oora eBook 42
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Ein magisches Gebet | Anfang<br />
Ein magisches Gebet<br />
Ist das Übergabegebet biblisch?<br />
Text: Jim Gettmann<br />
Allgemein gilt es als der offizielle Anfang eines Lebens als<br />
Christ – das Lebensübergabegebet. Doch ist es wirklich<br />
biblisch begründet? Eine kritische Betrachtung.<br />
// Wie wird man Christ? Die Antwort auf diese Frage ist für die<br />
meisten von uns kein Geheimnis. »Gott hat keine Enkelkinder«<br />
wurde uns von klein auf beigebracht – und deshalb muss jeder<br />
Mensch selbst Gott kennenlernen und sich für ihn entscheiden.<br />
Dies geschieht typischerweise folgendermaßen: Irgendwann ist<br />
man soweit, dass man sagen kann »Ich glaube an Jesus Christus<br />
als Gottes Sohn und Heiland.« Jetzt betet man ein Übergabegebet.<br />
Und schon ist man Christ geworden.<br />
Das Übergabegebet kann unterschiedlich formuliert werden,<br />
meist klingt es aber in etwa so: »Vater im Himmel, ich bekenne,<br />
dass ich ein Sünder bin und dass ich einen Heiland brauche. Ich<br />
glaube, dass Jesus Christus für mich gekreuzigt wurde und von<br />
den Toten auferstanden ist, damit ich ewig leben darf. Ich nehme<br />
ihn heute als meinen Heiland und Herrn an. Danke, dass ich<br />
dein Kind sein darf. Amen.«<br />
Eine sichere Fahrkarte in den Himmel?<br />
Ist man nach dem Sprechen dieses Gebetes wirklich gerettet<br />
und automatisch ein Himmelsbürger? Aufgrund meiner Erfahrungen<br />
halte ich das für fragwürdig.<br />
Im Laufe der Jahre war ich bei vielen evangelistischen Veranstaltungen<br />
dabei. Ich habe dabei oft beobachtet, dass die Mehrheit<br />
derer, die auf einen Aufruf reagieren, so gut wie keine Ahnung<br />
davon hat, was sie gerade machen. Sie wissen meist wenig<br />
von der Kreuzigung und Auferstehung Jesu und sind selten<br />
wirklich bereit, ihr Leben vor ihm hinzulegen. Von Buße und<br />
Umkehr gibt es kaum Zeichen. Man könnte höchstens behaupten,<br />
dass diese Menschen von den Aussagen des Predigers angetan<br />
sind und nun Gott ein Signal schicken wollen, dass sie ihn<br />
kennenlernen möchten. Und das ist toll! Für viele Menschen<br />
ist so ein Signal-Abgeben ein echtes Schlüsselerlebnis auf ihren<br />
Weg zu Gott.<br />
Wenn ich Gelegenheit hatte, solche Menschen in den darauf folgenden<br />
Monaten zu begleiten, stellte ich oft fest, dass ihre wahre<br />
Bekehrung viel später stattfand. »Na gut«, könnte man sagen,<br />
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