Juni / Juli 2013 - Paul-Gerhardt-Gemeinde

Hätten Sie‘s gewusst?
Das gemeinsame Essen
als fester Bestandteil
des Tagesablaufs in
der Familie, mit Freunden,
als der Ort der Gespräche
und des Zusammengehörens,
ist im
Christentum wie auch
im Judentum und dem
Islam fest verankert.
„Wir brechen miteinander
das Brot“ und „wir
trinken den Wein aus
einem Kelch“, sind Worte
des menschlichen Zusammenhaltes.
Abendmahl, Agapemahl, Eucharistie
Kirchenfenster in Miltenberg
Die für uns bedeutendsten Worte
des christlichen Verbundenseins
wurden bei einem abendlichen Essen
gesprochen, es war das letzte, das
Jesus mit seinen Freunden zusammen
hatte: „Er nahm das Brot, dankte,
brach's und gab's seinen Jüngern und
sprach: nehmt hin und esst: Das ist
mein Leib, der für euch gegeben wird.
Solches tut zu meinem Gedächtnis“.
Brot und Wein als Symbol des Leibes
Gottes.
Die Art und Bedeutung, das Abendmahl
zu feiern, hat sich im Lauf der
Geschichte verändert. Bis zur Reformationszeit
gehörten Gottesdienst
und Abendmahl untrennbar zusammen
– so wie es noch heute in der
katholischen Kirche fester Bestandteil
eines jeden Gottesdienstes ist. Dabei
greift der Begriff „Eucharistie“
das griechische
Wort auf, das in den Einsetzungsworten
mit
„Danken“ wiedergegeben
ist – das Abendmahl
als Dank für die
Botschaft der Erlösung
durch Jesus.
Seit vielen Jahren feiern
wir in der Paul-Gerhardt-
Gemeinde an Gründonnerstag
abends ein Agapemahl;
Agape leitet
sich aus einem griechischen
Wort für Liebe ab.
Das Agapemahl erinnert an die
gemeinsamen Mahlzeiten, die Jesus
mit Menschen hatte, die zu ihm
kamen, ihm zuhörten, mit ihm
sprachen. Bei unserem Agapemahl
steht die Gemeinsamkeit im Vordergrund.
Der Tisch ist gedeckt, man
kommt zusammen wie zu jedem
Essen, doch es werden Worte des
Glaubens und der liturgischen
Tradition verlesen.
Im Mai, am Vorabend der Konfirmations-Gottesdienste,
wurden die
Familien der Konfirmanden, Paten
und Freunde auch zum Agapemahl
eingeladen. Sie feierten mit Lesungen,
Musik, Liedern und guten
Tischgesprächen die Gemeinschaft,
die durchs Leben trägt.
Monika Graßhoff
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