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Z1301 Grundkurs 1.pdf - OSTAK

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Script – <strong>Z1301</strong> DVO <strong>Grundkurs</strong> I – 09.+10.03.2013 – Weimar<br />

Krankengymnastik<br />

Lektion 14 – Prof. Dr. med. Helmut W. Minne<br />

Der für die Osteoporose charakteristische Knochenbruch droht, weil Knochen an Masse<br />

verlieren, Knochenstrukturen zerstört werden und die hierdurch bedingten Schäden der<br />

Knochenarchitektur ein Nachgeben der mechanischen Kompetenz der Knochen bewirken.<br />

Osteoporose konditioniert hierdurch zum Knochenbruch. Ein dramatischer weiterer<br />

Anstieg des Bruchrisikos um zusätzlich das etwa Zehnfache entsteht beim Sturz, auch<br />

beim scheinbar banalen Sturz aus dem Stand. Dabei wird durch die Art des Sturzes –<br />

nach vorne, nach hinten, zur Seite – das Risiko eines Knochenbruches, z.B.<br />

Schenkelhalsfraktur zusätzlich akzentuiert.<br />

Akut entstehen beim Bruch unerträgliche Schmerzen, die von den Betroffenen meist als<br />

schlimmst je erlebter Schmerz beschrieben werden. Wirbelverformung durch Bruch und<br />

Fehlverheilung nach peripherem Bruch werden zur Ursache chronischer Schmerzen und<br />

Einschränkung der allgemeinen Belastbarkeit; es droht Invalidisierung mit zum Teil<br />

unerwartet hoher Wahrscheinlichkeit.<br />

Übliche Pharmakotherapie der Osteoporose senkt das Risiko zukünftiger Frakturen,<br />

beeinflusst unmittelbar die Folgen stattgehabter Frakturen nicht. Hieraus folgt wiederum,<br />

dass der ausschließliche Einsatz eines Knochenstoffwechsel beeinflussenden<br />

Medikamentes unzureichend ist, wenn ein Patient mit Osteoporose behandelt werden soll.<br />

Die Behandlung derartiger Patienten hat neben einer Stabilisierung der<br />

Knochenstrukturen daher folgende weitere Aufgaben zu erfüllen:<br />

- Senkung des Risikos frakturerzeugender Stürze<br />

- Linderung der akuten Frakturschmerzen, außerdem auch der chronischen<br />

Beschwerden, die bei Patienten mit mehreren Frakturen von Wirbeln oder<br />

Einzelfraktur eines Oberschenkelhalsen entstehen<br />

- Remobilisierung<br />

- Unterstützung bei der Bewahrung selbständiger Lebensführung.<br />

Zusätzliche Bedeutung gewinnt die psychologische Betreuung eines durch chronischen<br />

Schmerz zur Depression neigenden Patienten.<br />

Senkung des Risikos frakturerzeugender Stürze<br />

Spezifische Trainingstherapien, auch Taj Chi, vermögen das Risiko zukünftiger Stürze zu<br />

senken. Auch die Muskelgewebe positiv beeinflussenden Wirkungen eines Ausgleichs von<br />

Vitamin D-Mangel durch Substitution senkt das Sturzrisiko nachhaltig. Bei dieser<br />

Behandlungsart hat sich zeigen lassen, dass hierdurch in der Tat das Risiko von<br />

Frakturen im Rahmen prospektiver klinischer Studien gesenkt wird.<br />

Schmerzlinderung, Besserung chronischer Schmerzen<br />

Die im Rahmen klassischer Rehabilitationsverfahren eingesetzten physikalisch<br />

balneologischen Behandlungen bessern den Allgemeinzustand der Patienten<br />

eindrucksvoll. Trotzdem ist bei einem Teil der Betroffenen eine zusätzliche<br />

pharmakologische Schmerzbehandlung von Nöten. Ob nach erneutem Wirbelbruch eine<br />

Kypho- oder Vertebroplastie nachhaltig zur Besserung des Befindens im Vergleich zu<br />

konservativen Behandlungen beitragen kann, war in der Vergangenheit umstritten. Eine<br />

jüngst veröffentlichte Metaanalyse aller relevanter Studien stimmt dagegen wieder<br />

optimistisch, zumindest was den Einsatz unmittelbar nach Fraktur angeht.<br />

Kompetenz /\ Wissen /\ Netzwerke

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