Informationsblatt-2013-09 - Markt Pförring
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Nr. 9/<strong>2013</strong><br />
– 33 –<br />
<strong>Informationsblatt</strong> VG <strong>Pförring</strong><br />
Diözesanversammlung des<br />
Kolpingwerkes Regensburg <strong>2013</strong><br />
„Raus mit euch und erzählt allen<br />
von der Frohen Botschaft“<br />
Selten gelingt es einem Redner,<br />
seine Ansicht über die Kirche<br />
und ihre Zukunft in einer so guten<br />
Mischung aus inhaltlicher Tiefe<br />
und gekonnter Rhetorik zu verbinden,<br />
wie es Pater Karl Wallner<br />
aus dem Zisterziensers-Stift Heiligenkreuz<br />
bei Wien bei der Diözesanversammlung<br />
des Kolpingwerkes<br />
Regensburg gelungen ist.<br />
Die über 220 Kolping-Delegierten,<br />
darunter auch Mitglieder der Kolpingsfamilie<br />
<strong>Pförring</strong>, hörten gespannt<br />
zu, durften dazwischen<br />
auch mal lachen, um am Ende<br />
spontan mit „Standing ovations“<br />
zu applaudieren. „Dem Mann hätte<br />
ich noch länger zuhören können“,<br />
waren vielfache Rückmeldungen<br />
anschließend. Dies<br />
gelang dem Zisterzienser-Pater<br />
und Rektor des Stifts Heilig-Kreuz<br />
Professor Dr. Karl Wallner bei seinen<br />
Vortag zum Thema: Geht hinaus<br />
in alle Welt! durch seine breite<br />
Erfahrung und sein fundiertes<br />
Wissen. Das auf den ersten Blick<br />
nüchtern-ernste bibeltheologische<br />
Thema wusste der Pater aus<br />
Wien sehr unterhaltsam und interessant<br />
umzusetzen, gewürzt mit<br />
Wiener Humor und feiner Selbstironie,<br />
ohne dabei den eigenen<br />
Anspruch zu vergessen. „Geht<br />
hinaus in alle Welt und kündet<br />
von der Frohen Botschaft!“, das<br />
war ein wichtiger Auftrag Jesu<br />
an seine Jünger und begründete<br />
faktisch den missionarischen<br />
Auftrag des Christentums. Dieser<br />
Auftrag gilt bis heute. Wichtig<br />
ist aber, dies zeitgemäß mit neuer<br />
Sprache und neuen Ideen umzusetzen.<br />
Dabei gilt es, die neuen<br />
Medien zu nutzen und auch<br />
die Frohe Botschaft ins heute zu<br />
übersetzen. Leider braucht heute<br />
gerade Europa kräftige Impulse<br />
für die Neuevangelisierung, wie<br />
auch Papst Benedikt immer wieder<br />
forderte. Weltweit wächst die<br />
Katholische Kirche zwar nach wie<br />
vor, jedoch beträgt dabei der Anteil<br />
der Europäer gerade noch gut<br />
20 %, während sie z. B. in Südamerika<br />
und Afrika jährlich Zuwachsraten<br />
verzeichnet. So auch<br />
in den Klöstern: Die Hälfte der<br />
weltweiten Zisterzienser stammen<br />
mittlerweile aus Vietnam!“<br />
so Pater Wallner. In Europa sehen<br />
viele das Christentum fast nur<br />
noch als eine Art kulturgeschichtliche<br />
Erscheinung aus einer vergangenen<br />
Epoche. Viel ist mittlerweile<br />
an Glaubenswissen und<br />
-Kultur verlorengegangen (und<br />
die Wahl des ersten südamerikanischen<br />
Papstes hat mittlerweile<br />
diesen Trend wohl bestätigt.) „Wir<br />
brauchen jedoch das Bekenntnis<br />
und den Mut, unseren Glauben<br />
zu vertreten“, fordert Pater Wallner.<br />
„Wir müssen der kirchenkritischen<br />
Welt klar sagen: wenn der<br />
christliche Glaube weiter schwindet,<br />
dann sind wir in Gefahr, eine<br />
reine Ego-Gesellschaft zu werden,<br />
dann gilt wirklich bald nur<br />
noch der Spruch, Geiz ist geil.“<br />
„Kolping ist eine Geschichte mit<br />
Zukunft!“. Die Jahresberichte des<br />
Doözesanverbandes zeigten im<br />
Jahr des 200. Geburtstag Adolph<br />
Kolpings das breite Spektrum<br />
der Kolping-Aktivitäten im Bistum<br />
Regensburg mit seinen über 150<br />
Kolpingsfamilien und über 19.000<br />
Mitgliedern. Von Bildungsabenden<br />
über Gemeinschaftsreisen<br />
bis hin zu den Familienbildungswochenenden,<br />
den Angeboten<br />
der Bildungswerke, des Kolpinghauses<br />
oder des Kolping-Ferienhauses<br />
Lambach. Wichtig bleibt<br />
auch, so Diözesanvorsitzender<br />
Heinz Süss, dass Kolping immer<br />
wieder Heimat und Gemeinschaft<br />
vor Ort anbietet: „Hier in<br />
der Kolpingsfamilie darf ich so<br />
sein wie ich bin, hier bin ich angenommen,<br />
hier fi nde ich Gleichgesinnte<br />
und Gemeinschaft!“ Der<br />
Vorsitzende dankte allen ehrenamtlich<br />
Engagierten für ihre Arbeit<br />
in den Kolpingsfamilien und<br />
Bezirksverbänden. Die Aktivitäten<br />
zeigen: Kolping in der Diözese<br />
Regensburg lebt und ist eine Geschichte<br />
mit Zukunft! Allein das<br />
Kolping- Bildungswerk ist an 14<br />
Standorten im Bistum vertreten,<br />
von Deggendorf bis Tirschenreuth,<br />
und bietet über 10.000 Theorieschulungsplätze<br />
an. Die Arbeit<br />
wird mit über 220 sozialversicherungspflichtigen<br />
Angestellten bewerkstelligt.<br />
Interessante neue<br />
Angebote präsentierte das Kolping-Erwachsenenbildungswerk<br />
mit Ehevorbereitungsseminaren<br />
im Hochseilgarten, Lesenächten<br />
für Kinder, Vater-Kind-Zeltlager,<br />
Mutter-Kind-Wochen, dem Erziehungskurs<br />
„Kess-erziehen“ oder<br />
dem Seminar „Fit sein im Alter“<br />
mit einem „Age-explorer“, der<br />
zeigt, wie sich ältere Menschen<br />
fühlen. Seminare für Ehrenamtliche<br />
unterstützen die Arbeit vor<br />
Ort. So wurden inzwischen im<br />
Schloss Spindelhof ein „Forum<br />
Wirtschaftsethik“ und in Regensburg<br />
ein Tagesseminar zum Thema:“<br />
2 Fit fürs Ehrenamt“ angeboten.<br />
Auch die internationale<br />
Arbeit wurde wieder stark unterstützt.<br />
Im letzten Jahr kamen über<br />
125.000,– Euro an Spendengeldern<br />
zusammen für unterschiedliche<br />
Projekte. Unter anderem<br />
konnte dadurch ein Pfarrzentrum<br />
in Peru aufgebaut werden,<br />
der Ausbau eines Kindergartens<br />
in Brasilien, der Bau von Regenwasser-Zisternen<br />
in Trockengebieten<br />
oder Ökoinitiativen bei der<br />
ersten Indianer-Kolpingsfamilie<br />
in Costa Rica. Für heuer ist unter<br />
anderem der Bau eines Kolpinghauses<br />
in Riachinho Brasilien anvisiert.<br />
Ehemalige Teilnehmer der<br />
Jugend-Workcamps stellten die<br />
Kolping-Arbeitseinsätze vor. Seit<br />
1992 wurden 30 Jugend- und Erwachsenen-Workcamps<br />
in sechs<br />
verschiedenen Ländern durchgeführt,<br />
mit vielfältigen konkreten<br />
Ergebnissen. Schwerpunkt war<br />
das Partnerland Brasilien. Im Ferienhaus<br />
Lambach ist der Wechsel<br />
der Hausleitung gelungen,<br />
der neue Hausleiter Klaus Butz<br />
hat sich hervorragend eingearbeitet.<br />
Nach fast 12 Jahren wurde<br />
Hauspräses Norbert Bachus<br />
verabschiedet, mit Xavier Albizuri<br />
konnte bereits ein Nachfolger<br />
gefunden werden. Für das laufende<br />
Jahr sind zahlreiche Programmpunkte<br />
geplant, darunter<br />
bereits die 8. Vorstände-Europafahrt,<br />
diesmal nach Innsbruck,<br />
eine Schiffstour auf der Donau,<br />
„Tage der Treue“ für langjährige<br />
Mitglieder, sowie im Herbst<br />
erstmals Gesundheitstage unter<br />
dem Motto „Fit bleiben für Körper,<br />
Geist und Seele“ in Lambach.<br />
Die Adventsfahrt führt im Dezember<br />
nach Berchtesgaden und<br />
Salzburg. Zum 200. Geburtstag<br />
des Gesellenvaters Adolph Kolping<br />
war eine Festveranstaltung<br />
mit Gottesdienst in der Alten Kapelle<br />
in Regensburg.<br />
Dazu waren alle Kolping-Interessiert<br />
aus der gesamten Diözese<br />
eingeladen. Referent war<br />
Karl Schiewerling MdB und Kolping-Landesvorsitzender<br />
in NRW.<br />
Über die Aktion „Beraten und Begleiten“<br />
wurden bisher sechs Begleiter<br />
ausgebildet, die ersten Beratungs-<br />
und Begleit-Prozesse in<br />
Kolpingsfamilien sind bereits angelaufen.<br />
Landesvorsitzender<br />
Wolfgang Simon verwies auf die<br />
Aktion „Wähl-Bar“ zu den Lande-<br />
und Bundestagswahlen hin.<br />
Hierzu können Materialien über<br />
die Diözesanbüros ausgeliehen<br />
werden. Im nächsten Jahr ist am<br />
3. Oktober eine Landes-Wallfahrt<br />
nach Altötting geplant. Gewinner<br />
des diesjährigen Adolph-Kolping-<br />
Preises wurde die Kolpingsfamilie<br />
Landshut- St. Nikola für ihren<br />
langjährigen Flohmarkt zugunsten<br />
sozialer Zwecke, den sie seit über<br />
20 Jahren engagiert durchführt.<br />
Vorsitzende Gabi Amannsberger<br />
freute sich über die Auszeichnung<br />
und bedankte sich beim Diözesanvorstand<br />
für Urkunde, Pokal<br />
und Geldpreis.