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141 Hans Lienert (1885-!954) Pfarrer und Schriftsteller Als Sohn des ...

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haben uns wohl gefühlt bei ihnen, haben uns beiderseits gut<br />

verstanden <strong>und</strong> sind in Liebe von einander geschieden.<br />

Gott lohne ihnen ihre Nächstenliebe !<br />

*)Anmerkung:<br />

Gemeint ist Adolf Johann Markus, <strong>Sohn</strong> der Tochter Regina<br />

verehel. Markus, geboren am 14.02.1942 in Katzendorf, gestorben<br />

am 22.11.1998 in Siegburg.<br />

Holz <strong>und</strong> Dornenkrone<br />

(März 1955)<br />

Es liegt im Schopfen kurz gesägt<br />

mit vielen Stücken nebendran.<br />

Die Axt zu Stücken nun zerschlägt<br />

das Holz; da fing’s zu reden an:<br />

„Schau mich jetzt an, du Menschenkind,<br />

ich liege nun zu Füßen dir !<br />

Einst säuselte in mir der Wind,<br />

ich war als Baum <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> Zier.<br />

Ich trug ein schönes, grünes Laub, -<br />

nun werde ich der Flammen Raub.<br />

Zu Asche werde ich verbrannt.<br />

Manch Vöglein hat mich gut gekannt,<br />

es baute sich in meiner Kron’<br />

ein Nestchen. Auch manch Menschensohn<br />

in meinem kühlen Schatten lag<br />

an manchem heißen Sommertag.<br />

Manch Bienlein <strong>und</strong> manch Käferlein,<br />

die luden sich zu Gaste ein.<br />

Sie summten hin <strong>und</strong> schwirrten her<br />

<strong>und</strong> freuten alle sich so sehr.<br />

Doch auch manch Sturm hat mich entlaubt,<br />

die Blätter alle mir geraubt,<br />

<strong>und</strong> ich stand kahl <strong>und</strong> trau’rte sehr,<br />

die Äste waren nackt <strong>und</strong> leer.<br />

Der Winter deckte dann im Nu<br />

mich mt der weißen Decke zu.<br />

Doch wenn der liebe Frühling kam<br />

<strong>und</strong> mir die Winterdecke nahm,<br />

zog er mir an sein grünes Kleid !<br />

O ! Welche Lust, o welche Freud’ !<br />

So ging es Jahr um Jahr mit mir, -<br />

nun liege ich zu Füßen dir.<br />

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