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Leseprobe - Pearson Schweiz AG

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2 Abiotische Umweltfaktoren – ihr Einfluss auf das Leben<br />

Abbildung 2.46: Überlebens- und Wachstumsrate<br />

von Keimlingen zweier Baumarten von der Insel Barro<br />

Colorado, Panama, ermittelt unter hohen und geringen<br />

Strahlungsintensitäten über einen Zeitraum von einem<br />

Jahr. Ceiba pentandra ist eine schattenintolerante Art,<br />

Myroxylon balsamum hingegen zeigt sich schattentolerant<br />

(nach Augspurger, 1982).<br />

mittlere Wuchshöhe der Keimlinge [cm]<br />

20<br />

10<br />

0 20 40<br />

50<br />

Ceiba pentandra<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

hohe Strahlungsintensität<br />

Myroxylon balsamum<br />

20 40<br />

Zeit (Wochen)<br />

Überlebensrate der Keimlinge<br />

(log [Zahl der Überlebenden + 1])<br />

niedrige Strahlungsintensität<br />

1,5<br />

0,9<br />

0,3<br />

1,5<br />

0,9<br />

0,3<br />

0<br />

0<br />

Myroxylon balsamum<br />

20 40<br />

Zeit (Wochen)<br />

Ceiba pentandra<br />

20 40<br />

Zeit (Wochen)<br />

Die Anpassungen von Sonnen- und Schattenpflanzen stellen zwei<br />

Alternativen dar, die miteinander nicht vereinbar sind. Es ist Pflanzen<br />

nicht möglich, unter hohen Strahlungsintensitäten hohe Nettophotosynthese-<br />

und Wachstumsraten zu erreichen und gleichzeitig die Fähigkeit<br />

zu besitzen, auch unter geringen Strahlungsintensitäten zu überleben<br />

und zu wachsen. Die Veränderungen des Stoffwechsel, der Physiologie,<br />

der Blattmorphologie und der Kohlenstofffixierung ermöglichen<br />

es nur Schattenpflanzen, die zum Überleben und Wachstum erforderliche<br />

Schwelle der Strahlungsintensität herabzusetzen. Zugleich hindern<br />

jedoch die gleichen Eigenschaften die Pflanze daran, an Standorten<br />

mit hoher Strahlungsintensität hohe Nettophotosyntheseraten<br />

und ein hohes Wachstum zu erzielen. Im Gegensatz dazu erreichen<br />

Sonnenpflanzen zwar bei hohen Lichtintensitäten hohe Nettophotosynthese-<br />

und Wachstumsraten, sie können jedoch unter Schattenbedingungen<br />

kaum noch Photosynthese betreiben, wachsen und letztlich<br />

überleben.<br />

• Kurztag- und Langtagpflanzen:<br />

Anpassungen an Jahreszeiten<br />

Überlegen Sie sich, welche Konsequenzen es hätte, wenn eine Pflanze<br />

zum Beispiel blüht, ohne dass Bestäuber vorhanden sind, oder wenn ein<br />

Laubbaum mitten im Winter Blätter treibt. Es ist daher offensichtlich,<br />

dass die Jahreszeiten für den Lebenszyklus der meisten Pflanzen äußerst<br />

bedeutsame Ereignisse sind. Samenkeimung, Blüte und Beginn oder<br />

Ende der Knospenruhe sind Stadien im Leben der Pflanze, die gewöhnlich<br />

zu bestimmten Zeiten im Jahr auftreten. Der Umweltreiz, anhand<br />

dessen die meisten Pflanzen die Jahreszeit wahrnehmen, ist die Photoperiode<br />

– die relative Länge von Nacht und Tag. Eine physiologische<br />

Antwort – zum Beispiel Blütenbildung – auf die Photoperiode wird als<br />

Photoperiodismus bezeichnet.<br />

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