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Leseprobe - Pearson Schweiz AG

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2.1 Abiotischer Faktor Temperatur<br />

andere Behandlung wieder roh. Aus dem selben Grund kann zu hohes<br />

Fieber tödlich sein, denn auch beim Menschen führt eine zu starke Körpertemperaturerhöhung<br />

zu einer Denaturierung der Eiweißstoffe. Letztlich<br />

sind die zu geringe Reaktionsgeschwindigkeit bei zu tiefen und die<br />

Proteindenaturierung bei zu hohen Temperaturen die Ursache für den<br />

charakteristischen Verlauf von Temperaturtoleranzkurven. Sowohl die<br />

Breite als auch die Lage des Toleranzbereichs ist jedoch von Art zu Art<br />

verschieden und ein Ergebnis der Anpassung an die jeweils vorherrschenden<br />

Umweltbedingungen.<br />

Merke !<br />

Reaktionsgeschwindigkeits-<br />

Temperatur-Regel<br />

Die Reaktionsgeschwindigkeits-Temperatur-<br />

Regel, kurz RGT-Regel genannt, besagt, dass<br />

bei einer Temperaturabsenkung oder -erhöhung<br />

von 10 °C die Geschwindigkeit der<br />

meisten chemischen Reaktionen um den<br />

Faktor 2–3 sinkt bzw. ansteigt.<br />

2.1.1 Strategien der Temperaturregulation –<br />

Endothermie und Ektothermie<br />

Tiere lassen sich nach der Art ihrer Temperaturregulation einteilen.<br />

Einige Tiergruppen halten ihre Körpertemperatur unabhängig von der<br />

Außentemperatur weitgehend konstant. Dazu benötigen sie endogene,<br />

also von innen kommende Wärme, die durch Stoffwechselreaktionen<br />

bereitgestellt wird. Diese Tiere bezeichnet man als Homoiotherme,<br />

„gleichwarme“ oder „endotherme“ Tiere (Thermoregulatoren). Hierzu<br />

zählen Vögel und Säugetiere. Fische, Amphibien, Reptilien und alle Wirbellosen<br />

sind Poikilotherme<br />

7287_BIO_40_Kap.qxd 21.10.2009 11:57 Uhr Seite 1167<br />

7287_BIO_40_Kap.qxd<br />

„wechselwarme“,<br />

21.10.2009 11:57<br />

„ektotherme“<br />

Uhr Seite 1167<br />

Tiere<br />

(Thermo konformer). Sie beziehen Wärme vor allem aus der Umgebung<br />

und ihre Körpertemperatur ändert sich daher mit der Umgebungstemperatur.<br />

Eine dritte Gruppe reguliert die Körpertemperatur je nach<br />

Umgebungsbedingungen und Stoffwechselsituation entweder endotherm<br />

oder ektotherm. Diese Tiere Da Ektotherme bezeichnet vorwiegend man als externe heterotherm.<br />

Wärmequellen<br />

Hierzu gehören beispielsweise nutzen, Da viele Ektotherme benötigen Fledermäuse, sie vorwiegend sehr viel Bienen weniger externe Nahrung Wärmequellen und Hummeln<br />

sowie Kolibris.<br />

gie) nutzen, als benötigen Endotherme sie sehr vergleichbarer viel weniger Größe Nahrung – ein (Ener-<br />

Vor-<br />

(Ener-<br />

Endothermie und Ektothermie teil, gie) wenn als sind Endotherme keineswegs Nahrungsquellen vergleichbarer thermoregulatorische<br />

knapp sind. Größe Ektotherme – ein Vorteil,<br />

wenn<br />

Modelle, die sich gegenseitig<br />

können<br />

ausschließen.<br />

zudem Nahrungsquellen im Allgemeinen knapp<br />

Ein Vogel beispielsweise<br />

starke sind. Schwankungen<br />

Ektotherme<br />

ist<br />

ihrer können Körpertemperatur zudem im Allgemeinen tolerieren. starke Auch Schwankungen<br />

wenn Ektotherme<br />

ihrer Körpertemperatur nicht genug Wärme tolerieren. zur Thermoregulation Auch wenn Ekto-<br />

pro-<br />

vorwiegend endotherm, doch er wärmt sich unter Umständen an einem<br />

kalten Morgen in der Sonne, ganz ähnlich, wie es eine ektotherme<br />

duzieren, therme nicht beeinflussen genug Wärme viele zur ihre Thermoregulation Körpertemperatur produzieren,<br />

ihr ist Verhalten, beeinflussen das „Sonnenbaden“ sei viele es, dass ihre sie Körpertemperatur<br />

Schatten als Verhal-<br />

suchen<br />

Eidechse tut. Auch beim Menschen durch<br />

tensweise zur Erlangung eines oder durch angenehmen sich ihr in Verhalten, der Sonne Körpergefühls sei aufhalten es, dass sie (Abbildung Schatten beliebt suchen 40.9b). und<br />

wird in den entsprechenden Insgesamt oder Jahreszeiten sich in gesehen der gerne Sonne ist Ektothermie aufhalten angetroffen. (Abbildung in den meisten 40.9b). Lebensräumen<br />

Insgesamt selbst gesehen angesichts eine effiziente ist Ektothermie starker und erfolgreiche in Temperatur-<br />

den meisten Strategie; Le-<br />

Endotherme Tiere können<br />

das bensräumen zeigt sich eine auch effiziente in der Fülle und und erfolgreiche Artenvielfalt Strategie; ektothermer<br />

das zeigt Tiere. sich auch in der Fülle und Artenvielfalt ektoschwankungen<br />

ihrer Umwelt eine stabile Körpertemperatur aufrechterhalten.<br />

Beispielsweise sind nur wenige ektotherme Tiere aktiv, wenn die<br />

thermer Tiere.<br />

Außentemperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, wie es im Winter auf<br />

40.3.2 Veränderung der Körpertemperatur<br />

einem Großteil der Erdoberfläche der Fall ist, während viele endotherme<br />

40.3.2 Veränderung der Körpertemperatur<br />

Tiere unter diesen Bedingungen Tiere weiterhin können entweder aktiv eine bleiben veränderliche (⇒ Abbildung oder eine<br />

2.6). In einer kalten Umgebung konstante Tiere produzieren können Körpertemperatur entweder Endotherme eine haben. veränderliche genug Ektotherme Wärme, oder Tiere, eine<br />

um die Temperatur ihres Körpers deren konstante deutlich Körpertemperatur über der Umgebungstemperatur<br />

zu halten. Endotherme Wirbeltiere verfügen zudem über Mechanis-<br />

sich haben. mit der Ektotherme Außentemperatur<br />

deren ändert, Körpertemperatur werden häufig sich auch mit der als Außentempe-<br />

poikilotherm<br />

Tiere,<br />

(wechselwarm, ratur ändert, werden gr. poikilos, häufig veränderlich) auch als poikilotherm bezeichnet.<br />

(wechselwarm, Da hingegen gr. endotherme poikilos, veränderlich) Tiere ihre Körpertem-<br />

bezeichmen,<br />

um ihren Körper in einer heißen Umgebung zu kühlen; dadurch können<br />

sie Hitzebelastungen ertragen, die für die meisten Wirbellosen nicht<br />

peratur net. Da konstant hingegen halten endotherme können, Tiere nennt ihre man Körpertemperatur<br />

Regulationsmechanismen konstant (gleichwarm). halten können, So ist nennt beispielsweise jedoch man sie nicht auch der<br />

sie auch<br />

tolerierbar sind. Reichen diese homoiotherm<br />

mehr aus, da die Umgebungstemperaturen ektotherme homoiotherm Forellenbarsch (gleichwarm). über einen poikilotherm, So ist längeren beispielsweise der Zeitraum<br />

zu hoch oder zu niedrig therme ektotherme sind, Fischotter treten Forellenbarsch Kälte- hingegen oder poikilotherm, homoiotherm Hitzetod der ein. (Abbil-<br />

endo-<br />

endo-<br />

der<br />

Da Ektotherme Wärmeenergie dung therme 40.7). aus Fischotter der Umgebung hingegen homoiotherm direkt nutzen, (Abbildung<br />

Aus 40.7). der Beschreibung von Ektothermen und Endo-<br />

statt zu diesem Zweck Nahrung metabolisch abzubauen, kann ein ekto-<br />

thermen Aus der könnte Beschreibung man schließen, von Ektothermen dass sämtliche und Endothermen<br />

poikilotherm könnte man und schließen, sämtliche dass Endotherme sämtliche Ekto-<br />

ho-<br />

Ektomoiothertherme<br />

poikilotherm sind. Tatsächlich und sämtliche gibt es jedoch Endotherme keine feste homoiotherm<br />

zwischen sind. Tatsächlich der Wärmequelle gibt es jedoch und keine der Stabi- Beziehung feste<br />

40.3 Einfluss von Form, Funktion und Verhalten auf homöostatische Prozesse<br />

40.3 Einfluss von Form, Funktion und Verhalten auf homöostatische Prozesse<br />

(a) Ein Walross ist endotherm, das bedeutet, die Körpertemperatur<br />

(a) Ein Walross ist<br />

wird<br />

endotherm,<br />

unabhängig<br />

das<br />

von<br />

bedeutet,<br />

der Umgebungstemperatur<br />

die Körpertemperatur<br />

konstant<br />

wird unabhängig<br />

gehalten.<br />

von der Umgebungstemperatur<br />

konstant gehalten.<br />

(b) Eine Eidechse ist ektotherm, das bedeutet, die Körpertemperatur<br />

wird durch die Umgebung erhöht oder<br />

(b) Eine Eidechse ist ektotherm, das bedeutet, die Körpertemperatur<br />

wird durch die Umgebung erhöht oder<br />

gesenkt.<br />

gesenkt.<br />

Abbildung 40.9: Endothermie und Ektothermie.<br />

Abbildung 40.9: Endothermie und Ektothermie.<br />

Abbildung 2.6 Endothermie und Ektothermie.<br />

40.3.3 Gleichgewicht zwischen Wärmeabgabe<br />

Gleichgewicht und Wärmeaufnahme<br />

zwischen Wärme-<br />

15<br />

40.3.3<br />

abgabe und Wärmeaufnahme<br />

Thermoregulation ist von der Fähigkeit des Tieres ab-

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