141 Hans Lienert (1885-!954) Pfarrer und Schriftsteller Als Sohn des ...
141 Hans Lienert (1885-!954) Pfarrer und Schriftsteller Als Sohn des ...
141 Hans Lienert (1885-!954) Pfarrer und Schriftsteller Als Sohn des ...
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<strong>Als</strong> König wurde er verhöhnt<br />
<strong>und</strong> mit der Dornenkron’ gekrönt.<br />
Das Kreuz mit seiner Dornenkron’<br />
sei uns, Herr Jesu, unser Lohn !<br />
Und schließ uns nach vollbrachtem Lauf<br />
mit Deinem Kreuz den Himmel auf !<br />
Raubüberfall am Freitum<br />
begangen an Johann Wagner, *02.12.1874<br />
25 Kilometer weit von der Gemeinde entfernt, am Freitum im<br />
Geister Wald hatten die Katzendorfer ihr Waldrecht. Um sich das<br />
Brennholz für Küche <strong>und</strong> Winterheizung zu holen, mussten die<br />
Männer mit dem Pferdegespann früh aufbrechen, um noch vor Abend<br />
zu Hause anzukommen.<br />
Diese Arbeit hatte sich mein Mann Johann Wagner am 2.<br />
November 1925 vorgenommen. Da er das Holz schon vorher aus dem<br />
„Schlag“ an die Landstraße heruntergefahren hatte, brauchte er<br />
sich diesmal nicht so zu beeilen <strong>und</strong> fuhr erst nach dem<br />
Frühstück los. Seine gut genährten Pferde brachten ihn zügig<br />
voran, so dass er schon bald die ungarische Gemeinde Héviz<br />
erreichte.<br />
Kurz danach ereilte ihn aber ein verhängnisvoller<br />
Schicksalsschlag: hinterrücks wurde er überfallen <strong>und</strong> erhielt<br />
einen Axthieb mitten an den Hinterkopf, der ihm eine 4 cm lange<br />
W<strong>und</strong>e beibrachte, - außerdem dann noch, wahrscheinlich schon bei<br />
Bewusstlosigkeit, einen Schlag an die rechte Kopfseite, mit<br />
einer Schnitt- <strong>und</strong> Bruchverletzung von 10 cm Länge. Anschließend<br />
war der Verletzte vom Sitzbrett heruntergezogen worden <strong>und</strong> kam<br />
mit dem Kopf auf die Straße zu liegen, wobei die Füße noch an<br />
der Eisenstange <strong>des</strong> Wagens hingen, welche an einem Kreuzholz<br />
befestigt über die Deichsel das Wagenrad hält. Vermutlich<br />
wollten die Täter ihn eben in den wenige Schritte entfernten<br />
tiefen Graben werfen, als sie von einem herbeifahrenden Auto<br />
überrascht wurden, das mit dem Schweischerer <strong>Pfarrer</strong> Georg Ließ<br />
<strong>und</strong> seiner Frau unterwegs nach Kronstadt war. Der Schofför <strong>des</strong><br />
Wagens berichtete nachher, er habe im Augenblich seiner Ankunft<br />
am Tatort einen Zigeuner gerade noch in den nach rechts<br />
führenden Waldweg waldeinwärts laufen gesehen. Kurz entschlossen<br />
wies Herr <strong>Pfarrer</strong> Ließ den Schofför an, sofort nach Héviz um den<br />
Arzt zu fahren, der aber sagte: „Er stirbt, lasst ihn nach Hause<br />
führen.“ Das wollte der liebe Herr <strong>Pfarrer</strong> Ließ nicht gelten<br />
lassen: gleich dem „barmherzigen Samariter“ kehrte er zum Ort<br />
<strong>des</strong> Überfalls zurück, legte den schwer Verletzten ins Auto <strong>und</strong><br />
brachte ihn nach Reps ins Krankenhaus. Hier verband der Arzt den<br />
Ohnmächtigen <strong>und</strong> ließ mich über den Vorfall benachrichtigen<br />
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