Seminararbeit - Knöpfle, Markus
Seminararbeit - Knöpfle, Markus
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Grundlagen der Kreditwürdigkeitsprüfung<br />
2.3 Exemplarische Darstellung einer Umwelt-Kreditprüfung<br />
Obgleich jede Bank über ein individuelles Kreditprüfungsverfahren verfügt, daß mit<br />
die Kernkompetenz einer Bank ausmacht und deshalb kaum nach außen<br />
kommuniziert wird, gibt es doch Grundprinzipien die jede Bank mehr oder weniger<br />
beachtet. So ist der prinzipielle Aufbau eines systematisches Prüfungsverfahrens für<br />
Umweltrisiken im Kreditbereich in Anlehnung an Keidel idealtypisch dreistufig<br />
aufgebaut: 10<br />
1. Voraussetzung für die weitere Bearbeitung des Kreditgesuches ist die<br />
Selbstauskunft des (potentiellen) Kreditnehmers mittels eines Fragebogens<br />
2. Durchführung eines Umweltscreening durch den Kreditsachbearbeiter aufgrund<br />
von Infos aus dem Fragebogen und ergänzende Informationen zur Beurteilung<br />
eines eventuell vorhandenen Umweltrisikos für die Bank<br />
3. Bei Hinweisen auf ein vorhandenes Umweltrisiko wird durch einen externen oder<br />
internen Experten ein Umweltgutachten erstellt, das bei festgestellten Risiko<br />
präzise quantifiziert wird.<br />
Dieser Vorgang kann sich mehrmals im Zuge von Prolongationen,<br />
Kreditüberwachungen und Vertragsänderungen wiederholen. In seiner Gesamtheit<br />
wird der Ablauf in Abbildung 2 graphisch veranschaulicht.<br />
Viele amerikanische Banken wie auch die Deutsche Bank setzen routinemäßig einen<br />
Umweltfragebogen ein. 11 In den USA gibt es dafür einen sog. ASTM-Standard 12 , der<br />
den Fragebogen in sieben verschiedene ökologisch relevante Bereiche untergliedert.<br />
Dies sind: 13<br />
ABBILDUNG 2: GLIEDERUNG EINES UMWELTFRAGEBOGENS<br />
1. Allgemeine Einflußfaktoren<br />
2. Rechtliche Grundlagen<br />
3. Emissionen<br />
4. Beeinflussung des Wassers<br />
5. Belastung für Mensch und Tier<br />
6. Abfallstoffe<br />
7. Beeinflussung des Bodens<br />
Man erkennt, daß einige Fragenblöcke sich in Teilbereichen überschneiden können.<br />
Diese Redundanzen haben aber den Vorteil für den Kreditsachbearbeiter, u.U. die<br />
9 vgl Michalik (2001), S. 64<br />
10 vgl. Keidel (1997), S. 167<br />
11 vgl. Keidel (1997), S. 168 und S. 173<br />
12 aufgrund der Verunsicherung durch CERCLA (siehe 3.2) von den amerikanischen Banken<br />
entwickelter Standard der gewissen Schutz für der Kreditgeber vor den Gerichten bieten soll.<br />
13 vgl. Keidel (1997), S. 169<br />
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