Z 11 Was mach krank - was gesund?

Glaube & Gesundheit
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Wer nachträgt,
ist der „Leid-
Tragende“
Prof. Dr. Helmut Renner
leitete die Abteilung
für Strahlenmedizin am
Klinikum Nürnberg
Der Rat eines
Krebsmediziners:
„Vergeben Sie allen, alles und immer –
das ist heilsame Selbstliebe.“
Prof. Dr. H. Renner, ein bekannter Krebsmediziner,
sprach von Vergebung als Teil ganzheitlicher
Medizin. Für Heilung sind die seelischen und geistigen
Aspekte des Menschen von großer Bedeutung.
Gestörte Beziehungen zum Mitmenschen
oder zu sich selbst können den Körper krank
machen; 85 % aller Krankheiten haben ihre
Ursachen im seelischen Bereich. Deshalb ist die
körperliche Krankheit oft nur die Spitze des Eisbergs
seelischer Verletzungen, die dem Menschen
von anderen zugefügt wurden. Die seelische Festlegung,
nicht zu vergeben, kann Ursache sein für
Schmerzen im Rücken, in den Gelenken, im Magen
und Darm, für Kopfschmerzen und vieles andere.
Vergeben ist für jeden Kranken ein
„Muss“, wenn er gesund werden will
Man könnte auch sagen: „Vergeben ist Egoismus
pur.“ Das ist ihr Beitrag zu ihrer eigenen Gesundheit,
das ist „heilende Selbstliebe“. In psychosomatischen
Zusammenhängen erkennen wir die
„Macht der Vergebung“. Vergebung ist Teil einer
ganzheitlichen Medizin. Eine gestörte Beziehung
zu Gott, zum Mitmenschen oder zu
sich selbst macht in weiterer Folge den Körper
krank. Durch Nichtvergeben schadet der Mensch
vor allem sich selbst. Wer nachträgt, ist der Leid-
Tragende. Das Schlüsselwort der Vergebung
heißt „Ich vergebe dir“, und zwar ohne Bedingungen,
ohne Wenn und Aber. Natürlich ist das
nicht immer leicht, denn der zugefügte Schmerz
kann sehr tief sitzen. Vergebung ist der wichtigste
Schritt in diese Richtung.
Viele Verletzungen liegen lange zurück und
„schlummern“ im Unbewussten. Sie sind vergessen,
aber nicht vergeben. Die Ablehnung eines
Kindes während der Schwangerschaft kann
sich bis ins Erwachsenenleben hinein auswirken,
wenn z. B. eine Mutter ihr Kind abtreiben wollte.
Manchmal stellen sich bei diesem Menschen erst
in späteren Jahren Bitterkeit, Angst, Ablehnung,
Misstrauen oder auch Depression ein; dabei ist
vordergründig kaum eine Ursache zu erkennen.
In ihrem Buch „Lysander – Grenzerfahrung
einer Mutter“ erzählt Marianne Neeb von ihrem
tiefen Schmerz nach der Tötung ihres Kindes in
ihrem Leib. Sie bat Lysander und Gott um Vergebung
und schreibt: „Ich weiß, dass er mir vergeben
hat.“ Es lohnt sich, auch bereits Verstorbenen
zu vergeben. Ein seelsorgerliches Gespräch kann
dabei sehr hilfreich sein.
Die Steigerung von Vergebung
ist Versöhnung
Vergebung ist einseitig, Versöhnung ist wechselseitig.
Das Schlüsselwort für Versöhnung ist
„Bitte vergib mir“. Vergebung ist immer möglich;
Versöhnung wird nicht immer gelingen, wenn der
andere nicht oder noch nicht bereit dazu ist.
Versöhnung mit Gott dagegen ist immer möglich,
weil er den ersten Schritt bereits getan hat. Gott
liebt jeden Menschen, egal wie böse oder schuldig
er ist. Wenn der Mensch betet und Gott um die Kraft
zur Vergebung bittet, wird er sie erhalten. Vergebung
und Liebe hängen zusammen. Liebe zum
Nächsten wächst durch Vergeben.
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