Wassermeyer/Richter/Schnittker (Hrsg.), Personengesellschaften im ...
Wassermeyer/Richter/Schnittker (Hrsg.), Personengesellschaften im ...
Wassermeyer/Richter/Schnittker (Hrsg.), Personengesellschaften im ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
WRS – D/017<br />
C. Steuerliche Behandlung unter Berücksichtigung von DBA<br />
mensgewinns“ in den DBA nicht hinreichend definiert und nach Art. 3<br />
Abs. 2 OECD-MA unter Rückgriff auf das innerstaatliche Steuerrecht des<br />
Anwenderstaates auszulegen sei. Hier setze § 50d Abs. 10 EStG an und<br />
konkretisiere, dass auch Sondervergütungen den Unternehmensgewinnen<br />
<strong>im</strong> Sinne des Art. 7 OECD-MA zuzuordnen seien. 1<br />
cc) Behandlung von Sondervergütungen nach § 50d Abs. 10 EStG <strong>im</strong><br />
Outbound-Fall<br />
Anwendbarkeit <strong>im</strong> Outbound-Fall. Ausweislich der Gesetzesbegründung<br />
soll § 50d Abs. 10 EStG nicht nur auf den Inbound-, sondern auch auf den<br />
Outbound-Fall angewendet werden. 2 Dies wird auch durch den Verweis<br />
in § 50d Abs. 10 Satz 2 EStG auf § 50d Abs. 9 Nr. 1 EStG gestützt, der regelmäßig<br />
3 nur <strong>im</strong> Falle der unbeschränkten Steuerpflicht (mithin in Outbound-Fällen)<br />
anwendbar ist. 4 Im Outbound-Fall erfolgt eine zum Inbound-Fall<br />
5 spiegelbildliche Zuordnung der Sondervergütungen. Mithin<br />
können die Zinszahlungen der Personengesellschaft an einen ihrer Mitunternehmer<br />
nach Ansicht der Finanzverwaltung als Unternehmensgewinne<br />
ausschließlich <strong>im</strong> Betriebsstättenstaat besteuert werden, sofern<br />
die Sondervergütungen einer <strong>im</strong> anderen Vertragsstaat unterhaltenen Betriebsstätte<br />
zuzuordnen sind. N<strong>im</strong>mt der andere Vertragsstaat das ihm<br />
zugeordnete Besteuerungsrecht nicht wahr, wird das Entstehen von weißen<br />
Einkünften – wie auch nach bisheriger Rechtslage – ggf. durch § 50d<br />
Abs. 9 EStG, eine abkommensrechtliche Switch-Over-Klausel oder eine<br />
einschränkende Auslegung des Methodenartikels vermieden. 6<br />
13.58<br />
dd) Fazit<br />
Zusammenfassung. Es erscheint zweifelhaft, ob das vom Gesetzgeber<br />
durch die Einführung des § 50d Abs. 10 EStG verfolgte Ziel einer gesetzlichen<br />
Festschreibung der anwenderstaatsorientierten Abkommensauslegung<br />
tatsächlich erreicht wird. Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch <strong>im</strong><br />
13.59<br />
deswegen einen Treaty Override dar. Korn (IStR 2009, 641 (643 ff.)) verneint das<br />
Vorliegen eines Treaty Override, möchte § 50d Abs. 10 EStG aufgrund seiner<br />
Wirkungsweise allerdings wie einen Treaty Override behandeln. Ausführlich zur<br />
Verfassungswidrigkeit Frotscher, IStR 2009, 593 (597). Zur Rückwirkungsproblematik<br />
S. 547 Fn. 1 m.w.N.<br />
1 So ausdrücklich Boller/Eilighoff/Schmidt (IStR 2009, 109 (111 f.)). Auch der Gesetzgeber<br />
ging davon aus, dass § 50d Abs. 10 EStG nicht zu einem Treaty Override<br />
führt (Bericht des Finanzausschusses zum JStG 2009 – BT-Drucks. 16/11108,<br />
29). Ebenso FG München v. 30.7.2009 – 1 K 1816/09, DStR 2009, 2363.<br />
2 Bericht des Finanzausschusses zum JStG 2009 – BT-Drucks. 16/11108, 28 f.<br />
3 Möglicherweise ist § 50d Abs. 9 EStG in Ausnahmefällen auch auf inländische<br />
Einkünfte anwendbar, vgl. Rz. 16.70.<br />
4 So ausdrücklich auch Boller/Eilighoff/Schmidt, IStR 2009, 109 (112).<br />
5 Vgl. Rz. 13.50 zur steuerlichen Behandlung des Inbound-Falls die Ausführungen.<br />
6 Vgl. Rz. 13.43 sowie Rz. 16.66 ff. hinsichtlich der Anwendung von § 50d Abs. 9<br />
EStG.<br />
Rosenberg/Farle 563