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Leseprobe - Pearson Schweiz AG

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2.2 Abiotischer Faktor Wasser<br />

Einige wirbellose Wattbewohner der höheren Breiten und manche<br />

Wasserinsekten überleben die Kälte, indem sie sich unbeschadet einfrieren<br />

lassen und bei Erwärmung wieder aufleben. Bei manchen Arten<br />

können sogar über 90 Prozent der Körperflüssigkeit gefrieren; die übrigen<br />

zehn Prozent enthalten in diesen Fällen sehr hohe Konzentrationen<br />

an Frostschutzsubstanzen. An den Außenseiten der geschrumpften Zellen<br />

bilden sich Eiskristalle und Muskeln und Organe werden verformt.<br />

Nach dem Auftauen erlangen diese bei den zu dieser wohl extremsten<br />

Form der Anpassung befähigten Arten rasch wieder ihre ursprüngliche<br />

Form und Funktion.<br />

2.2 Abiotischer Faktor Wasser<br />

Wasser ist der Hauptbestandteil aller Lebewesen. Es macht etwa 75–95 Prozent<br />

sämtlicher lebender Zellen aus und es gibt kaum einen physiologischen<br />

Prozess, bei dem Wasser nicht von grundlegender Bedeutung ist.<br />

Wasser bedeckt zu etwa 75 Prozent die Erdoberfläche und bildet damit<br />

den von der Größe der Fläche und vom Volumen her bedeutendsten<br />

Lebensraum der Erde: die Ozeane. Neben der Temperatur hat die verfügbare<br />

Wassermenge in Form von Niederschlägen, Oberflächenwasser,<br />

Grund- und Bodenwasser den größten Einfluss auf die Verbreitung<br />

der terrestrisch lebenden Organismen.<br />

Im Folgenden werden zunächst die einzigartigen und bemerkenswerten<br />

physikalischen und chemischen Eigenschaften von Wasser dargestellt.<br />

Auf dieser Basis soll anschließend der Einfluss dieser Eigenschaften auf<br />

pflanzliche und tierische Organismen in verschiedenen Lebensräumen<br />

näher betrachtet werden.<br />

2.2.1 Wasser zirkuliert zwischen<br />

Erdoberfläche und Atmosphäre<br />

Alle Meeres- und Süßwasserlebensräume sind direkt oder indirekt als<br />

Elemente eines globalen Wasserkreislaufes (hydrologischer Kreislauf)<br />

miteinander verbunden (⇒ Abbildung 2.13), innerhalb dessen<br />

Wasser von der Atmosphäre zur Erdoberfläche und zu einem späteren<br />

Zeitpunkt wieder zurück in die Atmosphäre gelangt.<br />

Treibende Kraft des Wasserkreislaufes ist die Solarstrahlung, die die Erdatmosphäre<br />

erwärmt und Energie für die Verdunstung von Wasser liefert.<br />

Niederschlag setzt den Wasserkreislauf in Bewegung. Wasserdampf, der<br />

in der Atmosphäre zirkuliert, gelangt irgendwann in Form von Niederschlag<br />

wieder zur Erdoberfläche zurück. Dabei fällt ein Teil des Wassers direkt auf<br />

den Erdboden, ein anderer auf Gewässer wie Seen, Fließgewässer und<br />

Ozeane und ein weiterer Teil wird von der Vegetation zurückgehalten. Die<br />

Menge an Wasser, die im Boden versickern kann, hängt unter anderem<br />

vom Bodentyp (vgl. Kapitel 2.6), von der Neigung des jeweiligen Geländes,<br />

dem Pflanzenbewuchs und der Stärke des Niederschlages ab. Wenn<br />

bei starken Regenfällen der Boden wassergesättigt ist, kann er kein weiteres<br />

Wasser aufnehmen und überschüssiges Wasser fließt auf der Erdoberfläche<br />

ab (Oberflächenabfluss).<br />

Wiederholungsfragen 2.1<br />

1. Entwickeln Sie ein Experiment, mit dem es<br />

möglich ist, den Toleranzbereich eines Individuums<br />

bezüglich des Umweltfaktors Temperatur<br />

zu bestimmen. Zeichnen Sie zu diesem<br />

Zweck eine Toleranzkurve. Gehen Sie<br />

von folgenden Werten aus: T min<br />

5 °C, T max<br />

39 °C, Optimum bei 20 °C.<br />

2. Erläutern Sie die Begriffe Endothermie und<br />

Ektothermie in eigenen Worten. Erklären<br />

Sie dabei die grundsätzlichen Unterschiede<br />

zwischen den beiden Lebensweisen und leiten<br />

Sie charakteristische Kompromisse bzw.<br />

Vor- und Nachteile ab.<br />

3. Erläutern Sie, inwiefern Thermoregulation<br />

lebensnotwendig für die allermeisten Tierarten<br />

ist. Nennen sie zwei Tierarten, die<br />

nach Ihrer Meinung Ausnahmen von dieser<br />

Regel darstellen und begründen Sie die<br />

Ausnahmen.<br />

4. Nennen und erläutern Sie die verschiedenen<br />

Arten der Thermoregulation.<br />

5. Wenn die Umgebungstemperatur über der<br />

Körpertemperatur liegt, ist Verdunstung der<br />

einzige Weg, um ein schnelles Ansteigen<br />

der Körpertemperatur zu vermeiden. Stellen<br />

Sie begründet dar, warum unter den gegebenen<br />

Bedingungen die anderen beschriebenen<br />

Thermoregulationsmechanismen unwirksam<br />

sind.<br />

Wolkenbruch über dem Meer – ein Teil des Wasserkreislaufs.<br />

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