Selbstwirksamkeitserleben durch Lernen im Dialog - Pädagogische ...

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Beispiele der Lernenden • Matthias: Ratten. überall Ratten. Hässliche Dinger sind das. War ja klar, dass ich die Latrine putzen muss. Der Jüngste hat es am schlimmsten…. Burg Dunholm ist praktisch uneinnehmbar, da kommt niemand über diese Mauern und Türme, wenn doch, dann sind wir noch da. Die Bogenschützen. Abschaum von der Straße. Aber verdammt guter Abschaum. Hoffentlich kommt der Kreuzzug hier nicht vorbei… • Kevin: Vielleicht bekomm ich heut am Markt a wenig a Geld für Schwein und Kuh. Schaun ma moi. Wird scho werdn. • Nina: Meine Füße sind wund und schmerzen. Ich habe das Gefühl, dass sie kurz vor dem Absterben sind. Es war ein kalter Winter und das Wäschewaschen im kalten Bach war sehr anstrengend. Ich muss darauf achten meiner kleinen Tochter immer ein Tuch um den Kopf zu binden. Vor einem Monat ist die rothaarige Maria verbrannt worden… • Ronja: Ob wohl der Siegfried in den Krieg muss? Ob der Manfred auch? Hoffentlich nur der Siegfried!! Vielleicht fällt er ja auch. Nein, wie kannst du deinem Mann den Tod wünschen! Dem Vater deines ungeborenen Kindes! … ich könnte Manfred fragen, ob er mit mir wegläuft – aber würde ich es dann besser haben? Nein, besser ich lasse mich von meinem „gütigen“ Siegfried weiter verprügeln. Vielleicht fällt er ja im Krieg. Besser ich schufte alleine und dafür in Frieden als unter seinen Schlägen. • Eva Sophia: Meine Burgherrin lernt gerade das Sticken. Schon wieder hat sie sich mit der Nadel gestochen. Sie wird nachher sehr wütend sein und an mir als ihrer Magd ihre Wut auslassen, hoffentlich schlägt sie mich nicht wieder. Aber nachher sehe ich im Stall wieder den Stallburschen, den mit den schönen braunen Augen, hoffentlich bemerkt er mich! • Ines: … ach wär ich doch eine Adelige, mein Leben könnte so viel einfacher sein. Doch leider bin ich nur ein Bauernmädel, das die ganze Hausarbeit machen darf, weil es nicht geliebt wird. Wär ich doch bloß adelig! • Maximilian: Um 4 Uhr bin ich schon zum beten aufgestanden. Dauernd beten, obwohl ich gar nicht an Gott glaube, ist aber eh egal. Heute stehl ich mir Salz aus der Kirch, bevor ich aufs Feld arbeiten geh. Ich werde Pfarrer und dann Papst – der hat alles. • Lisa: ich spüre das Wasser an meinen Füßen, die Steine auf denen ich stehe. Manche sind spitz sie schmerzen. Ich fühle mich wie tot. Durch dieses kalte klare Wasser, das meine Füße taub werden lässt, kann ich mit jeder Faser meines Körpers wahrnehmen: ich lebe noch! Gott ich lebe noch, doch zu welchem Gott spreche ich? Zu dem, der mir meine Mutter nahm und mir eine gab, die meine Kindheit stahl und mich verkaufte an dieses Monster von Mann? • Tamara: Ich bin soo müde… aber eine Pause kann ich nicht machen. Zu viel Arbeit hab ich noch vor mir. Wenn Vater nur nicht krank wäre… • Denise: Es macht mich traurig zu wissen, dass ich den Rest meines Lebens so verbringen werde. Allein. einsam und arbeitend. Wenn mein Vater noch hier wäre, wäre wahrscheinlich vieles besser, denn er könnte viel arbeiten und wir könnten uns mehr leisten. • Nico: Jeder Tag der gleiche Mist… ich zieh immer die Arschkarte mit der Arbeit auf dem Feld. Am liebsten würde ich durch das Land ziehen wie ein Räuber. Was hindert mich daran. Nichts.
Gemeinsamkeiten der Schülertexte: Depressive, eher resignative Unterschichtstexte! Des Bauern große Not (Heinz Unger , Proletenpassion) Der Bauer trägt das ganze Land auf dem gebeugten Rücken, muss sich stets tiefer bücken für Fürst und Pfaffenstand. Je mehr die Herren sich schmücken, je härter drückt ihre Hand. Da hilft kein zorniger Gott, der Teufel wohnt im Schloss, da ist des Bauern Not so groß, des Bauern große Not. Der Edelmann reit` aus zur Jagd, der Fürst reit` übers Getreide, der Bischof im goldenen Kleide macht mir die Kindlein nackt. Der Fürsten Gold und der Pfaffen Geschmeide hab` ich aus dem Acker gehackt. Der Adel reit` übers Brot auf seinem hohen Ross, da ist des Bauern Not so groß, des Bauern große Not. Ein Junker fuhr mit sieben Gulden zur Stadt, und in den Gassen sieht er reiche Bürger prassen, und macht beim Fugger Schulden. Muss Bauern schinden lassen, die Bauern müssen`s dulden. Aufs Blut und in den Tod trifft mich ein jeder Stoß, da ist des Bauern Not so groß des Bauern große Not.
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Seite 5 und 6: Methodenreflexion: Methoden, die da
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Seite 41 und 42: Beispiele für Kernideen und indivi
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