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Pressemappe - Musées de Strasbourg

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INTERFERENZEN / INTERFÉRENCES<br />

ARCHITEKTUR. DEUTSCHLAND –<br />

FRANKREICH, 1800-2000<br />

MUSEUM FÜR MODERNE UND ZEITGENÖSSISCHE KUNST<br />

DER STADT STRASSBURG<br />

30. MÄRZ – 21. JULI 2013<br />

In Partnerschaft mit <strong>de</strong>m Deutschen Architekturmuseum Frankfurt, wo die Ausstellung vom 3.<br />

Oktober 2013 bis 12. Januar 2014 zu sehen ist.<br />

Die Ausstellung wird von <strong>de</strong>r Stadtgemeinschaft Straßburg unterstützt.<br />

Sie trägt das Label „50 Jahre Élysée-Vertrag“.<br />

Pressekontakt national und<br />

international<br />

Heymann, Renoult Associées<br />

Sarah Heymann, Laurence Gillion,<br />

l.gillion@heymann-renoult.com<br />

Tel.: +33/(0)1 44 61 76 76<br />

<strong>Pressemappe</strong> und Abbildungen unter:<br />

www.heymann-renoult.com<br />

Presse regional<br />

Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit <strong>de</strong>r Museen<br />

Julie Barth<br />

julie.barth@strasbourg.eu<br />

Tel.: +33/(0)3 88 52 50 15<br />

<strong>Pressemappe</strong> und Abbildungen unter:<br />

www.musees.strasbourg.eu<br />

Als Träger <strong>de</strong>s vom französischen Ministerium für Kultur und Kommunikation<br />

verliehenen Labels „Von nationaler Be<strong>de</strong>utung“ wird die Ausstellung mit einer<br />

staatlichen Son<strong>de</strong>rfinanzierung geför<strong>de</strong>rt.


PRESSEMAPPE „INTERFERENZEN / INTERFERENCES. ARCHITEKTUR. DEUTSCHLAND - FRANKREICH, 1800 – 2000“<br />

MUSEUM FÜR MODERNE UND ZEITGENÖSSISCHE KUNST STRASSBURG, 30. MÄRZ – 21. JULI 2013<br />

1. AUSSTELLUNGSPROJEKT SEITE 2<br />

2. AUFBAU DER AUSSTELLUNG SEITE 3<br />

3. AUSSTELLUNGSDESIGN SEITE 9<br />

4. DIE STRASSBURGER NEUSTADT SEITE 11<br />

5. LEIHGEBER SEITE 12<br />

6. VERÔFFENTLICHUNGEN SEITE 14<br />

7. KURATOREN SEITE 20<br />

8. RAHMENPROGRAMM SEITE 21<br />

9. PARTNER DER AUSSTELLUNG SEITE 22<br />

10. L’ÉCOLE NATIONALE SUPÉRIEURE D’ARCHITECTURE DE STRASBOURG SEITE 23<br />

11. DAS DEUTSCHE ARCHITEKTURMUSEUM FRANKFURT SEITE 24<br />

12. AUSSTELLUNGEN MIT DEM LABEL „VON NATIONALER BEDEUTUNG“ SEITE 25<br />

13. PRAKTISCHE HINWEISE SEITE 27<br />

14. VERFÜGBARE ABBILDUNGEN SEITE 28<br />

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PRESSEMAPPE „INTERFERENZEN / INTERFERENCES. ARCHITEKTUR. DEUTSCHLAND - FRANKREICH, 1800 – 2000“<br />

MUSEUM FÜR MODERNE UND ZEITGENÖSSISCHE KUNST STRASSBURG, 30. MÄRZ – 21. JULI 2013<br />

1. Das Ausstellungsprojekt<br />

In groß angelegter Form vermittelt die Ausstellung „Interferenzen / Interférences. Architektur.<br />

Deutschland – Frankreich, 1800-2000“<br />

erstmals einen Überblick über die architektonischen und<br />

städtebaulichen Interaktionen zwischen Frankreich und Deutschland von <strong>de</strong>n Jahren nach <strong>de</strong>r<br />

Französischen Revolution und <strong>de</strong>m Ersten Kaiserreich bis in die Gegenwart. Durch das Prisma von<br />

Baukunst und Urbanismus wirft sie einen neuen Blick auf die <strong>de</strong>utsch-fran<br />

französische Geschichte.<br />

Bauwerke und Gebietsfragen befan<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n letzten bei<strong>de</strong>n Jahrhun<strong>de</strong>rten beständig im Fokus <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utsch-französischen Beziehungen. Anhand <strong>de</strong>r Themen Städtebau, Denkmäler, Architektur<strong>de</strong>batten<br />

und be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Intellektuelle zeichnet die Schau die Entwicklung <strong>de</strong>s europäischen Architekturraums in<br />

<strong>de</strong>n letzten bei<strong>de</strong>n Jahrhun<strong>de</strong>rten nach. Von Karl-Friedrich Schinkel über Gottfried Semper, Viollet-le-Duc,<br />

Le Corbusier und Rudolf Schwarz bis hin zu Jean Nouvel macht sie mit <strong>de</strong>m Schaffen wichtiger<br />

Architekten, Künstler und Intellektueller bekannt, die an <strong>de</strong>r Schnittstelle <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen und<br />

französischen Kultur wirkten und wirken. Beson<strong>de</strong>res Augenmerk widmet sie <strong>de</strong>r wechselseitigen<br />

Beeinflussung großer Städte wie Paris und Berlin sowie <strong>de</strong>r Situation von Grenzregionen, <strong>de</strong>ren Gestalt –<br />

wie im Fall von Straßburg, Metz, Rheinland und Saarland – durch Annexion und Besetzung nachhaltig<br />

geprägt wur<strong>de</strong>.<br />

Über 400 selten o<strong>de</strong>r erstmals gezeigte Exponate veranschaulichen die Vitalität <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschfranzösischen<br />

Austauschbeziehungen und „Interferenzen“ anhand einer Vielfalt unterschiedlicher Träger<br />

und Medien: Pläne, Architekturzeichnungen, Mo<strong>de</strong>lle, Fotografien, Filme, Bücher, Kunstwerke, darunter<br />

wichtige Arbeiten von Victor Hugo, Fernand Léger, Marcel Gromaire und Gerhard Richter. Der Rundgang<br />

ist chronologisch geglie<strong>de</strong>rt, setzt darüber hinaus aber auch eine Reihe von thematischen Akzenten und<br />

veranschaulicht <strong>de</strong>n Diskurs mit Gegenüberstellungen und Vergleichen.<br />

In neun Abschnitten beleuchtet die Schau die Debatten über Gotik und Klassik, die Weiterentwicklungen<br />

im Industriezeitalter, neue Siedlungsformen und Nationalismus zu En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts,<br />

Reformbaukunst, mo<strong>de</strong>rne Architektur zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Weltkriegen, Besatzungszeit und<br />

Wie<strong>de</strong>raufbau, Inszenierung von Baukunst, Krise <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne und Rückkehr zur Urbanität zwischen 1960<br />

und 1980 und schließlich die europäischen Entwicklungen seit <strong>de</strong>m Fall <strong>de</strong>r Berliner Mauer.<br />

Das Herzstück <strong>de</strong>r Ausstellung bil<strong>de</strong>n die Stadt Straßburg und ihre herausragen<strong>de</strong> Architektur. Beson<strong>de</strong>rs<br />

eingegangen wird dabei auf die Geschichte <strong>de</strong>r Neustadt (auch „<strong>de</strong>utsche Stadt“ genannt), die Teil <strong>de</strong>r von<br />

<strong>de</strong>r Stadtregierung beantragten Erweiterung <strong>de</strong>s Weltkulturerbegebietes ist. Weitere Schlaglichter gelten<br />

<strong>de</strong>n Gartenstädten sowie Paul Schmitthenners Bebauungsplänen aus <strong>de</strong>m Jahr 1942. Den Abschluss <strong>de</strong>s<br />

Straßburg gewidmeten Abschnitts bil<strong>de</strong>t die von Marc Mimram entworfene Fußgänger- und<br />

Fahrradbrücke über <strong>de</strong>n Rhein, die die elsässische Hauptstadt seit 2004 mit Kehl verbin<strong>de</strong>t.<br />

Kuratoren:<br />

Jean-Louis Cohen, Architekturhistoriker und Professor an <strong>de</strong>r New York University<br />

Hartmut Frank, Architekturhistoriker und Professor an <strong>de</strong>r HafenCity Universität Hamburg<br />

Assoziierter Kurator:<br />

Volker Ziegler, Dozent an <strong>de</strong>r Straßburger Hochschule für Architektur<br />

Ausstellungs<strong>de</strong>sign:<br />

Béatrice Jullien, Frenak & Jullien Architectes<br />

Die Ausstellung <strong>de</strong>r Straßburger Museen ist ein Gemeinschaftsprojekt mit <strong>de</strong>m Deutschen<br />

Architekturmuseum Frankfurt und wird von <strong>de</strong>r Stadtgemeinschaft Straßburg unterstützt.<br />

Als Träger <strong>de</strong>s vom französischen Ministerium für Kultur und Kommunikation vergebenen Labels „Von<br />

nationaler Be<strong>de</strong>utung“ wird sie mit einer staatlichen Son<strong>de</strong>rfinanzierung geför<strong>de</strong>rt.<br />

Sie trägt das offizielle Logo <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utsch-französischen Jahres „50 Jahre Élysée-Vertrag“.<br />

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit Fachbeiträgen von rund 20 Autoren sowie ca.<br />

500 Abbildungen.<br />

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PRESSEMAPPE „INTERFERENZEN / INTERFERENCES. ARCHITEKTUR. DEUTSCHLAND - FRANKREICH, 1800 – 2000“<br />

MUSEUM FÜR MODERNE UND ZEITGENÖSSISCHE KUNST STRASSBURG, 30. MÄRZ – 21. JULI 2013<br />

2. Aufbau <strong>de</strong>r Ausstellung<br />

I. GOTIK VERSUS KLASSIK: SIK: GRENZÛBERSCHREITENDE PASSIONEN<br />

Die Perio<strong>de</strong> <strong>de</strong>s politischen Umsturzes zwischen Französischer Revolution und Juli-Monarchie und <strong>de</strong>r zur<br />

gleichen Zeit in Deutschland betriebenen nationalen Einigung zeichnete sich durch rege Bautätigkeit und<br />

architektonische Vielfalt aus. Nach 1789 formierten sich zwei unterschiedliche Bewegungen, in <strong>de</strong>nen<br />

sich <strong>de</strong>utsche und französische Architekten begegneten. Paris war ein Mekka für junge Architekten, die in<br />

die französische Hauptstadt kamen, um ihre Monumente zu studieren, darunter Friedrich Gilly und später<br />

auch sein Schüler Karl-Friedrich Schinkel.<br />

In <strong>de</strong>n Departements, die von <strong>de</strong>n Truppen <strong>de</strong>s Nationalkonvents in Deutschland gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n<br />

waren, errichteten französische Ingenieure und Architekten eine neuartige Infrastruktur sowie<br />

Herrschaftsresi<strong>de</strong>nzen, wie das Kasseler Schloss. Die Werke <strong>de</strong>r napoleonischen Baumeister Percier und<br />

Fontaine fan<strong>de</strong>n beim König von Württemberg so großen Anklang, dass er ein Lustschloss bei ihnen in<br />

Auftrag gab; auch Schinkel schätzte die bei<strong>de</strong>n Architekten und inspirierte sich beim Entwurf <strong>de</strong>s Alten<br />

Museums in Berlin an ihren Bauten.<br />

Eine an<strong>de</strong>rer Trend in dieser Zeit waren romantische Reminiszenzen an die Burgen und Kathedralen <strong>de</strong>r<br />

Gotik. In aller Deutlichkeit manifestierte sich diese Strömung in Köln, wo die Fertigstellung <strong>de</strong>s Doms zu<br />

einem ein Anliegen von nationaler Be<strong>de</strong>utung wur<strong>de</strong>. An <strong>de</strong>r Baukunst <strong>de</strong>s Mittelalters entzün<strong>de</strong>ten sich<br />

die Debatten über die Prädominanz <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen o<strong>de</strong>r französischen Konzepts. So mag es nicht<br />

verwun<strong>de</strong>rn, dass die Entwürfe zur ersten neogotischen Kirche in Paris, <strong>de</strong>r Basilika Sainte-Clothil<strong>de</strong>, von<br />

<strong>de</strong>m gebürtigen Kölner Franz Christian Gau stammten.<br />

Victor Hugo, Burg en ruines, 1857<br />

plume, lavis d'encre brune, aquarelle ou encre bleue, gouache sur vélin<br />

20,8 x 28,8 cm. Maison <strong>de</strong> Victor Hugo, Paris © Maisons <strong>de</strong> Victor Hugo / Roger-Viollet<br />

II. BEGINN DES INDUSTRIEZEITALTERS<br />

In <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Jahrzehnten zwischen <strong>de</strong>n europäischen bürgerlichen Revolutionen von 1848 und <strong>de</strong>m<br />

Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 wur<strong>de</strong>n Architektur und Bauen vom Verhältnis zur Geschichte<br />

und <strong>de</strong>m durch die Industrielle Revolution beför<strong>de</strong>rten Städtewachstum bestimmt. Neue, auf die<br />

Mo<strong>de</strong>rnisierung und ihre Bedürfnisse abgestimmte Architekturformen entwickelten sich und prägten die<br />

Gestalt von Fabrikbauten ebenso wie die von Markthallen, Kaufhäuser und Bahnhöfe. Im Zuge <strong>de</strong>r<br />

Neubefestigung von Paris intra-muros, die <strong>de</strong>r Präfekt Haussmann ab 1854 im Auftrag von Napoleon III.<br />

betrieb, entstand auf <strong>de</strong>n Ruinen <strong>de</strong>r alten Stadt eine durchgängige mo<strong>de</strong>rne Stadtlandschaft. An diesem<br />

Mo<strong>de</strong>ll orientierten sich auch die Erweiterungsstrategien <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Großstädte, wie beispielsweise<br />

James Hobrechts Berliner Planung in <strong>de</strong>n 1860er Jahren.<br />

In Preußen und an<strong>de</strong>ren Provinzen wur<strong>de</strong> die Architektenausbildung, die sich bis dahin ausschließlich am<br />

Vorbild <strong>de</strong>r weiterhin von <strong>de</strong>utschen Stu<strong>de</strong>nten besuchten École <strong>de</strong>s Beaux-Arts und École Polytechnique<br />

orientiert hatte, neu organisiert. An <strong>de</strong>n Technischen Hochschulen entstan<strong>de</strong>n Institute und Aka<strong>de</strong>mien<br />

für Architektur.<br />

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PRESSEMAPPE „INTERFERENZEN / INTERFERENCES. ARCHITEKTUR. DEUTSCHLAND - FRANKREICH, 1800 – 2000“<br />

MUSEUM FÜR MODERNE UND ZEITGENÖSSISCHE KUNST STRASSBURG, 30. MÄRZ – 21. JULI 2013<br />

Dem Bemühen, Wohnlösungen für die stetig wachsen<strong>de</strong> Arbeiterschaft zu fin<strong>de</strong>n, entsprachen Projekte<br />

mitunter experimenteller Art, die auf Initiative einer Handvoll Industrieller und Philanthropen entstan<strong>de</strong>n.<br />

Am I<strong>de</strong>al <strong>de</strong>s Phalanstère von Charles Fourier und Victor Consi<strong>de</strong>rant inspirierten sich Projekte wie<br />

Wilhelm Stiers Armenstadt in Berlin o<strong>de</strong>r das von <strong>de</strong>m Industriellen Jean-Baptiste Godin in Guise erbaute<br />

Familistère.<br />

Gustave Caillebotte, Esquisse pour Le Pont <strong>de</strong> l’Europe, Paris, vers 1876<br />

huile sur toile, 32,9 x 45,5 cm.<br />

Musée <strong>de</strong>s Beaux-Arts <strong>de</strong> Rennes © MBA, Rennes, Dist. RMN-Grand Palais<br />

III. NATIONALISMUS UND NEUE URBANE KONZEPTE<br />

Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 hatte weitreichen<strong>de</strong> Auswirkungen auf Städtebau und<br />

Architektur. Die <strong>de</strong>utsche Einheit – hoch symbolisch mit <strong>de</strong>r Proklamation von Wilhelm I. zum Deutschen<br />

Kaiser im Spiegelsaal von Versailles besiegelt – stärkte die Rolle Berlins, und auch die an<strong>de</strong>ren Städte <strong>de</strong>r<br />

nunmehr geeinten Nation erlebten ein spektakuläres Wachstum. Auch in <strong>de</strong>n Städten <strong>de</strong>s annektierten<br />

„Reichslan<strong>de</strong>s Elsaß-Lothringen“ wur<strong>de</strong>n ehrgeizige neue Viertel geplant, so in Straßburg und Metz. In <strong>de</strong>n<br />

Denkmälern aus dieser Zeit hallt die Erinnerung an <strong>de</strong>n Krieg nach. Das wohl großartigste Monument, <strong>de</strong>n<br />

Löwen von Belfort, schuf Auguste Bartholdi. In Deutschland entstan<strong>de</strong>n zur gleichen Zeit wie die von Franz<br />

Schwechten in Berlin erbaute Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Hun<strong>de</strong>rte von Denkmälern zu Ehren<br />

Wilhelms I. und seines Reichskanzlers Bismarck.<br />

Zwar orientierte sich die Baukunst im Deutschen Reich weiterhin am französischen Geschmack. Doch<br />

allmählich befreite man sich vom Haussmann’schen Mo<strong>de</strong>rnisierungsmo<strong>de</strong>ll, das in vielen <strong>de</strong>utschen<br />

Städten lange vorherrschend gewesen war, und baute auch an <strong>de</strong>n Peripherien <strong>de</strong>r Großstädte, während<br />

in <strong>de</strong>ren Zentren die Mietskasernen aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n schossen.<br />

Die in <strong>de</strong>n Überlegungen <strong>de</strong>r Architekten allgegenwärtige Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>r Geschichte brachte<br />

ehrgeizige Restaurierungsvorhaben hervor. Viollet-le-Duc wollte mit seiner Rekonstruktion <strong>de</strong>s Schlosses<br />

Pierrefonds seinem rationalistischen Architekturverständnis Gestalt verleihen; noch mehr Phantasie legte<br />

Bodo Ebhardt beim Wie<strong>de</strong>raufbau <strong>de</strong>r Hochkönigsburg an <strong>de</strong>n Tag, um die Burg zu einer symbolischen<br />

Bastion <strong>de</strong>r kaiserlichen Präsenz im Elsass zu machen.<br />

Otto Warth, Université <strong>de</strong> <strong>Strasbourg</strong>. Vue du campus, vers 1884<br />

Impression, héliographie, 48,1 x 64 cm<br />

saai / Südwest<strong>de</strong>utsches Archiv für Architektur und Ingenieurbau, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)<br />

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PRESSEMAPPE „INTERFERENZEN / INTERFERENCES. ARCHITEKTUR. DEUTSCHLAND - FRANKREICH, 1800 – 2000“<br />

MUSEUM FÜR MODERNE UND ZEITGENÖSSISCHE KUNST STRASSBURG, 30. MÄRZ – 21. JULI 2013<br />

IV. KULTUREN UND ÄSTHETIK DER REFORMBAUKUNST<br />

Unter <strong>de</strong>m Druck <strong>de</strong>r sozialen For<strong>de</strong>rungen einerseits und <strong>de</strong>r Vorstellungen einer neuen Generation von<br />

Intellektuellen und Architekten an<strong>de</strong>rerseits wan<strong>de</strong>lte sich um die Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> die städtebauliche<br />

und architektonische Szene. Zur gleichen Zeit war eine Intensivierung <strong>de</strong>s Austauschs zwischen<br />

Strömungen, Formen und Konzepten zu beobachten. In Frankreich wur<strong>de</strong> Friedrich Nietzsche gelesen,<br />

während im Vorkriegs<strong>de</strong>utschland die I<strong>de</strong>en <strong>de</strong>s Philosophen Henri Bergson auf große Resonanz stießen.<br />

In Reaktion auf die zunehmen<strong>de</strong> Wohnungsnot in <strong>de</strong>n Städten und als Antwort auf die soziale Frage<br />

bahnten sich neue Stadtentwicklungsstrategien <strong>de</strong>n Weg. Die großen Ausstellungen wur<strong>de</strong>n zu<br />

Plattformen für die Erprobung neuer architektonischer Diskurse. So war die 1913 in Breslau erbaute<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rthalle von Max Berg ein Ergebnis <strong>de</strong>r Beschäftigung mit <strong>de</strong>r Galerie <strong>de</strong>s Machines (1889) und<br />

François Hennebiques und Auguste Perrets ersten Pariser Betonbauten.<br />

Zur gleichen Zeit fand das in Großbritannien geborene Gartenstadt-Konzept Nachahmer: in Hellerau bei<br />

Dres<strong>de</strong>n, im Stockfeld am Stadtrand von Straßburg sowie in Staaken unweit von Berlin entstan<strong>de</strong>n die<br />

ersten größeren Siedlungen dieser Art.<br />

In Paris wirken<strong>de</strong> Galeriebesitzer und Kunstkritiker wie Siegfried Bing und Julius Meyer-Graefe prägten<br />

und verän<strong>de</strong>rten <strong>de</strong>n französischen Kunstbetrieb. Die auf <strong>de</strong>r Weltausstellung von 1900 und zehn Jahre<br />

später auch beim Salon d’Automne ausgestellten kunstgewerblichen Produkte aus Deutschland<br />

zeichneten sich nicht nur durch eine gewagte neue Formgestaltung auf, die mit <strong>de</strong>m Historismus brach,<br />

son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>monstrierten auch ein völlig neues Zusammenwirken von Kunst und Industrie im Sinne <strong>de</strong>s<br />

1907 gegrün<strong>de</strong>ten Deutschen Werkbun<strong>de</strong>s.<br />

René Binet, Porte monumentale <strong>de</strong> l'exposition universelle à Paris (1900). Vue en perspective, s.d.<br />

aquarelle sur papier, 62 x 95 cm,<br />

Musées <strong>de</strong> Sens. Cl. Musées <strong>de</strong> Sens – E. Berry<br />

V. MODERNE IM SPIEGELBILD<br />

Die Militärbauten <strong>de</strong>s Ersten Weltkriegs boten neue Einsatzmöglichkeiten für Stahlbeton und<br />

beschleunigten die Entwicklung <strong>de</strong>r standardisierten Bauweise. Aufgrund <strong>de</strong>r Zerstörung vieler<br />

historischer Bau<strong>de</strong>nkmäler spitzten sich die nationalistisch motivierten Polemiken auf französischer Seite<br />

zu, und Städte wie beispielsweise Reims verwan<strong>de</strong>lten sich in regelrechte Experimentierfel<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Städtebaus.<br />

Die bei<strong>de</strong>n Nationen nahmen einan<strong>de</strong>r sehr aufmerksam wahr, zumal die architektonische Mo<strong>de</strong>rne<br />

links- und rechtsrheinisch unterschiedliche Gestalt annahm. Während in Paris die École <strong>de</strong>s Beaux-Arts<br />

weiter eine absolute Hegemoniestellung innehatte, verkörperte das Bauhaus ein neues<br />

Ausbildungsmo<strong>de</strong>ll. Der Deutsche Werkbund stellte auf <strong>de</strong>r Exposition <strong>de</strong>s Arts décoratifs von 1925 nicht<br />

aus; großen Erfolg hatte er dagegen 1927 mit seiner Stuttgarter Weißenhofsiedlung sowie 1930 mit <strong>de</strong>r<br />

Teilnahme am Salon <strong>de</strong>s Artistes décorateurs. Albert Speers für die Pariser Weltausstellung von 1937<br />

entworfener Deutscher Pavillon maß sich ebenso mit <strong>de</strong>m Eiffelturm wie mit seinem sowjetischen<br />

Nachbarn.<br />

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PRESSEMAPPE „INTERFERENZEN / INTERFERENCES. ARCHITEKTUR. DEUTSCHLAND - FRANKREICH, 1800 – 2000“<br />

MUSEUM FÜR MODERNE UND ZEITGENÖSSISCHE KUNST STRASSBURG, 30. MÄRZ – 21. JULI 2013<br />

In Deutschland, wo man sich nach <strong>de</strong>m Ersten Weltkrieg verpflichtet hatte, die gesamte Bevölkerung mit<br />

Wohnraum zu versorgen, entstan<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n 1920er Jahren viele mo<strong>de</strong>rne Wohnensembles. Beim<br />

Wie<strong>de</strong>raufbau in Frankreich hatten dagegen Gartenstädte <strong>de</strong>n Vorrang. Es sollten mehrere Jahre<br />

vergehen, bevor sich Paris beim kollektiven Wohnungsbau die Siedlungen in Frankfurt und Berlin zum<br />

Vorbild nahm. Angesicht einer stärker als vor 1914 nationalistisch aufgeheizten Stimmung wur<strong>de</strong>n die<br />

Fachzeitschriften zu bevorzugten Medien <strong>de</strong>s Austauschs von I<strong>de</strong>en und Formen. Die zuarbeiten<strong>de</strong>n<br />

Architekturkritiker waren engagierte Verfechter <strong>de</strong>r Sache und fungierten mitunter sogar als<br />

„Doppelagenten“.<br />

Eugène Beaudouin, Marcel Lods et Jean Prouvé, Cité <strong>de</strong> la Muette, Drancy (1931-35). Vue aérienne du chantier, s.d.<br />

Impression numérique d’après l’épreuve originale<br />

Académie d'architecture / Cité <strong>de</strong> l’architecture et du Patrimoine / Archives d'architecture du XX e siècle, Fonds Lods (et Association<br />

Beaudouin Lods), Paris © ADAGP Paris 2013<br />

VI. BESATZUNG UND WIEDERAUFBAU<br />

Im Zweiten Weltkrieg annektierte Hitler<strong>de</strong>utschland das Elsass und einen Teil Lothringens. Für die<br />

elsässische Metropole wur<strong>de</strong> ein Wettbewerb zur Schaffung einer Regionalhauptstadt zu bei<strong>de</strong>n Seiten<br />

<strong>de</strong>s Rheins („Groß-Straßburg“) ausgelobt. Das lothringische Departement Mosel sollte gemäß <strong>de</strong>n<br />

Wie<strong>de</strong>raufbauplänen von Vertretern <strong>de</strong>r rheinischen Mo<strong>de</strong>rne wie Emil Steffann und Rudolf Schwarz nach<br />

<strong>de</strong>r Umsie<strong>de</strong>lung <strong>de</strong>r französischsprachigen Bevölkerung eine Landwirtschafts- und Industrieregion neuen<br />

Typs wer<strong>de</strong>n.<br />

Ein historisch ebenso kurzer Zeitraum wie die Jahre <strong>de</strong>r Besatzung durch die Nazis war die Zeit zwischen<br />

<strong>de</strong>r Kapitulation <strong>de</strong>s Dritten Reiches und <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Staaten im Jahr 1949.<br />

Allerdings gab es in dieser Perio<strong>de</strong> beson<strong>de</strong>rs viele Kontakte und Projekte. Die Franzosen positionierten<br />

sich in ihrer Besatzungszone, so in Rheinland-Pfalz und im Saarland, mit sehr <strong>de</strong>monstrativen Vorhaben:<br />

Beispielsweise fan<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>n Plänen von Marcel Lods für Mainz und Georges-Henri Pingusson für<br />

Saarbrücken die geometrischen Formen von Le Corbusiers Entwürfen für Saint-Dié wie<strong>de</strong>r.<br />

Diese Projekte wur<strong>de</strong>n nicht nur von manchen französischen Militärs kritisiert, son<strong>de</strong>rn stießen auch auf<br />

die Ablehnung <strong>de</strong>r einheimischen Bevölkerung. Daraufhin propagierten die Besatzer die Prinzipien <strong>de</strong>s<br />

funktionalen Städtebaus in groß angelegten Kampagnen; Besichtigungen und Studienreisen wur<strong>de</strong>n<br />

organisiert, bei <strong>de</strong>nen sich <strong>de</strong>utsche Architekten mit <strong>de</strong>n großen französischen Wie<strong>de</strong>raufbauvorhaben<br />

vertraut machen sollten. Zwar wur<strong>de</strong>n die meisten <strong>de</strong>r in diesem Jahrzehnt entstan<strong>de</strong>nen Pläne nicht<br />

realisiert, doch ihre Wirkung war noch lange Zeit spürbar.<br />

Marcel Lods, Projet <strong>de</strong> reconstruction <strong>de</strong> Mayence (1946-48), s.d.<br />

« L’ordre – le désordre » (Ordnung – Unordnung). Planche didactique. Impression héliographique sur papier d’après les <strong>de</strong>ssins <strong>de</strong><br />

Gérald Hanning, 23,7 x 30,7 cm. Collection particulière, Paris<br />

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MUSEUM FÜR MODERNE UND ZEITGENÖSSISCHE KUNST STRASSBURG, 30. MÄRZ – 21. JULI 2013<br />

VII. MODERNISIERUNG, DIALOG, INSZENIERUNG<br />

In <strong>de</strong>n zwölf Jahren von <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Staaten 1949 bis zum Mauerbau 1961<br />

unterhielten die Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik parallele<br />

Beziehungen zu Frankreich, was insbeson<strong>de</strong>re auch auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r industriellen Bauweise <strong>de</strong>utlich<br />

wur<strong>de</strong>. Die ab 1953 in Frankreich entstan<strong>de</strong>nen ZUB-Siedlungen (Zones à urbaniser en priorité) wur<strong>de</strong>n in<br />

<strong>de</strong>r Camus-Fertigbauweise errichtet, die auch in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik und in <strong>de</strong>r DDR beim Bau von<br />

Großwohnsiedlungen zur Anwendung kam.<br />

1957 fand in West-Berlin die „Interbau“ statt. Diese Internationale Bauausstellung verstand sich in erster<br />

Linie als Schaufenster <strong>de</strong>s differenziert und aufgelockert gestalteten Städtebaus <strong>de</strong>r „freien“ Welt in<br />

Abgrenzung zu <strong>de</strong>n einförmigen Häuserzeilen <strong>de</strong>r Stalinallee. Ein Jahr darauf rief <strong>de</strong>r Wettbewerb<br />

„Hauptstadt Berlin“ zur Gestaltung von Entwürfen für das Zentrum eines hypothetischen Gesamtberlin<br />

auf. Die meisten Beiträge wur<strong>de</strong>n von französischen Teilnehmern eingereicht.<br />

In diesen Jahren fehlte es nicht an wechselseitigen Projekten: Johannes Krahns Entwürfe für die<br />

französische Botschaft in Bad-Go<strong>de</strong>sberg und das <strong>de</strong>utsche Haus in <strong>de</strong>r Pariser Cité universitaire, die<br />

Bonner Universitätsbibliothek nach Plänen von Pierre Vago und Fritz Bornemann, Erich Schellings<br />

Kernforschungszentrum in Grenoble. Als außergewöhnlichstes Projekt darf jedoch zweifelsohne die<br />

Zusammenarbeit zwischen <strong>de</strong>m Architekten Werner Ruhnau und <strong>de</strong>m Maler Yves Klein beim Bau <strong>de</strong>s<br />

Gelsenkirchener Theaters gelten. Die für Klein typischen monumentalen blauen Bildtafeln bringen die<br />

großen Glasfronten <strong>de</strong>s Hauses wirkungsvoll zur Geltung.<br />

Fernand Léger, Les Constructeurs, 1950<br />

huile sur toile, 126 x 143 cm, Henie Onstad Art Centre, Høvikod<strong>de</strong>n, Norvège.<br />

Photo: Øystein Thorvaldsen © ADAGP Paris 2013<br />

VIII. KRISE DER MODERNE UND RÜCKKEHR ZUR URBANITÄT<br />

In <strong>de</strong>r Endphase <strong>de</strong>s Kalten Krieges intensivierten sich parallel zu <strong>de</strong>r von Willy Brandt eingeleiteten<br />

Ostpolitik und <strong>de</strong>m sich abzeichnen<strong>de</strong>n Untergang <strong>de</strong>s DDR-Mo<strong>de</strong>lls die Beziehungen zwischen Frankreich<br />

und <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Staaten. Es wur<strong>de</strong>n ähnliche Wege beschritten, beispielsweise bezüglich <strong>de</strong>r<br />

für die Postmo<strong>de</strong>rne charakteristischen Rückbesinnung auf die Vergangenheit.<br />

Die bereits zu Beginn <strong>de</strong>r Großsiedlungsära festgestellten parallelen Entwicklungen setzten sich in <strong>de</strong>r<br />

Phase <strong>de</strong>r explosionsartigen Verbreitung <strong>de</strong>r Fertigbauweise weiter fort: Fast zeitgleich begannen<br />

Deutschland und Frankreich, wenn auch nach wie vor im Rahmen <strong>de</strong>r industriellen Massenproduktion,<br />

nach flexibleren Lösungen zu suchen und das vorherrschen<strong>de</strong> Mo<strong>de</strong>ll generell in Frage zu stellen.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>s großen Erfolgs ihrer Planstadt Toulouse-Le Mirail wur<strong>de</strong>n Georges Candilis, Alexis Josic und<br />

Shadrach Woods zur Teilnahme an mehreren <strong>de</strong>utschen Wettbewerben eingela<strong>de</strong>n und mit <strong>de</strong>m<br />

Erweiterungsprojekt <strong>de</strong>r Freien Universität Berlin beauftragt. Zur gleichen Zeit entwarf <strong>de</strong>r Deutsche<br />

Martin Schultz van Treeck im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Sanierung <strong>de</strong>s 19. Pariser Arrondissements das<br />

Wohnensemble Orgues <strong>de</strong> Flandre.<br />

Vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>s neu erwachten Interesses an Urbanität waren Stadtverdichtung und<br />

architektonische Vielfalt grundlegen<strong>de</strong> inhaltliche For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r neuen Internationalen Bauausstellung<br />

von Berlin (IBA), in <strong>de</strong>ren Mittelpunkt von 1979 bis 1987 Stadterneuerung und Rekonstruktion stan<strong>de</strong>n.<br />

René Gagès et Volker Theissen, Projet d’ensemble d'habitations à Berlin-Tegel. Plan et coupe conceptuels, 1963<br />

encre et trame transfert sur calque, 36 x 60 cm. Collection particulière, Lyon<br />

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PRESSEMAPPE „INTERFERENZEN / INTERFERENCES. ARCHITEKTUR. DEUTSCHLAND - FRANKREICH, 1800 – 2000“<br />

MUSEUM FÜR MODERNE UND ZEITGENÖSSISCHE KUNST STRASSBURG, 30. MÄRZ – 21. JULI 2013<br />

IX. GEMEINSAM IM NEUEN EUROPA<br />

In <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Jahrzehnten nach <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung Deutschlands war in ganz Europa ein zunehmend<br />

reger Austausch von Architekten, Lehren<strong>de</strong>n, Studieren<strong>de</strong>n und Kritikern zu beobachten. Mehrere<br />

Pariser Architekten, darunter Jean Nouvel und Dominique Perrault, wirkten an <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung Berlins<br />

mit. Anknüpfend an <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>r IBA, wur<strong>de</strong>n weitere Internationale Bauausstellungen organisiert. Sie<br />

waren von signifikantem Einfluss auf die französische Städtebaupolitik. Insbeson<strong>de</strong>re gilt dies für die IBA<br />

Emscher Park im Ruhrgebiet, mit <strong>de</strong>r ein Mo<strong>de</strong>ll für die Erneuerung eines großen Industriestandortes<br />

geschaffen wur<strong>de</strong>.<br />

Die Berufsfel<strong>de</strong>r Architektur, Städtebau und Landschaftsgestaltung sind heute durchlässiger <strong>de</strong>nn je.<br />

Davon zeugt unter an<strong>de</strong>rem das Werk <strong>de</strong>s Berliners Finn Geipel, eine Zeitlang Partner <strong>de</strong>s Franzosen<br />

Nicolas Michelin. Ein Pendant dazu sind die Projekte <strong>de</strong>s Landschaftsarchitekten Henri Bava und seines<br />

Büros Agence TER, das in vielen <strong>de</strong>utschen Städten tätig ist.<br />

Seit zwanzig Jahren eröffnen sich auch <strong>de</strong>m Austausch zwischen Regionen neue Räume. Vorbil<strong>de</strong>r für<br />

solche Formen <strong>de</strong>r grenzüberschreiten<strong>de</strong>n Zusammenarbeit sind das Straßburger<br />

Stadterweiterungsprogramm und die Festigung <strong>de</strong>r Beziehungen zur rechtsrheinischen Nachbarstadt<br />

Kehl. Symbolisiert wird diese Partnerschaft durch <strong>de</strong>n anlässlich <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgartenschau im Jahr 2004<br />

entstan<strong>de</strong>nen „Garten <strong>de</strong>r zwei Ufer“ und seiner <strong>de</strong>n Rhein überspannen<strong>de</strong>n Passerelle, einer von Marc<br />

Mimram geplanten Fußgänger- und Fahrradbrücke.<br />

Jean Nouvel, Galeries Lafayette, Berlin (1992-96)<br />

maquette en matière plastique et métal, 96 x 131 x 55 cm<br />

Collection particulière, Berlin<br />

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MUSEUM FÜR MODERNE UND ZEITGENÖSSISCHE KUNST STRASSBURG, 30. MÄRZ – 21. JULI 2013<br />

3. Ausstellungs<strong>de</strong>sign<br />

Baukunst ausstellen, Verbreitung und Austausch von I<strong>de</strong>en ver<strong>de</strong>utlichen, Interaktionen, Anleihen,<br />

Gegensätze und Gemeinsamkeiten zwischen Nachbarlän<strong>de</strong>rn und -regionen hervorheben.<br />

Dabei besteht das Ziel nicht in erster Linie darin, die zweihun<strong>de</strong>rtjährige Geschichte <strong>de</strong>r<br />

Architekturformen nachzuzeichnen, als vielmehr die I<strong>de</strong>en zu ver<strong>de</strong>utlichen, die sich durch diese<br />

Geschichte ziehen und sie prägen, und diesen Diskurs <strong>de</strong>m breiten Publikum <strong>de</strong>s Straßburger Museums<br />

für mo<strong>de</strong>rne und zeitgenössische Geschichte nahe zu bringen.<br />

Um diese „parallelen Geschichten“ zu erzählen, konfrontiert die Ausstellung zahlreiche Objekte und<br />

Dokumente miteinan<strong>de</strong>r – manche von ihnen sind erstmals zu sehen, viele sind spektakulär, an<strong>de</strong>re<br />

wie<strong>de</strong>rum nüchtern und aka<strong>de</strong>misch. Trotz ihrer Vielzahl sollen diese unterschiedlichen Werke jedoch in<br />

keine strenge Ordnung gepresst wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn eine zu strikte Abschottung <strong>de</strong>r einzelnen Abschnitte, <strong>de</strong>ren<br />

Konturen mitunter sehr fließend sind, wür<strong>de</strong> die Botschaft verfälschen.<br />

234 Exponate an Wän<strong>de</strong>n, 118 in Schaukästen, 37 Mo<strong>de</strong>lle, 16 Bildschirme – Dichte und Vielfalt <strong>de</strong>r<br />

Präsentationen stellen eine Herausfor<strong>de</strong>rung für diese komplex konzipierte Ausstellung dar. Die<br />

Inszenierung nutzt die konstante Spannung zwischen <strong>de</strong>n Perio<strong>de</strong>n und Themen ein und <strong>de</strong>sselben<br />

Abschnitts, um <strong>de</strong>n diachronischen Leitfa<strong>de</strong>n sichtbar zu machen, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Ganzen letztlich Gestalt<br />

verleiht.<br />

Mit 42 Metern Länge und 14 Metern Breite ist die Hauptachse <strong>de</strong>r Ausstellung sehr geräumig ausgelegt;<br />

durch alle neun Abschnitte ziehen sich einan<strong>de</strong>r gegenüber angebrachte hohe Galerieschienen. Die<br />

Übergänge wer<strong>de</strong>n jeweils durch <strong>de</strong>n Farbwechsel von Bö<strong>de</strong>n und Aufhängungen markiert. Damit sind die<br />

Abschnitte leicht zu erkennen, ohne jedoch hermetisch voneinan<strong>de</strong>r getrennt zu sein. Bei seinem<br />

Rundgang folgt <strong>de</strong>r Besucher einer Zickzack-Linie. Sie zeigt genau jene „Interferenzen“ auf, die die<br />

Ausstellung ver<strong>de</strong>utlichen will. Innerhalb dieser „Chronotopoi“ nehmen die Exponate – je nach<br />

Beschaffenheit – an unterschiedlichen Standorten Platz: in <strong>de</strong>r Mitte, im Hintergrund o<strong>de</strong>r auch als<br />

Einzelstück an einer Schiene.<br />

An zwei Stellen reicht die Präsentation in die große gläserne Haupthalle <strong>de</strong>s Museums hinein: Gleich<br />

eingangs markiert eine Leuchttafel mit einem typischen Bild <strong>de</strong>r 30er-Jahre-Avantgar<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Beginn <strong>de</strong>r<br />

Schau, und zum Abschluss wer<strong>de</strong>n in einer nach bei<strong>de</strong>n Seiten offenen Mo<strong>de</strong>llwand neue Projekte<br />

vorgestellt.<br />

Béatrice Jullien<br />

Béatrice Jullien (Jahrgang 1960) absolvierte 1985 die Hochschule für Architektur Paris Villemin. Sie war<br />

Dozentin an <strong>de</strong>r Architekturhochschule Lille (1996 bis 2006) und beklei<strong>de</strong>t seither die gleiche Funktion<br />

an <strong>de</strong>r Hochschule für Architektur Paris Belleville. Gemeinsame Projekte mit Catherine Frenak (Partnerin<br />

seit 1999): Museum Familistère in Guise im Departement Aisne, Entwurf zum Museum für bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kunst<br />

von Chambéry und zum Museum für Kunststofftechnik in Oyonnax (Jura).<br />

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Ausstellungsaufbau<br />

Ausstellungsaufbau im Mo<strong>de</strong>ll, Foto: Frenak & Jullien Architectes<br />

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4. Projekt zur Aufnahme <strong>de</strong>r Straßburger Neustadt ins<br />

UNESCO-Welterbe (in Erweiterung <strong>de</strong>r „Gran<strong>de</strong>-Île“)<br />

Die Straßburger Neustadt: Geschichte und Einzigartigkeit<br />

Die Neustadt entstand im Zuge eines militärischen Projektes, das die Behör<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Wilhelminischen<br />

Kaiserreiches ab 1871, als Straßburg Hauptstadt <strong>de</strong>s annektierten „Reichslan<strong>de</strong>s Elsass-Lothringen“<br />

wur<strong>de</strong>, umsetzen. Zunächst ging es <strong>de</strong>r Regierung darum, die Verteidigung Straßburgs durch die<br />

Errichtung von Forts am Stadtrand sowie <strong>de</strong>n Bau einer neuen Befestigungsanlage zu verbessern. Sehr<br />

bald zeigte sich, dass auch eine Erweiterung <strong>de</strong>r Stadt notwendig wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>, um die neue Hauptstadt<br />

zu einer mo<strong>de</strong>rnen und angesehenen Metropole zu machen und Wohnraum für die zahlreichen<br />

zuwan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Reichs<strong>de</strong>utschen (Beamte, Professoren, Militärangehörige usw.) zu schaffen.<br />

Im Ergebnis <strong>de</strong>s daraus resultieren<strong>de</strong>n städtebaulichen Großprojekts verdreifachte sich die Gesamtfläche<br />

Straßburgs. Die Neustadt umschließt <strong>de</strong>n historischen Stadtkern vom Hauptbahnhof über <strong>de</strong>n Haguenau-<br />

Platz und <strong>de</strong>n Platz <strong>de</strong>r Republik, die Parks Conta<strong>de</strong>s und Orangerie, die Universität und das „Schweizer<br />

Viertel“ bis zum städtischen Krankenhaus.<br />

Für die Umsetzung <strong>de</strong>s 1880 beschlossenen Bebauungsplans wur<strong>de</strong>n außergewöhnliche technische und<br />

finanzielle Mittel aufgebracht. Auf einer Fläche von rund 400 Hektar entstan<strong>de</strong>n bis in die 1950er Jahre<br />

mehr als 10 000 Gebäu<strong>de</strong>. Die Straßburger Neustadt gehört heute zu <strong>de</strong>n am besten erhaltenen<br />

Stadterweiterungen dieser Art in Europa. In Deutschland wur<strong>de</strong> ein Großteil <strong>de</strong>r vergleichbaren Viertel<br />

während <strong>de</strong>s Zweiten Weltkrieges zerstört.<br />

Die Neustadt war nicht nur <strong>de</strong>r bauliche Ausdruck Wilhelminischer Politik, sie wur<strong>de</strong> auch zum<br />

Versuchsterrain für zahlreiche französische, elsässische und <strong>de</strong>utsche Architekten. Sie ließen sich von<br />

Baustilen <strong>de</strong>r Vergangenheit – insbeson<strong>de</strong>re Renaissance, Romanik, Gotik und Barock – inspirieren,<br />

interpretierten regionale Beson<strong>de</strong>rheiten neu und experimentierten mit <strong>de</strong>n großen Architekturtrends<br />

(z. B. <strong>de</strong>m Jugendstil), die um die Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> in europäischen Hauptstädten wie Paris, Brüssel und<br />

Budapest in Mo<strong>de</strong> waren.<br />

Bewerbung um die Aufnahme <strong>de</strong>r Neustadt ins UNESCO-Welterbe (in Erweiterung <strong>de</strong>r „Gran<strong>de</strong>-Île“)<br />

In ihrer Bewerbung schlägt die Stadt Straßburg vor, <strong>de</strong>n 1988 an das Stadtviertel Gran<strong>de</strong>-Île verliehenen<br />

Titel „UNESCO-Welterbe“ auf die Neustadt auszu<strong>de</strong>hnen. Im Laufe <strong>de</strong>r letzten zwanzig Jahre hat sich die<br />

Notwendigkeit gezeigt, <strong>de</strong>n „außergewöhnlichen universellen Wert 1 “ <strong>de</strong>s Viertels neu zu be<strong>de</strong>nken und<br />

seinen Anwendungsbereich zu erweitern. Dies ergab sich zum einen aus einer besseren Kenntnis <strong>de</strong>s<br />

Straßburger Kulturerbes im Allgemeinen und <strong>de</strong>r lange verkannten Neustadt im Beson<strong>de</strong>ren, zum<br />

an<strong>de</strong>ren aus <strong>de</strong>r größeren Wertschätzung <strong>de</strong>r vielfältigen und unversehrten historischen Bausubstanz <strong>de</strong>r<br />

Stadt.<br />

Die Bewerbung zielt darauf ab, das gesamte Kulturerbe Straßburgs besser zu dokumentieren, zu schützen<br />

und für Bewohner und Besucher zugänglicher zu machen. Ferner bekräftigt sie <strong>de</strong>n europäischen<br />

Charakter <strong>de</strong>r elsässischen Hauptstadt.<br />

Im Rahmen einer gemeinsamen Initiative wollen Stadt und Stadtgemeinschaft Straßburg, französischer<br />

Staat und Region Elsass zu einer besseren Kenntnis, Bewahrung und Nutzung <strong>de</strong>s Erbes beitragen. Das<br />

Projekt zur Neubewertung und Erweiterung <strong>de</strong>r unter Denkmalschutz stehen<strong>de</strong>n Stadtteile (unter Leitung<br />

<strong>de</strong>r Stadtgemeinschaft Straßburg, Laufzeit 2011-2017) und die Bestandsaufnahme <strong>de</strong>s städtebaulichen<br />

Erbes <strong>de</strong>r Neustadt (unter Leitung <strong>de</strong>s Service <strong>de</strong> l’Inventaire et du Patrimoine <strong>de</strong> la Région Alsace,<br />

Laufzeit 2010-2016) sind Teil dieser Bestrebungen.<br />

Wechselseitige Beeinflussung von Gran<strong>de</strong>-Île<br />

und Neustadt<br />

Das Bauerbe Straßburgs zeugt von wechselseitigen Einflüssen, die sich städtebaulich im Nebeneinan<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r ehemaligen römischen Ringmauer, <strong>de</strong>r mittelalterlichen Stadtstruktur und <strong>de</strong>r Großstadt <strong>de</strong>s 19. und<br />

20. Jahrhun<strong>de</strong>rts zeigen. Architektonisch schlägt sich dieser Austausch im Wechselspiel von rheinischen<br />

Stilelementen mit regional gefärbter französischer Baukunst und historisieren<strong>de</strong>m Eklektizismus <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Perio<strong>de</strong> nie<strong>de</strong>r. Gran<strong>de</strong>-Île und Neustadt waren von jeher ein großartiges Experimentierfeld.<br />

Ihre wechselseitigen Einflüsse sind Gegenstand einer im Rahmen <strong>de</strong>r Ausstellung erarbeiteten<br />

Präsentation.<br />

1 Laut UNESCO bezeichnet <strong>de</strong>r außergewöhnliche universelle Wert „eine kulturelle und/o<strong>de</strong>r natürliche Be<strong>de</strong>utung, die so außergewöhnlich ist, dass sie<br />

die nationalen Grenzen durchdringt und sowohl für gegenwärtige als auch für künftige Generationen <strong>de</strong>r gesamten Menschheit von Be<strong>de</strong>utung ist“ (s.<br />

UNESCO, Richtlinien für die Durchführung <strong>de</strong>s Übereinkommens zum Schutz <strong>de</strong>s Kultur- und Naturerbes <strong>de</strong>r Welt, 2008, § 49).<br />

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5. Leihgeber<br />

Zur Ausstellung „Interferenzen / Interférences “ tragen 80 Leihgeber bei, darunter:<br />

Deutschland<br />

Museum Frie<strong>de</strong>r Burda, Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n<br />

Archiv <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Künste, Berlin<br />

Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Berlin<br />

Berlinische Galerie, Berlin<br />

Stiftung Deutsches Technikmuseum, Berlin<br />

Staatliche Museen zu Berlin, Berlin<br />

Architekturmuseum <strong>de</strong>r Technischen Universität, Berlin<br />

Galerie für Architektenmöbel, Berlin<br />

Europäisches Burgeninstitut, Einrichtung <strong>de</strong>r Deutschen Burgenvereinigung e.V., Braubach<br />

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln<br />

Ungers Archiv für Architekturwissenschaft, Köln<br />

Technische Universität Darmstadt, Darmstadt<br />

Planerhof Architekten, Darmstadt<br />

Archiv Anita und Werner Ruhnau, Essen-Kettwig<br />

Deutsches Architekturmuseum Frankfurt (DAM), Frankfurt<br />

Stä<strong>de</strong>l Museum, Frankfurt<br />

Frankfurter Goethe-Haus / Freies Deutsches Hochstift, Frankfurt<br />

Kunstmuseum Gelsenkirchen, Gelsenkirchen<br />

HafenCity Universität, Hamburg<br />

Staatsarchiv Hamburg, Hamburg<br />

Karlsruher Institut für Technologie, Karlsruhe<br />

Stadtarchiv & Historische Museen Karlsruhe, Karlsruhe<br />

Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Leipzig<br />

Stadtverwaltung Mainz, Mainz<br />

Lan<strong>de</strong>smuseum Mainz, Mainz<br />

Deutsches Museum, München<br />

Architekturmuseum <strong>de</strong>r Technischen Universität, München<br />

Staatliche Graphische Sammlung, München<br />

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Potsdam<br />

Städtischen Museum in Saarlouis, Saarlouis<br />

Bauhaus Universität Weimar, Archiv <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne, Weimar<br />

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Frankreich<br />

Musées <strong>de</strong> Belfort, Belfort<br />

Médiathèque <strong>de</strong> l'Architecture et du Patrimoine, Charenton-le-Pont<br />

Archives municipales <strong>de</strong> la Ville <strong>de</strong> Gien, Gien<br />

Familistère <strong>de</strong> Guise, Guise<br />

Ateliers LOIRE, Lèves<br />

Musée d'Histoire Naturelle et <strong>de</strong> Géologie, Lille<br />

Idée Première, Lyon<br />

Musée <strong>de</strong>s Beaux-Arts, Lyon<br />

Archives municipales, Metz<br />

SNCF - Ingéniérie Est / Archives, Metz<br />

Laurent Manonviller, Nancy<br />

FRAC Centre, Orléans<br />

Union centrale <strong>de</strong>s Arts Décoratifs, Paris<br />

Bibliothèque nationale <strong>de</strong> France, Paris<br />

Ecole nationale Supérieure <strong>de</strong>s Beaux-Arts, Paris<br />

Fondation Le Corbusier, Paris<br />

Cité <strong>de</strong> l 'Architecture et du Patrimoine, Paris<br />

Musée d'Art Mo<strong>de</strong>rne <strong>de</strong> la Ville <strong>de</strong> Paris, Paris<br />

Musée Carnavalet, Paris<br />

Centre Georges Pompidou–Musée National d'Art Mo<strong>de</strong>rne, Paris<br />

Maison <strong>de</strong> Victor Hugo, Paris<br />

Archives Antoine Grumbach et associés, Paris<br />

Christian De Portzamparc, Paris<br />

Archives Mimram, Paris<br />

Archives Nationales, Paris<br />

Académie d'architecture, Paris<br />

Institut Mémoires <strong>de</strong> l'Edition Contemporaine, Saint-Germain-la-Blanche-Herbe<br />

Musée <strong>de</strong>s Beaux-Arts, Reims<br />

Archives municipales et communautaire <strong>de</strong> Reims<br />

Musée <strong>de</strong>s Beaux-Arts, Rennes<br />

Musées <strong>de</strong> Sens, Sens<br />

Archives municipales <strong>de</strong> Thionville<br />

Archives municipales <strong>de</strong> <strong>Strasbourg</strong>, Straßburg<br />

Bibliothèque Nationale Universitaire, Straßburg<br />

École Nationale Supérieure d'Architecture, Straßburg<br />

Musée d’Art mo<strong>de</strong>rne et contemporain, Straßburg<br />

Cabinet <strong>de</strong>s Estampes, Straßburg<br />

Musée Historique, Straßburg<br />

Bibliothèque <strong>de</strong>s Musées, Straßburg<br />

Norwegen<br />

Henie Onstad Art Centre, Norwegen<br />

Schweiz<br />

ETH Zürich / GTA Archives, Zürich<br />

Weitere Leihgeber möchten nicht genannt wer<strong>de</strong>n.<br />

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6. Veröffentlichungen<br />

KATALOG:<br />

Interferenzen/Interférences<br />

Architecture, Allemagne-France, 1800-2000<br />

Verlag <strong>de</strong>r Museen <strong>de</strong>r Stadt Straßburg<br />

450 Seiten, ca. 500 Abbildungen<br />

ISBN: 9782351251010<br />

Vertrieb: Le Seuil / Volumen<br />

Sammelwerk unter Leitung von Jean-Louis Cohen und Hartmut Frank<br />

Preis: 59 €<br />

Sommaire<br />

Présentation Jean-Louis Cohen et Hartmut Frank<br />

Le fer et le béton à la conquête <strong>de</strong> l’espace<br />

Jean-Louis Cohen<br />

Des monuments nationaux<br />

Hartmut Frank<br />

Régionalisme et « Heimatschutz » en Alsace<br />

Wolfgang Voigt<br />

Nation, politique, architecture<br />

Christian Freigang,<br />

De la question urbaine<br />

Jean-Louis Cohen et Hartmut Frank,<br />

I. GOTHIQUE ET CLASSIQUE, PASSIONS CROISÉES [1789-1848]<br />

1848]<br />

Karl Friedrich Schinkel à Paris<br />

Andreas Beyer<br />

Architecture médiévale et pensée nationale<br />

Klaus Niehr<br />

« Denkmalpflege » et « patrimoine »<br />

Gabi Dolff-Bonekämper<br />

II. L’AURORE DE L’ÂGE INDUSTRIEL [1848-1870]<br />

1870]<br />

Gottfried Semper à Paris<br />

Pierre Bourlier<br />

III. NATIONALISME ET NOUVELLES URBANITÉS [1870-1900]<br />

1900]<br />

La Neustadt <strong>de</strong> <strong>Strasbourg</strong><br />

Marie Pottecher<br />

L’extension <strong>de</strong> Metz<br />

Christiane Pignon-Feller<br />

IV. CULTURES ET ESTHÉTIQUES DE LA RÉFORME [1900-1914]<br />

1914]<br />

L’histoire naturelle et les débats sur la forme architecturale<br />

Barry Bergdoll<br />

Philosophie, architecture, urbanité<br />

Daniel Payot<br />

La crise alleman<strong>de</strong> <strong>de</strong>s arts décoratifs français<br />

Alexandre Kostka<br />

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V. MODERNITÉS EN MIROIR [1914-1938]<br />

1938]<br />

Avant-gar<strong>de</strong>s et iconographie urbaine<br />

Franck Knoery<br />

De la « Durchgeistigung » à l’« Esprit nouveau ».<br />

Werner Oechslin<br />

Les projets mo<strong>de</strong>rnes en Palatinat et en Rhénanie<br />

Elke Sohn<br />

Tuberculose et architecture, un enjeu hygiénique<br />

Anne-Marie Châtelet<br />

Julius Posener. Un architecte allemand à Paris<br />

Entretien avec Jean-Louis Cohen<br />

VI. OCCUPATIONS ET RECONTRUCTIONS [1939-1949]<br />

1949]<br />

La « Westmark » comme champ d’expérimentation<br />

Hartmut Frank<br />

Les entreprises françaises à Mayence et dans la Sarre<br />

Jean-Louis Cohen<br />

VII. MODERNISATION, DIALOGUES ET SPECTACLES [1949-1961]<br />

1961]<br />

Freyssinet, Leonhardt et le béton précontraint<br />

Christiane Weber<br />

L’architecture religieuse dans les pages <strong>de</strong> L’Art Sacré<br />

Vanessa Grossman<br />

VIII. CRISE DU MODERNE ET RETOUR À L’URBANITÉ [1961-1989]<br />

1989]<br />

Grands ensembles, Großsiedlungen et Wohnkomplexe<br />

Volker Ziegler<br />

IX. AU SEIN D’UNE NOUVELLE EUROPE [1989 à nos jours]<br />

Projeter par-<strong>de</strong>ssus le Rhin.<br />

Yves Gendron, Michel Messelis et Volker Ziegler<br />

Les enfants du traité <strong>de</strong> l’Elysée<br />

Axel Sowa<br />

Liste <strong>de</strong>s œuvres exposées<br />

In<strong>de</strong>x <strong>de</strong>s noms et <strong>de</strong>s lieux<br />

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EXTRAITS<br />

Christian Freigang<br />

Nation, politique, architecture : France et Allemagne, 1900-1940<br />

1940<br />

[…] Entre l’Allemagne et la France, ces « interférences » que sont une intense perception mutuelle doublée<br />

dans le même temps d’un rejet fondamental constituent aussi le mo<strong>de</strong> <strong>de</strong> pensée essentiel qui a permis<br />

dans les années 1920 à <strong>de</strong>s esprits éclairés <strong>de</strong> promouvoir les échanges mutuels entre les <strong>de</strong>ux pays au<strong>de</strong>là<br />

<strong>de</strong>s antipathies xénophobes. L’historien <strong>de</strong> l’art Otto Grautoff, principal rédacteur <strong>de</strong> la Deutschfranzösischen<br />

Rundschau et prési<strong>de</strong>nt jusqu’en 1933 <strong>de</strong> la Deutsch-französische Gesellschaft, est à<br />

maints égards représentatif <strong>de</strong> ce mo<strong>de</strong> <strong>de</strong> pensée lorsqu’il écrit : « La force créatrice et irrationnelle <strong>de</strong> la<br />

volonté d’espace dans l’art gothique vient <strong>de</strong> l’esprit du peuple germain ; la force ordonnée et rationnelle<br />

du système structurel est caractéristique <strong>de</strong> l’esprit romain ; l’élégance légère et élancée, et plus encore<br />

le plaisir débordant <strong>de</strong> l’ornement est un héritage <strong>de</strong> la sensualité gauloise ». L’idée qui prévaut<br />

constamment n’est pas l’opposition <strong>de</strong>s <strong>de</strong>ux peuples sur le plan moral et politique, bien celle <strong>de</strong> voir en<br />

eux <strong>de</strong>ux composantes complémentaires <strong>de</strong> la culture européenne, nouées dans une sorte <strong>de</strong> synergie.<br />

Rappelons à ce propos que le médiateur franco-allemand Posener intervenait dans ce même contexte<br />

journalistique. À l’époque où il entretenait ses échanges avec Poelzig, il publiait dans le Deutschfranzösische<br />

Rundschau <strong>de</strong>s articles précisément consacrés à Auguste Perret.<br />

[…]<br />

Les interférences franco-alleman<strong>de</strong>s sont restées, comme on le sait, un exercice d’équilibre politique<br />

entre une exclusion antagonique et une complémentarité synergique. Lorsque les nazis prennent le<br />

pouvoir en Allemagne, le classicisme monumental acquiert le statut d’un style universel au service <strong>de</strong>s<br />

ambitions mondiales du nouveau régime, excluant toute compétition entre les pays, dans le domaine <strong>de</strong><br />

l’architecture comme dans celui <strong>de</strong> la politique. Dans ce cadre, après son opposition à Van <strong>de</strong> Vel<strong>de</strong> quant<br />

à la psychologie <strong>de</strong>s peuples et son hostilité au partenariat envisageable avec Poelzig, la relation<br />

qu’entretient Perret avec l’Allemagne se présente désormais sous une troisième forme, lour<strong>de</strong> <strong>de</strong> sens du<br />

point <strong>de</strong> vue politique. En 1938, l’architecte français se rend à Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n sur l’invitation <strong>de</strong> la Deutschfranzösische<br />

Gesellschaft, désormais mise au pas par le régime, afin <strong>de</strong> présenter sa conception <strong>de</strong><br />

l’architecture. Ernst Sagebiel y présente à titre d’illustration <strong>de</strong> l’architecture alleman<strong>de</strong> les nouveaux<br />

projets monumentaux que le Reich entend mener. L’objectif semble alors <strong>de</strong> tisser <strong>de</strong>s liens entre<br />

l’architecture et les caractéristiques <strong>de</strong> la race, du paysage, du <strong>de</strong>stin et <strong>de</strong> l’histoire, conception dont<br />

Perret fait figure <strong>de</strong> précurseur. Ainsi, l’estime respectueuse témoignée par Poelzig à son collègue<br />

français, en dépit <strong>de</strong> son refus <strong>de</strong> toute coopération, se voit-elle transformée en une sorte <strong>de</strong><br />

dévalorisation le ravalant au rang <strong>de</strong> pionnier mineur du développement téléologique <strong>de</strong> l’architecture<br />

alleman<strong>de</strong>.<br />

La question urbaine entre France et Allemagne<br />

Jean-Louis Cohen et Hartmut Frank<br />

Les villes ont été le champ privilégié <strong>de</strong>s interférences franco-alleman<strong>de</strong>s <strong>de</strong>puis la vague d’urbanisation<br />

sans précé<strong>de</strong>nt qui a touché l’Europe à partir <strong>de</strong> 1815 et qui grossira dans les <strong>de</strong>ux espaces nationaux<br />

avec la révolution industrielle et – du côté allemand – avec la montée en puissance <strong>de</strong> la Prusse, suivie<br />

par l’unité. Face à la croissance <strong>de</strong>s villes, les techniques <strong>de</strong> la composition à gran<strong>de</strong> échelle appliquées<br />

au XVIII e siècle à la conception <strong>de</strong>s ensembles monumentaux et <strong>de</strong>s extensions urbaines révéleront leurs<br />

limites, et l’enjeu <strong>de</strong>viendra celui d’une régulation urbaine d’ensemble. Dès lors, un nouveau champ<br />

disciplinaire s’ouvrira, celui du Städtebau ou <strong>de</strong> l’urbanisme, <strong>de</strong>ux termes distincts introduits à quarante<br />

ans <strong>de</strong> distance. […] Ainsi <strong>de</strong>s aires privilégiées <strong>de</strong> transfert voient-elles le jour, dans lesquelles une<br />

culture contribue à en façonner une autre. Elles se forment au gré <strong>de</strong>s annexions et <strong>de</strong>s occupations,<br />

comme dans les éphémères départements allemands sous le Directoire et l’Empire, en Alsace et Lorraine<br />

entre 1871 et 1918, puis en Rhénanie et en Sarre après la Première Guerre mondiale, en France pendant<br />

la Secon<strong>de</strong> et dans la zone d’occupation française entre 1945 et 1949. […]<br />

Au cours <strong>de</strong> la première moitié du XIX e siècle, les projets relevant <strong>de</strong> ce que l’on peut nommer<br />

« urbanisme » sont encore rares dans les <strong>de</strong>ux pays. La situation changera rapi<strong>de</strong>ment après 1850, avec<br />

la diffusion <strong>de</strong>s réseaux d’alimentation en eau et d’assainissement, avec l’éclairage au gaz et les<br />

transports publics par voie ferrée. […] Dans les premiers manuels d’urbanisme <strong>de</strong> Reinhard Baumeister et<br />

Josef Stübben, les plans du Ring et <strong>de</strong> la ceinture verte <strong>de</strong> Vienne font partie du nouveau canon au même<br />

titre que les boulevards, les places circulaires et les squares <strong>de</strong> Paris. Menées après 1871, les<br />

ambitieuses extensions <strong>de</strong>s villes rhénanes comme Cologne, Mayence ou <strong>Strasbourg</strong> font figure <strong>de</strong><br />

terrains d’expérience où l’interprétation <strong>de</strong>s modèles parisien et viennois donne naissance à <strong>de</strong> nouvelles<br />

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formes urbaines. Ce nouveau type <strong>de</strong> gran<strong>de</strong> ville se <strong>de</strong>ssine en particulier dans les amples extensions<br />

mises en œuvre à <strong>Strasbourg</strong> à partir <strong>de</strong>s années 1880, qui semblent associer en quelque sorte<br />

l’urbanisme <strong>de</strong> Paris et celui <strong>de</strong> Vienne, mais au prix d’un détour par Berlin. […]<br />

Dans les années 1890, l’hégémonie <strong>de</strong> ce type <strong>de</strong> forme urbaine est ébranlée par la critique qu’en a<br />

publiée Camillo Sitte. L’architecte autrichien craint que la discipline ne soit figée par une application<br />

dogmatique <strong>de</strong>s principes <strong>de</strong> l’urbanisme naissant et par la construction <strong>de</strong> quartiers nouveaux où la<br />

monotonie le disputerait à la rai<strong>de</strong>ur. Sa démarche artistique, qui tend vers la conception <strong>de</strong> places<br />

inspirées <strong>de</strong>s paysages urbains pittoresques du passé, trouvera rapi<strong>de</strong>ment <strong>de</strong>s partisans bien au-<strong>de</strong>là<br />

<strong>de</strong>s pays <strong>de</strong> langue alleman<strong>de</strong>, jusqu’en Belgique et en France. […] La hantise <strong>de</strong>s révolutions, telles<br />

celles qui secouent Paris périodiquement pendant le siècle, stimule l’échange <strong>de</strong>s modèles et <strong>de</strong>s projets<br />

expérimentaux à travers l’Europe et les premières mesures contre la crise du logement, comme la<br />

création <strong>de</strong>s coopératives <strong>de</strong> construction <strong>de</strong> logements sociaux et la construction <strong>de</strong> quartiers ouvriers<br />

par <strong>de</strong>s mécènes ou <strong>de</strong>s philanthropes. Ainsi la cité ouvrière bâtie à Mulhouse à partir <strong>de</strong> 1853 par<br />

l’ingénieur architecte Émile Muller pour les industriels du textile est-elle suivie par les colonies ouvrières<br />

d’Alfred Krupp à Essen, comme celle <strong>de</strong> Kronenberg, pendant que les idées <strong>de</strong>s socialistes utopiques<br />

français, à commencer par celles <strong>de</strong> Charles Fourier, trouvent un terreau fertile dans les <strong>de</strong>ux pays. […]<br />

Au début du XX e siècle, Paris et Berlin accè<strong>de</strong>nt au statut <strong>de</strong> villes mondiales, dont l’intégration en entités<br />

métropolitaines <strong>de</strong>vient nécessaire. Avant même l’institution du Groß-Berlin en 1920, la création du<br />

Stadtbahn unifie la ville et ses faubourgs, alors que les conflits politiques confineront le métro dans le<br />

périmètre municipal <strong>de</strong> Paris et empêcheront la naissance d’un Grand Paris comparable. En parallèle aux<br />

gran<strong>de</strong>s manœuvres <strong>de</strong>s politiques et aux programmes <strong>de</strong>s urbanistes, les pratiques urbaines <strong>de</strong>viennent<br />

un objet d’étu<strong>de</strong> pour les sciences sociales en plein essor. Georg Simmel s’intéresse à la vie mentale<br />

dans les métropoles, pendant que son collègue parisien Maurice Halbwachs définit la notion <strong>de</strong> besoins<br />

collectifs. […] Au moment <strong>de</strong> la <strong>de</strong>struction du Mur, les projets du concours <strong>de</strong> 1958 ont perdu toute<br />

actualité. Et les tentatives pour restructurer le centre <strong>de</strong>s villes alleman<strong>de</strong>s au moyen <strong>de</strong> gran<strong>de</strong>s<br />

compositions multifonctionnelles – pour lesquelles le projet <strong>de</strong> Candilis, Josic et Woods à Toulouse avait<br />

fréquemment fait office <strong>de</strong> modèle – ont été rendues caduques par l’émergence d’un nouveau paradigme<br />

cherchant à redécouvrir l’urbanité. Organisée entre 1979 et 1987 à Berlin-Ouest, l’Internationale<br />

Bauausstellung, ou Exposition internationale d’architecture, sonne le glas <strong>de</strong> l’urbanisme fonctionnaliste,<br />

<strong>de</strong> ses compositions discontinues sans rapport avec l’échelle <strong>de</strong> la ville existante, et <strong>de</strong> sa tendance à une<br />

croissance périphérique sans limite, avançant la vision postmo<strong>de</strong>rne d’une ville <strong>de</strong>nse, irriguée <strong>de</strong><br />

références historiques. […]<br />

Les urbanistes français et allemands <strong>de</strong> la première décennie du XXI e siècle font face à <strong>de</strong>s enjeux<br />

comparables. Il s’agit à la fois <strong>de</strong> rendre la gran<strong>de</strong> ville habitable, <strong>de</strong> réurbaniser les périphéries frappées<br />

par la crise et <strong>de</strong> tirer parti <strong>de</strong>s gran<strong>de</strong>s emprises industrielles, dans le cadre d’une prise en compte<br />

nouvelle <strong>de</strong>s enjeux écologiques et énergétique. Au sein <strong>de</strong> la nouvelle Europe, les expériences circulent<br />

aussi rapi<strong>de</strong>ment que les professionnels.<br />

La Neustadt <strong>de</strong> <strong>Strasbourg</strong>, une extension urbaine entre France et Allemagne<br />

Marie Pottecher<br />

Le rattachement <strong>de</strong>s territoires d’Alsace et <strong>de</strong> Moselle à l’Empire allemand, consécutif au traité <strong>de</strong><br />

Francfort du 31 mai 1871, marqua un tournant dans l’histoire strasbourgeoise. Préfecture <strong>de</strong><br />

département jusqu’à cette date, elle fut promue capitale d’un nouvel État régional, le Reichsland Elsass-<br />

Lothringen, appelée à <strong>de</strong>venir une gran<strong>de</strong> ville mo<strong>de</strong>rne rhénane dont le rayonnement aux portes <strong>de</strong> la<br />

France <strong>de</strong>vait témoigner <strong>de</strong> la mo<strong>de</strong>rnité et <strong>de</strong> la puissance du Second Reich. Pour la première fois<br />

<strong>de</strong>puis la fin du XVII e siècle, la ville allait pouvoir s’étendre. […]<br />

Durant le <strong>de</strong>uxième tiers du XIX e siècle, <strong>Strasbourg</strong> avait vu s’esquisser <strong>de</strong>ux importants projets<br />

urbanistiques. Le premier consistait en l’aménagement <strong>de</strong> promena<strong>de</strong>s. Engagé en 1835 sous forme <strong>de</strong><br />

concours, il <strong>de</strong>vait réunir les jardins extra muros <strong>de</strong> l’Orangerie et du Conta<strong>de</strong>s. Le projet lauréat, intitulé<br />

« À la mémoire <strong>de</strong> Le Nôtre » et signé <strong>de</strong>s architectes strasbourgeois Klotz et Petiti, <strong>de</strong>vait être réalisé a<br />

minima sous la direction <strong>de</strong> l’adjoint au maire et administrateur <strong>de</strong>s travaux publics Schutzenberger.<br />

Faute <strong>de</strong> moyens, le projet avorta. Le second projet fut initié par le maire Coulaux en 1853. […] Il<br />

s’agissait <strong>de</strong> la création d’une cité ouvrière, installée à proximité <strong>de</strong> la gare nouvellement construite et<br />

reliée au centre <strong>de</strong> la ville par une importante percée. Ce projet n’eut guère plus <strong>de</strong> succès que le<br />

précé<strong>de</strong>nt. En dépit <strong>de</strong> leur échec, et du fait qu’elles ne peuvent à proprement parler être considérées<br />

comme <strong>de</strong>s extensions, ces tentatives avortées n’en furent pas moins fort à propos utilisées pour ancrer<br />

le projet d’extension dans l’histoire strasbourgeoise. […] En 1876, Back sollicita <strong>de</strong>ux architectes, le<br />

Berlinois August Orth et l’architecte municipal <strong>de</strong> <strong>Strasbourg</strong> Jean-Geoffroy Conrath, qui avait été<br />

maintenu en fonctions après 1871. Il les chargea <strong>de</strong> proposer un plan d’extension pour le nouveau<br />

quartier <strong>de</strong> <strong>Strasbourg</strong>. Les projets furent présentés au public et analysés par une commission d’experts<br />

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réunie à <strong>Strasbourg</strong> en 1878. Le plan définitif, arrêté en avril 1880, reprenait pour l’essentiel la<br />

proposition faite par Conrath. Sa composition était structurée par <strong>de</strong>ux axes complémentaires ouest-est,<br />

une voie <strong>de</strong> transit et un axe <strong>de</strong> représentation, le futur « axe impérial », coupés orthogonalement par une<br />

voie courant <strong>de</strong> la porte <strong>de</strong> Schiltigheim au nord en direction <strong>de</strong> la flèche <strong>de</strong> la cathédrale. À leur<br />

intersection, une place monumentale, la future Kaiserplatz, était prévue. La présence <strong>de</strong> boulevards <strong>de</strong><br />

ceinture, le traitement <strong>de</strong>s places d’où rayonnaient les voies et le recours à <strong>de</strong>s jeux <strong>de</strong> perspective<br />

témoignaient <strong>de</strong> la prépondérance du modèle parisien. En cela, le plan <strong>de</strong> <strong>Strasbourg</strong> s’inscrivait dans la<br />

continuité <strong>de</strong>s plans allemands du troisième quart du XIX e siècle, qui, à l’instar <strong>de</strong>s extensions <strong>de</strong> Berlin<br />

par Hobrecht ou <strong>de</strong> Mayence par Kreyssig, portaient eux aussi l’empreinte <strong>de</strong>s travaux conduits dans la<br />

capitale française. Cette référence fut d’autant plus largement partagée dans l’Empire wilhelmien qu’elle<br />

était notamment soutenue par Reinhard Baumeister, principale autorité en matière d’extension urbaine<br />

jusqu’au seuil <strong>de</strong>s années 1890.<br />

Julius Posener<br />

Un architecte allemand à Paris, 1930-1935<br />

1935<br />

Entretien avec Jean-Louis Cohen<br />

J.-L. C. – Comment avez-vous commencé à écrire ?<br />

J. P. – Un jour, j’ai posé sur la table du maître un numéro <strong>de</strong> Bauwelt. Siclis est entré le len<strong>de</strong>main avec la<br />

revue dans la main : « De quoi parle-t-on ? – D’architecture, monsieur Siclis. – Ah, il faut montrer mes<br />

théâtres. – Exactement, ai-je dit. » Il m’a donné quelques photographies représentatives et <strong>de</strong>s <strong>de</strong>ssins<br />

pour publication. À Berlin, on n’avait aucune idée <strong>de</strong> l’existence <strong>de</strong> gens comme Siclis. On connaissait Le<br />

Corbusier et Lurçat, comme je l’ai dit. Les gens <strong>de</strong> la Bauwelt étaient très étonnés. Ils m’ont aussitôt<br />

écrit : « S’il te plaît, envoie-nous encore d’autres architectes mo<strong>de</strong>rnes <strong>de</strong> Paris. Nous ne savons rien<br />

d’eux. »<br />

Et j’ai commencé à en faire mon activité principale. Je ne sais plus comment et pourquoi j’ai quitté<br />

l’atelier <strong>de</strong> Siclis. Cela a duré trois mois au total. Je me suis dit : « Maintenant, je gagne vraiment ma vie<br />

avec le journalisme, et je peux me permettre d’aller chez quelqu’un qui me plaît vraiment ; Le Corbusier,<br />

je ne peux pas lui <strong>de</strong>man<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ux fois, mais il y a Lurçat. »<br />

J.-L. C. – Comment travaillait-on chez Lurçat ?<br />

J. P. – Il avait une petite agence 40, rue Bonaparte. Il ne travaillait pas sur du calque, mais sur du papier à<br />

<strong>de</strong>ssin épais, qu’il tendait très fort sur la table. Lurçat faisait <strong>de</strong> très grands <strong>de</strong>ssins directement avec une<br />

plume très épaisse et très bien. Ils pouvaient être reproduits directement, et il n’y avait pas <strong>de</strong> <strong>de</strong>ssins<br />

d’étu<strong>de</strong> mais seulement <strong>de</strong>s <strong>de</strong>ssins <strong>de</strong> publication à gran<strong>de</strong> échelle splendi<strong>de</strong>s graphiquement. Il avait<br />

un visage jeune, incroyablement sympathique. Il avait assez peu <strong>de</strong> travail. Pierre Pinsard travaillait avec<br />

lui, ainsi qu’un Suisse, Freddy Sauter. Et je suis resté chez lui. J’habitais tout à côté, place <strong>de</strong> l’Odéon. Cela<br />

m’a beaucoup plu. J’ai très bien connu Lurçat, qui n’était pas encore communiste à cette époque. Il le<br />

<strong>de</strong>viendrait avec Max Raphaël.<br />

Je connaissais Raphaël, que j’ai rencontré grâce à Lurçat. Je suis allé avec lui à Chartres et dans<br />

différents endroits. Il m’a aussi montré l’école <strong>de</strong> Villejuif <strong>de</strong> Lurçat. Il la trouvait mieux que tout ce que Le<br />

Corbusier avait fait et il a eu une très gran<strong>de</strong> influence sur lui. Je n’ai pas lu son Proudhon, Marx, Picasso.<br />

J’ai essentiellement lu Der Dorische Tempel, et je trouve que c’est un livre extraordinaire. Raphaël était un<br />

homme exceptionnel. Il était déjà tuberculeux à cette époque, mais il a vécu beaucoup plus longtemps<br />

que ce que j’avais pensé.<br />

J.-L. C. – Comment avez-vous commencé à écrire pour L’Architecture d’aujourd’hui ?<br />

J. P. – C’est une histoire comique. J’ai fait <strong>de</strong>s recherches, comme je l’ai dit, pour la Bauwelt, pour la<br />

Baugil<strong>de</strong>, et aussi pour d’autres revues. Ils me donnaient <strong>de</strong>s thèmes <strong>de</strong> recherche, comme par exemple<br />

celui <strong>de</strong>s « Magasins mo<strong>de</strong>rnes ». Je suis allé rue Bonaparte, en face <strong>de</strong> chez Lurçat, dans une galerie où il<br />

y avait une exposition Jean Arp. Je rencontre alors un vieux monsieur très distingué, avec la rosette. Je<br />

dis : « Excusez-moi, ce magasin m’intéresse. Je l’ai vu <strong>de</strong> l’extérieur, mais qui en est l’architecte ? » Il me<br />

dit : « C’est moi. » C’était Marcel-Eugène Cahen. Il me dit : « Pourquoi cette question ? » Je réponds : « Je<br />

travaille pour une série <strong>de</strong> revues d’architecture alleman<strong>de</strong>s. » Il me dit alors : « Voulez-vous faire ce travail<br />

dans l’autre sens ? Je suis en train <strong>de</strong> fon<strong>de</strong>r une revue, qui doit s’appeler Construire. Vous m’obligeriez<br />

en me permettant <strong>de</strong> disposer <strong>de</strong> matériaux allemands. » « Mais oui, magnifique ! » Un vrai hasard.<br />

Par l’intermédiaire <strong>de</strong> Marcel-Eugène Cahen, j’avais été prendre le thé chez André Bloc. Une fois rentré à<br />

Berlin, André Bloc m’écrivit en janvier ou février 1930 qu’il avait la tristesse <strong>de</strong> m’informer <strong>de</strong> la mort <strong>de</strong><br />

Cahen, mais que la revue verrait quand même le jour sous le titre Construire. Elle était très fortement<br />

inspirée par Perret, et Construire était un titre <strong>de</strong> combat, <strong>de</strong> tendance. C’était un manifeste.<br />

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Grands ensembles, Großsiedlungen et Wohnkomplexe, convergences et contrastes<br />

Volker Ziegler<br />

Des reconstructions au choc pétrolier, le paysage urbain qui s’étend <strong>de</strong> part et d’autre du Rhin a été<br />

marqué par <strong>de</strong>s opérations urbaines d’une dimension nouvelle, fruit <strong>de</strong>s politiques en matière <strong>de</strong><br />

logement – <strong>de</strong>s opérations innovantes par les techniques <strong>de</strong> construction mises en œuvre et, parfois<br />

aussi, pour ce qui est <strong>de</strong> la conception <strong>de</strong>s espaces architecturaux et urbains ou <strong>de</strong> la forme donnée à la<br />

cohabitation. […]<br />

Comme en Allemagne, l’après-guerre est marqué en France par une crise profon<strong>de</strong> du logement. Si<br />

l’intervention volontaire <strong>de</strong> l’État central s’impose, la planification et l’industrialisation apparaissent<br />

comme les formes d’organisation les meilleures pour y répondre. […] Une conjoncture importante dans<br />

les échanges franco-allemands portant sur l’architecture et la forme urbaine se présente à Berlin au<br />

milieu <strong>de</strong>s années 1950, avec l’exploit <strong>de</strong> la Stalinallee à Berlin-Est, l’« Interbau ’57 », exposition<br />

internationale d’architecture centrée sur l’habitat à l’occasion <strong>de</strong> la reconstruction du Hansaviertel à<br />

Berlin-Ouest, et le concours international « Hauptstadt Berlin », organisé en 1958 par les seules autorités<br />

ouest-alleman<strong>de</strong>s dans l’espoir <strong>de</strong> reconstruire le centre <strong>de</strong> la ville pour faire <strong>de</strong> Berlin la capitale d’une<br />

Allemagne mo<strong>de</strong>rne et réunie. Avec ces événements médiatisés par la presse alleman<strong>de</strong> puis par les<br />

revues spécialisées françaises, Berlin re<strong>de</strong>vient, vingt-cinq ans après la fin <strong>de</strong> la République <strong>de</strong> Weimar,<br />

une scène d’échanges pour l’architecture européenne. […]<br />

Dès sa première visite en novembre 1956 à Berlin, qu’il a entreprise afin <strong>de</strong> participer au concours<br />

international « Hauptstadt Berlin », René Gagès, architecte lyonnais et professeur à l’École <strong>de</strong>s Beaux-Arts,<br />

s’éprend <strong>de</strong> la ville. À l’occasion d’autres visites, il noue <strong>de</strong>s contacts avec <strong>de</strong>s architectes <strong>de</strong> sa<br />

génération : Werner Düttmann, qui, après s’être investi dans l’Interbau, <strong>de</strong>vient le directeur <strong>de</strong> la<br />

construction <strong>de</strong> Berlin-Ouest, son successeur Hans Christian Müller et aussi Georg Heinrichs. Ainsi<br />

introduit dans le milieu berlinois, Gagès y trouve un climat <strong>de</strong> travail « authentique » et propice à la<br />

création. Après celles <strong>de</strong> Lyon et <strong>de</strong> Paris, il déci<strong>de</strong> alors d’ouvrir une troisième agence. Volker Theissen,<br />

ancien étudiant <strong>de</strong> Hans Scharoun et <strong>de</strong> treize ans le ca<strong>de</strong>t <strong>de</strong> Gagès, en <strong>de</strong>vient le chef, puis associé<br />

indépendant. La collaboration Gagès-Theissen, qui s’étend <strong>de</strong> 1963 à 1970, s’oriente vers <strong>de</strong>s opérations<br />

<strong>de</strong> logements. Gagès lance son agence sur <strong>de</strong> grands projets berlinois, comme l’opération <strong>de</strong> mille six<br />

cents logements pour le quartier <strong>de</strong> Kreuzberg et celle prévue dans le sud <strong>de</strong> Tegel. Ils conçoivent <strong>de</strong>s<br />

« structures habitables » faites d’éléments préfabriqués qui se combinent librement à l’intérieur <strong>de</strong> la<br />

trame constructive d’un chantier qu’ils imaginent entièrement industrialisé. […]<br />

La génération montante <strong>de</strong>s architectes du milieu <strong>de</strong>s années 1970 va se détourner <strong>de</strong> ces programmes<br />

d’habitat qui ont certes relevé <strong>de</strong>s défis techniques mais n’ont que rarement tenu leurs promesses<br />

sociales. Après l’architecture, la forme urbaine et la technique, ce sont les sciences sociales qui<br />

inaugurent un nouveau cycle d’échanges franco-allemands sur l’habitat, en relation avec les initiatives<br />

pionnières <strong>de</strong> renouvellement urbain doux.<br />

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7. Die Kuratoren <strong>de</strong>r Ausstellung<br />

Jean-Louis Cohen, geboren 1949 in Paris, ist Architekt und Historiker. Seine Forschungsarbeiten befassen<br />

sich insbeson<strong>de</strong>re mit Architektur und Städtebau <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts in Frankreich, Deutschland, Italien,<br />

Russland und <strong>de</strong>n Vereinigten Staaten, ferner mit <strong>de</strong>n Formen <strong>de</strong>r architektonischen Internationalisierung<br />

und ihrem Verhältnis zu Regionalkulturen, <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung von Paris und <strong>de</strong>m Städtebau in<br />

Französisch-Marokko. Zwischen 1998 und 2003 entwarf und leitete er das Projekt <strong>de</strong>r Cité <strong>de</strong><br />

l'architecture et du patrimoine im Pariser Palais <strong>de</strong> Chaillot.<br />

Seit 1994 hat er <strong>de</strong>n Lehrstuhl „Sheldon H. Solow“ in Architekturgeschichte am Institute of Fine Arts <strong>de</strong>r<br />

New York University inne. Er gestaltete zahlreiche Ausstellungen am Centre Pompidou, im Pavillon <strong>de</strong><br />

l'Arsenal, im Centre canadien d'architecture, in <strong>de</strong>r Cité <strong>de</strong> l’architecture et du patrimoine und am<br />

Museum of Mo<strong>de</strong>rn Art. Er veröffentlichte rund 20 Abhandlungen, darunter in jüngster Zeit „Architecture<br />

en uniforme“ (2011), Grand Prix <strong>de</strong>s Architekturbuch-Preises 2012 und „L’architecture au futur, <strong>de</strong>puis<br />

1889“ (2012).<br />

Hartmut Frank ist Architekt und unterrichtete von 1975 bis 2005 Architekturgschichte und -theorie an <strong>de</strong>r<br />

Hochschule für bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Künste Hamburg und anschließend an <strong>de</strong>r HafenCity Universität Hamburg. Er ist<br />

seit 2011 emeritiert.<br />

Hartmut Frank wur<strong>de</strong> 1942 in Koscian/Kosten geboren und studierte mit Oswald Mathias Ungers und<br />

Julius Posener an <strong>de</strong>r Technischen Hochschule Berlin. Nach seinem Abschluss im Jahr 1969 unterrichtete<br />

er an mehreren Architekturhochschulen in Europa und Amerika. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und<br />

Abhandlungen über die europäische Architektur <strong>de</strong>s 19. und 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts und kuratierte mehrere<br />

große Baukunstausstellungen. Er war als Gastforscher in Frankreich, Spanien, Italien und Kanada tätig.<br />

Seit 30 Jahren leitet er gemeinsam mit Jean-Louis Cohen Forschungsprojekte im Bereich <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschfranzösischen<br />

Beziehungen.<br />

Volker Ziegler, geboren 1965 in Lörrach am Oberrhein, ist Ingenieur für Architektur und Stadtplaner. Er<br />

unterrichtet seit 1997 Städtebau und Stadtentwicklung an <strong>de</strong>r Straßburger Ecole nationale supérieure<br />

d’architecture und ist Mitprogrammbeauftragter <strong>de</strong>s Doppelmasterprogramms „Bauen und Planen im<br />

Europa <strong>de</strong>r Regionen“, das in Partnerschaft mit <strong>de</strong>m Karlsruher Institut für Technologie angeboten wird.<br />

Er wirkt an europäischen Architektur-und Städtebauprojekten mit und organisiert Workshops im Bereich<br />

Stadtentwicklung, insbeson<strong>de</strong>re in Frankreich, Deutschland und <strong>de</strong>r Türkei. Er ist Autor von<br />

Forschungsarbeiten und Veröffentlichungen über die <strong>de</strong>utsch-französischen Beziehungen auf <strong>de</strong>n<br />

Gebieten Architektur und Städtebau, über die Akteure und Gebiete <strong>de</strong>r Stadtentwicklung, über städtische<br />

Wohnformen als Produktionsstätten von Architektur und Städtebau sowie als Nutzungsräume und über<br />

<strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l großer städtischer Infrastrukturen im 20. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Zu seinen jüngsten<br />

Ausstellungsprojekten zählen „Le Corbusier en Turquie: le plan directeur d’Izmir“ und „Istanbul. Les<br />

territoires <strong>de</strong>s murailles terrestres“ (2009- 2010).<br />

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8. Pädagogisches und kulturelles Rahmenprogramm<br />

Das <strong>de</strong>taillierte Angebot (mit Datum und Uhrzeit) fin<strong>de</strong>n Sie unter: www.musees.strasbourg.eu<br />

Führungen<br />

Ab <strong>de</strong>m 4. April<br />

Donnerstag um 12.30 Uhr (außer am 9. Mai)<br />

Sonntag um 11.00 Uhr<br />

Thematische Führungen mit anschließen<strong>de</strong>m Stadtrundgang<br />

Freitag um 1700 Uhr<br />

La gran<strong>de</strong> percée: 12. April, 17. Mai, 14. Juni, 12. Juli<br />

Conrath, Beblo et d’autres architectes: 19. April, 24. Mai, 28. Juni, 19. Juli<br />

Führungen in <strong>de</strong>utscher Sprache<br />

Ab <strong>de</strong>m 6. April<br />

Samstag um 14.00 Uhr (außer am 27. April, 18. Mai, 15. Juni, )<br />

Une heure / une œuvre (Eine Stun<strong>de</strong>/ein Werk<br />

Freitag um 12.30 Uhr<br />

12. April: <strong>Strasbourg</strong> dans les documents et œuvres <strong>de</strong> l’exposition<br />

17. Mai: Les cités-jardins<br />

31. Mai: Le Corbusier, <strong>de</strong>ssins, plans, maquette<br />

Le temps d’une rencontre (Begegnung)<br />

In Begleitung eines Kurators (Datum wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben)<br />

Workshops für Jugendliche<br />

13- bis 18-Jährige<br />

Dienstag bis Freitag, 16. – 19. April, 14.00 Uhr: „Pas <strong>de</strong> <strong>de</strong>ux“, in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Oper<br />

und <strong>de</strong>m Tänzer Pascuale Nocera<br />

Workshops für Kin<strong>de</strong>r<br />

4- bis 6-Jährige6<br />

Samstag, 11., 25. Mai und 1. Juni, 14.30 Uhr: Monsieur cabane et madame maison<br />

Samstag, 8., 15. und 22. Juni: Un petit tour <strong>de</strong>hors<br />

7- bis 12-Jährige<br />

Samstag, 11., 25. Mai und 1. Juni, 14.30 Uhr: „Anarchitecture“<br />

Samstag, 8., 15. und 22. Juni: Ma ville, mes rêves<br />

Museen an<strong>de</strong>rs sehen<br />

Samstag, 4. Mai, 10.00 Uhr: Miniworkshops anhand von Mo<strong>de</strong>llen aus <strong>de</strong>r Ausstellung (für sehbehin<strong>de</strong>rte<br />

Teilnehmer)<br />

Für sehbehin<strong>de</strong>rte Besucher wird ein Tastrundgang (in Begleitung eines Museumspädagogen)<br />

eingerichtet. Um Voranmeldung wird gebeten.<br />

NOCTURNE IM MUSEUM<br />

Alle drei Monate warten die Museen aus Anlass einer Son<strong>de</strong>rausstellung bei einer abendlichen<br />

Veranstaltung mit einem breit gefächerten Angebot für je<strong>de</strong>n Geschmack und je<strong>de</strong>s Alter auf<br />

(Kunstaktionen, Führungen, Vorträge, Workshops, Begegnungen mit Sammlungsleitern und Kuratoren).<br />

Partnerschaften mit an<strong>de</strong>ren Straßburger Kultureinrichtungen öffnen das Spektrum für Künste und<br />

Kulturerbe im weitesten Sinne.<br />

- Nocturne (Ouverts la nuit) im MAMCS anlässlich <strong>de</strong>r Ausstellung „Interferenzen / Interférences“, am 10.<br />

April von 18.00 bis 22.00 Uhr<br />

AUDITORIUM DER MUSEEN<br />

Das Auditorium <strong>de</strong>r Museen beleuchtet die theoretischen Hintergrün<strong>de</strong> von Architektur und Städtebau<br />

und zeigt zahlreiche Bil<strong>de</strong>r zum Thema. Während <strong>de</strong>r gesamten Ausstellungsdauer stehen Vorträge,<br />

Begegnungen und Filme auf <strong>de</strong>m Programm.<br />

In mehreren Vorträgen gehen Architekten und Architekturtheoretiker auf die zahlreichen Aspekte <strong>de</strong>r<br />

Ausstellung ein. Auch die Vortragsreihe „Collège <strong>de</strong>s arts“ widmet sich <strong>de</strong>m Thema und veranschaulicht<br />

die Rolle von Architektur im städtischen Leben.<br />

Im Mittelpunkt einer Filmreihe mit TV-Dokumentar- und Archivfilmen steht <strong>de</strong>r urbane Wan<strong>de</strong>l, und ein<br />

Zyklus mit <strong>de</strong>utschen und französischen Spielfilmen gibt einen Überblick zum Thema Stadt im Film, vom<br />

Stummfilm bis heute.<br />

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9. Partner <strong>de</strong>r Ausstellung<br />

Organisation <strong>de</strong>r Ausstellung:<br />

Label:<br />

In Partnerschaft mit:<br />

Mit Unterstützung von:<br />

Partner <strong>de</strong>s kulturellen Rahmenprogramms:<br />

- Centre Allemand d’Histoire <strong>de</strong> l’art, Paris<br />

- CAUE du Bas-Rhin<br />

- Ciarus<br />

- Cinémas Star<br />

- École nationale supérieure d’architecture <strong>de</strong> <strong>Strasbourg</strong><br />

- Eurodistrict<br />

- IBA Basel<br />

- Institut Goethe<br />

- Institut national <strong>de</strong> l’audiovisuel<br />

- Institut national <strong>de</strong>s sciences appliquées <strong>de</strong> <strong>Strasbourg</strong><br />

- Journées <strong>de</strong> l’architecture<br />

- Librairie Kléber<br />

- Librairie Quai <strong>de</strong>s Brumes<br />

- Maison européenne <strong>de</strong> l’architecture<br />

- Office du tourisme <strong>de</strong> <strong>Strasbourg</strong> et <strong>de</strong> sa région<br />

- Vidéo les Beaux Jours<br />

Partner bei Stadt t und Region:<br />

- Communauté urbaine <strong>de</strong> <strong>Strasbourg</strong><br />

- Atelier urbain ( MUZ’)<br />

- Mission Patrimoine, Direction <strong>de</strong> la Culture<br />

- Direction <strong>de</strong> la mobilité et <strong>de</strong>s transports<br />

- Direction <strong>de</strong> l’urbanisme, <strong>de</strong> l’aménagement et <strong>de</strong> l’habitat<br />

- Direction <strong>de</strong> l’animation urbaine<br />

Und:<br />

- Service <strong>de</strong> l’inventaire du patrimoine / Région Alsace<br />

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DOSSIER DE PRESSE «L’EUROPE DES ESPRITS OU LA FASCINATION DE L’OCCULTE, 1750-1950»<br />

MUSÉE D’ART MODERNE ET CONTEMPORAIN DE LA VILLE DE STRASBOURG, 8 OCTOBRE 2011 – 12 FÉVRIER 2012<br />

10. L’École nationale supérieure d’architecture <strong>de</strong><br />

<strong>Strasbourg</strong> (ENSAS)<br />

VORSTELLUNG<br />

Die Ecole nationale supérieure d’architecture <strong>de</strong> <strong>Strasbourg</strong> ist Mitglied eines Netzwerks von 20<br />

staatlichen Architekturhochschulen und <strong>de</strong>r Straßburger Universität angeglie<strong>de</strong>rt. Darüber hinaus pflegt<br />

die ENSAS Austauschbeziehungen im Rahmen <strong>de</strong>s regionalen Netzwerks <strong>de</strong>r „Hochschuleinrichtungen im<br />

Kulturbereich“.<br />

Seit 2011 ist sie Mitglied <strong>de</strong>s Netzwerks <strong>de</strong>r elsässischen Ingenieur-, Architektur- und<br />

Managementhochschulen (Alsace Tech).<br />

Auftrag <strong>de</strong>r ENSAS ist es, die Studieren<strong>de</strong>n zur Entwicklung von anspruchsvollen architektonischen und<br />

städtebaulichen Projekten zu befähigen. Das Miteinan<strong>de</strong>r von Kompetenzen und Verantwortung (sozial,<br />

kulturell, technisch, umweltbezogen, wirtschaftlich) ermöglicht die Entwicklung einer von Nachhaltigkeit<br />

geprägten Architektur.<br />

Die Hochschule befin<strong>de</strong>t sich im Zentrum Straßburg, unweit <strong>de</strong>s Bahnhofs. Im Frühjahr 2013 wird die<br />

Hochschule ihre Fläche mit einem von Marc Mimram entworfenen neuen Gebäu<strong>de</strong> verdoppeln.<br />

BESCHREIBUNG<br />

• Mitarbeiter und Studieren<strong>de</strong>: insgesamt 981:<br />

- 817 Studieren<strong>de</strong><br />

- 39 Lehren<strong>de</strong> (verbeamtet und assoziiert), davon 35 Architekten<br />

- 90 nicht verbeamtete Lehrkräfte<br />

- 35 Verwaltungsmitarbeiter<br />

• Lehrinhalte:<br />

- Bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kunst, Raumgeometrie, Struktur und Bautechniken, Umwelttechnik<br />

- Naturwissenschaften und Technik, Materialwi<strong>de</strong>rstand, Bauphysik<br />

- Städte, Territorien und Gesellschaften, Projekt und Erbe, Einführung in die Forschung durch Forschung<br />

- Projekt Für bewohnte Räume bauen, Projekt und Repräsentation, Bauwerk Ort, Bauwerk und Programm,<br />

Projekt kollektives Wohnen<br />

• Beson<strong>de</strong>rheiten:<br />

- Als einzige französische Architekturhochschule bietet die ENSAS zwei <strong>de</strong>utsch-französische<br />

Doppelmasterprogramme in Architektur an: „Bauen und Planen im Europa <strong>de</strong>r Regionen“. Partner dieser<br />

von <strong>de</strong>r Deutsch-Französischen Hochschule anerkannten Studiengänge sind die Technische Universität<br />

Dres<strong>de</strong>n und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT).<br />

- Drei Themenschwerpunkte:<br />

Metropolraumbildung, Siedlungsmo<strong>de</strong>lle und Wohnkulturen<br />

Entwürfe für Architektur und Stadt: neue Instrumentarien und nachhaltige Stadt<br />

Historische und archäologische Dimension von Architektur<br />

- Über 45 Erasmus-Partnerschaften und internationale Kooperationsvereinbarungen<br />

in Europa<br />

Argentinien, Armenien, Australien, Kanada, China, Japan, Libanon, Peru, Schweiz u.a.<br />

KONTAKT<br />

8 bd Wilson - BP10037 - 67068 <strong>Strasbourg</strong> Ce<strong>de</strong>x<br />

Tel.: +33/(0)3 88 32 25 35<br />

E-Mail: ecole@strasbourg.archi.fr<br />

Direktor: Philippe Bach<br />

Leiterin Öffentlichkeitsarbeit und Partnerschaften:<br />

Lise Lançon – Tel.: +33/(0)3 88 32 70 49<br />

E-Mail: lise.lancon@strasbourg.archi.fr<br />

www.strasbourg.archi.fr<br />

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DOSSIER DE PRESSE «L’EUROPE DES ESPRITS OU LA FASCINATION DE L’OCCULTE, 1750-1950»<br />

MUSÉE D’ART MODERNE ET CONTEMPORAIN DE LA VILLE DE STRASBOURG, 8 OCTOBRE 2011 – 12 FÉVRIER 2012<br />

11. Das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt am<br />

Main<br />

Das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt am Main wur<strong>de</strong> 1979 gegrün<strong>de</strong>t. Bis 1984 baute Oswald<br />

Mathias Ungers die klassizistische Grün<strong>de</strong>rzeitvilla am südlichen Mainufer zum ersten<br />

Architekturmuseum in Deutschland um. Der Museumsbau avancierte schnell zu einer weltweit bekannten<br />

Inkunabel <strong>de</strong>r Postmo<strong>de</strong>rne. Im Mittelpunkt von Ungers weißer Museumsarchitektur steht eine kubische<br />

Konstruktion im inneren Kern <strong>de</strong>s historischen Gebäu<strong>de</strong>s: das Haus-im-Haus ruht auf vier Stützen die sich<br />

über drei Geschosse zu einer abstrakten, vom einfallen<strong>de</strong>n Licht entmaterialisierten Urhütte verdichten –<br />

eine Architektur die mit elementaren Mitteln über die Architektur philosophiert.<br />

Das DAM versteht sich als Ausstellungshalle und Diskussionsforum für aktuelle Fragen <strong>de</strong>r Architektur<br />

und <strong>de</strong>s Städtebaus. Eine Reihe von Wechselausstellungen im Jahr behan<strong>de</strong>ln thematische,<br />

biographische, stil- o<strong>de</strong>r gattungsbezogene Themen <strong>de</strong>r Architektur <strong>de</strong>s 20. und 21. Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />

Symposien, Kongresse und Vortragsreihen begleiten und erweitern das Ausstellungsprogramm, ergänzt<br />

durch Ausstellungskataloge und eigene Publikationsreihen. Seit 1980 gibt das DAM das renommierte<br />

Jahrbuch für Architektur heraus - seit 2007 wird es von <strong>de</strong>m jährlich vergebenen DAM Preis für<br />

Architektur begleitet.<br />

Auf <strong>de</strong>r zweiten Etage <strong>de</strong>s Hauses befin<strong>de</strong>t sich die Dauerausstellung „Von <strong>de</strong>r Urhütte zum<br />

Wolkenkratzer“. Anhand von 25 Mo<strong>de</strong>llpanoramen gibt sie großen und kleinen Besuchern einen<br />

grundlegen<strong>de</strong>n Überblick über die be<strong>de</strong>utendsten Phasen <strong>de</strong>r Architektur- und Siedlungsgeschichte von<br />

<strong>de</strong>r älteren Steinzeit bis in die Gegenwart.<br />

Das DAM beherbergt eine umfassen<strong>de</strong> Sammlung von historisch be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Architekturskizzen, -<br />

zeichnungen, -plänen und –mo<strong>de</strong>llen <strong>de</strong>s 20. und 21. Jahrhun<strong>de</strong>rts. In einer ehemaligen, vom bekannten<br />

<strong>de</strong>utschen Architekten Max Dudler zum Archiv umgebauten Stempelfabrik befin<strong>de</strong>n sich <strong>de</strong>rzeit rund<br />

200.000 Pläne und Architekturzeichnungen sowie ca. 800 Mo<strong>de</strong>lle - darunter be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Arbeiten von<br />

Mies van <strong>de</strong>r Rohe, Hans Poelzig, Aldo Rossi, Archigram o<strong>de</strong>r Frei Otto und Zaha Haddid. Weiterhin besitzt<br />

das DAM rund 40 Nach- und Vorlässe, u.a. von Dominikus und Gottfried Böhm, Hannes Meyer, Mart<br />

Stam, Heinz Bienefeld und Rob Krier. Um eine fachgerechte Konservierung zu gewährleisten, verfügt das<br />

DAM über eine eigene Mo<strong>de</strong>lbauwerkstatt, sowie eine Werkstatt zur Papierrestauration mit jeweils einem<br />

eigenen Restaurator.<br />

Eine öffentlich zugängliche Bibliothek, die weit über 25.000 Bän<strong>de</strong> umfasst, ermöglicht eine umfassen<strong>de</strong><br />

Forschungsarbeit. Neben wichtigen Publikationen zur Architekturgeschichte und -theorie seit 1800 lassen<br />

sich hier auch Architekturmonographien und die wichtigsten <strong>de</strong>utschsprachigen und internationalen<br />

Architekturzeitschriften konsultieren.<br />

Deutsches Architekturmuseum<br />

Schaumainkai 43<br />

60596 Frankfurt am Main<br />

Telefon: 069/212-38844<br />

Fax: 069/212-36386<br />

Email: info.dam@stadt-frankfurt.<strong>de</strong><br />

www.dam-online.<strong>de</strong><br />

Öffnungszeiten Opening hours :<br />

Di, Do, Fr – Sa 11 – 18 Uhr, Mi 11 – 20 Uhr, So 11- 19 Uhr, Mo geschlossen<br />

Verkehrsanbindungen Public Transportation:<br />

U1, U2, U3, U8 bis Schweizer Platz/Museumsufer ;<br />

U4, U5 bis Willy Brandt-Platz ;<br />

Bus Museumsufer-Linie 46 bis Untermainbrücke<br />

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DOSSIER DE PRESSE «L’EUROPE DES ESPRITS OU LA FASCINATION DE L’OCCULTE, 1750-1950»<br />

MUSÉE D’ART MODERNE ET CONTEMPORAIN DE LA VILLE DE STRASBOURG, 8 OCTOBRE 2011 – 12 FÉVRIER 2012<br />

12. . Ausstellungen mit <strong>de</strong>m Label „Ausstellung von<br />

nationaler Be<strong>de</strong>utung“<br />

Ministerium für Kultur und Kommunikation<br />

Maßnahmen zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r französischen Museen<br />

Aurélie Filippetti, Ministerin für Kultur und Kommunikation, hat die Liste <strong>de</strong>r 20 Veranstaltungen<br />

bekanntgegeben, die 2013 das Label Exposition d'intérêt national (Ausstellung von nationaler Be<strong>de</strong>utung)<br />

erhalten.<br />

Mit diesem Label wer<strong>de</strong>n je<strong>de</strong>s Jahr französische Museen für Ausstellungen ausgezeichnet, die sowohl in<br />

wissenschaftlicher Hinsicht als auch im Hinblick auf <strong>de</strong>n innovativen Charakter ihrer kulturvermitteln<strong>de</strong>n<br />

Begleitmaßnahmen als herausragend eingestuft wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese Ausstellungen sind Teil <strong>de</strong>r kulturpolitischen Maßnahmen zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Kulturvermittlung und<br />

<strong>de</strong>s breiteren Zugangs zu Museen verfolgt.<br />

Darüber hinaus leisten sie einen Beitrag zur kulturellen Strukturpolitik <strong>de</strong>s Ministeriums, <strong>de</strong>ren Ziel die<br />

gerechte Verteilung staatlicher Beihilfen zwischen <strong>de</strong>n projekttragen<strong>de</strong>n Gebietskörperschaften ist. Die<br />

Ausstellungen erhalten Son<strong>de</strong>rfinanzierungen in Höhe von maximal 50 000 €. Ausgewählt wer<strong>de</strong>n<br />

Projekte vom Dezernat Denkmalpflege, Abteilung Museen, <strong>de</strong>s Ministeriums.<br />

2013 wird das Label an folgen<strong>de</strong> Ausstellungen vergeben:<br />

Interferenzen / Interférences. Architektur. Deutschland-Frankreich, 1800-2000<br />

Straßburg – Museum für mo<strong>de</strong>rne und zeitgenössische Kunst, 30. März – 21. Juli 2013<br />

Mémoires vives, une histoire <strong>de</strong> l'art aborigène<br />

Bor<strong>de</strong>aux – Musée d'Aquitaine, 26. Oktober 2013 – 30. März 2014<br />

Georges-Antoine Rochegrosse (1859-1938)<br />

Moulins – Musée Anne <strong>de</strong> Beaujeu, 29. Juni 2013 – 5. Januar 2014<br />

François-André Vincent (1746-1816) – Un artiste entre Fragonard et David<br />

Tours – Musée <strong>de</strong>s Beaux-Arts, 19. Oktober 2013 – 19. Januar 2014<br />

Sur la route <strong>de</strong>s In<strong>de</strong>s : un ingénieur français sur la route du Tamilnadu<br />

Châlons-en-Champagne – Musée <strong>de</strong>s beaux-arts et d'archéologie, 21. September 2013 – 15. Februar<br />

2014<br />

Courbet et Cézanne<br />

Ornans – Musée Courbet, 29. Juni – 14. Oktober 2013<br />

Tourbillonnante Joséphine Baker<br />

Boulogne-Billancourt - musée <strong>de</strong>s années 30, 21. November 2013 – 23. März 2014<br />

Une odyssée gauloise. Parures <strong>de</strong> femmes à l'origine <strong>de</strong>s premiers échanges entre la Grèce et la Gaule<br />

Lattes – musée <strong>de</strong> Lattara, 27. April 2013 – 12. Januar 2014<br />

Le goût <strong>de</strong> Di<strong>de</strong>rot<br />

Montpellier – Musée Fabre, 5. Oktober 2013 – 12. Januar 2014<br />

Aubusson, tapisseries <strong>de</strong>s Lumières. Splen<strong>de</strong>urs <strong>de</strong> la manufacture royale, fournisseur <strong>de</strong> l'Europe au<br />

XVIIIè Siècle.<br />

Aubusson – Cité <strong>de</strong> la Tapisserie, 15. Juni – 31. Oktober 2013<br />

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DOSSIER DE PRESSE «L’EUROPE DES ESPRITS OU LA FASCINATION DE L’OCCULTE, 1750-1950»<br />

MUSÉE D’ART MODERNE ET CONTEMPORAIN DE LA VILLE DE STRASBOURG, 8 OCTOBRE 2011 – 12 FÉVRIER 2012<br />

Ours - mythes et réalités<br />

Toulouse – Muséum d'histoire naturelle <strong>de</strong> Toulouse, 11. Oktober 2013 – 30. Juni 2014<br />

Une renaissance, l'art entre Flandre et Champagne<br />

Saint-Omer – Musée <strong>de</strong> l'hôtel San<strong>de</strong>lin, 5. April – 1. Juli 2013<br />

Picasso, Léger, Masson : l'histoire d'une galerie<br />

Villeneuve d'Ascq – LaM, 28. September 2013 – 12. Januar 2014<br />

Clemenceau et les artistes mo<strong>de</strong>rnes : Manet, Monet, Rodin.<br />

Les Lucs sur Boulogne – Historial <strong>de</strong> la Vendée, 8. Dezember 2013 – 2. März 2014<br />

Chaissac-Dubuffet – Entre plume et pinceau<br />

Les Sables d'Olonne – musée <strong>de</strong> l'abbaye Sainte-Croix, 13. Oktober 2013 – 26. Januar 2014<br />

Joseph Cornell et les surréalistes à New York – Dali, Duchamp, Ernst,<br />

Man Ray<br />

Lyon – Musée <strong>de</strong>s beaux-arts, 18. Oktober 2013 – 10. Februar 2014<br />

Antinoë, à la vie à la mo<strong>de</strong> : vision d'élégance dans les solitu<strong>de</strong>s<br />

Lyon – musée <strong>de</strong>s tissus, 1. Oktober 2013 – 28. Februar 2014<br />

Im Rahmen R<br />

von „Impressionisten in <strong>de</strong>r Normandie“:<br />

Un été au bord <strong>de</strong> l'eau ; loisir et impressionnisme<br />

Caen – Musée <strong>de</strong>s beaux-arts, 27. April – 29. September 2013<br />

Eblouissants reflets – 100 chefs d'oeuvre impressionnistes<br />

Rouen – Musée <strong>de</strong>s beaux-arts, 29. April – 30. September 2013<br />

Vernon et les bords <strong>de</strong> Seine au temps <strong>de</strong>s impressionnistes<br />

Vernon – Musée Poulain, 7. April – 22. September 2013<br />

Pissaro dans les ports : Rouen, Dieppe, le Havre<br />

Le Havre – Musée d'art mo<strong>de</strong>rne André Malraux, 27. April – 29. September 2013<br />

Im Rahmen von „Nancy Renaissance 2013“<br />

Un nouveau mon<strong>de</strong> : naissance <strong>de</strong> la Lorraine mo<strong>de</strong>rne<br />

Nancy – Musée Lorrain, 4. Mai – 4. August 2013<br />

L'automne <strong>de</strong> la Renaissance : d'Arcimboldo à Caravage<br />

Nancy – Musée <strong>de</strong>s beaux-arts, 4. Mai – 4. August 2013<br />

Im Rahmen von „Marseille Provence 2013 – Europäische Kulturhauptstadt“<br />

Le grand atelier du Midi, <strong>de</strong> Van Gogh à Bonnard<br />

marseille – Palais Longchamps, 13. Juni – 13. Oktober 2013<br />

Nuage<br />

Arles – Musée Réattu, 16. Mai – 31. Oktober 2013<br />

Le grand atelier du Midi, <strong>de</strong> Cézanne à Matisse<br />

Aix-en-Provence – musée Granet, 13. Juni – 13. Oktober 2013<br />

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DOSSIER DE PRESSE «L’EUROPE DES ESPRITS OU LA FASCINATION DE L’OCCULTE, 1750-1950»<br />

MUSÉE D’ART MODERNE ET CONTEMPORAIN DE LA VILLE DE STRASBOURG, 8 OCTOBRE 2011 – 12 FÉVRIER 2012<br />

13. . Praktische Hinweise<br />

Museum für mo<strong>de</strong>rne und zeitgenössische Kunst Straßburg<br />

Anschrift:<br />

1 place Hans Jean Arp, Straßburg<br />

Tel. : +33/(0)3 88 23 31 31<br />

Tram: Musée d’Art mo<strong>de</strong>rne et contemporain<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di bis So: 10.00 bis 18.00 Uhr<br />

Ausstellung und Museum Montag geschlossen<br />

Geson<strong>de</strong>rte Öffnungszeiten gelten für Gruppen, die ihren Besuch bei <strong>de</strong>r museumspädagogischen<br />

Abteilung anmel<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r die Ausstellung mit einem Führer <strong>de</strong>s Straßburger Frem<strong>de</strong>nverkehrsamtes<br />

besichtigen.<br />

Gruppen<br />

Gruppen mit mehr als 10 Teilnehmern wer<strong>de</strong>n gebeten, ihren Besuch bei <strong>de</strong>r museumspädagogischen<br />

Abteilung anzumel<strong>de</strong>n.<br />

Tel.: +33/(0)3 88 88 50 50 (Mo bis Fr 8.30 bis 12.30 Uhr)<br />

Eintrittspreise<br />

7,00 €<br />

ermäßigt: 3,50 €<br />

Freier Eintritt:<br />

- Besucher unter 18 Jahren<br />

- Carte Culture<br />

- Carte Atout Voir<br />

- Museumspass<br />

- Édu’Pass<br />

- Besucher mit Behin<strong>de</strong>rtenausweis<br />

- Kunst- und Kunstgeschichtsstu<strong>de</strong>nten<br />

- Erwerbslose<br />

- Sozialhilfeempfänger<br />

- Mitarbeiter <strong>de</strong>r CUS<br />

Freier Eintritt für alle Besucher:<br />

- je<strong>de</strong>n ersten Sonntag im Monat<br />

Tagespass: 10,00 €, ermäßigt: 5,00 € (Zugang zu allen Straßburger Museen einschl.<br />

Son<strong>de</strong>rausstellungen)<br />

3-Tage-Pass: 15,00 € (Zugang zu allen Straßburger Museen einschl. Son<strong>de</strong>rausstellungen)<br />

Museumspass: 79,00 €, Familientarif: 144,00 € (gültig 1 Jahr in über 250 Museen am Oberrhein)<br />

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