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141 Hans Lienert (1885-!954) Pfarrer und Schriftsteller Als Sohn des ...

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hatte, seine Orgel, unfertig hinterlassen musste: es fehlte ihr<br />

noch das Pedal...<br />

Nun gehört sich’s, dass ich dem Lebensbild meines<br />

Großvaters Jacobi auch das der Großmutter, seiner Frau Katharina<br />

geb. Wagner [7] (*14.06.1838), hinzufüge.<br />

Während meine Mutter über ihren Vater stets mit größter<br />

Verehrung <strong>und</strong> Liebe sprach, klangen ihre Worte anders, wenn sie<br />

über ihre Mutter berichtete. Denn zu viel Bitternis hatte sie<br />

von ihrer Seite erfahren müssen.<br />

Und das kam so:<br />

<strong>Als</strong> Großvater Jacobi starb, blieb seine Frau, 34 Jahre alt,<br />

als Witwe zurück, mit meiner damals 12-jährigen Mutter als<br />

einzigem Kind, denn ihre 4 Geschwister waren ihr schon vorher<br />

weggestorben. Für meine Mutter wurde alsbald ein Bräutigam<br />

gesucht. Dieses war der etwas über Zwanzigjährige Johann Binder,<br />

der bald nach dem Tode <strong>des</strong> Großvaters in dem Hause ein- <strong>und</strong><br />

ausging. Sehr bald wandte er sich aber von der jungen Braut ab<br />

<strong>und</strong> ihrer Mutter zu. Die junge Witwe wies sein Werben nicht ab,<br />

sondern lockte den Burschen sogar noch an. Ihre Beziehungen<br />

wurden rasch so enge, dass eine Ehe zwischen den beiden nicht zu<br />

umgehen war. Bei ihrer Heirat mit Johann Binder nahm sie alles<br />

Erreichbare an Hausrat, Kleidern, Großvaters Werkzeugen usw. mit<br />

in ihr neues Heim. So blieb denn meine Mutter mit ihrer 63-<br />

jährigen Großmutter Katharina Jacobi geb. Casper allein auf dem<br />

Hof, mit einem „Barvermögen“ von 40 Kreuzern...<br />

Durch ihre baldige Ehe mit meinem Vater hat sie das<br />

Schicksal aber zu ihrem Glück vollauf entschädigt für die bis<br />

dahin erlittene Unbill.<br />

Der Vater meines Großvaters mütterlicherseits, mein<br />

Urgroßvater Johannes Jacobi [12] war geboren am 27. Februar<br />

1802. Da er bereits am 11.09.1852 gestorben ist, haben ihn meine<br />

Eltern nicht gekannt. Sie wissen daher nur sehr wenig von ihm.<br />

Er war Tischler, ein kunstfertiger Meister, wie ich oben bereits<br />

erwähnt habe. Er ist längere Zeit krank gewesen, war dann vom<br />

Rückenmark aus gelähmt <strong>und</strong> saß im Garten „an der Est“ im<br />

Krankenstuhl.<br />

Schöne Obstbäume mit feinem Obst waren eine seiner<br />

Leidenschaften. Er holte die Bäume oder Pfropfreiser oft weiher<br />

von Adelshöfen. Besondere Freude hatte er an edeln Kirschen. <strong>Als</strong><br />

ihm in<strong>des</strong>sen die Vögel die Kirschen immer wieder fraßen <strong>und</strong><br />

dagegen jede Abwehr vergeblich blieb, hieb er die Bäume im Zorn<br />

darüber ab.<br />

Urgroßvater Johannes Jacobi war verheiratet mit Catharina<br />

geb. Casper [13], (*1809-1889).<br />

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