzusammenstöße sind Unfälle beim Überholen besonders folgenschwer. Im Durchschnitt sind hier 11,5 % der<br />

Unfälle mit schweren Personenschäden auf einen Überholvorgang zurückzuführen.<br />

Sowohl innerorts mit einem Anteil von 22,3 % als auch außerorts mit einem Anteil von 11,5 % wurde zudem ein Missachten<br />

der Vorfahrtsregelung als häufige Unfallursache festgestellt. Des Weiteren zählte außerorts der Konsum von<br />

Alkohol bzw. Drogen zu 10,6 % <strong>und</strong> innerorts zu 9,0 % zur Unfallursache.<br />

Zudem führten innerorts Fehler beim Abbiegen mit einem Anteil von 10,8 % zu Unfällen mit schweren Personenschäden.<br />

Mit 11,8 % ist eine überhöhte Geschwindigkeit auch innerorts ein großes Sicherheitsrisiko. Zu 8,7 % der<br />

Innerortsunfälle mit schweren Personenschäden führte ein Fehlverhalten gegenüber Fußgängern, während ein Fehlverhalten<br />

von Fußgängern mit einem Anteil von 8,6 % zu Unfällen führte.<br />

6.2 Unfallarten<br />

Die Differenzierung nach der Unfallart ist ein wichtiger Teil der Unfallanalyse. Die Unfallarten unterscheiden sich<br />

erheblich nach der Ortslage.<br />

Wie aus Tabelle 6-2 hervorgeht, stellt die häufigste Unfallart bei Unfällen mit schweren Personenschäden auf Autobahnen<br />

ein Abkommen von der Fahrbahn dar. Insgesamt 31,6 % dieser Unfälle waren den Abkommensunfällen nach<br />

rechts <strong>und</strong> 15,6 % den Abkommensunfällen nach links zuzuordnen. Als eine weitere Auffälligkeit auf Autobahnen<br />

gehen mit einem Anteil von 32,4 % Auffahrunfälle hervor.<br />

Auch außerhalb von Ortschaften sind Abkommensunfälle bezüglich der Unfälle mit schweren Personenschäden am<br />

häufigsten vertreten. Bei 31,8 % aller Außerortsunfälle kam das Unglücksfahrzeug nach rechts von der Straße ab,<br />

bei 20,8 % nach links. Damit stellen Abkommensunfälle über die Hälfte aller Verkehrsunfälle mit schweren Personenschäden,<br />

die sich außerorts ereignen, dar. Hierin liegt eines der größten Gefahrenpotenziale bei Unfällen in Brandenburg,<br />

da ein Abkommen von der Fahrbahn außerorts meist zum Aufprall auf einen Baum führt.<br />

Mit 14,1 % ist die Anzahl der Unfälle mit schweren Personenschäden bei einem Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden<br />

Fahrzeug <strong>und</strong> mit 13,8 % bei einem Zusammenstoß mit einem einbiegenden oder kreuzenden Fahrzeug<br />

als weitere Auffälligkeit zu nennen.<br />

Auch bezüglich der Innerortsunfälle sind die Unfälle mit schweren Personenschäden an Knotenpunkten, also mit<br />

einbiegenden oder kreuzenden Fahrzeugen, hervorzuheben <strong>und</strong> stellen hierbei mit 34,2 % den größten Anteil dar.<br />

16,8 % aller Straßenverkehrsunfälle mit schweren Personenschäden auf innerörtlichen Straßen sind dem Zusammenstoß<br />

mit einem Fußgänger zuzuordnen.<br />

34 Unfallursachen <strong>und</strong> Unfallarten


Unfallart<br />

Zusammenstoß mit anfahrendem, anhaltendem oder<br />

ruhendem Fahrzeug<br />

Zusammenstoß mit vorausfahrendem oder wartendem<br />

Fahrzeug<br />

Unfälle mit schweren Personenschäden<br />

Autobahn außerorts innerorts<br />

7 13 53<br />

81 50 59<br />

Zusammenstoß mit parallel fahrendem Fahrzeug 23 39 37<br />

Zusammenstoß mit entgegenkommendem Fahrzeug 1 119 90<br />

Zusammenstoß mit einbiegendem oder kreuzendem<br />

Fahrzeug<br />

4 116 378<br />

Zusammenstoß zwischen Fahrzeug <strong>und</strong> Fußgänger 4 9 186<br />

Aufprall auf Fahrbahnhindernis 2 17 14<br />

Abkommen von der Fahrbahn nach rechts 79 268 98<br />

Abkommen von der Fahrbahn nach links 39 175 63<br />

ohne Angabe oder Sonstiges 10 36 128<br />

Gesamt 250 842 1.106<br />

6<br />

Tabelle 6-2 Unfälle mit schweren Personenschäden nach Unfallart <strong>und</strong> Ortslage<br />

Unfallursachen <strong>und</strong> Unfallarten<br />

35


7<br />

7 Baumunfälle<br />

Aufgr<strong>und</strong> des großen Bestands an Alleebäumen an klassifizierten Straßen sind Baumunfälle eines der wichtigsten<br />

Themen in der brandenburgischen Unfallanalyse. 2012 starben 116 Menschen bei Verkehrsunfällen außerhalb von<br />

Ortschaften (einschließlich B<strong>und</strong>esautobahnen), davon 58 Personen bzw. 50 % bei Baumunfällen.<br />

7.1 Quantitative Entwicklung<br />

2.000<br />

1.800<br />

1.902<br />

1.935<br />

außerorts (einschl. BAB)<br />

innerorts<br />

1.600<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

594<br />

1.530<br />

1.365<br />

1.220<br />

1.144<br />

639<br />

497<br />

460 432 428<br />

1.157<br />

928<br />

393<br />

322<br />

1.007<br />

919<br />

837<br />

367 397 385<br />

805<br />

741<br />

332 347<br />

200<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Abbildung 7-1 Baumunfälle (ohne Unfallkategorie 5) nach Ortslage, 2000-2012<br />

Die Anzahl der Baumunfälle (ohne UK 5) außerorts einschließlich auf der Autobahnen hat im Vergleich zum Jahr 2000<br />

deutlich abgenommen (siehe Abbildung 7-1). Während im Jahr 2000 außerorts noch 1.902 Baumunfälle registriert<br />

wurden, waren es 2012 nur noch 805. Allerdings ist ebenso zu erkennen, dass die Anzahl von Baumunfällen gegenüber<br />

dem Vorjahr um 64 Unfälle angestiegen ist.<br />

Nach einem leichten Anstieg der Baumunfälle innerorts (ohne UK 5) zwischen den Jahren 2007 <strong>und</strong> 2009 konnten<br />

diese im Trend wieder leicht verringert werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist hierbei allerdings auch ein leichter Anstieg<br />

festzustellen.<br />

Baumunfälle sind, vor allem bei den schwereren Unfallfolgen, überwiegend ein Außerorts-Phänomen. Dennoch wurden<br />

2012 innerorts 9 Menschen bei Baumunfällen getötet (im Jahr 2000 waren es 24) <strong>und</strong> 85 schwer verletzt. Außerorts<br />

wurden 2012 bei Baumunfällen 58 Menschen getötet <strong>und</strong> 374 schwer verletzt.<br />

In der Summe hat die Anzahl der schweren Personenschäden gegenüber dem Jahr 2011 deutlich von 374 auf 432<br />

zugenommen (siehe Abbildung 7-2).<br />

36


1.400<br />

1.200<br />

1.218<br />

1.136<br />

außerorts (einschl. BAB)<br />

innerorts<br />

7<br />

1.000<br />

800<br />

918 831<br />

712<br />

674<br />

600<br />

400<br />

200<br />

245<br />

216<br />

193 180<br />

662<br />

156 172<br />

147<br />

102<br />

574<br />

475<br />

139<br />

492<br />

414<br />

432<br />

374<br />

113 112 108 94<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Abbildung 7-2 Schwere Personenschäden bei Baumunfällen nach Ortslage, 2000-2012<br />

7.2 Qualitative Entwicklung<br />

Die durchschnittliche Unfallschwere ist bei Baumunfällen besonders hoch. Anders als bei sonstigen Abkommensunfällen<br />

oder bei Kollisionen mit anderen Fahrzeugen gibt es hier keinerlei Sicherheitszonen im Seitenbereich. Trotzt<br />

des starken Aufprallimpulses eines schnellen Kraftfahrzeugs gibt ein ausgewachsener Baum praktisch nicht nach.<br />

Vor dem Aufprall auf einen unmittelbar neben der Fahrbahn stehenden Alleebaum gibt es außerdem kaum einen<br />

möglichen Bremsweg.<br />

Da sowohl die Baumunfälle als auch die Unfallzahlen insgesamt angestiegen sind, ist ein Blick auf die Entwicklung<br />

des Baumunfall-Anteils an allen Unfällen interessant, um einen differenzierten Überblick über die Entwicklung des<br />

Unfallgeschehens von Baumunfällen zu bekommen. Dabei zeigt sich, dass der Anteil der Baumunfälle am Unfallgeschehen<br />

innerorts mit etwa 5 % stabil ist.<br />

Außerorts ist generell ein leichter Rückgang des Anteils der Baumunfälle gemessen am Gesamtunfallgeschehen zu<br />

beobachten. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Anteil allerdings leicht von 18,2 % auf 19,1 % angestiegen (siehe<br />

Abbildung 7-3).<br />

Baumunfälle<br />

37


7<br />

30,0%<br />

25,0%<br />

20,0%<br />

15,0%<br />

24,3%<br />

26,0%<br />

24,1%<br />

23,3%<br />

21,5%<br />

22,9%<br />

23,1%<br />

20,2%<br />

20,4%<br />

außerorts (einschl. BAB)<br />

innerorts<br />

21,2%<br />

19,1%<br />

19,6%<br />

18,2%<br />

10,0%<br />

5,0%<br />

5,2%<br />

5,9%<br />

5,1%<br />

5,1%<br />

4,9%<br />

5,0%<br />

4,9%<br />

3,9%<br />

4,7%<br />

5,3%<br />

5,0%<br />

4,3%<br />

4,5%<br />

0,0%<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Abbildung 7-3 Anteil der Baumunfälle am Unfallgeschehen (Unfälle ohne Unfallkategorie 5) nach Ortslage, 2000-2012<br />

Bezüglich des Baumunfall-Anteils der bei Unfällen Getöteten gibt sich ein gespaltenes Bild. Während gegenüber<br />

den Vorjahren innerorts ein Rückgang von 24,4 % im Jahr 2010 auf 18,0 % erzielt werden konnte, ist außerorts ein<br />

deutlicher Anstieg des Anteils an den Getöteten gegenüber dem Vorjahr auf derzeit 50 % zu verzeichnen (siehe<br />

Abbildung 7-4).<br />

70,0%<br />

außerorts (einschl. BAB)<br />

60,0%<br />

57,6%<br />

55,3%<br />

innerorts<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

50,0%<br />

46,7%<br />

48,3% 49,2%<br />

48,0%<br />

46,0%<br />

41,1%<br />

49,3%<br />

42,4%<br />

41,4%<br />

50,0%<br />

30,0%<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

22,9%<br />

27,3%<br />

23,1%<br />

22,4% 24,6%<br />

17,4%<br />

10,5%<br />

14,8%<br />

18,5%<br />

14,5%<br />

24,4%<br />

21,3%<br />

18,0%<br />

0,0%<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Abbildung 7-4 Anteil der bei Baumunfällen Getöteten an allen Verkehrstoten nach Ortslage, 2000-2012<br />

38 Baumunfälle


2012 waren außerorts 19,1 % aller Unfälle Baumunfälle. Wie bereits erwähnt, verursachten diese jedoch die Hälfte<br />

aller Todesfälle. Innerorts lag der Anteil der Baumunfälle am Unfallgeschehen bei 4,5 %, ihr Anteil an den Getöteten<br />

demgegenüber bei 18 %.<br />

Während die durchschnittliche Unfallschwere bei Baumunfällen, gemessen in schweren Personenschäden pro<br />

1.000 Baumunfällen, im Vergleich zum Vorjahr innerorts abgenommen hat, musste außerorts in den letzten zwei<br />

Jahren ein deutlicher Anstieg verzeichnet werden. Von 411 im Jahr 2010 stieg die Anzahl schweren Personenschäden<br />

pro 1.000 Unfälle auf 537 im Jahr 2012 an (siehe Abbildung 7-5).<br />

7<br />

700<br />

600<br />

500<br />

640<br />

587<br />

600 609<br />

579<br />

584<br />

583<br />

619<br />

568<br />

535<br />

505<br />

537<br />

400<br />

300<br />

200<br />

412<br />

338<br />

388 391<br />

361<br />

402<br />

374<br />

317<br />

379<br />

411<br />

285 291<br />

325<br />

271<br />

100<br />

außerorts (einschl. BAB)<br />

innerorts<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Abbildung 7-5 Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) bei Baumunfällen nach Ortslage, 2000-2012<br />

7.3 Analyse der Unfallumstände<br />

Die bisherige Analyse der Unfälle mit einem Aufprall auf einen Baum hat gezeigt, dass diese, insbesondere aufgr<strong>und</strong><br />

ihres hohen Anteils an den schweren Personenschäden, im Land Brandenburg den wichtigsten Ansatzpunkt <strong>für</strong> Verkehrssicherheitsmaßnahmen<br />

bilden. Um die auslösenden Faktoren von Baumunfällen mit schweren Personenschäden<br />

beurteilen zu können, sollen diese daher in einer vertiefenden Auswertung betrachtet werden.<br />

In Bezug auf die Charakteristik der einzelnen Unfallstellen zeigt sich dabei, dass sich sowohl außerorts mit einem<br />

Anteil von 65,5 % als auch innerorts mit einem Anteil von 59,8 % die deutliche Mehrheit der Unfälle auf Streckenabschnitten<br />

ereignet, welche keine Besonderheit aufweisen. Lediglich halb so viele Unfälle können einer besonderen<br />

Streckencharakteristik zugeordnet werden. Mit einem Anteil von 30,0 % außerorts <strong>und</strong> 28,0 % innerorts ereigneten<br />

sich zudem etwa ein Drittel aller Baumunfälle in einem Kurvenbereich (siehe Tabelle 7-1).<br />

Baumunfälle<br />

39


7<br />

Charakteristik der Unfallstelle<br />

Unfälle mit SPS außerorts Unfälle mit SPS innerorts<br />

Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />

Kreuzung 3 1,0 % 3 3,7 %<br />

Einmündung 5 1,6 % 3 3,7 %<br />

Gr<strong>und</strong>stückszufahrt 0 0,0 % 4 4,9 %<br />

Steigung 5 1,6 % 0 0,0 %<br />

Gefälle 10 3,2 % 0 0,0 %<br />

Kurve 94 30,0 % 23 28,0 %<br />

keine Besonderheit 205 65,5 % 49 59,8 %<br />

Tabelle 7-1 Baumunfälle nach Charakteristik der Unfallstelle <strong>und</strong> Ortslage<br />

Als äußere Unfallumstände können die jeweiligen Lichtverhältnisse <strong>und</strong> der Straßenzustand betrachtet werden. Dabei<br />

ist festzustellen, dass sich im Jahr 2012 etwa zwei Drittel aller Baumunfälle außer- <strong>und</strong> innerorts bei Tageslicht<br />

ereigneten. Lediglich 27,2 % außerorts <strong>und</strong> 28,0 % innerorts ereigneten sich bei Dunkelheit <strong>und</strong> damit bei schlechten<br />

Lichtverhältnissen (siehe Tabelle 7-2).<br />

Lichtverhältnisse an der<br />

Unfallstelle<br />

Unfälle mit SPS außerorts<br />

Unfälle mit SPS innerorts<br />

Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />

Tageslicht 202 64,5 % 55 67,1 %<br />

Dämmerung 26 8,3 % 4 4,9 %<br />

Dunkelheit 85 27,2 % 23 28,0 %<br />

Tabelle 7-2 Baumunfälle nach Lichtverhältnissen <strong>und</strong> Ortslage<br />

In Bezug auf den jeweiligen Straßenzustand zeigt sich, dass mit einem Anteil von 64,2 % außerorts <strong>und</strong> 62,2 % innerorts<br />

fast zwei Drittel aller Baumunfälle auf einer trockenen Fahrbahn geschehen. Etwa ein Drittel der Unfälle ereignen<br />

sich auf einer nassen bzw. feuchten Fahrbahn (siehe Tabelle 7-3).<br />

Straßenzustand der Unfallstelle<br />

Unfälle mit SPS außerorts<br />

Unfälle mit SPS innerorts<br />

Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />

trocken 201 64,2 % 51 62,2 %<br />

nass/feucht 82 26,2 % 23 28,0 %<br />

winterglatt 30 9,6 % 8 9,8 %<br />

schlüpfrig (Öl etc.) 10 3,2 % 1 1,2 %<br />

Tabelle 7-3 Baumunfälle nach Straßenzustand <strong>und</strong> Ortslage<br />

40 Baumunfälle


Wie aus Tabelle 7-4 hervorgeht, stellt die häufigste Unfallart bei Baumunfällen mit schweren Personenschäden ein<br />

Abkommen von der Fahrbahn dar. Für das Jahr 2012 sind außerorts 52,4 % dieser Unfälle einem Abkommen nach<br />

rechts <strong>und</strong> 38,3 % einem Abkommen nach links zuzuordnen. Für das Unfallgeschehen innerorts zeigt sich ein ähnliches<br />

Bild. Weitere Auffälligkeiten sind dagegen nicht festzustellen (siehe Tabelle 7-4).<br />

7<br />

Unfallart<br />

Unfälle mit SPS außerorts Unfälle mit SPS innerorts<br />

Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />

Zus.-Stoß mit anfahr., anhalt. oder ruh. Fz 0 0,0% 2 2,4%<br />

Zus.-Stoß mit vorausf. oder wart. Fz 1 0,3% 1 1,2%<br />

Zus.-Stoß mit in gleicher Ri. fahr. Fz 8 2,6% 0 0,0%<br />

Zus.-Stoß mit entgegenkommendem Fz 10 3,2% 4 4,9%<br />

Zus.-Stoß mit einbiegendem o. kreuz. Fz 4 1,3% 2 2,4%<br />

Zus.-Stoß Fußgänger mit Fz 0 0,0% 0 0,0%<br />

Hindernis auf der Fahrbahn 4 1,3% 3 3,7%<br />

Abkommen nach rechts 164 52,4% 44 53,7%<br />

Abkommen nach links 120 38,3% 25 30,5%<br />

Unfall anderer Art 2 0,6% 1 1,2%<br />

Tabelle 7-4 Baumunfälle nach Unfallart <strong>und</strong> Ortslage<br />

Bezüglich der Auswertung von Ursachen <strong>für</strong> Baumunfälle mit schweren Personenschäden ist gr<strong>und</strong>sätzlich zu erkennen,<br />

dass in den meisten Fällen mehrere mögliche Unfallursachen parallel auftreten.<br />

Für mehr als die Hälfte aller Unfälle geht dabei eine überhöhte bzw. nicht entsprechend der vorherrschenden Verkehrssituation<br />

angepasste Geschwindigkeit als Ursache hervor. Außerorts geht zudem mit einem Anteil von 41,2 %<br />

<strong>und</strong> innerorts mit einem Anteil von 42,7 % ein Fehler des Fahrzeugführers als zweithäufigste Unfallursache hervor.<br />

Des Weiteren wurde innerorts Alkohol- bzw. Drogenmissbrauch mit einem Anteil von 28,0 % als mögliche Unfallursache<br />

festgestellt. Außerorts beträgt dieser Anteil 16,6 % <strong>und</strong> damit annähernd so viel, wie das Missachten des<br />

Rechtsfahrgebots als Unfallursache (siehe Tabelle 7-5).<br />

Baumunfälle<br />

41


7<br />

Unfallursache<br />

Unfälle mit SPS außerorts Unfälle mit SPS innerorts<br />

Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />

Geschwindigkeit 162 51,8 % 44 53,7 %<br />

Fehler FZ-Führer 129 41,2 % 35 42,7 %<br />

Alkohol, Drogen 52 16,6 % 23 28,0 %<br />

Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot 51 16,3 % 8 9,8 %<br />

körperliche Mängel, Übermüdung 24 7,7 % 8 9,8 %<br />

Überholen 19 6,1 % 3 3,7 %<br />

technische Mängel 6 1,9 % 1 1,2 %<br />

Vorfahrt 5 1,6 % 1 1,2 %<br />

Sicherheitsabstand 2 0,6 % 2 2,4 %<br />

Abbiegen 1 0,3 % 2 2,4 %<br />

Tabelle 7-5 Baumunfälle nach Unfallursache <strong>und</strong> Ortslage<br />

42 Baumunfälle


8 Unfallbeteiligte<br />

8<br />

8.1 Art der Verkehrsbeteiligung<br />

Im Jahr 2012 wurden 5 Fußgänger, 9 Radfahrer, 15 Kraftradfahrer, 104 Pkw-Nutzer sowie 33 Insassen von Lkw oder<br />

Bussen bei Verkehrsunfällen getötet.<br />

In Bezug auf die Gefahr einer Verletzung infolge eines Straßenverkehrsunfalls gelten Fußgänger, Radfahrer <strong>und</strong><br />

Kraftradfahrer aufgr<strong>und</strong> ihrer fehlenden Sicherheitsräume gegenüber dem Kfz-Verkehr als besonders gefährdet.<br />

Folglich übersteigt auch der jeweilige Anteil dieser Verkehrsgruppen an den Getöteten sowie an den Schwer- <strong>und</strong><br />

Leichtverletzten ihre Anteile an der allgemeinen Unfallbeteiligung (siehe Abbildung 8-1).<br />

90,0%<br />

80,0%<br />

70,0%<br />

Anteil an Unfällen<br />

Anteil an Getöteten<br />

Anteil an Schwerverletzten<br />

Anteil an Leichtverletzten<br />

60,0%<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

30,0%<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

Fußgänger Radfahrer Kraftradfahrer Pkw-Nutzer Lkw-/Bus-Insassen<br />

Abbildung 8-1<br />

Beteiligungsarten anteilig am Unfallgeschehen<br />

Fußgänger<br />

Im Jahr 2012 waren bei 1.001 Straßenverkehrsunfällen Fußgänger beteiligt, wobei diese lediglich in 30,2 % der Fälle<br />

auch als vermeintliche Unfallverursacher hervorgingen. Insgesamt wurden 22 Fußgänger getötet, 184 schwer <strong>und</strong><br />

511 leicht verletzt.<br />

Zwar waren Fußgänger im Berichtsjahr lediglich an einem Prozent aller Straßenverkehrsunfälle beteiligt, demgegenüber<br />

beträgt der Anteil an den Verkehrstoten 13,3 % <strong>und</strong> der Anteil an allen Schwerverletzten 7,4 %. Das Risiko einer<br />

schweren Verletzung bei Fußgängern aufgr<strong>und</strong> eines Straßenverkehrsunfalls ist somit überdurchschnittlich hoch.<br />

43


8<br />

Radfahrer<br />

Mit 3.543 Unfallbeteiligungen spielen Radfahrer <strong>für</strong> das Unfallgeschehen 2012 eine nicht unerhebliche Rolle. In<br />

41,5 % der Fälle gingen diese als Unfallverursacher hervor. Insgesamt wurden 18 Radfahrer getötet, 516 schwer <strong>und</strong><br />

1.947 leicht verletzt.<br />

Der Anteil der generellen Unfallbeteiligungen von Radfahrern beträgt <strong>für</strong> das Berichtsjahr 3,5 %. Demgegenüber<br />

beträgt der Anteil an allen Verkehrstoten 10,8 % <strong>und</strong> der Anteil an den Schwerverletzten 20,9 %. Auch hinsichtlich<br />

der Radfahrer lässt sich somit aussagen, dass das Risiko einer schweren Verletzung aufgr<strong>und</strong> eines Verkehrsunfalls<br />

überdurchschnittlich hoch ist.<br />

Kraftradfahrer<br />

Im Jahr 2012 waren bei 1.761 Straßenverkehrsunfällen motorisierte Zweiradfahrer beteiligt. Bei etwas mehr als der<br />

Hälfte aller Beteiligungen (52,8 %) gingen diese auch als vermeintliche Unfallverursacher hervor. Insgesamt wurden<br />

im Berichtsjahr 22 Kraftradfahrer getötet, 335 schwer <strong>und</strong> 660 leicht verletzt.<br />

Zwar waren Kraftradfahrer im Berichtsjahr lediglich an 1,7 % aller Straßenverkehrsunfälle beteiligt, demgegenüber<br />

ist der Anteil aller Getöteten mit 13,3 % <strong>und</strong> der Anteil aller Schwerverletzten mit 13,5 % jedoch sehr hoch. In diesem<br />

Zusammenhang bleibt das Kraftrad weiterhin das gefährlichste motorisierte Verkehrsmittel in Brandenburg.<br />

Pkw-Nutzer<br />

Mit 72.163 Unfallbeteiligungen war der Personenkraftwagen (Pkw) im Jahr 2012 das am häufigsten in Unfälle verwickelte<br />

Verkehrsmittel. Dabei ging bei 84,6 % der Unfallbeteiligungen auch ein Pkw als Unfallverursacher hervor.<br />

Insgesamt wurden 85 Pkw-Fahrer bzw. Mitfahrer getötet, 1.294 schwer <strong>und</strong> 4.253 leicht verletzt.<br />

Analog zur generellen Unfallbeteiligung bilden Pkw-Nutzer mit 51,2 % den wesentlichen Anteil an allen Getöteten im<br />

Straßenverkehr 2012. Auch der Anteil an allen Schwerverletzten liegt mit 52,3 % etwas über der Hälfte <strong>und</strong> damit<br />

deutlich unter dem generellen Anteil an der generellen Unfallbeteiligung.<br />

Lkw-/Bus-Insassen<br />

Im Jahr 2012 waren bei 14.410 Straßenverkehrsunfällen Busse oder Lastkraftwagen (Lkw) einschließlich Sattelzugmaschinen<br />

beteiligt. Mit einem Anteil von 67,8 % gingen diese in den meisten Fällen auch als vermeintliche Unfallverursacher<br />

hervor. Diesem Wert ist besondere Beachtung zu schenken, da aufgr<strong>und</strong> des hohen Fahrzeuggewichts<br />

dieser Verkehrsmittel die Folgen eines Zusammenstoßes <strong>für</strong> andere Verkehrsteilnehmer besonders gravierend sein<br />

können.<br />

Insgesamt wurden im Jahr 2012 18 Lkw-/Bus-Fahrer oder Mitfahrer getötet, 121 schwer <strong>und</strong> 418 leicht verletzt.<br />

Der Anteil der generellen Unfallbeteiligungen von Lkw-/Bus-Insassen beträgt <strong>für</strong> das Berichtsjahr 14,3 %. Demgegenüber<br />

beträgt der Anteil an allen Verkehrstoten 10,8 % <strong>und</strong> der Anteil an allen Schwerverletzten 4,9 %. Insgesamt lässt<br />

sich damit aussagen, dass das Risiko einer schweren Verletzung bei Lkw-/Bus-Insassen in Brandenburg deutlich<br />

unter dem Durchschnitt liegt.<br />

44 Unfallbeteiligte


8.2 Altersstruktur <strong>und</strong> Beteiligung<br />

26,0%<br />

24,0%<br />

Bevölkerungsanteil<br />

Unfallbeteiligung<br />

22,0% Unfallbeteiligung bei SPS<br />

20,0%<br />

8<br />

18,0%<br />

16,0%<br />

14,0%<br />

12,0%<br />

10,0%<br />

8,0%<br />

6,0%<br />

4,0%<br />

2,0%<br />

0,0%<br />

Abbildung 8-2<br />


8<br />

30,0%<br />

28,0%<br />

26,0%<br />

24,0%<br />

22,0%<br />

20,0%<br />

18,0%<br />

16,0%<br />

14,0%<br />

12,0%<br />

10,0%<br />

8,0%<br />

6,0%<br />

4,0%<br />

2,0%<br />

0,0%<br />

Abbildung 8-3<br />

Bevölkerungsanteil<br />

Anteil an Getöteten<br />

Anteil an Schwerverletzten<br />

Anteil an Leichtverletzten<br />


Besonders häufig sind männliche Verkehrsteilnehmer im Alter von 18 bis einschließlich 24 Jahren an Verkehrsunfällen<br />

beteiligt. Im Jahr 2012 wurden 26 junge Männer bei Straßenverkehrsunfällen getötet, 212 schwer <strong>und</strong> 619 leicht<br />

verletzt (siehe Tabelle 8-2).<br />

Insgesamt bedeutet dies einen stetigen Rückgang der Anzahl der Verletzten gegenüber den letzten Jahren. Die Anzahl<br />

der Getöteten konnte auch verglichen mit der vom Vorjahr gesenkt werden.<br />

8<br />

Weibliche Verkehrsteilnehmer im Alter von 18 bis einschließlich 24 Jahren weisen zwar im Vergleich zu gleichaltrigen<br />

Männern eine weitaus geringere Beteiligung am Unfallgeschehen auf, allerdings folgt diese Erscheinung lediglich<br />

dem generellen Trend des Vergleichs zwischen Männern <strong>und</strong> Frauen, bei dem Männer im Allgemeinen eine höhere<br />

Beteiligung an Straßenverkehrsunfällen aufweisen.<br />

Insgesamt wurden im Berichtsjahr vier junge Frauen bei Straßenverkehrsunfällen getötet, 128 schwer <strong>und</strong> 538 leicht<br />

verletzt (siehe Tabelle 8-2). In Bezug auf die letzten Jahre bedeutet dies einen Rückgang der schweren Personenschäden,<br />

wobei die Anzahl der Leichtverletzten leicht über dem Wert aus dem Jahr 2010 liegt.<br />

Fremdgefährdung<br />

Das hohe Gefahrenpotenzial junger Erwachsener betrifft nicht nur diese Bevölkerungsgruppe selbst, sondern auch<br />

die übrigen Verkehrsteilnehmer. So waren junge Erwachsene 2012 an 463 Straßenverkehrsunfällen mit schweren<br />

Personenschäden (12,4 %) beteiligt, aus denen sie in 72,4 % der Fälle als Unfallverursacher hervorgingen.<br />

In der Summe wurden damit im Berichtsjahr 432 schwere Personenschäden von dieser Altersgruppe verursacht.<br />

Dies entspricht einem Anteil von 16,4 %, obwohl die jungen Erwachsenen nur 6,6 % der Brandenburger Bevölkerung<br />

ausmachen.<br />

Unfallursachen<br />

Analog zum allgemeinen Unfallgeschehen im Land Brandenburg zeigt sich <strong>für</strong> Unfälle mit schweren Personenschäden<br />

(SPS), bei denen junge Erwachsene beteiligt waren, dass als häufigste Unfallursache eine zu hohe bzw. unangepasste<br />

Geschwindigkeit auftritt.<br />

Außerorts gilt diese Ursache mit einem Anteil von 46,1 % <strong>für</strong> fast die Hälfte aller Unfälle mit SPS. Mit einem Anteil von<br />

fast einem Drittel folgt ein Fehler des Fahrzeugführers als weitere häufige Unfallursache sowie ein Verstoß gegen<br />

das Rechtsfahrgebot mit einem Anteil von 17,6 % <strong>und</strong> Alkohol- bzw. Drogenmissbrauch mit einem Anteil von 13,3 %.<br />

Innerorts beträgt der Anteil von Geschwindigkeitsverstößen als Ursache <strong>für</strong> Unfälle mit SPS 27,3 %, gefolgt von einem<br />

Fehler des Fahrzeugführers mit 20,1 %. Des Weiteren trat 2012 ein Missachten der Vorfahrt mit einem Anteil von<br />

18,0 % <strong>und</strong> Alkohol- bzw. Drogenmissbrauch mit einem Anteil von 16,5 % als häufige Unfallursache auf.<br />

Unfallbeteiligte<br />

47


8<br />

Unfallursache<br />

Unfälle mit SPS außerorts Unfälle mit SPS innerorts<br />

Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />

Geschwindigkeit 76 46,1 % 38 27,3 %<br />

Fehler FZ-Führer 48 29,1 % 28 20,1 %<br />

Alkohol, Drogen 22 13,3 % 23 16,5 %<br />

Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot 29 17,6 % 7 5,0 %<br />

körperliche Mängel, Übermüdung 3 1,8 % 3 2,2 %<br />

Überholen 20 12,1 % 6 4,3 %<br />

technische Mängel 3 1,8 % 2 1,4 %<br />

Vorfahrt 8 4,8 % 25 18,0 %<br />

Sicherheitsabstand 9 5,5 % 14 10,1 %<br />

Abbiegen 4 2,4 % 7 5,0 %<br />

Tabelle 8-3 Unfallursachen von Unfällen junger Erwachsener nach Ortslage<br />

8.4 Senioren<br />

Ältere Verkehrsteilnehmer ab einem Alter von 65 Jahren werden zur Bevölkerungsgruppe der Senioren zusammengefasst.<br />

Der Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung Brandenburgs lag zum 31. Dezember 2011 bei 22,4 %<br />

<strong>und</strong> somit bei nahezu einem Viertel.<br />

Biologisch betrachtet lässt die Fähigkeit eines Menschen, am Straßenverkehr teilzunehmen, mit zunehmenden Alter<br />

nach. So stellt sich beispielsweise ein nachlassendes Sehvermögen, eine sinkende Aufmerksamkeit, ein abfallendes<br />

Leistungstempo sowie eine nachlassende Beweglichkeit <strong>und</strong> Belastbarkeit ein. Zudem wird dies oft durch häufigere<br />

Erkrankungen <strong>und</strong> einen vermehrten Medikamentengebrauch verstärkt.<br />

Um möglichst frühzeitig mit geeigneten Maßnahmen auf die Bedürfnisse der älteren Verkehrsteilnehmer reagieren<br />

zu können, ist es notwendig, die Ursachen <strong>für</strong> Straßenverkehrsunfälle von Senioren zu kennen. Somit können schon<br />

heute eine bedarfsgerechte Raumplanung betrieben, Verkehrswege <strong>und</strong> das Verkehrsumfeld altersgerecht angepasst<br />

oder öffentliche Verkehrssysteme entsprechend ausgebaut werden.<br />

Überblick<br />

Im Jahr 2012 waren Senioren an 14.828 Straßenverkehrsunfällen beteiligt. Dies entspricht einem Anteil von 12,6 %<br />

aller polizeilich registrierten Straßenverkehrsunfälle in Brandenburg, wovon 64,5 % der Unfälle von Senioren verursacht<br />

wurden. Hinsichtlich der Unfälle mit schweren Personenschäden liegt der Anteil der Beteiligung von Senioren<br />

bei 16,6 %, wovon mit 58,6 % ebenfalls über die Hälfte von Senioren verursacht wurden.<br />

Die Anteile an den Personenschäden in Abbildung 8-3 zeigen, dass Senioren, insbesondere bei den Getöteten, einen<br />

hohen Anteil haben. 2012 betrug dieser 28,3 % <strong>und</strong> damit fast ein Drittel der gesamten Verkehrstoten in Brandenburg.<br />

48 Unfallbeteiligte


Unfallursachen<br />

Wie aus Tabelle 8-4 hervorgeht, wurde als häufigste Unfallursache bei den durch Senioren verursachten Unfällen<br />

außerorts ein Fehler des Fahrzeugführers bestimmt. Der Anteil dieser Unfälle an der Gesamtanzahl der Seniorenunfälle<br />

beträgt 33,8 %. Als weitere Auffälligkeiten wurden mit einem Anteil von 22,5 % eine überhöhte bzw. eine nicht<br />

entsprechend der vorherrschenden Verkehrssituation angepasste Geschwindigkeit als Unfallursache <strong>und</strong> mit 14,1 %<br />

ein Missachten der Vorfahrtsregelung festgestellt. Des Weiteren gehen außerorts 13,4 % der verursachten Unfälle mit<br />

schweren Personenschäden auf ein Missachten des Rechtsfahrgebots, 12,7 % auf einen zu geringen Sicherheitsabstand<br />

<strong>und</strong> 11,3 % auf körperliche oder geistige Mängel zurück.<br />

8<br />

Als häufigste Unfallursache bei den durch Senioren verursachten Unfällen mit SPS innerorts wurde mit einem Anteil<br />

von 21,5 % ein Missachten der Vorfahrtsregelung bestimmt. Als weitere Auffälligkeiten wurden mit einem Anteil von<br />

20,5 % ein Fehler des Fahrzeugführers, mit 11,0 % Fehler beim Abbiegen <strong>und</strong> mit 10,5 % ein Fehler gegenüber<br />

Fußgängern festgestellt.<br />

Unfallursache<br />

Unfälle mit SPS außerorts Unfälle mit SPS innerorts<br />

Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />

Geschwindigkeit 32 22,5 % 6 2,7 %<br />

Fehler FZ-Führer 48 33,8 % 45 20,5 %<br />

Alkohol, Drogen 6 4,2 % 5 2,3 %<br />

Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot 19 13,4 % 15 6,8 %<br />

körperliche Mängel, Übermüdung 16 11,3 % 17 7,8 %<br />

Überholen 11 7,7 % 2 0,9 %<br />

technische Mängel 2 1,4 % 0 -<br />

Vorfahrt 20 14,1 % 47 21,5 %<br />

Sicherheitsabstand 18 12,7 % 18 8,2 %<br />

Abbiegen 2 1,4 % 24 11,0 %<br />

Fehler gegen Fußgänger 1 0,7 % 23 10,5 %<br />

Verhalten als Fußgänger 0 - 15 6,8 %<br />

Tabelle 8-4 Unfallursachen von Unfällen mit Seniorenbeteiligung nach Ortslage<br />

Unfallbeteiligte<br />

49


9<br />

Zeitliche Verteilung<br />

9<br />

9.1 Unfälle im Jahresverlauf<br />

Das Unfallgeschehen unterliegt Einflüssen der Witterung <strong>und</strong> der Jahreszeiten. Aufgr<strong>und</strong> der Vielfältigkeit dieser<br />

Einflüsse können die hier zugr<strong>und</strong>e liegenden Unfalldaten zwar eine Übersicht über die Verteilung der Unfälle über<br />

das Jahr geben, jedoch keine geeigneten Aussagen zur Erklärung des Unfallgeschehens.<br />

5.000<br />

4.500<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

3.936<br />

4.251<br />

4.321<br />

4.172<br />

4.688<br />

4.517<br />

4.203<br />

4.848<br />

4.313<br />

4.467<br />

4.791<br />

4.539<br />

innerorts<br />

außerorts<br />

Autobahn<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.600<br />

1.822<br />

1.601<br />

1.670<br />

1.939<br />

1.603 1.636<br />

1.718<br />

1.769<br />

2.155 2.149 2.167<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

456 514<br />

335<br />

421<br />

531<br />

461<br />

561 590<br />

495 561<br />

409<br />

645<br />

0<br />

Abbildung 9-1<br />

Unfälle nach Ortslage <strong>und</strong> Monat<br />

Entgegen einer weit verbreiteten Ansicht geschehen im Winter zwar tendenziell mehr Unfälle als im Sommer (siehe<br />

Abbildung 9-1), allerdings kommt es zu weniger Unfällen mit schweren Personenschäden.<br />

Von den insgesamt 89 bei Straßenverkehrsunfällen auf Außerortsstraßen Getöteten starben mit einem Anteil von<br />

70,8 % 63 Menschen innerhalb des Sommerhalbjahrs. Bei innerörtlichen Unfällen waren es 25 von 50, was einem<br />

Anteil von 50,0 % entspricht. Auf Autobahnen starben mit einem Anteil von 44,4 % 12 von 27 Menschen in den Sommermonaten<br />

(siehe Abbildung 9-2).<br />

Nicht nur in absoluten Zahlen, sondern auch relativ zur Unfallhäufigkeit ist der Sommer, besonders auf Straßen außerorts,<br />

die gefährlichere Jahreszeit. Die durchschnittliche Unfallschwere, ausgedrückt in schweren Personenschäden<br />

pro 1.000 Unfälle (ohne Unfallkategorie 5), liegt außerorts im Sommer mehr als doppelt so hoch wie im Winter.<br />

Auch innerorts <strong>und</strong> auf Autobahnen ist die Unfallschwere von Dezember bis Februar im Mittel am niedrigsten (siehe<br />

Abbildung 9-3).<br />

50


18<br />

16<br />

16<br />

innerorts<br />

außerorts<br />

9<br />

14<br />

13<br />

Autobahn<br />

12<br />

10<br />

9<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

8<br />

7<br />

8<br />

7<br />

6<br />

6<br />

5<br />

6<br />

5<br />

5<br />

6<br />

4<br />

4<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

4<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2 2<br />

1 1 1 1 1 1 1<br />

2<br />

1<br />

1<br />

0<br />

Abbildung 9-2<br />

Getötete nach Ortslage <strong>und</strong> Monat<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

Autobahn<br />

außerorts<br />

innerorts<br />

265<br />

210<br />

189<br />

457<br />

415<br />

448<br />

399<br />

413 421 419 420<br />

380<br />

411<br />

369<br />

261<br />

466<br />

443<br />

397<br />

340<br />

517<br />

306<br />

241<br />

234<br />

100<br />

164<br />

123<br />

112<br />

164 163 160<br />

184<br />

166<br />

137<br />

158 162<br />

139<br />

96<br />

0<br />

Abbildung 9-3<br />

Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) nach Ortslage <strong>und</strong> Monat<br />

Zeitliche Verteilung<br />

51


9<br />

9.2 Unfälle im Tagesverlauf<br />

Die Verteilung des Unfallgeschehens im Tagesverlauf folgt der Tagesganglinie des allgemeinen Verkehrsaufkommens.<br />

An Werktagen ist eine morgendliche <strong>und</strong> eine abendliche Berufsverkehrsspitze zu erkennen. Dagegen herrscht an<br />

Wochenenden tagsüber ein konstanterer Verlauf (siehe Abbildung 9-4) 7 .<br />

20<br />

18<br />

16<br />

Werktage<br />

Wochenende<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23<br />

Uhrzeit<br />

Abbildung 9-4<br />

Unfälle pro St<strong>und</strong>e im Tagesverlauf<br />

Auffällig ist, dass in den verkehrsschwachen Zeiten überdurchschnittlich viele Unfälle geschehen. Vor allem Unfälle<br />

mit besonders schweren Unfallfolgen treten überproportional häufig nachts auf. So starben mit einem Anteil von<br />

23,5 % 39 der 166 Verkehrstoten des Jahres 2012 durch Unfälle, welche sich zwischen 22:00 <strong>und</strong> 6:00 Uhr ereigneten<br />

(siehe Abbildung 9-5).<br />

Unfälle während der Nachtst<strong>und</strong>en führen demzufolge überdurchschnittlich häufig zu schweren Unfallfolgen. Ebenso<br />

sind diesbezüglich die eigentlich verkehrsärmeren Wochenenden gefährlicher als Werktage (siehe Abbildung 9-6).<br />

7 Eine Übersicht aller Verkehrsunfälle <strong>für</strong> die einzelnen Unfallkategorien nach dem Unfallzeitpunkt wird mit der Anlage V <strong>und</strong> der Anlage VI<br />

gegeben.<br />

52 Zeitliche Verteilung


16<br />

14<br />

12<br />

3<br />

Wochenende<br />

Werktage<br />

9<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

1<br />

4<br />

1<br />

2<br />

5<br />

3 3<br />

7<br />

4 4<br />

6 2<br />

3<br />

2<br />

1<br />

3<br />

2<br />

2<br />

1<br />

2<br />

3<br />

11<br />

1<br />

5<br />

8 8 8<br />

7<br />

7 7 7<br />

6<br />

5<br />

5<br />

2<br />

2 2 2<br />

2<br />

2<br />

1<br />

2 2<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23<br />

Uhrzeit<br />

Abbildung 9-5<br />

Anzahl der Getöteten nach Unfallzeitpunkt<br />

0,7<br />

0,6<br />

Werktage<br />

Wochenende<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23<br />

Uhrzeit<br />

Abbildung 9-6<br />

Schwere Personenschäden pro St<strong>und</strong>e im Tagesverlauf<br />

Zeitliche Verteilung<br />

53


9<br />

Zudem ist festzustellen, dass auch die Anzahl der schweren Personenschäden, gemessen an den Unfällen (ohne<br />

Unfallkategorie 50), an den Wochenenden leicht höher ist als innerhalb der Woche. Hauptsächlich zeigt sich dies in<br />

den St<strong>und</strong>en des Nachmittags zwischen 14:00 <strong>und</strong> 18:00 Uhr sowie in den Abend- <strong>und</strong> Nachtst<strong>und</strong>en zwischen 20:00<br />

<strong>und</strong> 4:00 Uhr (siehe Abbildung 9-7).<br />

500<br />

450<br />

400<br />

Werktage<br />

Wochenende<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23<br />

Uhrzeit<br />

Abbildung 9-7<br />

Unfallschwere (SPS pro 1.000 Unfälle, ohne UK 5) nach Unfallzeitpunkt<br />

54 Zeitliche Verteilung


10 Sonderauswertungen<br />

10<br />

Für die aktuelle Verkehrssicherheitsarbeit im Land Brandenburg wurde das Unfallgeschehen im Jahr 2012 neben der<br />

allgemeinen Entwicklung auch gesondert in Bezug auf Straßenverkehrsunfälle außerorts mit einer überhöhten bzw.<br />

nicht angepassten Geschwindigkeit als Unfallursache betrachtet. Zudem erfolgte eine Auswertung aller polizeilich<br />

gemeldeten Straßenverkehrsunfälle an Bahnübergängen außer- <strong>und</strong> innerorts.<br />

10.1 Unfallursache Geschwindigkeit<br />

Im Jahr 2012 wurden außerorts (ohne Autobahnen) 1.842 Straßenverkehrsunfälle polizeilich erfasst, welche auf eine<br />

überhöhte bzw. nicht den vorherrschenden Gegebenheiten angepasste Geschwindigkeit zurückgeführt werden können.<br />

Dabei wurden insgesamt 28 Menschen getötet, 326 schwer <strong>und</strong> 483 leicht verletzt.<br />

Hinsichtlich der Beteiligung an diesen Unfälle stechen Pkw-Nutzer deutlich hervor. Im Jahr 2012 waren diese an<br />

79,8 % aller Geschwindigkeitsunfälle außerorts beteiligt, gefolgt von Lkws bzw. Bussen mit einem Anteil von 11,0 %<br />

<strong>und</strong> Kraftradfahrern mit einem Anteil von 5,9 %.<br />

B<strong>und</strong>esstraßen Landesstraßen Kreisstraßen Gemeindestraßen<br />

633 800 190 219<br />

Tabelle 10-1 Geschwindigkeitsunfälle nach Straßenklassen (ohne BAB), außerorts<br />

Eine Betrachtung der Unfälle außerorts mit einer überhöhten oder einer unangepassten Geschwindigkeit als Unfallursache<br />

zeigt, dass sich diese mit einem Anteil von 34,4 % bzw. 43,4 % hauptsächlich auf B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesstraßen<br />

ereigneten (siehe Tabelle 10-1).<br />

Darüber hinaus wurden mit der Auswertung der Geschwindigkeitsunfälle sechs Konzentrationsstellen innerhalb des<br />

Straßennetzes aufgedeckt. In diesen Bereichen ereigneten sich 2012 mehr als vier Unfälle innerhalb eines Streckenabschnitts<br />

mit einer Länge von bis zu 500 m. Wie aus der Tabelle 10-2 hervorgeht, liegen diese zur Hälfte auf<br />

B<strong>und</strong>esstraßen <strong>und</strong> zur Hälfte auf Landesstraßen.<br />

Straße<br />

Abschnittsnummer<br />

Abschnittskilometer<br />

Landkreis<br />

B 101 71 0 - 0,3 Teltow-Fläming Großbeeren<br />

B 101 90 0,6 - 1,1 Teltow-Fläming Großbeeren<br />

Gemeinde<br />

B 107 35 0,8 - 1,1 Potsdam-Mittelmark Wiesenburg/Mark<br />

L 15 105 0,6 - 0,9 Ostprignitz-Ruppin Rheinsberg, Stadt<br />

L 49 120 0 - 0,5 Spree-Neiße Neuhausen/Spree<br />

L 98 70 0,6 - 0,9 Havelland Nennhausen<br />

Tabelle 10-2 Konzentrationsstellen außerorts<br />

55


10<br />

10.2 Bahnübergänge<br />

Im Jahr 2012 ereigneten sich in Bereichen von Bahnübergängen innerorts fünf Unfälle mit Schwerverletzten <strong>und</strong> 17<br />

Unfälle mit Leichtverletzten. Außerorts ereigneten sich fünf Unfälle mit Leichtverletzten an Bahnübergängen. Schwere<br />

Personenschäden wurden nicht registriert.<br />

Es ist zu beachten, dass sich Unfälle an Bahnübergängen nicht ausschließlich auf einen Zusammenstoß zwischen<br />

einem Schienenfahrzeug <strong>und</strong> einem anderen Verkehrsteilnehmer beziehen. Insbesondere innerorts ereignen sich<br />

Unfälle an Bahnübergängen auch aufgr<strong>und</strong> eines Zusammenstoßes von aufeinanderfolgenden Fahrzeugen.<br />

In Bezug auf die jeweiligen Unfallursachen der Unfälle mit Personenschäden an Bahnübergängen zeigt sich, dass<br />

außerorts drei der fünf Unfälle auf ein Missachten der Vorfahrt eines Schienenfahrzeugs zurückzuführen sind.<br />

Innerorts gilt mit einem Anteil von 31,8 % ein zu geringer Sicherheitsabstand als häufigste Unfallursache. Dies zeigt<br />

auch, dass es dabei nicht zu einem Zusammenstoß mit einem Schienenfahrzeug kam, sondern zu einem Zusammenstoß<br />

von aufeinanderfolgenden Fahrzeugen. Des Weiteren sind 22,7 % der Unfälle auf ein Missachten der Vorfahrt<br />

eines Schienenfahrzeugs, 18,2 % auf Fehler beim Abbiegen <strong>und</strong> 13,6 % auf eine generelle Missachtung der<br />

Vorfahrtsregelung zurückzuführen.<br />

Unfallursache<br />

Unfälle mit PS außerorts<br />

Unfälle mit PS innerorts<br />

Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />

Sicherheitsabstand 1 20,0 % 7 31,8 %<br />

Vorfahrt Schienenfahrzeuge 3 60,0 % 5 22,7 %<br />

Abbiegen 0 - 4 18,2 %<br />

Vorfahrt bei Regelung 0 - 3 13,6 %<br />

Alkohol, Drogen 1 20,0 % 2 9,1 %<br />

Fehler FZ-Führer 0 - 2 9,1 %<br />

körperliche Mängel, Übermüdung 0 - 1 4,5 %<br />

Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot 0 - 1 4,5 %<br />

Geschwindigkeit 1 20,0 % 1 4,5 %<br />

Starkes Bremsen 0 - 1 4,5 %<br />

Tabelle 10-3 Unfälle mit Personenschäden an Bahnübergängen nach Unfallursache <strong>und</strong> Ortslage<br />

56 Sonderauswertungen


Anlagen<br />

11<br />

Anlage I Übersicht der zugehörigen Gemeinden des Berliner Umlands<br />

Landkreis / kreisfreie Stadt<br />

Landeshauptstadt Potsdam<br />

Barnim<br />

Barnim<br />

Barnim<br />

Barnim<br />

Barnim<br />

Dahme-Spreewald<br />

Dahme-Spreewald<br />

Dahme-Spreewald<br />

Dahme-Spreewald<br />

Dahme-Spreewald<br />

Dahme-Spreewald<br />

Dahme-Spreewald<br />

Havelland<br />

Havelland<br />

Havelland<br />

Havelland<br />

Havelland<br />

Märkisch-Oderland<br />

Märkisch-Oderland<br />

Märkisch-Oderland<br />

Märkisch-Oderland<br />

Märkisch-Oderland<br />

Märkisch-Oderland<br />

Märkisch-Oderland<br />

Oberhavel<br />

Oberhavel<br />

Oberhavel<br />

Oberhavel<br />

Oberhavel<br />

Gemeinde<br />

Ahrensfelde<br />

Stadt Bernau bei Berlin<br />

Panketal<br />

Wandlitz<br />

Stadt Werneuchen<br />

Eichwalde<br />

Stadt Königs Wusterhausen<br />

Stadt Mittenwalde<br />

Schönefeld<br />

Schulzendorf<br />

Wildau<br />

Zeuthen<br />

Brieselang<br />

Dallgow-Döberitz<br />

Stadt Falkensee<br />

Schönwalde-Glien<br />

Wustermark<br />

Stadt Altlandsberg<br />

Fredersdorf-Vogelsdorf<br />

Hoppegarten<br />

Neuenhagen bei Berlin<br />

Petershagen/Eggersdorf<br />

Rüdersdorf bei Berlin<br />

Stadt Strausberg<br />

Birkenwerder<br />

Glienicke/Nordbahn<br />

Stadt Hennigsdorf<br />

Stadt Hohen Neuendorf<br />

Leegebruch<br />

57


Landkreis / kreisfreie Stadt<br />

Oberhavel<br />

Oberhavel<br />

Oberhavel<br />

Oberhavel<br />

Oder-Spree<br />

Oder-Spree<br />

Oder-Spree<br />

Oder-Spree<br />

Oder-Spree<br />

Potsdam-Mittelmark<br />

Potsdam-Mittelmark<br />

Potsdam-Mittelmark<br />

Potsdam-Mittelmark<br />

Potsdam-Mittelmark<br />

Potsdam-Mittelmark<br />

Potsdam-Mittelmark<br />

Teltow-Fläming<br />

Teltow-Fläming<br />

Teltow-Fläming<br />

Teltow-Fläming<br />

Uckermark<br />

Gemeinde<br />

Mühlenbecker Land<br />

Oberkrämer<br />

Stadt Oranienburg<br />

Stadt Velten<br />

Stadt Erkner<br />

Gosen-Neu Zittau<br />

Grünheide (Mark)<br />

Schöneiche bei Berlin<br />

Woltersdorf<br />

Kleinmachnow<br />

Michendorf<br />

Nuthetal<br />

Schwielowsee<br />

Stadt Werder (Havel)<br />

Stahnsdorf<br />

Stadt Teltow<br />

Blankenfelde-Mahlow<br />

Großbeeren<br />

Stadt Ludwigsfelde<br />

Rangsdorf<br />

Mittenwalde<br />

58 Anlagen


Anlage II Übersicht der Streckenlängen von Autobahnen, B<strong>und</strong>es-, Landes- <strong>und</strong> Kreisstraßen in Brandenburg<br />

Verwaltungsbezirk Autobahnen B<strong>und</strong>esstraßen Landesstraßen Kreisstraßen<br />

Kreisfreie Städte<br />

Brandenburg an der<br />

Havel<br />

6 33 28 0<br />

Cottbus 10 24 37 0<br />

Frankfurt (Oder) 11 41 20 0<br />

Potsdam 7 44 35 0<br />

Zwischensumme 34 142 120 0<br />

Landkreise<br />

Barnim 73 132 373 58<br />

Dahme-Spreewald 91 246 390 238<br />

Elbe-Elster 0 166 514 236<br />

Havelland 22 150 330 146<br />

Märkisch-Oderland 18 245 491 179<br />

Oberhavel 47 171 315 95<br />

Oberspreewald-Lausitz 84 76 284 211<br />

Oder-Spree 57 204 485 175<br />

Ostprignitz-Ruppin 79 130 373 251<br />

Potsdam-Mittelmark 142 242 453 298<br />

Prignitz 27 232 415 313<br />

Spree-Neiße 39 192 310 193<br />

Teltow-Fläming 22 232 394 202<br />

Uckermark 60 237 525 380<br />

Zwischensumme 761 2.655 5.652 2.975<br />

Gesamt 795 2.797 5.772 2.975<br />

Bemerkung: Die Längen entsprechen der B<strong>und</strong>eslängenstatistik zum 01.01.2012, die aus der Straßeninformationsbank<br />

des Landesbetriebs Straßenwesen (BBSIB) ermittelt wurden (alle Angaben ohne Äste).<br />

Anlagen<br />

59


Anlage III<br />

Anzahl der Straßenverkehrsunfälle nach Region <strong>und</strong> Straßenklasse, außerorts<br />

Verwaltungsbezirk<br />

Autobahnen<br />

B<strong>und</strong>esstraßen<br />

Landesstraßen<br />

Kreisstraßen<br />

Gesamt<br />

Kreisfreie Städte<br />

Brandenburgan der Havel 95 59 0 12 166<br />

Cottbus 84 65 1 20 170<br />

Frankfurt (Oder) 172 20 0 61 253<br />

Potsdam 93 49 0 23 165<br />

Landkreise<br />

Barnim 346 642 52 89 1.129<br />

Dahme-Spreewald 634 607 150 116 1.507<br />

Elbe-Elster 422 648 192 81 1.343<br />

Havelland 474 505 161 48 1.188<br />

Märkisch-Oderland 789 877 163 121 1.950<br />

Oberhavel 561 741 123 134 1.559<br />

Oberspreewald-Lausitz 344 602 191 85 1.222<br />

Oder-Spree 587 793 190 122 1.692<br />

Ostprignitz-Ruppin 305 609 217 182 1.313<br />

Potsdam-Mittelmark 652 874 253 100 1.879<br />

Prignitz 572 436 170 88 1.266<br />

Spree-Neiße 626 578 154 137 1.495<br />

Teltow-Fläming 612 699 252 151 1.714<br />

Uckermark 658 796 233 131 1.818<br />

60 Anlagen


Anlage IV<br />

Anzahl der Straßenverkehrsunfälle nach Region <strong>und</strong> Straßenklasse, innerorts<br />

Verwaltungsbezirk<br />

B<strong>und</strong>esstraßen<br />

Landesstraßen<br />

Kreisstraßen<br />

Gemeindestraße<br />

Gesamt<br />

Kreisfreie Städte<br />

Brandenburg- Stadt 378 203 0 1.594 2.175<br />

Cottbus- Stadt 261 198 0 2.554 3.013<br />

Frankfurt (Oder)- Stadt 258 81 0 1.356 1.695<br />

Potsdam- Stadt 920 230 0 4.349 5.499<br />

Landkreise<br />

Barnim 667 738 22 2.672 4.099<br />

Dahme-Spreewald 377 564 151 2.641 3.733<br />

Elbe-Elster 256 294 45 1.001 1.596<br />

Havelland 197 348 63 2.402 3.010<br />

Märkisch-Oderland 377 716 318 2.615 4.026<br />

Oberhavel 630 774 88 2.864 4.356<br />

Oberspreewald-Lausitz 46 255 107 1.446 1.854<br />

Oder-Spree 225 690 46 2.607 3.568<br />

Ostprignitz-Ruppin 189 246 55 1.380 1.870<br />

Potsdam-Mittelmark 330 695 132 2.607 3.764<br />

Prignitz 81 112 30 1.108 1.331<br />

Spree-Neiße 268 305 93 1.455 2.121<br />

Teltow-Fläming 352 420 96 2.179 3.047<br />

Uckermark 335 157 47 1.750 2.289<br />

Anlagen<br />

61


Anlage V<br />

Anzahl der Straßenverkehrsunfälle an Werktagen<br />

Uhrzeit<br />

von bis<br />

UK1 Uk2 UK3 UK4-6 Gesamt<br />

0:00 1:00 3 11 14 565 593<br />

1:00 2:00 2 7 21 442 472<br />

2:00 3:00 0 8 14 382 404<br />

3:00 4:00 2 7 16 446 471<br />

4:00 5:00 3 12 19 809 843<br />

5:00 6:00 4 34 82 1.787 1.907<br />

6:00 7:00 7 56 243 2.713 3.019<br />

7:00 8:00 5 82 362 3.330 3.779<br />

8:00 9:00 2 68 245 2.816 3.131<br />

9:00 10:00 6 72 249 3.547 3.874<br />

10:00 11:00 7 90 298 4.138 4.533<br />

11:00 12:00 8 91 286 4.002 4.387<br />

12:00 13:00 8 95 267 3.474 3.844<br />

13:00 14:00 8 99 344 3.446 3.897<br />

14:00 15:00 5 127 393 3.751 4.276<br />

15:00 16:00 7 122 449 4.036 4.614<br />

16:00 17:00 9 130 467 4.196 4.802<br />

17:00 18:00 7 119 350 3.828 4.304<br />

18:00 19:00 2 85 255 2.861 3.203<br />

19:00 20:00 6 57 149 1.990 2.202<br />

20:00 21:00 1 48 93 1.736 1.878<br />

21:00 22:00 2 26 73 1.678 1.779<br />

22:00 23:00 2 29 60 1.437 1.528<br />

23:00 0:00 5 19 50 920 994<br />

62 Anlagen


Anlage VI<br />

Anzahl der Straßenverkehrsunfälle an Wochenenden<br />

Uhrzeit<br />

von bis<br />

UK1 Uk2 UK3 UK4-6 Gesamt<br />

0:00 1:00 0 16 13 346 375<br />

1:00 2:00 3 11 15 344 373<br />

2:00 3:00 2 15 13 221 251<br />

3:00 4:00 2 13 20 254 289<br />

4:00 5:00 2 9 17 275 303<br />

5:00 6:00 2 11 19 309 341<br />

6:00 7:00 1 6 14 273 294<br />

7:00 8:00 1 15 21 283 320<br />

8:00 9:00 2 9 43 388 442<br />

9:00 10:00 2 23 41 642 708<br />

10:00 11:00 2 22 96 926 1.046<br />

11:00 12:00 1 48 120 1.140 1.309<br />

12:00 13:00 3 34 106 865 1.008<br />

13:00 14:00 2 38 108 818 966<br />

14:00 15:00 3 41 112 867 1.023<br />

15:00 16:00 1 41 97 870 1.009<br />

16:00 17:00 3 44 100 835 982<br />

17:00 18:00 1 48 104 913 1.066<br />

18:00 19:00 5 38 65 793 901<br />

19:00 20:00 3 15 55 653 726<br />

20:00 21:00 2 14 33 568 617<br />

21:00 22:00 0 11 26 682 719<br />

22:00 23:00 0 17 23 548 588<br />

23:00 0:00 1 10 22 431 464<br />

Anlagen<br />

63


12<br />

Fachbegriffe <strong>und</strong> Abkürzungen<br />

BAB:<br />

BAR:<br />

Baumunfälle:<br />

Beteiligte:<br />

Bevölkerungsdichte:<br />

BRB:<br />

Busse:<br />

CB:<br />

EE:<br />

EW | Einwohner:<br />

Erwachsener:<br />

FF:<br />

Fußgänger:<br />

Getötete:<br />

Heranwachsender:<br />

HVL:<br />

Jugendlicher:<br />

Junger Erwachsener:<br />

Kfz:<br />

Kfz-Herkunft:<br />

Kind:<br />

Krafträder:<br />

Lkw:<br />

B<strong>und</strong>esautobahn<br />

Landkreis Barnim (Verwaltungssitz: Eberswalde)<br />

Unfälle, bei denen ein Fahrzeug gegen einen Baum prallt<br />

Als Beteiligte an einem Straßenverkehrsunfall werden alle Fahrzeugführer <strong>und</strong> Fußgänger<br />

erfasst, die selbst – oder deren Fahrzeug – Schäden erlitten oder hervorgerufen haben.<br />

Verunglückte Mitfahrer zählen somit nicht zu den Unfallbeteiligten.<br />

Quotient aus Einwohnerzahl <strong>und</strong> Fläche eines Gebietes, ausgedrückt in EW/km²<br />

kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel<br />

Omnibusse mit Verbrennungsmotor sowie die elektrischen Oberleitungsomnibusse in<br />

Eberswalde<br />

Kreisfreie Stadt Cottbus<br />

Landkreis Elbe-Elster (Verwaltungssitz: Herzberg)<br />

Personen mit gemeldetem Hauptwohnsitz im betrachteten Gebiet laut Angaben der Statistischen<br />

Landesämter<br />

Person ab 18 Jahren<br />

kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)<br />

einschließlich Tierführer, Tiertreiber, Fußgänger mit Handwagen/Handkarren<br />

Personen, die innerhalb von 30 Tagen an den Folgen eines Verkehrsunfalls verstarben<br />

Person im Alter von 18 bis einschließlich 20 Jahren<br />

Landkreis Havelland (Verwaltungssitz: Rathenow)<br />

Person im Alter von 14 bis einschließlich 17 Jahren<br />

Person im Alter von 18 bis einschließlich 24 Jahren<br />

Kraftfahrzeug, Straßenfahrzeuge mit Motorantrieb, also Krafträder, Personenkraftwagen<br />

(Pkw), Lastkraftwagen (Lkw) <strong>und</strong> Busse<br />

Analyse der unfallbeteiligten Kraftfahrzeuge nach ihrem Zulassungsort gemäß Kfz-Kennzeichen<br />

Person unter 14 Jahren<br />

Mofas, Mopeds/Mokicks, Leichtkrafträder, Kraftroller, Motorräder<br />

Lastkraftwagen mit <strong>und</strong> ohne Anhänger oder Tankaufleger, Sattelschlepper mit <strong>und</strong> ohne<br />

Tankaufleger, Tankkraftwagen <strong>für</strong> gefährliche oder ungefährliche Güter, landwirtschaftliche<br />

64


<strong>und</strong> andere Zugmaschinen mit <strong>und</strong> ohne Tankwagen, übrige Kraftfahrzeuge <strong>für</strong> spezielle<br />

Zwecke<br />

LDS:<br />

Leichtkraftrad:<br />

Leichtverletzte:<br />

LOS:<br />

Mitfahrer:<br />

Mofa:<br />

MOL:<br />

OHV:<br />

OPR:<br />

Ortslage:<br />

OSL:<br />

Landkreis Dahme-Spreewald (Verwaltungssitz: Lübben)<br />

Kraftrad mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von maximal 80 km/h <strong>und</strong> einem Hubraum<br />

von 50 bis 80 cm³<br />

Verunglückte, bei denen durch die Unfalleinwirkung ärztliche Behandlung oder ein Krankenhausaufenthalt<br />

von unter 24 h erforderlich war<br />

Landkreis Oder-Spree (Verwaltungssitz: Beeskow)<br />

Verunglückte, die in einem nicht selbst gesteuerten Fahrzeug in den Unfall involviert wurden<br />

Kraftrad mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von maximal 25 km/h<br />

Landkreis Märkisch Oderland (Verwaltungssitz: Seelow)<br />

Landkreis Oberhavel (Verwaltungssitz: Oranienburg)<br />

Landkreis Ostprignitz-Ruppin (Verwaltungssitz: Neuruppin)<br />

Unterscheidung einer Unfallstelle nach „innerhalb“ oder „außerhalb geschlossener Ortschaften“<br />

(innerorts/außerorts)<br />

Landkreis Oberspreewald-Lausitz (Verwaltungssitz: Senftenberg)<br />

P: Kreisfreie Stadt Potsdam<br />

Personenschaden:<br />

PM:<br />

PR:<br />

Schwerverletzte:<br />

Senioren:<br />

Seniorenunfall:<br />

SPN:<br />

SPS:<br />

TF:<br />

UK:<br />

Zusammenfassend <strong>für</strong> Getötete <strong>und</strong> Verletzte<br />

Landkreis Potsdam-Mittelmark (Verwaltungssitz: Belzig)<br />

Landkreis Prignitz (Verwaltungssitz: Perleberg)<br />

Personen, die unmittelbar zur stationären Behandlung (mindestens 24 St<strong>und</strong>en) in einem<br />

Krankenhaus aufgenommen wurden<br />

Personen ab 65 Jahren<br />

Unfall, dessen Verursacher nach Ansicht des aufnehmenden Polizeibeamten ein Unfallbeteiligter<br />

ab 65 Jahre war<br />

Landkreis Spree-Neiße (Verwaltungssitz: Forst)<br />

Schwerer Personenschaden (Getöteter oder Schwerverletzter)<br />

Landkreis Teltow-Fläming (Verwaltungssitz: Luckenwalde)<br />

Unfallkategorie<br />

Fachbegriffe <strong>und</strong> Abkürzungen<br />

65


UM:<br />

Unfallart:<br />

Unfallfolgen:<br />

UK | Unfallkategorie:<br />

Landkreis Uckermark (Verwaltungssitz: Prenzlau)<br />

Beschreibung der Art <strong>und</strong> Weise des Unfallereignisses<br />

Verletzungen, die ein Beteiligter bei einem Unfall erleidet, unterschieden nach unverletzt,<br />

leicht verletzt, schwer verletzt oder getötet<br />

Es werden, nach schwerster Unfallfolge, sechs Unfallkategorien unterschieden:<br />

UK 1:<br />

UK 2:<br />

UK 3:<br />

UK 4:<br />

UK 5:<br />

UK 6:<br />

Unfall mit Getöteten<br />

Unfall mit Schwerverletzten<br />

Unfall mit Leichtverletzten<br />

Schwerwiegender Unfall mit Sachschaden<br />

Sonstiger Sachschadensunfall<br />

Sonstiger Sachschadensunfall unter Alkoholeinwirkung<br />

Unfallkosten:<br />

Volkswirtschaftliche Verluste durch Straßenverkehrsunfälle (Gr<strong>und</strong>lage der Berechnung<br />

sind festgelegte Beträge in Euro, die <strong>für</strong> Personen- <strong>und</strong> Sachschäden pauschal angenommen<br />

werden):<br />

Kostensätze <strong>für</strong> Personenschäden (je verunglückte Person)<br />

Getötete: 996.412 €<br />

Schwerverletzte: 110.571 €<br />

Leichtverletzte: 4.416 €<br />

Kostensätze <strong>für</strong> Sachschäden (je Unfall)<br />

Unfall mit Getöteten: 40.108 €<br />

Unfall mit Schwerverletzten: 19.215 €<br />

Unfall mit Leichtverletzten: 13.036 €<br />

Schwerwiegender Unfall mit Sachschaden: 19.365 €<br />

Übriger Sachschadensunfall (einschließlich Alkoholunfall): 5.643 €<br />

Quelle:<br />

BASt, Bericht M 208 „Volkswirtschaftliche Kosten durch Straßenverkehrsunfälle<br />

in Deutschland“, 2009<br />

UR | Unfallrate:<br />

Unfallschwere:<br />

Verletzte:<br />

Verunglückte:<br />

Verursacher:<br />

Unfälle bezogen auf Anzahl Kraftfahrzeuge<br />

Errechnete Häufigkeit besonders gravierender Unfallfolgen im Verhältnis zu allen Unfällen,<br />

zum Beispiel „Verletzte pro 1.000 Unfälle“ oder „Getötete pro 1.000 Unfälle mit Personenschaden“<br />

Durch Unfalleinwirkung Leichtverletzte <strong>und</strong> Schwerverletzte, die 30 Tage nach dem Unfall<br />

noch am Leben waren<br />

Personen (auch Mitfahrer), die beim Unfall verletzt oder getötet wurden<br />

Der Beteiligte, der vom aufnehmenden Polizeibeamten als mutmaßlicher Hauptverursacher<br />

als 1. Beteiligter in den Unfallerfassungsbogen eingetragen wurde (Diese Einordnung trifft<br />

keine Aussage über eine spätere gerichtliche Klärung der Schuldfrage). Beteiligte an Alleinunfällen<br />

gelten immer als Hauptverursacher.<br />

66 Fachbegriffe <strong>und</strong> Abkürzungen


<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Infrastruktur</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Landwirtschaft</strong> des Landes Brandenburg<br />

Referat Koordination, Kommunikation, Internationales<br />

Henning-von-Treschkow-Straße 2 – 8<br />

14467 Potsdam<br />

E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@mil.brandenburg.de<br />

Internet: www.mil.brandenburg.de

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